Autor Thema: ST -Bücherthread  (Gelesen 117079 mal)

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Leela

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« Antwort #120 am: 23.10.12, 21:35 »
Zitat
Das erste Star Trek Buch das ich gelesen habe war auch gleichzeitig das erste was erschien.
Gespensterschiff Damals lief TNG noch jeden Freitag auf ZDF und ich war ein RIESEN FAN. Deswegen war ich auch sehr von dem Buch enttäuscht. Die Charaktäre hatten mit denen der Serie so garnichts zu tun. Die Story war auch nicht so der Bringer. Alles in Allem nicht zu Empfehlen.


Uh yeah.... "Die Friedenswächter" war mein erster TNG Roman und andere wie ZB "Kinder von Hamlin" oder "Gespensterschiff" folgten... also die ganz ganz frühen TNG Bücher... Da war sogar noch Werbung für Suppe mitten im Buch XD
Das die frühen TNG Bücher nicht viel mit den Charakteren der Serie zu tun haben, ist erklärbar; Soweit mir bekannt, waren die ersten TNG Bücher fast alles TOS Skripte, Manusskripte oder gar schon teils ausgeschriebene Bücher die man dann auf TNG umgeschrieben hat... um was zur neuen Serie verkaufen zu können.

sven1310

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« Antwort #121 am: 23.10.12, 22:00 »
Wenn ich mich nicht irre habe ich das Buch "Gespensterschiff" damals gekauft als TNG hier erst in der ersten oder zweiten Staffel anlief.
Dementsprechend habe ich mir gesagt das die die Charaktäre auch kaum kennen konnten als es geschrieben wurde.
Trotzdem das war so verhunzt daneben. Meine Vermutung: Das Wasserrohr ist deswegen im Keller gebrochen. :D
Aber beweisen kann ich es nicht.
Wundern würde es mich aber nicht wenn sie für einige der ersten Bücher alte Scripte genommen haben.

David

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« Antwort #122 am: 24.10.12, 01:47 »
Ich muss leider zugeben, dass ich seit "Die Rache des Dominion" einfach nicht mehr dazu gekommen bin, Star Trek Romane zu lesen.
Der Roman hat mich gut unterhalten, beschreibt er doch die Besetzung von Betazed durch das Dominion.

Deanna Troi ist darin sehr gut getroffen worden und auch die Geschichte konnte man sehr gut lesen.

Seither habe ich nur hier und da ein paar FanFictions gelesen (Lairis' "Resistance" Reihe und Max' "Satyr" Reihe) und die konnten es mit den offiziellen Romanen sehr wohl aufnehmen.

Auch der ein oder andere Roman zu "Star Trek - Enterprise" war unterhaltsam.
Empfehlen möchte ich hier bei:
  • Aufbruch ins Unbekannte (Der Roman zum Pilotfilm, der gut getroffen war und den Charakteren mehr Tiefe verliehen hat)
  • Das Rätsel der Fazi (dieser Roman beschrieb eine faszinierende Kultur, deren Form von Kommunikationsverständnis mal ganz anders darstellte und nebenbei gab es einen Subplot, der einige Besatzungsmitglieder beim Spielen eines Rollenspiels a la "Hero Quest" zeigte, wobei besonders Mayweather sehr sympathisch rüberkam,

Von "Titan" habe ich nur den Pilot gelesen und fand ihn durchaus ansprechend, vor allem die exotischen Charaktere.
"Vanguard" habe ich bislang nicht gelesen, aber dafür einen Roman der "Remake"-Reihe namens "Starfleet Academy: Die Grenze".

Man erfährt da viel über Kirk, Pille, Spock und Uhura, sowie den Alltag an der Akademie der Sternenflotte.
Im Detail geht es in der Story neben einem Marathon auch um einen Todesfall auf dem Campus, Doping (ja ihr habt richtig gehört) von Kadetten, die ihre Leistungsfähigkeit steigern wollen - mit ungeahnten Konsequenzen.

Ich hab den Roman in einer Nacht durchgelesen und fand ihn höchst ansprechend.

SSJKamui

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« Antwort #123 am: 24.10.12, 07:43 »
Jau, Krieg an sich stört mich auch nicht, aber im 24. Jahrhundert scheint es nichts anderes mehr zu geben. Da folgen mir die Katastrophen ein bisschen zu dicht aufeinander. Wie du schon sagst, irgendwann haben die Charaktere (und die Föderation) genug gelitten.

Ehrlichgesagt habe ich sowieso das Gefühl, in sehr vielen "Long Runner Publikationen" läuft es mittlerweile nur noch auf die "Katastrophe der Woche" hinaus. Nicht nur bei Star Trek Büchern. (Die Krönung finde ich, wenn deshalb Charakter X umgebracht wird, dieser aber in ein paar Wochen wiederbelebt wird oder durch ein Wunder doch nicht gestorben war, nur um danach in den nächsten Ausgaben noch einmal im Plot umgebracht zu werden.)

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« Antwort #124 am: 24.10.12, 16:02 »
Welches ich noch als Gut in Erinnerung behielt war
Eine Hölle namens Paradies
Das Buch habe ich gemocht. Aber ich weiß nicht mal mehr im Ansatz worum es ging. Ich kann mich nur noch an einzelne Szenen erinnern.
Aber die Story?

Ugh, ja, das geht mir genauso. Ich habe das Buch bestimmt zwei oder drei mal gelesen, weil ich Peter David-Fanboy bin. Aber das ist der einzige Roman von ihm, bei dem ich mir die Handlung auch partout nicht merken kann. Irgendwas mit Riker in einer Schneelandschaft und ein neuer (irrer) XO für Captain Picard. Und das, obwohl ich das Buch auch als ziemlich gut in Erinnerung habe.

Da war sogar noch Werbung für Suppe mitten im Buch XD

Vielleicht eine ganz subtile Vorschau auf den Odo-Charakter

Seither habe ich nur hier und da ein paar FanFictions gelesen (Lairis' "Resistance" Reihe und Max' "Satyr" Reihe) und die konnten es mit den offiziellen Romanen sehr wohl aufnehmen.

Der Gedanke ist mir das ein oder andere Mal auch gekommen - vor allem bei Werken wie dem TNG Roman "Tod im Winter" oder "Wiederstand", die so unterirdisch waren, dass ich mich wirklich gefragt habe, warum so etwas den Weg ins Kaufhausregal findet.

"Die Grenze" kenne ich nicht. Ich habe aber den ersten Academy-Roman dieser Abrams-Trek-Reihe gelesen (und den Titel gleich wieder vergessen). Hat mir überhaupt nicht gefallen. Vielleicht sollte ich der Reihe noch mal eine Chance geben?
« Letzte Änderung: 24.10.12, 16:06 by Star »
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Alexander_Maclean

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« Antwort #125 am: 25.10.12, 17:27 »
Ich lese gerade "Destinys child" und hatte ein paar neue inspirationen bezüglich meiner Elaysianischen Chefingenieurin.

Nämlich das der Anzug den die elaysianer tragen müssen, ja auch saft braucht.

Eilgenteich selbstverständlich, aber an sowas wurde gedacht. Klasse.
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« Antwort #126 am: 27.12.12, 08:11 »
Zeit für ein paar Updates.


Doppelhelix - Infektion
Es ist das erste Jahr der andauernden Mission der U.S.S. Enterprise-D. Eine höchst ansteckende Epidemie befällt die Bewohner von Archaria III, gefährdet das Leben von Tausenden und beschwört Gewalthandlungen an jenen herauf, die das Volk für die Verbreitung der Krankheit verantwortlich macht. Während Data und Natasha Yar gemeinsam die wahre Herkunft des Virus suchen, muss Dr. Crusher feststellen, dass die unerbittliche Krankheit all ihren Bemühungen widersteht, ein Heilmittel zu finden. Die verzweifelte Suche nach einem Impfstoff wird noch dringender, als Deanna Troi sich ebenfalls ansteckt …

Von der Doppelhelix-Reihe kannte ich bislang nur einen Eintrag, den ich auch recht gut in Erinnerung hatte, und mich daher wunderte, weshalb ich mich nie näher mit den restlichen Einträgen der Reihe befasste. Nun... jetzt weiß ich es. Mit "Infektion" startet die Reihe schon einmal denkbar schlecht. Das Buch ist zwar nicht unbedingt mies geschrieben, aber es ist halt grottenlangweilig. Ich bin ja schon ein ziemlicher Volltrottel, aber selbst ich konnte so ziemlich jede "Wendung" der Story vorhersehen, zumal das alles in der ein oder anderen Form auch schon mal irgendwo in Star Trek zu sehen war, also nur nach Schema F verläuft. Selbst die eine, einzige, atmosphärische Stelle im ganzen Roman, nämlich als man eine Art Botschaft auf der Viren-Doppelhelix findet, war schon einmal in Voyager zu sehen (Verwerfliche Experimente). Die Geschichte bewegt sich also auf ausgetrampelten Pfaden und bietet darüber hinaus auch absolut keine interessanten Ansätze. Dass der Roman in der ersten Staffel von TNG spielt und Yar noch zur Verfügung steht, wird auch null genutzt. Komplett ärgerlich ist dann, dass ganze Story-Elemente gegen Ende einfach unter den Teppich fallen, beispielsweise die Klingonen auf dem Mond, oder diese Rassenfeindliche Gruppierung auf dem Planeten. Das einzig interessante ist der unbekannte General, der hinter dem Virus steckt und mysteriös im Hintergrund bleibt. Hier versteht es der Roman tatsächlich ein wenig Neugierig auf die Fortsetzungen zu machen. Das ist aber auch schon alles.
Keine Kaufempfehlung.


Doppelhelix: Überträger
Auf Terok Nor hat sich eine ansteckende Krankheit ausgebreitet, die sowohl die versklavten Bajoraner als auch ihre cardassianischen Unterdrücker dahinrafft. Die beiden Gruppen geben sich gegenseitig die Schuld an der wachsenden Epidemie. Dr. Katherine Pulaski, die ehemalige Chefärztin der U.S.S. Enterprise, muss sowohl mit dem tyrannischen Gul Dukat als auch mit einer Spionin der Rebellen namens Kira Nerys zusammenarbeiten, um die wahre Herkunft der Infektion aufzudecken, die sie alle bedroht!

Entgegen meines besseren Urteils wollte ich der Reihe dann aber doch noch eine Chance geben und habe mir auch den zweiten Teil "Überträger" vorgenommen. Und das Buch fängt sehr vielversprechend an! Der Schreibstil ist präzise, die agierenden Charaktere sind wunderbar getroffen und die Figurenzusammenstellung könnte nicht spannender sein. Doktor Pulaski trifft auf Dukat, trifft auf Kira. Das verspricht eigentlich interessant zu werden. Leider sackt der Roman dann ab der Hälfte wieder total ab, weil GENAU das Gleiche passiert wie in "Infektion". Aber wirklich haargenau! WTF? Dabei wäre mit den Akteuren und der heiklen Lage zur Zeit der Besatzung doch einiges an Abwechslung möglich gewesen. Stattdessen machen die Autoren genau das gleiche wie der Vorgänger und schießen sämtliches Potential aus der Luftschleuse. Was Kira und Odo in der Geschichte sollten weiß ich auch nicht, waren sie letztendlich doch völlig überflüssig und wohl nur als Schmankerl für die Fans gedacht. Also wenn man den ersten Teil nicht kennt, ist der Roman vielleicht noch ganz okay. Ich empfand das Dargebotene als Enttäuschend.
Keine Kaufempfehlung.


Doppelhelix - Doppelt oder nichts
Seit mehr als einem Jahrzehnt, seit Beginn der Mission des Raumschiffes Enterprise, haben unbekannte Feinde eine Reihe tödlicher biologischer Waffen im Alpha-Quadranten freigesetzt und damit schreckliche Epidemien bei den Romulanern, Cardassianern, Bajoranern und sogar der Föderation verursacht. Nun endlich verbündet sich Captain Jean-Luc Picard mit Captain Mackenzie Calhoun vom Raumschiff Excalibur, um die heimlichen Schöpfer der Seuchen aufzuspüren – und den Tod von Tausenden zu rächen!

Das war der Band den ich schon kannte und vermutlich ist es auch der einzig gelungene Beitrag in dieser Reihe. Peter David enttäuscht nicht, schlägt alle Konventionen in den Wind und tut einfach das, worauf er gerade bock hat... nämlich eine James Bond-Geschichte im Star Trek Universum zu erzählen. Und was für eine! 007 in Reinkultur, im Grunde ist das schon eine Persiflage. Das fängt beim Titel an und hört dann auch nicht mehr auf. Bond-Bösewichte in supergeheimen Megabasen (Dyson-Sphäre), die einem perfiden Weltuntergangsplan nacheifern (alle vergiften), Bondgirls (orionisch), Bondgadges (Mini-Transporter, Hologramme), Bondsprüche (alle), Bondaction (Padauf) mit Bondstunts... es ist einfach ein wahres Fest. Ein paar der Witze haben nicht mehr gezündet - ich weiß nicht, ob das an der Übersetzung lag, oder einfach daran, dass ich sie schon kannte. Davon abgesehen hat mir der Roman aber wieder genau so viel Spaß gemacht, wie damals, als ich ihn im Original las.
Kaufempfehlung für Geheimagenten und New Frontier-Fans



Welten von Deep Space Nine: Cardassia, die Lotusblume
Die letzte vom Dominion-Krieg heimgesuchte Welt ist außerdem die letzte, auf der sich Miles O'Brien jemals hätte vorstellen können, ein Leben aufzubauen. Während er sich dem Wiederaufbau der cardassianischen Infrastruktur anschließt, leitet seine Frau Keiko die schwierige landwirtschaftliche Erneuerung. Aber Cardassias Bemühungen um einen Neuanfang – von der jungen, von Elim Garak gestärkten Demokratie zu der Wiederentdeckung der spirituellen Vergangenheit des Volkes – sind nicht unumstritten, und die von außen kommenden Bemühungen, ihre Zivilisation wieder aufzubauen werden von jenen angegriffen, die jeden fremden Einfluss ablehnen.

Die "Welten von DS9"-Reihe fängt da an, wo die achte Staffel aufhörte, greift sich jeweils zwei oder drei der Charaktere heraus und schickt sie zu einer der wichtigen Welten wie Cardassia oder Bajor, um sie dort Abenteuer erleben und ein wenig in die Kultur eintauchen zu lassen. Den Anfang macht dabei Una McCormack, die dort ansetzt, wo "Ein Stich zur rechten Zeit" aufhörte. Die Geschichte ist weder besonders lang, noch besonders spektakulär und im Rückblick und im Vergleich mit den anderen Einträgen der Reihe auch ein klein wenig enttäuschend, weil einfach nicht viel passiert. Aber ich schätze nach "Never ending Sacrifice" wollte McCormack nicht schon wieder tief in die cardassianische Kultur eintauchen und beließ es bei einer kleinen aber netten Geschichte, die man aber leider auch überspringen kann.
Was die Sache letztendlich dennoch einigermaßen lesenswert macht, ist McCormacks Schreibstil, der durchgehend zu gefallen weiß. Sie hat ein richtig präzises Händchen für die Charaktere und für eine flotte Fortführung der Ereignisse. Es war zu keinem Zeitpunkt langweilig, auch wenn eben nicht viel passiert. Also wer sich für einen Abend nach Cardassia entführen will lassen will, der darf ruhig zugreifen. So glänzt der DS9-Relaunch auch weiterhin mit guten Autoren. Kann gerne so weitergehen.
Kaufempfehlung für Relaunch-Fans




Welten von DS9: Andor - Paradigma
Am Vorabend einer großen Feier anlässlich ihrer Vergangenheit müssen die ungewöhnlichen und geheimnisvollen Andorianer, eine Spezies mit vier Geschlechtern, entscheiden, wie viel sie zu opfern bereit sind, um ihr Überleben zu sichern. Biologische Notwendigkeit kollidiert mit persönlicher Moral; kulturelle Verpflichtung kämpft mit Liebe – und Ensign Thirishar ch'Thane kehrt auf den Planeten zurück, dem er abgeschworen hatte, um nicht nur die Konsequenzen seiner Entscheidungen gegenüberzutreten, sondern auch einem geheimen Plan, um das Wesen seines ganzen Volkes zu verändern.

Heather Jarman ist zurück und rückt Andor in den Fokus. Kann das gut gehen? Die Autorin ist mir nicht unbedingt in positiver Erinnerung geblieben - ihren Eintrag in die "Mission Gamma"-Reihe empfand ich als den schwächsten der neuen DS9-Romane, durch den ich mich ehrlich gesagt, eher durchkämpfen musste. Dieser neue Roman von ihr fällt glücklicherweise sehr viel lesbarer aus und vor allem eines: Ehrgeizig! Im Gegensatz zur "Lotusblume" (und auch den nachfolgenden Romanen) gibt sich Jarman deutlich mehr Mühe, tief zu graben, und uns möglichst viel von den Andorianern und ihrer Welt und Kultur zu zeigen, so wie es sich für einen Roman dieser Reihe auch gehört. So bekommen wir viele verschiedene Orte zu sehen, etwas Politik, ganz viele Rituale, Mode, Nahrung, Festivitäten, und so weiter. Alles sehr Fantasie- und stimmungsvoll ausgeklügelt. Besonders die Idee mit den vier Geschlechtern weiß hier richtig zu greifen. Es entsteht tatsächlich ein sehr dichtes interessantes Bild einer Kultur, für die man sich diesmal Zeit nehmen muss, um in ihr einzutauchen, um sie zu begreifen. Zwar habe ich mit Schnee und Eis gerechnet, statt mit Sturm und weiten kargen Ebenen - und das war zunächst auch mein größter Kritikpunkt -, aber wenn man bereit ist, diesen Punkt zu akzeptieren, dann entsteht ein Bild, das irgendwie an die Herr der Ringe-Locations erinnert. Was, wie ich finde, ebenfalls prima passt! Überhaupt versprüht der Roman eine sehr ritterliche Fantasy-Atmosphäre. Hat mir gefallen, auch wenn man sich erst daran gewöhnen muss.

Die agierenden Charaktere waren auch recht gut gewählt. Nichtkenner des DS9-Relaunchs werden aber komplett in die Röhre gucken, denn der Roman greift komplett auf die neuen Charaktere zurück. Andorianer Shar gibt dabei wie üblich den edlen Ritter ab und Prynn Tenmei darf endlich auch einmal glänzen. Mit ihr bin ich bisher noch gar nicht warm geworden. Zwar ist sie nicht unsympathisch, aber sie hat sich immer wie ein Anhängsel von Vaughn angefühlt. Dabei kann sie eine Geschichte auch losgelöst von dem alten Commander stemmen, wie sie hier bewiesen hat. Der Schmalz der aufkeimenden Liebesbeziehung war zwar hin und wieder zu dick aufgetragen, sonderlich gestört hat es aber im Endeffekt nicht. Perfekt ist der Roman dennoch nicht. Stellenweise war die Handlung etwas lahm, und manche Dinge haben sich auch eher erzwungen angefühlt - vor allem diese ganze Sache mit den genetischen Eingriffen war ziemlich abstrus. Sei's drum. Unterm Strich war der Roman sehr mutig und hat die Andorianer auf neue Art näher beleuchtet. Und mir hat die Herr der Ringe-Richtung gut gefallen, eine Fortsetzung würde ich gerne lesen.
Leseempfehlung (für Relaunch-Fans)




Welten von DS9: Trill - hab den Titel vergessen
Sie sind ein Volk mit Geheimnissen. Jahrhundertelang hielten sie ihre wahre Natur verborgen und ergriffen sogar beunruhigende Maßnahmen, um die kleine Population von nahezu unsterblichen Symbionten zu schützen, mit denen ein priviligierter Teil der Trill in Körper, Geist und Seele vereinigt wird. Sie sind ein Volk, das Erinnerungen heilig hält, dennoch verleugnen sie ihre eigene Vergangenheit. Nun, inmitten eines Sturms aus Skandalen, Beschuldigungen und wachsender Unruhe unter den Bürgern, muss Ezri Dax Jahrtausende voller Lügen und Täuschung durchdringen und wiederentdecken, was niemals hätte vergessen werden dürfen, bevor ihre Zivilisation sich selbst auseinanderreißt.

Auf diesen Teil war ich besonders gespannt, immerhin werden hier die Geschehnisse aus dem Roman "Unity" aufgegriffen und der dortige Handlungsstrang beendet. Man bekommt nicht so viel von Trill zu sehen, wie beim letzten Mal von Andor (Die Hauptstadt, ein Krankenhaus, die Symbiontenhöhlen und das, was darunter liegt), aber dennoch ist der Roman einigermaßen kurzweilig, und zweifellos wichtig für den weiteren DS9 Relaunch. Wer bisher mit dem Relaunch glücklich ist, sollte also durchaus zugreifen, auch wenn mich das Endergebnis nicht soooo begeistert. Der Comic "United we stand", der sich ebenfalls mit den Trill beschäftigte, und aus der Feder von David Mack war, hat mir deutlich besser gefallen.

So. Und jetzt wird gespoilert, also vorsichtig.
In "Unity" wurden die Parasiten (TNG: Die Verschwörung) mit den Trill in Verbindung gebracht, und ich wusste damals nicht, was ich davon halten sollte. Jetzt, wo die Hintergründe endlich enthüllt wurden, möchte ich mir endlich ein Urteil bilden: Für mich passt diese Verbindung nicht. Mangels und Martin, die ich eigentlich für schlechte Autoren halte, geben sich - so viel muss man ihnen lassen -, wirklich alle Mühe einen ganzen Roman lang diese beiden verschiedenen Elemente glaubwürdig zusammenzukloppen, und irgendwie das zu kitten, was die anderen Autoren verbrochen haben. Aber letztendlich passt es trotzdem nicht. Es wirkt erzwungen, und mir wäre es lieber gewesen, wenn man die Parasiten als separate Bedrohung belassen hätte, ohne die Trill ins Spiel zu bringen. (Allerdings war die Idee mit dem Naiskos super!). Das geht aber noch in Ordnung. Wirklich enttäuscht haben mich hingegen die Aufstände auf Trill und deren Resultat. So wird mal eben der Großteil der Symbionten getötet, weil wegen, ist halt so. Pure Effekthascherei. Finde ich scheiße. Den Roman hätte man mal lieber nutzen sollen, um die Kultur näher zu beleuchten und die Trill irgendwie noch spannend und interessant zu machen. Aber nööö... Sie sind genauso langweilig wie vorher. Jetzt gibts halt weniger Symbionten, aber ansonsten bin ich durch den Roman auch nicht schlauer geworden. Darüber hinaus behandelt die Geschichte wieder Dax und Bashir und deren Beziehung und geht den einzig vernünftigen Schritt mit ihnen, in dem sie sich trennen. Denn diese Paar war für mich unglaubwürdig. Jetzt bin ich allerdings gespannt, wie man weiter mit ihnen umgeht und was man aus ihnen macht.
Kaufempfehlung für Fans des Relaunchs



Welten von DS9: Bajor - Fragmente und Omen
Die Flitterwochen sind vorbei. Nach der Euphorie über die Vereinigung Bajors mit der Föderation beginnt die eigentliche Arbeit, um diese Verbindung funktionieren zu lassen. Aber selbst auf einer Welt, in der Politik und Religion ineinander verflochten sind, teilen gegensätzliche Vorstellungen der Rolle Bajors auf der interstellaren Bühne die Regierung des Planeten. Während Kira Nerys, frischgebackener Sternenflottencaptain, überlegt, was für eine Art von Sternenflottenoffizier sie sein will, macht der Erste Minister Asarem einen mutigen Schritt, um Bajors Stimme in der Föderation zu definieren. Währenddessen bereitet sich der zurückgekehrte Benjamin Sisko auf eine Zukunft vor, die bis jetzt nur er sehen kann.

Hm. Der vierte Teil der Reihe ist schon etwas schwerer zu bewerten, da der Roman irgendwie nichts Halbes, aber auch nichts Ganzes ist. Da man es hier mit dem Hauptplaneten von DS9 zu tun hat, liegt der Roman natürlich um einiges dichter an der achten Staffel, was den Autoren in die unangenehme Situation bringt, offene Handlungsstränge aufzugreifen, und neue, die in diesem Buch nicht beendet werden, einzuführen. So kann man die Haupthandlung im Grunde in drei Teile herunterbrechen:
1) Der meiner Meinung nach beste Handlungsstrang war der, der sich um die Nachwehen des Föderationsbeitritts von Bajor drehte. Das Militär sieht einer massiven Abwanderung von Mitgliedern zur Sternenflotte entgegen, die Sternenflotte muss sich teilweise erst an die neuen bajoranischen Offiziere gewöhnen, und Premieministerin Asarem muss jemanden auswählen, der im Föderationsrat sitzen wird, was uns einen Charakter zurück bringt, den ich in der Serie schmerzlich vermisst habe.
2) Der zweite Handlungsstrang um die Katastrophe im Dorf Sidau wird angerissen, aber nicht beendet. Wir erinnern uns: die Dorfdeppen in Sidau besaßen einen Drehkörpersplitter mit dem sie einen Dal'Rok erschufen (DS9: Dal-Rok). Nun hat jemand das Dorf vernichtet und diesen Splitter gestohlen. Warum, weshalb, keine Ahnung. Tatsächlich scheint das alles nämlich nur der Prolog zu einer weitaus größeren Geschichte zu sein, die aber schon recht vielversprechend daherkommt. So fand ich besonders die Idee, dass das Wurmloch tatsächlich wie ein richtiger "Tempel" mehrere Türen, also Wurmlochöffnungen hat, als nur die beiden, die wir kennen, wirklich gut. Zwar bleibt alles noch ominös, so dass eine Bewertung schwer fällt, aber Spannung wird durchaus erzeugt, und ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch in den Händen zu halten.
3) Der dritte Handlungsstrang um Jake, der sich zu einer Pilgerreise durch Bajor aufmacht, um sein eigenes Leben zu Leben war dann der ruhigste und etwas holprigere Teil des Buches. Per Se sind die Abschnitte mit ihm und Rena nicht schlecht, man bekommt auch den ein oder anderen schönen neuen Einblick in die bajoranische Kleinstadtkultur. Aber zeitweise wirkt diese aufflammende Liebesbeziehung doch recht... Sprung- und auch klischeehaft. Da wäre sicher mehr drin gewesen.
Was mir an dieser neuen Staffel so gut gefällt, sind die vielen Charaktere, die in der Serie überall mal erwähnt und direkt wieder vergessen wurden, die HIER aber endlich wieder auftauchen. Stellenweise kann man die Namen auch nachschlagen, und sich dann wundern, dass die in der Serie schon mal aufgetaucht sind. Dennoch, wer den DS9-Relaunch nicht kennt, der wird mit "Fragmente und Omen" wohl dumm aus der Wäsche gucken, denn Vorwissen wird vorausgesetzt. Alle anderen, die bisher Spaß an den Büchern haben, können hier aber definitiv auch zugreifen.
Kaufempfehlung, für... ihr wisst schon.



Welten von DS9: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert.
Quarks profitorientierte Heimatwelt wird von einem Skandal erschüttert, als schockierende Beschuldigungen gegen die erste Frau seines Bruders, die Mutter von Nog, Rom als Großen Nagus der Ferengi-Allianz zu stürzen drohen. Um die Dinge noch schlimmer zu machen, wurde Quark von Roms politischen Gegnern angeworben, sich ihrem Staatsstreich anzuschließen. Sollten sie damit Erfolg haben, seinen Bruder zu stürzen, bekäme er alles, was er sich jemals erträumt hat. Während Ferenginars Zukunft über dem Abgrund hängt, nimmt die Schwangerschaft von Roms derzeitiger Frau eine schwierige Wendung für Mutter und Kind.

Äh... ja. Habe den Roman erst letzte Nacht beendet und weiß noch nicht so recht, wie ich ihn bewerten soll. Gut ist schon mal die Wahl des Autors. KRAD dürfte de meisten Lesern ein Begriff sein und ich war beruhigt, seinen Namen auf dem Cover zu finden, da er zwar nicht immer genial, aber zumindest unterhaltsam schreibt und sich in der Star Trek-Welt auch bestens auskennt. So verwundert es nicht, dass ich den Roman auch nach zwei Nächten durchhatte - Kurzweil wird also geboten. Darüber hinaus erwartet einen aber nichts besonders, sondern "nur" eine typische Ferengi-Geschichte. Eine neue Facette der Ferengi lernt man dabei freilch nicht mehr kennen - nach der Serie ist im Grunde schon alles gesagt (sie sind gierig, wer hätte das gedacht?) - und dementsprechend lernen wir auch keine neuen Ecken des Planeten kennen. Der Handelsturm, die Residenz des Nagus und ein Sumpf - das sind im Grunde die einzigen Plätze, die besucht werden. Stattdessen greift KRAD auf die Charaktere zurück und bringt so ziemlich jeden Ferengi in die Handlung, der im Laufe der Serie mal auftauchte. Von Zek (herrlich Senil) über Ishka bis hin zu - natürlich - Brunt, FCA! Die Intrige ist dabei typisch Ferenig, ebenso wie alles andere im Roman. Dass sich Rom auf dem Stuhl des großen Nagus halten kann, ist dem gelungenen Kniff zu verschulden, dass Krax (Zeks Sohn) im Hintergrund die Fäden zieht und irgendwie alles deixelt. Ist ein nettes Büchlein, aber halt nicht mehr.
Kaufempfehlung für Ferengi-Fans. Alle anderen machen besser einen großen Bogen.



Invasion 2 (TNG): Soldaten des Schreckens
Achtzig Jahre zuvor ist es der Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk gelungen, eine Invasion dämonenartiger Aliens vom anderen Ende der Galaxis zurückzuschlagen. Doch plötzlich tauchen die Alptraumwesen am Rande des Föderationsgebiets auf und überfallen eine Beobachtungsstation.
Und wieder ist es die USS Enterprise - diesmal mit Jean-Luc Picard als Captain -, die sich als erste den Eindringlingen entgegenstellen muß. Aber die Dämonen haben ihre Angriffstaktik verändert. Sie manipulieren die Empfindungen der Crew, projizieren unerträglichen Horror ins Bewußtsein der Starfleet-Offiziere.
Captain Picard erkennt, daß er nur mit der Vorhut der Aliens konfrontiert ist. Eine gewaltige Armada steht bereit, um sich in den Alpha-Quadranten zu transferieren. Picard weiß: Wenn es ihm nicht gelingt, das künstlich geschaffene Wurmloch zu schließen, ist die Föderation verloren.


Ohgott, was war das denn? Ich kannte schon den vierten Teil dieser Reihe (Voyager), der zwar over the top, aber immerhin gut unterhaltsam. Auch der dritte (DS9) hat vor Jahren einen Weg in mein Bücherregal gefunden - und wird dort nicht mehr rausgelassen, weil er einfach nur bekloppt war. Trotzdem habe ich jetzt zugegriffen, als ich den zweiten Teil auf einem Grabbeltisch entdeckte. Aber den einen Euro hätte ich mir besser gespart. Die Handlung ist scheißlangweilig und komplett uninspiriert. Die Enterprise trifft nach kurzem blabla am Kriesenherd ein und dann... nix. Leerlauf. Die beiden Flotten stehen sich gegenüber, auf der Enterprise hat man über hundert Seiten hinweg Angst und das war's dann. Den Vogel schießt jedoch das Ende ab, wo sich einer der Helden opfern muss, um irgendein Techding auf der anderen Seite eines Wurmlochs zu zerstören. Und obwohl Crewmand Redshirt (bester Freund von Will Riker - aha) schon ellenlang eingeführt wurde, streiten sich hier Riker, Worf und Data über zwanzig oder dreißig Seiten hinweg(!), wer von ihnen dreien besser geeignet ist, sich für Schiff und Vaterland zu opfern, und das so erpicht, dass man sich schon fragt, ob die irgendwie Suizidgefährdet sind. Was'n uninspirierter Blödsinn.
Keine Kaufempfehlung!
« Letzte Änderung: 27.12.12, 09:18 by Star »
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« Antwort #127 am: 29.12.12, 13:25 »
Danke für die vielen Informationen. Ich hatte mir ja schon lange vorgenommen, ein ST-Buch zu lesen - aber zu welchem ich nun wirklich greifen soll... ;) :D
Du hast "Invasion 2 (TNG): Soldaten des Schreckens" so humorvoll nacherzählt und beurteilt, dass ich ja fast versucht wäre, mir dieses Werk zuzulegen ;) :D

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« Antwort #128 am: 29.12.12, 15:33 »
Danke für die vielen Informationen. Ich hatte mir ja schon lange vorgenommen, ein ST-Buch zu lesen - aber zu welchem ich nun wirklich greifen soll...

Hm, schwierig. Da du technisch interessiert bist, wäre die "Starfleet Corps of Engineers"-Serie vielleicht mal einen Blick wert, auch wenn die "nur" nette kleine Abenteuer auf durchschnittlichem Niveau bieten. Sprachlich wäre für dich aber vielleicht der TNG-Band "Das Herz des Teufels" sehr empfehlenswert. Der besitzt beinahe schon Hitchcock'sche Qualitäten, in dem er gekonnt mit den Erwartungen des Lesers spielt und entgegen des düsteren Titels eine doch recht schöne und würdige Geschichte erzählt, bei der man dauernd zu wissen glaubt, wie es weitergeht, nur um dann doch überrascht zu werden. Außerdem ist es der sprachlich vielleicht feinste TNG-Roman, den ich kenne.
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« Antwort #129 am: 01.01.13, 19:30 »
Das neue Jahr bringt leider auch ein paar weniger gute Nachrichten. Peter David, einer der bekanntereren Autoren, hat vor drei Tagen einen Schlaganfall erlitten. Geistig ist er zum Glück ganz da, aber seine rechte Körperhälfte ist teilweise gelähmt und die Rekonvaleszenz - sofern möglich, dürfte eine ganze Weile dauern. :(

Wie war denn dein Eindruck von [der A Time to...] Buchreihe im allgemeinen?

Die "A Time to..." Reihe besteht aus neun Romanen die von "Der Aufstand" zu "Nemesis" leiten und dabei mehrere Ungereimtheiten und offene Fragen klären. Warum Data ohne Emotionschip ist, warum Worf wieder auf der Enterprise sitzt, wo er doch eigentlich Botschafter sein sollte, warum Wesley Crusher auf der Hochzeit zu sehen war und vieles mehr. Duologien, die langsam auf Nemesis hinarbeiten stehen dabei im Vordergrund.

"A Time to be born" und "A time to die"
The site of one of the Dominion War's fiercest battles, the Rashanar Sector now contains a vast interstellar graveyard littered with the lifeless hulks of hundreds of devastated starships. The explosive destruction of so many varied warp drives has severely distorted the space-time continuum in this region, resulting in dangerous unleashed energies and bizarre gravitational anomalies. The USS Enterprise-E has been assigned to patrol the perimeter of the danger zone, while other vessels carry out the difficult and highly hazardous task of retrieving the bodies of the dead from the wrecked warships.
To some alien races, the former battleground is hallowed space. To others, including the rapacious Androssi, it is a scavenger's paradise, ripe for salvage. None expect this ship's graveyard to hold a deadly secret that will force the android Data to make a heart-wrenching decision about the path his life will take – and that will endanger not only the Enterprise, but Picard's future in Starfleet.


Die Geschichte klingt eigentlich sehr spannend, aber sie ist das genaue Gegenteil. John Vornholt erzählt seine Geschichte nach Schema-F und schafft es einfach nicht Spannung zu erzeugen, was bei so einer Vorlage schon fast einem Kunststück gleichkommt. Die Charaktere sind größtenteils schlecht getroffen und auch sonst zeichnet den Roman so gar nichts aus, was besonders wäre... Ja bis auf den Handlungsstrang mit Wesley Crusher. Zu sehen, wie Wesley die Ereignisse zunächst nur beobachtet und später - getarnt - auch eingreift, dem Kodex der Reisenden zum Trotz, war erstaunlicherweise gelungen und sogar recht gekonnt erzählt. Das macht die Romane zwar auch nicht empfehlenswert, aber immerhin.
Keine Kaufempfehlung



"A Time to sow" und "A time to harvest"
More than two centuries ago, the Dokaalan sent an unmanned probe into the void, bearing a distress call for anyone who could save their doomed world. But the message reached Federation space too late to save the planet or its people. Or so it was believed...
Generations later, Captain Jean-Luc Picard and the crew of the Enterprise-E are stunned to discover the last of the Dokaalan – now only a colony fighting to stay alive in a decrepit asteroid mining complex. Although their home planet was destroyed long ago, the survivors hope to someday transform a nearby planet into a new home for their people. But bitter divisions exist among the Dokaalan, sowing the seeds of sabotage and terrorism – and placing Picard and the Enterprise in the middle of an escalating crisis that can only lead to total destruction!


Schon viel besser. Dayton Ward und Kevin Dilmore erzählen eine schöne und im zweiten Teil auch durchaus spannende Geschichte, die nur einen einzigen Fehler hat: Sie ist zu lang. Man merkt, dass hier die Geschichte eines Romans mit Gewalt auf zwei gestreckt wurde, was sich besonders durch ellenlange Monologe negativ bemerkbar macht. So sinnieren die Charaktere erstmal eine Seite lang über ihre Gefühle, sagen einen Satz, und dann geht es von vorne los. Dadurch ziehen sich manche Stellen des Romans wie Kaugummi. Davon abgesehen hat mir der zweiteiler aber sehr gut gefallen, ist es doch eines der wenigen Bücher, in denen man die ENT-E-Crew noch einmal in der bekannten Konstellation erleben durfte. Außerdem wird das Geheimnis über die Fremden, die im Hintergrund die Fäden ziehen, geschickt bis zum Schluss gehalten. Als Leser wird man sogar auf eine ganz falsche Fährte gelockt. Das macht Spaß. Erstmals kann Sicherheitschefin Christine Vale auch zeigen wieviel Starbuck in ihr steckt ;)
Beschränkte Kaufempfehlung



"A Time to love" und "A time to hate"
One hundred years ago, the recurring conflicts between the Bader and the Dorset ended mysteriously when both races colonized the distant planet Delta Sigma IV - a world located far from the destructive wars of their people – and quickly became the Federation's perfect example of interspecies cooperation. But there are now rumblings of trouble in paradise, as an investigation led by Kyle Riker - Commander William Riker's estranged father - into this harmonious society has discovered a shocking, immutable truth: over the next few generations, the reaction to a native gas will spell the extinction of Delta Sigma IV's inhabitants.
Captain Picard and his crew, still recovering from the tragic events that have tarnished the career of one of the Federation's most decorated captains, must come to the aid of a world that once knew only peace, but now faces emerging violence and chaos...and Commander Riker must confront the reality that his own father may be held responsible for Delta Sigma IV's almost certain downfall!


Zwei schlechte und viel zu lange Romane, die nicht ein Fünkchen Spannung erzeugen können und die ganze Zeit zwischen Soap und Gähn Pendeln. Das "Ende" mit Rikers Vater Kyle trieft vor schlecht geschriebenem Schmalz und... ach, einfach keine guten Romane. Ich habe irgendwann auch nur noch die Geschichte überflogen. Es gab eine ganz gute Szene mit Christine Vale und das war's
Absolut keine Kaufempfehlung.



"A Time to kill" und "A time to heal"
At the height of the Dominion War and unknown to all save those in the highest levels of command, the Federation secretly armed the neutral planet Tezwa with devastating weapons - part of a contingency plan against the Dominion if the front lines collapsed. But Tezwa also lies near the border of the Klingon Empire... making the Federation's covert strategy in direct violation of their fragile peace treaties, and creating the potential threat of scandal and all-out war.

Now Tezwa's power-hungry prime minister is all too eager to flex his newfound military muscle, menacing a nearby Klingon border world. Sent on an urgent diplomatic mission, Captain Picard and the Enterprise crew are caught in the crossfire as the crisis quickly escalates. With time running out and billions of lives at stake, only one man can avert the looming disaster - Ambassador Worf, who must choose between his oath to the Federation and his loyalty to Martok, Chancellor of the Klingon Empire...


Zwei meiner absoluten Lieblingsromane! David Mack braucht vierzig Seiten um die Situation einzuführen und dann, einmal angestoßen, verliert die Achterbahnfahrt bis zum Schluss nicht  an Tempo. Die Action um die Strike-Teams, die verzweifelt versuchen die Kanonen auszuschalten, während die Klingonen unterwegs sind und die Uhr tickt, sorgt schon mal für eine Menge Kurzweil, aber bei der Action bleibt es nicht. Das politische Komplott, in dass diese Geschichte eingebettet ist, gehört mit zum Spannendsten, was ich bisher gelesen habe. Dazu wird Worf als Botschafter, der seinen Freunden Deckung zu geben versucht, einwandfrei genutzt und selbst Sektion 31 kommt auf gelungene(!) Art und Weise ins Spiel. Einfach perfekt!

Der zweite Teil schlägt dann ein ganz anderes Tempo und Thema an, das man nicht anders als "Black Hawk Down" in Star Trek bezeichnen kann. Ich hätte nie gedacht, dass das gut geht, aber es klappt wunderbar. Während der untergetauchte Ex-Diktator Kinschaw Terror unter den Friedenstruppen verbreitet, verdichtet sich für die Ent-E-Mannschaft allmählich die Hinweise, dass die Kanonen von der Föderation selbst stammen. Während der Präsident versucht seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen, und den Tholianern die Waffen in die Schuhe zu schieben, stehen Captain Picard und der Rest der Flotte vor der Entscheidung, einen Coup durchzuführen...
Unbedingte Leseempfehlung



"A Time for War, A Time for Peace"
Following the scandalous Tezwa affair, the Federation president's resignation forces an election, with the future of the United Federation of Planets to be determined by who emerges victorious from a hotly contested vote. But it is the fate of the entire galaxy that may actually be decided on Qo'noS, as the Federation embassy is seized by terrorists whose actions expose intrigue reaching the highest levels of Klingon government – and it will take all of Ambassador Worf's skills to keep the fragile Federation-Klingon alliance from collapsing. And while this potential intergalactic chaos looms, Commander Riker finds his plans for command and marriage soured by a brutal, high-level inspection of the ship from which the crew may not escape unscathed..

KRAD lässt die Reihe etwas ruhiger und sehr schön ausklinken. Worf bekommt noch mal ein wenig Action und die Crew der Enterprise eine Verschnaufpause. Man lässt sich Zeit für die Ruhigen Momente, für Pokerspiele und Charakterentwicklung. Langweilig wird es dennoch nie. Dabei legt der Autor gleich die Weichen für sein Nachfolgewerk "Gesetze der Föderation" und lässt eine neue Präsidentin wählen. Dieser Teil mit seinen sympathischen Charakteren alleine ist schon das Lesen wert, aber auch der Rest steht dem in nichts nach. Ein schöner Roman zum Schluss und die leider letzte Gelegenheit, die Enterprise-Crew in ihrer Vollständigkeit zu erleben. Ich vermisse diese Zeit :/
Kaufempfehlung
« Letzte Änderung: 02.01.13, 10:47 by Star »
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« Antwort #130 am: 10.01.13, 14:18 »
Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
In einem einzigen Augenblick ... werden sich die Leben dreier Männer für immer verändern. In diesem Sekundenbruchteil, der paradoxerweise sowohl durch Errettung als auch durch Verlust bestimmt wird, werden sie die Welt zerstören und sie dann wiederherstellen. Vieles war zuvor geschehen und vieles sollte noch danach kommen, aber nichts davon würde ihre Leben stärker beeinflussen als dieser eine, abgeschiedene Augenblick am Rande der Ewigkeit. In einem einzigen Augenblick ... rettet der in der Zeit zurückversetzte Leonard McCoy eine Frau vor dem Tod durch einen Verkehrsunfall und verändert dadurch die Geschichte der Erde. Gestrandet in der Vergangenheit, kämpft er darum, einen Weg zurück in sein eigenes Jahrhundert zu finden. Doch während er eine Existenz führt, die es nicht hätte geben sollen, sieht er sich schließlich gezwungen, all das hinter sich zu lassen und sich den Schatten zu stellen, die sein verlorenes Leben hervorgebracht hat. In einem einzigen Augenblick ... wird der in der Zeit zurückversetzte Leonard McCoy davon abgehalten, eine Frau vor dem Tod durch einen Verkehrsunfall zu retten, wodurch die Geschichte der Erde unverändert bleibt. Als er in die Gegenwart zurückkehrt, trifft er auf ein medizinisches Rätsel, zu dessen Lösung er sich verpflichtet. Doch die Echos einer Existenz, die er nie erlebt hat, suchen ihn heim, und der Geist eines verfrühten Todes wird ihn wieder zu den Schatten zurückbringen, denen er sich nie gestellt hat.

Umpf, was für ein Brocken. David R. George III startet seine "Feuertaufe"-Trilogie mit einer achthundertseitigen Charakterstudie und Beinahe-Biographie über den allseits beliebten Doktor McCoy, über den man in dieser Lektüre so ziemlich alles erfährt, was man je erfahren wollte (und mehr). Dabei spielt die Handlung immer abwechselnd in einer von zwei Zeitlinien, die beide leider nicht die gleiche Qualität erreichen. Zeitlinie 1 - die bekannte -, fühlt sich gerade zu Anfang wie ein Konglomerat aus erweiterten Szenen zu bereits bekannten Episoden an. Das ist nett, aber irgendwo auch überflüssig. Stellenweise werden die Ereignisse sogar 1 zu 1 wiedergegeben, weshalb ich mich hier öfters dabei ertappte, dem Ende der entsprechenden Kapitel entgegenzusehnen. Die Szenen, die sich George III dabei herauspickt hat, sind leider etwas willkürlich gewählt und befassen sich auch nicht immer mit McCoy oder der Haupthandlung. Ich nehme an, dass in den Charakterszenen, die sich mit Kirk oder Spock beschäftigen, bereits der Grundstein für die nächsten beiden Bände gelegt wurde. Das ist Okay, hier ergibt sich aber bisher kein völlig stimmiges Bild.

Wesentlich interessanter ist Zeitlinie 2, in der anschaulich und sehr berührend erzählt wird, wie McCoy sein Leben in der alternativen Zeitlinie meistert, in der Kirk und Spock nicht durch den Wächter der Ewigkeit gesprungen sind, um ihn zu retten. Wer Sci-Fi mag, oder auf Äkt'schn hofft, wird hier über weite Strecken enttäuscht. Stattdessen erleben wir McCoy in all seiner anfänglichen Verzweiflung, weil ihn niemand rettet, und er anscheinend schuld daran ist, weil er die Zeitlinie verändert haben muss. Einem gebrochenen Mann gleich, beschließt er, die Hoffnung auf Rettung aufzugeben und sich ein neues Leben aufzubauen, was er in der kleinen Gemeinde Hayden als fleißiger Arbeiter und schließlich als Dorfarzt tut. Diese Geschichte ist wirklich schön, und hier erfährt McCoy, erst richtige Leuterung und persönlichen Frieden. Die Charakterstudie, die George III ihm dabei auf den Leib geschneidert hat, passt wunderbar und am Ende ergibt sich ein sehr passendes, psychologisches Bild zu einem Mann, der sonst höchstens mal mit Sybok seinen inneren Schmerz teilte. Dabei ist das, was er erlebt, sogar noch schlimmer, als Kirks Verlust von Edith Keeler, was für einiges an Drama sorgt.

Toll dabei ist, dass die Zeitlinien gar nicht so unabhängig voneinander sind, wie man zuanfangs über weite Strecken hinweg glaubt. Tatsächlich spiegeln sich die Ereignisse der zweiten Zeitlinie irgendwann in Träumen und Visionen des originalen McCoy wieder, der durch die dort gesammelten Erkenntnisse sein eigenes Leben ebenfalls drastisch verbessern kann. Zuweilen war mir der Schmalz zwar ein bisschen fiel, aber im allgemeinen wusste die Geschichte durchaus zu berühren. Nette Ideen, wie die Erfindung des Chronitonpartikels und der unerwartete, aber perfekt passende Auftritt eines Schwarzen Namens Benny (*hint*) runden den Roman zusätzlich ab.

Dem Exquisiten Schreibstil sei dank, ist der Roman leicht und flott lesbar und man kann ihn auch über einen längeren Zeitraum hinweg lesen, ohne großartig den Überlbick zu verlieren. Ein schöner Roman, der vor allem für kalte Wintertage prima geeignet ist.
Leseempfehlung für Fans von TOS und Charakterstudien.
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« Antwort #131 am: 21.01.13, 12:48 »
Doppelhelix: Roter Sektor
Ein künstliches Virus hat die gesamte romulanische Herrscherfamilie infiziert. Botschafter Spock muss seine Vereinigungsbemühungen beiseite schieben und seinen alten Freund Dr. Leonard McCoy zu sich rufen. Dieser entdeckt die einzige Hoffnung auf ein Heilmittel in einem lange verschollen geglaubten romulanischen Erben, dessen Blut und Gewebe noch nicht vom Virus verseucht wurden. Aber kann dieser Erbe gefunden werden, bevor der Untergang einer Herrscherdynastie das gesamte Imperium ins Chaos stürzt?

Das positive zuerst: der Roman geht einen radikal anderen Weg als seine beiden Vorgänger. Das ist längst überfällig und erfrischend, aber leider wird dabei viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen. Tatsächlich verkommt die Bedrohung durch das Virus schon beinahe zur reinen Nebensache die sowieso erst ab der Hälfte des Romans erstmals Einzug in die Handlung findet. Statt sich auf die gleiche Ereignisabfolge wie ihre beiden Vorgänger einzuschießen, legt Diane Carey den Fokus lieber auf einen von ihr neu geschaffenen Charakter: Sternenflottenoffizier Eric Stiles, der gleich zu Anfang bei einer Evakierung von Botschafter Spock in feindliche Hände gerät, vier Jahre lang gefoltert wird, und sich dabei mit einem romulanischen Mitgefangenen anfreundet. Stiles steht so sehr im Fokus, dass selbst die TNG-Crew, deren SChriftzug ja immerhin den Roman schmückt, nicht über ein paar wenige Szenen herauskommt. Am prominentesten sind noch Spock und McCoy vertreten, aber selbst die sind eher als Gastcharakere zu bezeichnen. Der Roman folgt stattdessen streng Eric, was Carey zwar eine gewisse Freiheit in der Geschichtenerzählung erlaubt, was aber auch wieder die größte Schwäche des Romans ist, denn Stiles nervt gerade am Anfang mit seiner Unsicherheit. Zumal man, kaum, dass sein Mitgefangener erzählt, er sei Mitglied der romulanischen Herrerscherfamilie, bereits weiß, wie der Hase läuft. Die zweite Hälfte des Romans ist dann tatsächlich völlig spannungsarm, die BÖsewichte sind Klischeehaft, die Logikfehler wachsen zur Größe schwarzer Löcher an und überhaupt wirkt alles sehr erzwungen, ganz so, als hätte Carey hier eine Idee in die Doppelhelix-Reihe einzuschmuggeln versucht, die sie schon länger hatte. So liest sich "Roter Sektor" freilich nicht wie ein wichtiger Teil einer großangelegten Crossoverreihe, sondern einfach nur wie ein sehr durchschnittlicher, etwas zielloser Roman, der zwar ganz nett geschrieben ist und auch den ein oder anderen guten Einfall vorweisen kann (der Tender war recht nett), der dabei aber so durchschnittlich und nichtssagend ausfällt, dass man sich die Lektüre lieber spart.
Keine Leseempfehlung.
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« Antwort #132 am: 21.01.13, 12:54 »
Ja, ja... auch "Das Netz der Romulaner" beschreibt ein Virus, das die Romulaner zu vernichten droht, sollten sie kein veredeltes Getreide von einer Föderationswelt bekommen, was natürlich unweigerlich in die Frage "Krieg oder Frieden?" mündet.

Empfehlen kann ich das Buch aber nicht, auch wenn dort ein romulanischer Charakter vorkommt, der mir ein bisschen ans Herz gewachsen ist.

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« Antwort #133 am: 13.02.13, 17:59 »
Welten von Deep Space Nine: Dominion - Fall der götter
Seit der Niederlage im Krieg um den Alpha-Quadranten hat die Große Verbindung - die lebende Gesamtheit der gestaltwandlerischen Gründer - mit Fragen gekämpft. Im Augenblick der größten Zweifel ist ihr Schicksal und das des Dominion selbst mit Odos Untersuchungen nach den wahren Beweggründen seines Volkes verbunden, hunderte von jungen Wechselbälgern in die Galaxis hinauszuschicken. Während Odo nach Antworten sucht und seine vergangenen Entscheidungen betrachtet, erreicht Taran'atar auf seiner eigenen Suche nach Klarheit einen Wendepunkt ... einen, von dem es vielleicht kein Zurück mehr gibt.

Der letzte Eintrag der "Welten von..."-Reihe ist mit gerade mal knapp 200 Seiten zwar einer der kürzesten Romane - aber gleichzeitig wohl auch der wichtigste. David R. George III lässt sich nicht lumpen und präsentiert einen wahren Game-Changer, der mehr noch als etwa "Trill" oder "Bajor" die Weichen für die neunte Staffel legt, in dem er Entwicklungen in Gang setzt, die sich nicht mehr einfach rückgängig machen lassen.

Bis zu diesem Punkt vergehen allerdings ein paar Seiten, die George in seinem bekannt gemächlichen, aber nicht langweiligen Schreibstil verfasst. Die Handlung ist dabei grob in zwei Teile gespalten, zwischen denen er immer wieder hin und herspringt. Der eine beschäftigt sich mit Odo und der großen Verbindung. Odo ist noch immer hin und hergerissen, zwischen seiner Loyalität zu den Solits und seiner Spezies und hat wenig Erfolg, der Verbindung die Art der Solids näherzubringen. Die übrigen Wechselbälger interessieren sich eh viel mehr für diese Supernova, die am Himmel aufgetaucht ist, und die Ankunft ihres Gottes verkündet.
Huh?
Richtig gelesen. George gibt sich Mühe einige Logiklücken zu schließen, und die Gründer näher zu beschreiben, schießt dabei aber auch über das Ziel hinaus, verpasst er den Gründern doch selbst einen Gottglauben an den sogenannten Urahn, der aus meiner Sicht einfach nicht wirklich passen will. Das Konzept ist nicht uninteressant, wirkt aber aufgesetzt, zumal die Sache nicht einmal aufgeklärt und man als Leser (noch?) im Dunkeln gelassen wird. Auch der Plan, den der Autor den Gründern andichtet, die "hundert" ausgesandt zu haben, zu denen Odo ja bekanntlich gehörte, wirkt hanebüschen und macht wenig Sinn. Nun ist Odo also nicht einmal ein "Kind" gewesen, als man ihn wegschickte. Das alles wirkt nur so lala - irgendwie habe ich etwas anderes erwartet.

Auch der eine Nebenstrang, wo gezeigt wird, wie das Dominion eine Welt überfällt, weil eine andere, weil Waffenbau wichtigere, an Nahrungsmittelknappheit leidet fügt sich (noch) nicht in den Rest der Handlung ein. Sehr viel interessanter ist da schon, was am Schluss geschieht, auch wenn ich nichts spoilern möchte. Man darf aber erwarten, dass das "Dominion", so wie wir es kennen nun völlig erledigt ist.

Auch die Aszendenten, die nun schon mehrmals erwähnt wurden, und anscheinend als neue Bedrohung aufgebaut wurden, werden wieder aufgegriffen, und diesmal sind sie näher als je zuvor. Ich weiß noch nicht, was ich von denen halten soll. Eine Supermacht, die andere zu ihrem Glauben bekehren oder vernichten will? Wirkt etwas altbacken, das Konzept ist nichts neues. Aber da der Relaunch bisher nicht viel falsch gemacht hat, lasse ich mich mal überraschen.

Der zweite wichtige Handlungsstrang beschäftigt sich mit Taran'atar, und löst endlich konsequent das ein, was ich von Anfang an erwartet habe. Ich halte den Jem'Hadar für den intelligentesten und interessantesten Neuzugang im Cast, der einem kleinen Geniestreich gleicht. So konnte ich auch zu Anfang kaum genug von ihm bekommen, bis er in den letzten Romanen mehr und mehr in den Hintergrund rückte. Ich hielt das immer für einen Schachzug, denn Taran'atar ist eine tickende Zeitbombe und jeder Autor wird der Versuchung auferlegt sein, sie früher oder später hochgehen zu lassen - und am besten dann, wenn man gar nicht mehr damit rechnet. Nun ist es endlich so weit und als Leser ist man hin und hergerissen zwischen Sympathie und Ablehnung für die Figur. Man kann Taran'atars Handeln nachvollziehen und registriert es dennoch mit einer gewissen Enttäuschung. Der fiese Cliffhanger macht natürlich gespannt auf die Fortsetzung und wenn ich sehe, dass ein Jem'Hadar auf dem Cover des nächsten Buches abgebildet ist, der Roman "Kriegspfad" heißt und dann auch noch David Mack der Autor ist, da könnte ich schon wieder feiern vor Freude. Das wird ein Fest :)

Seinem Stil getreu greift George auch wieder auf kleinere Rückblenden und sogar einen "Traum" zurück. In den Rückblenden wird einem das versöhnende Gespräch zwischen Kira und Odo nach dessen Beinahe-Verrat in "Sieg oder Niederlage" präsentiert, das einem die Serie schuldig blieb. Das ist nicht wirklich nötig gewesen, aber es stört auch nicht. Ist halt eine nette Dreingabe und für Kira/Odo-Fans sicher interessant. Viel merkwürdiger hingegen der Trick mit dem Traum, der einen etwas verärgert zurücklässt, auch wenn ich erhahne, dass es ich um einen Versuch handelte, das Ende überraschender zu gestalten (was nicht klappte. Hätte auch nicht sein müssen, das Finale war auch so schon spannend genug).

Alles in allem ein guter, kurzer Roman, kein Highlight, aber definitiv ein wichtiger Eintrag in den Relaunch, der Lust auf mehr macht. Ich bin gespannt, wie es Ende März mit der neunten Staffel weitergeht. :)
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Max

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« Antwort #134 am: 15.02.13, 12:35 »
So wie Du das schreibst, bist Du ein wertvoller Fürsprecher - um nicht zu sagen: Werbehelfer :) - für den Autor :)
Ein Glauben der Gründer wäre mir spontan auch nicht in den Sinn gekommen, aber ich weiß ja nicht, wie das im Roman dargestellt wird. Du hast mich richtig neugierig gemacht, wie die "Sendung" der Hundert wohl erklärt wird :D

 

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