Autor Thema: ST -Bücherthread  (Gelesen 117171 mal)

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Lairis77

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #75 am: 20.07.11, 07:38 »
Und genau deswegen war das wirklich das letzte Wort, dass ICH dazu gesagt habe ( sonst kriege ich nämlich einen Koller... :mist :mist :mist )

Gleich vorab: ich möchte nicht wieder so einen Remmi-Demmi wie damals im Zeitreise-Thread! Also, wenn hier alle Beteiligten im Lauf der weiteren Diskussion ruhig und sachlich bleiben, wär das ganz toll! Schließlich reden wir hier von fiktiven Stories und Theorien, die noch nicht bewiesen sind. Kein Grund, sich um des Kaisers Bart zu streiten ;)
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


ulimann644

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« Antwort #76 am: 20.07.11, 11:36 »
Und genau deswegen war das wirklich das letzte Wort, dass ICH dazu gesagt habe ( sonst kriege ich nämlich einen Koller... :mist :mist :mist )

Gleich vorab: ich möchte nicht wieder so einen Remmi-Demmi wie damals im Zeitreise-Thread! Also, wenn hier alle Beteiligten im Lauf der weiteren Diskussion ruhig und sachlich bleiben, wär das ganz toll! Schließlich reden wir hier von fiktiven Stories und Theorien, die noch nicht bewiesen sind. Kein Grund, sich um des Kaisers Bart zu streiten ;)

Darum sage ich ja: Dazu werde ich nix mehr sagen. Punkt.
Also: Gar kein Grund zur Panik... :andorian

Lairis77

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« Antwort #77 am: 20.07.11, 11:54 »
Ich bin nicht in Panik, ich wehre nur den Anfängen ;).
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


ulimann644

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« Antwort #78 am: 16.10.11, 19:58 »
Zurück zum Thema.
Hier ein Buch, das ich vor einiger Zeit gelesen habe, aber zu dem ich dann leider die Kritik vergaß...

William Shatner - Das Gespenst

Bei diesem Buch von "The Shat" handelt es sich um den Auftaktroman einer Trilogie, in der James T. Kirk (der auf seltsame Weise nach seinem Tod auf Veridian III wiederbelebt wurde) in die Ereignisse des Spiegeluniversums verstrickt wird.

Eigentlich will James Kirk seinen Lebensabend auf Chal, einer friedlichen Siedlerwelt genießen - Zusammen mit der klingonisch/romulanischen Mischlingsfrau Teilani.
Beide lieben einander aufrichtig.
Doch dann wird Teilani von Chal entführt - durch Angehörige der Cardassianisch-Klingonischen Allianz des Spiegeluniversums.

So bricht James T. Kirk auf, um die Erde zu retten, wobei ihm Spiegel-Janeway, Intendant Spock und dessen Tochter, die er im Spiegeluniversum mit Saavik gezeugt hat, über den Weg laufen. Spiegel-Spock schildert Kirk die präkere Lage für die Menschheit im MU, und dass man die terranischen Kollaborateure die mit der Allianz zusammen arbeiten, und Picard, samt Crew, entführt haben um die ENTERPRISE-D ins MU zu transferieren, stoppen muss.

Kirk nimmt Kontakt zu Montgomery Scott, Spock und dem betagten Lenard McCoy auf, und zusammen mit MU-Spock, dessen Tochter und MU-Janeway nehmen die Kameraden aus alten Tagen erneut den Kampf auf, um die Föderation (vordringlich aber Teilani) zu retten...

Fazit:
Eine spannend erzählte Geschichte.
Man merkt an jeder Szene, und bei fast jedem Dialog, WER für dieses Buch verantwortlich zeichnet. Die Dialoge sind famos - man fühlt sich automatisch in die TOS-Ära versetzt - und so authentisch, dass man allein deswegen diesen Roman lieben wird.

Zitate:
Kirk (nachdem er zwischenzeitlich mit MU-Janeway allein war): Pille, benimm Dich gefälligst
Pille: Hast DU Dich benommen...??
Kirk: Ja...
Pille (erstaunt): Wäre das erste Mal gewesen.

Kirk: Scotty, was passiert, wenn wir des Warpfeld des Shuttles innerhalb des Warpfeldes der ENTERPRISE aktivieren...??
Scott: Meinen Sie bevor, oder nachdem uns das kollabierende Warpfeld in Stücke gerissen hat...??

Einfach nur köstlich, wenn man diese Unterhaltungen liest.
Für Liebhaber des Spiegeluniversums bietet das Buch einige zusätzliche Schmankerl in Form von Hintergrundinformationen, was sich nach dem Austausch der vier Sternenflottenoffiziere mit ihren Spiegelbildern, in der TOS-Folge, im MU ereignet hat. Gerade Intendant Spock gibt einen schönen Rückblich auf das, was nach der TOS-Folge: "Mirror-Mirror" im MU geschah...

Max

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« Antwort #79 am: 16.10.11, 20:09 »
Also die Story klingt ja wüst! Aber so wie das von Dir beschrieben wurde, muss nicht gleich jeder Inhalt überzeugen, um angenehme Unterhaltung zu sein. Und ich finde es in jedem Fall super, dass sich William Shatner so stark mit Star Trek und mit seiner Rolle von damals identifiziert, dass er sich so mit der Materie literarisch beschäftigt.

ulimann644

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« Antwort #80 am: 16.10.11, 20:20 »
Also die Story klingt ja wüst! Aber so wie das von Dir beschrieben wurde, muss nicht gleich jeder Inhalt überzeugen, um angenehme Unterhaltung zu sein. Und ich finde es in jedem Fall super, dass sich William Shatner so stark mit Star Trek und mit seiner Rolle von damals identifiziert, dass er sich so mit der Materie literarisch beschäftigt.

Ja, und auch was TNG betrifft hat er seine Hausaufgaben gemacht. Zumindest bringt er das TNG-Feeling ebenfalls gut rüber.
Überhaupt ist er der TOS-TNG-Voyager Mix, der dem Buch seinen Charme verleiht. Man fühlt sich bei den Sprüngen zwischen Picard und Co - Kirk und Co und MU-Kathy immer wieder von einer Serie zu anderen gerissen.

Man könnte sagen, The Shat und seine beiden Co-Autoren haben das beste aus beiden Jahrhunderten eingefangen, und dürften damit sowohl TOS-Fans, als auch TNG-Fans gleichermaßen begeistern.

Gut finde ich persönlich den absoluten Gegensatz zwischen James Kirk (sympathisch) und "Tiberius" (MU-Kirk: Das Monster)

Max

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #81 am: 16.10.11, 20:25 »
Aber bekommt man dann nicht doch den Eindruck, dass hier alles erzwungen wurde? Ich meine, ich hatte schon so meine Probleme mit "Generations": Die Idee des Nexus ist sehr gut, aber das Konstrukt, unbedingt Kirk und Picard zusammen wirken zu lassen, wirkte doch arg bemüht.
Und in diesem Roman scheint dieses Prinzip ja im Kubik zu herrschen ;) :D
Dass Shatner und seine Co-Autoren es hinbekommt bzw. sie es hinbekommen, den Charme der jeweiligen Serien einzufangen, klingt schön und das ist auch eine große Leistung, nur die zwanghafte Integration aller bedeutenden Figuren...  :-[

ulimann644

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« Antwort #82 am: 16.10.11, 20:33 »
Aber bekommt man dann nicht doch den Eindruck, dass hier alles erzwungen wurde? Ich meine, ich hatte schon so meine Probleme mit "Generations": Die Idee des Nexus ist sehr gut, aber das Konstrukt, unbedingt Kirk und Picard zusammen wirken zu lassen, wirkte doch arg bemüht.

Das war der Grund warum ich so lange das File auf meiner Festplatte hatte, ohne es zu lesen. Und dies ist auch die einzige wirkliche Kröte, die man schlucken muss.

Dennoch funktioniert die Geschichte, was mich selbst erstaunt hat, da ich ursprünglich die Story nur wegen der MU-Fakten lesen wollte.

Und in diesem Roman scheint dieses Prinzip ja im Kubik zu herrschen ;) :D
Dass Shatner und seine Co-Autoren es hinbekommt bzw. sie es hinbekommen, den Charme der jeweiligen Serien einzufangen, klingt schön und das ist auch eine große Leistung, nur die zwanghafte Integration aller bedeutenden Figuren...  :-[

Wie gesagt - dieselben Gedanken hatte ich auch, aber beim Lesen fing mich die Geschichte dann ein...
Und das, wo ich eigentlich nicht so gerne ST-Literatur lese (ich schreibe sie lieber selbst... ;))

Drake

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« Antwort #83 am: 23.11.11, 17:05 »
Nachdem ich gerade mit "Titan: Synthesis" durch bin (durchaus empfehlenswert, vor allem für IT'ler, wegen der Computer/KI-Thematik des Romans), lese ich grade "Typhon Pact 1: Zero Sum Game". Und da bin ich zwar erst gut zur Hälfte durch, aber kann das Buch schon jetzt weiterempfehlen, allein wegen der Fortführung des namensgebenden "Typhonpakt"-Handlungsbogens. Und weil das Buch sich (wie komischerweise einige Menge Romane) große Mühe gibt, Lücken im Canon zu stopfen. Diesmal trifft es die Breen und die Infos, die dort in den Raum geworfen werden sind echt interessant.

Ab hier leichte SPOILERGEFAHR, wer das Buch aber eh nicht selbst lesen will, der kann ruhig mal einen Blick riskieren:

Man erinnere sich an DS9, wo Weyoun einen Kommentar fallen ließ, die Breen-Heimatwelt hätte ein gemäßigtes Klima. Und das obwohl die Breen-Anzüge angeblich lebenswichtig seien, weil Breen extreme Kälte zum Überleben brauchen. Er äußerte die Vermutung, dass die Breen die Anzüge nur tragen, um ihr wahres Aussehen zu verschleiern. Nun, er lag zumindest teilweise richtig.
Ja, die Anzüge sollen das Aussehen der Träger verschleiern.
Aber vor allem den Fakt, dass es "DIE Breen" als Rasse gar nicht gibt.
"Breen" ist ein kulturelles Konstrukt, ähnlich wie die Föderation. Eigentlich gar nicht mal unähnlich. Die Breen-Konföderation ist ein Zusammenschluss aus mehreren Spezies und die Anzüge dienen der Verschleierung gegenüber Fremden genauso wie der Verschleierung untereinander.
Die Breen sind so sehr auf Gleichberechtigung bedacht, dass sie diese Anzüge tragen, um absolut sicher auszuschließen, dass jemand aufgrund seiner Rasse, seines Aussehens oder sonst etwas diskriminiert oder bevorzugt wird. Jeder soll nur und ausschließlich nach seinen Fähigkeiten beurteilt werden. Vor einem anderen Breen seinen Anzug abzulegen ist angeblich ähnlich intim, wie Küssen oder Sex für Menschen.
Es werden diverse Rassen erwähnt, die für unterschiedliche Charakteristiken und Gerüchte über die Breen verantwortlich sind, darunter eine Hundeähnliche Rasse, wegen der die Helme "Schnauzen" haben und eine Rasse, für die Temperaturen über Null Grad Celsius wirklich tödlich sind. Die Anzüge sind so angefertigt, dass selbst ein anderer Breen nicht erkennen kann, welcher Rasse ein Träger angehört. Dazu gehören unter anderem auch Dämpfungsfelder um die Lebenszeichen des Trägers zu verschleiern und ein "Zerhacker", der am Universaltranslator hängt und die Stimme und Sprache des Trägers verschleiert (und  auch der Grund ist, warum Breen in den Serien nie "mitübersetzt" wurden - die Übersetzer der Föderation beißen sich an der künstlichen Sprache schlichtweg die Zähne aus).

Vielleicht bringt das den einen oder anderen ja auf gute Story-Ideen. ;)
Ich melde mich dann mit einem kompletten Review, sobald ich das Buch durch habe.

Alexander_Maclean

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« Antwort #84 am: 23.11.11, 17:20 »
Das sind paar Coole Ideen.

Gibt es das Buch auf deutsch oder auf englisch?

ich hatte mich ja auch schon mit den Breen beschäftigt, weil die in Morning Star eine gewisse Rolle spielen sollten. Diese idee mit dem Zusammenschluss mehrerer hatte ich auch, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt.

Btw: was mich interessieren tät, wäre die Frage wie die Autoren die Geschichte mit den "organischen Schiffen" erklären, was mal in Voyager in Verbindung mit Spezies 8472 erwähnt wurde. Dazu habe ich auch eine Theorie, aber aus Interesse wüsste ich gerne wie die das machen.
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ulimann644

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« Antwort #85 am: 23.11.11, 17:26 »
Das sind paar Coole Ideen.

Gibt es das Buch auf deutsch oder auf englisch?

ich hatte mich ja auch schon mit den Breen beschäftigt, weil die in Morning Star eine gewisse Rolle spielen sollten. Diese idee mit dem Zusammenschluss mehrerer hatte ich auch, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt.

Btw: was mich interessieren tät, wäre die Frage wie die Autoren die Geschichte mit den "organischen Schiffen" erklären, was mal in Voyager in Verbindung mit Spezies 8472 erwähnt wurde. Dazu habe ich auch eine Theorie, aber aus Interesse wüsste ich gerne wie die das machen.

Stimmt - die Ideen klingen ganz gut.
Mit den Breen habe ich selbst jetzt wenig an der Mütze. Bei den Schiffen bin ich mir nicht sicher, ob das nicht nur einige biologische Komponenten waren. Die Schiffe sahen in ihrer Gesamtheit eigentlich nicht so aus, als wären sie komplett biologisch. (weder Innen noch Außen)

Alexander_Maclean

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« Antwort #86 am: 23.11.11, 18:27 »
@uli
Zu dem Thema habe ich eine faszinierende Theorie. und eienr meiner Morning Star Hobbels weiß darüber Bescheid. ;) und wird es später erklären.
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« Antwort #87 am: 23.11.11, 18:42 »
Die Idee ist aber auch nicht neu... Im Star Wars-Universum sind die Mandalorianer ähnlich strukturiert und definieren sich über Kultur und Sprache. Die Ideen klingen eigentlich nicht schlecht - vielleicht werde ich diese übernehmen, mal sehen...

Max

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« Antwort #88 am: 25.11.11, 19:11 »
Man erinnere sich an DS9, wo Weyoun einen Kommentar fallen ließ, die Breen-Heimatwelt hätte ein gemäßigtes Klima. Und das obwohl die Breen-Anzüge angeblich lebenswichtig seien, weil Breen extreme Kälte zum Überleben brauchen. Er äußerte die Vermutung, dass die Breen die Anzüge nur tragen, um ihr wahres Aussehen zu verschleiern. Nun, er lag zumindest teilweise richtig.
Ja, die Anzüge sollen das Aussehen der Träger verschleiern.
Aber vor allem den Fakt, dass es "DIE Breen" als Rasse gar nicht gibt.
"Breen" ist ein kulturelles Konstrukt, ähnlich wie die Föderation. Eigentlich gar nicht mal unähnlich. Die Breen-Konföderation ist ein Zusammenschluss aus mehreren Spezies und die Anzüge dienen der Verschleierung gegenüber Fremden genauso wie der Verschleierung untereinander.
Das ist wirklich ein sehr, sehr interessantes Konzept. Das gefällt mir!
Es wäre respektive ist ein wirklich erstaunlicher Effekt, wenn man sich das vorstellt: Es gibt die Breen nicht, stattdessen laufen vielleicht sogar Individuen von Spezies, die mit anderen zusammen das Konstrukt der Breen bilden, sozusagen völlig unerkannt im All herum. Und dann findet die Föderation heraus, dass es die Breen gar nicht gibt und man gar nicht weiß, womit man es zu tun hatte!

Drake

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« Antwort #89 am: 28.11.11, 15:46 »
Review: Star Trek: Typhon Pact - Zero Sum Game
 
Ein Sabotage- und Spionageakt in den Utopia-Planitia-Werften versetzt die oberen Schichten der Föderationshierarchie in Panik: Agenten des Typhonpaktes haben die Pläne für den Slipstreamantrieb gestohlen, einen der wichtigsten taktischen Vorteile der Föderation gegen den Zusammenschluss ihrer politischen Rivalen.
Aus Angst der momentan noch kalte Krieg könnte eskalieren, wenn dieser Vorteil verloren geht, autorisiert Präsidentin Nanietta Bacco eine Geheimdienstmission, um eine geheime Werftanlage der Breen zu infiltrieren, in der der Slipstreamprototyp des Pakts gefertigt wird.
Julian Bashir und seine alte Flamme Sarina Douglas werden auf die riskante Mission geschickt, die Breen-Gesellschaft zu infiltrieren, obwohl die Föderation so gut wie nichts über sie weiß, den Prototypen zu sabotieren und die Pläne zu vernichten. Währenddessen hält sich Captain Ezri Dax mit der Aventine bereit, ihren alten Freund Bashir und seine Partnerin zu evakuieren. Und Präsidentin Bacco zieht auf dem diplomatischen Parkett alle Register, um zu verhindern dass die politische Situation noch weiter eskaliert.
 
Das erste der "Typhon Pact"-Bücher beschäftigt sich zum ersten Mal eingehend mit den Breen. Und was dabei alles rauskommt ist schon allein das Lesen des Buches wert. Ich habe ja weiter oben schon "gespoilert", WAS es mit den Breen genau auf sich hat, deshalb gehe ich darauf jetzt nicht nochmal großartig ein.
Das Buch wechselt ständig zwischen vier Haupthandlungsebenen: Da wären einmal natürlich Bashir und Douglas auf ihrer Mission. Dann ihr "Gegenpart" auf Seite der Breen, der Konstrukteur des Prototypen namens Toth Keer. Ezri Dax und die Crew der Aventine, die auf das Rückholsignal der Agenten warten (und dabei immer mehr unerwartete Probleme bekommen) sind Nummer drei. Und Präsidentin Baccos Tanz auf den glühenden Kohlen des diplomatischen Parketts ist Nummer vier.
Wie bei allen guten Romanen sind hier auch die Widersacher sehr sympathisch geschrieben. Allen voran Toth Keer, der einem geradezu leid tun kann, so wie er unter seinen Vorgesetzten, nervigen Politikern, Ressourcen- und Zeitmangel leidet. Die Breen kommen weniger als klischeehafte, skrupellose Feindbilder 'rüber, sondern eher als eine Art Mini-Föderation, die zwar ihre Schattenseiten hat (Stichwort: Totale Überwachung der Bevölkerung), aber bei weitem nicht nur negativ dargestellt wird (z.B. das Konzept der absoluten Gleichberechtigung). Interessanterweise lesen sich manche Stellen fast wie bewusste Parallen auf Tendenzen, die sich in der Realität schon bei uns abzeichnen, darunter eben die Überwachungskiste, aber auch die im Vergleich dazu völlig freie Wirtschaft und Erstellung von sehr genauen Käuferprofilen samt personalisierter Werbung für jedermann. Wobei der mahnende Zeigefinger ausbleibt und es einem selbst überlassen wird, daraus seine Schlüsse zu ziehen. In einer sehr netten Abweichung vom Trek-Standard der Betrachtungsweise eines politischen Machtblocks liegt das Augenmerk auch weniger auf dem Militär der Breen, sondern auf zivilen Behörden und den Zuständen für den einfachen Bürger.
Die Handlung insgesamt ist ein spannender Agententhriller im Star Trek-Gewand, auch wenn es mitunter leicht klischeehaft wirkt, dass (natürlich) niemals alles einfach nach Plan laufen kann und ich mir irgendwann dachte "Och neee, schon wieder ein unerwarteter Rückschlag?". Das ist aber ganz ehrlich nur eine kleinere Schwäche und ich verzeihe sie eher, als wenn sich der Plot gebogen hätte, nur um den Plänen der Figuren gerecht zu werden.

Zu den Figuren:
Bashir ist im Grunde so geschrieben, wie man ihn aus DS9 kennt, wenn auch seine genetisch verbesserten Fähigkeiten wesentlich stärker beleuchtet werden, als man das gewohnt ist. Das hat aber mehr damit zu tun, dass er sie hier explizit ausspielt, statt sie wie sonst weitestgehend zu verbergen. So lernt er binnen weniger Tage die Grundzüge der geschriebenen Sprache der Breen und die subtile Körper- und Zeichensprache die bei denen die Mimik ersetzt. Was mich ein wenig irritiert hat ist, dass Bashir nach all dem was er im Dominionkrieg erlebt hat noch solche Skrupel mit dem Einsatz tödlicher Mittel hat. Als Sarina einen einzelnen Wachmann tötet, bekommt er fast einen Ausraster und grübelt darüber, dass er sich als Arzt dem Erhalten des Lebens verschrieben hat. Dass er solche Gewissensbisse hat, wenn es um tausende zivile Arbeiter geht ist ja verständlich, nachvollziehbar und auch positiv, aber bei einem einzelnen bewaffneten Gegner?
Zu Sarina Douglas kann ich wenig sagen, da sie so wie sie hier präsentiert wird das erste Mal auftritt (und vorher auch eher ein Randcharakter war). Bei ihren vorherigen Auftritten war sie ja entweder stumm, oder noch recht unbeholfen im sozialen Umgang. Sie balanciert auf der Grenze zwischen einem typischen Starfleet-Offizier und einem "Der Zweck heiligt die Mittel"-Standpunkt, rutscht da aber in der Regel in zweiteren Bereich ab. Sie ist die abgebrühte, professionelle Agentin, wo Bashir eher noch dem romantisch verklärten Bild seiner Holoroman-Agentenausflüge nachhängt.
Die Lovestory zwischen den beiden wirkte auf mich zwar etwas überraschend eingeführt (vor allem dass Bashir angeblich nie ganz über ihren Verlust hinweg kam), wird ab dort aber konsequent weitergesponnen und ist nicht so aufdringlich, dass man von den "Schnulzenmomenten" genervt sein könnte.
Präsidentin Bacco ist der Charakter, der nach diesen beiden am meisten bei mir punkten konnte. Wie üblich nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt des öfteren raushängen, wie satt sie diesen Job im Allgemeinen und das aufräumen hinter Starfleet im Speziellen hat. Ihre Szenen bringen einen also trotz der ernsten Situation durchaus mal zum Grinsen. (Zitat: "Wie lange noch bis zur nächsten Wahl? [bekommt den Zeitpunkt gesagt] Können wir die Wahl dann so manipulieren, dass ich verliere?")
Ezri... ist Ezri, genauso wie Bashir bleibt sie ihrem Serienvorbild relativ treu, zeigt aber zwischendurch auch, was sie seit dem Ende der Serie gelernt hat und wirkt hin und wieder wesentlich reifer, vor allem reifer als ihr Ex Bashir.
Allgemein zieht die Crew der Aventine ein Wunder nach dem anderen aus dem Hut und stellenweise bringen einen die Dialoge da auch zum grinsen und/oder staunen. Zum Beispiel wenn Ezri "einen auf Picard macht" (eine Situation aus einer bestimmten TNG-Folge wird quasi 1:1 reproduziert) oder ihren Ingenieuren in bester Kapitänstradition nur sehr knappe Zeitlimits für unmögliche Aufgaben lässt.

Eine gesonderte Erwähnung verdient für mich noch das "Jack-Pack", die Gruppe aus psychisch gestörten Augments, die mit Sarina zusammen zweimal in DS9 aufgetreten ist (der soziopathisch-arrogante Jack, der kindliche Patrick und die mit einer hyperaktiven Libido "gesegnete" Lauren). Patrick kommt gefühlt kaum zu Wort (was mir nicht ganz unrecht war), aber Jack und Lauren sind zum schießen komisch und ihre Eigenarten wunderbar getroffen (was ja bei diesen Holzhammer-Psychosen auch nicht sonderlich schwer ist, hmm? Hmm? Hmmmmm?). Und auch Bashirs Reaktionen auf sie können sich sehen lassen.
Ich hatte schon beim Ansehen der Folgen mit dem Quartett einen Heidenspaß und so hat es mich extrem gefreut, dass die hier nochmal aufgetaucht sind und mal wieder alle gestandenen Föderationswissenschaftler (samt ihrem Augment-Artgenossen Bashir) in wenigen Sätzen völlig alt aussehen lassen.

Insgesamt spreche ich für den Roman eine klare Leseempfehlung aus.

PS: Es ist zwar nicht zwingend nötig, die vorherigen Bücher gelesen zu haben, aber es schadet sicher nicht. Vor allem, um schonmal gehört zu haben, was der Typhonpakt überhaupt ist und wie er zustande kam. Allein schon wegen der tollen Vorgeschichte. Insofern würde ich empfehlen, vorher wenigstens "A Singular Destiny" (dt.: "Einzelschicksale") gelesen zu haben.
Die "Destiny"-Trilogie selbst ist nicht direkt notwendig, im Grunde wird alles was für Zero Sum Game wissenswert ist nochmal kurz angerissen - im Wesentlichen, dass es eine gewaltige  Borginvasion gab und Ezri jetzt ihr eigenes Kommando hat. Ich empfehle sie aber dennoch immer wieder gerne, wegen der Qualität des Handlungsbogens und weil sie einen großen Umbruch im Trek-Universum markiert, der für alle späteren Romane noch wichtig ist/sein wird.

 

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