Autor Thema: ST -Bücherthread  (Gelesen 117088 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Fleetadmiral J.J. Belar

  • Oberkommandierender
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 36.633
    • DeviantArt Account
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #150 am: 02.04.13, 22:10 »
@ Star

Ich glaube, so einen Thread haben wir sogar.
:: MEIN PORTFOLIO:: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1859.0.html
- Si vis pacem para bellum -

RPG Charakter: - Lieutenant Ynarea Tohan / Stellvertr. Sicherheitschef -

 

sven1310

  • Global Moderator
  • Captain
  • *
  • Beiträge: 7.625
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #151 am: 03.04.13, 00:55 »
Klar, ich lese alles mögliche, auch fernab des Star Trek-Schriftzuges. In den letzten paar Jahren hat sich ein bisschen was angesammelt, da ich durch's Studium bedingt hauptsächlich Sachbücher und Fachliteratur gelesen habe. Unterhaltungsliteratur trat da leider in den Hintergrund. Das hole ich jetzt alles nach :)

Ich habe auch schon überlegt einen entsprechenden Thread für Romane fernab von Star Trek aufzumachen. Aber ich habe so das Gefühl, dass der auch nicht besonders bevölkert wäre. Bei Star Trek-Romanen ist die Chance größer, dass man andere findet, die die gleichen Romane gelesen haben, damit man sich mit ihnen drüber unterhalten kann :)

Ja das stimmt. Fernab von Star Trek, geschweige den SciFi dürfte es eine einseitige Unterhaltung werden (siehe letzten Link).
Trotzalledem heißt es nicht das man sich nicht für solche Reviews begeistern könnte. Dadurch könnte man auch auf andere Gute Romane aufmerksam gemacht werden. Ich habe in letzter Zeit zwei, drei Gute Bücher gelesen. Wenn du also einen Tipp brauchst, sag bescheid. :D

@ Star

Ich glaube, so einen Thread haben wir sogar.

Wir haben sogar eigene Foren dafür:

http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html

http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html

sowie ein sehr überschauliches Thema
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html

Da sieht man es mal, wir sind dick geworden wie Reiner Calmund und blenden schon ganze Foren aus und merken es noch nichtmal. :D

Fleetadmiral J.J. Belar

  • Oberkommandierender
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 36.633
    • DeviantArt Account
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #152 am: 03.04.13, 09:17 »
Naja wenigstens habe ich mich dran erinnert, dass wir sowas haben. Das heisst also, ich habs nicht ganz vergessen.
Danke für die Links.  :w00t
:: MEIN PORTFOLIO:: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1859.0.html
- Si vis pacem para bellum -

RPG Charakter: - Lieutenant Ynarea Tohan / Stellvertr. Sicherheitschef -

 

Leela

  • Gast
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #153 am: 03.04.13, 10:24 »
Ich habe auch schon überlegt einen entsprechenden Thread für Romane fernab von Star Trek aufzumachen. Aber ich habe so das Gefühl, dass der auch nicht besonders bevölkert wäre. Bei Star Trek-Romanen ist die Chance größer, dass man andere findet, die die gleichen Romane gelesen haben, damit man sich mit ihnen drüber unterhalten kann :)

Ich hätte auch beinahe schon nach einem "Normal"-Buch Thread nachgefragt, einfach weil ich sehr grosses Interesse dran habe und nuegierig bin. Natürlich wird man sich da weniger austauschen können - einfach weil die Interessen und das Angebot zu weit streuen - aber ich hole mir denoch gerne Anregungen und Tipps und ... ja... bin generell interessiert.

Wenn man sich über ein bestimmtes Buch austauschen will, kann man ja sogar einen kleinen Lesezirkel mit Leseziel ins Leben Rufen... so in der Art, "Bis in 4 Wochen sollte jeder das Gesamtwerk von Imanuel Kant gelesen haben und dann reden wir mal drüber" XD Kurz: Hohes Interesse, zumindest bei mir. 

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #154 am: 03.04.13, 12:19 »
Die Idee mit dem Lesezirkel ist wirklich genial. Allerdings sehe ich auch das Problem der "Streuung". Zuletzt habe ich wieder einen kurzen Goethe zur Hand genommen, aber mit sowas als Thema werde ich wohl nicht mehrheitsfähig sein :D Am besten wäre wahrscheinlich eine Literatur die leicht verfügbar ist, also zum Beispiel Teil des Projects Gutenberg ist.

Leela

  • Gast
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #155 am: 03.04.13, 12:52 »
Zitat
Die Idee mit dem Lesezirkel ist wirklich genial. Allerdings sehe ich auch das Problem der "Streuung".

Aus dem Grund sollten wir wohl vermutlich auch erstmal den Buch-Thread benutzen... wenn da einige Bücher vorgestellt werden sieht man in etwa, wo die anderen lesetechnisch stehen oder was bei ihnen gerade "dran" ist oder auch was sie interessiert und wie sie lesen. Das dürfte es vereinfachen ein gemeinsames Projekt/Buch zu finden. Zudem, wenn wir den Thread nicht mit Leben füllen können, wird wohl auch ein Lesezirkel schnell stecken bleiben... deswegen seh ich den Anfang schon erstmal im Bücherthread. Ich setz nachher auch mal 10 Bücher rein. :D


Zitat
Zuletzt habe ich wieder einen kurzen Goethe zur Hand genommen, aber mit sowas als Thema werde ich wohl nicht mehrheitsfähig sein :D

Schwer zu sagen, ich tendiere eher zu Schiller. Aber den muss ich auch nicht soooo oft haben... XD Solche "Klassiker" haben natürlich immer etwas den Hauch von Schulliteratur uuuuuuuuuuuund.... man muss einige schlechte Erfahrungen überwinden. Versuch mal jemand der mit Effi geknechtet wurde Dein Faible für Fontane näher zu bringen.... :P


Zitat
Am besten wäre wahrscheinlich eine Literatur die leicht verfügbar ist, also zum Beispiel Teil des Projects Gutenberg ist.

Ja. Nein. Jein. Verfügbarkeit ist nicht alles... Ich würde zB ungern einen Goethe völlig papierlos nur auf dem Rechner lesen wollen. Du? Insofern müsste ich das Buch wohl eh anschaffen... Zudem ist Gutenberg natürlich sehr eingeschränkt was neueres angeht. Aber gerade deswegen; Erstmal in dem Thread etwas gucken wo wir stehen... glaube ich.

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #156 am: 03.04.13, 14:24 »
Wir haben sogar eigene Foren dafür:

http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html

http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html

sowie ein sehr überschauliches Thema
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html

Da sieht man es mal, wir sind dick geworden wie Reiner Calmund und blenden schon ganze Foren aus und merken es noch nichtmal. :D

Da sieht man mal, wie doof ich bin

Die beiden Unterforen habe ich sogar gesehen. Den Thread von Max hatte ich aber in der Tat nicht auf dem Radar. Whoops. Das Forum ist halt wirklich sehr umfangreich, stellenweise kann man sich da schon mal ein wenig verlaufen - vor allem, wenn die Sachen so breit gefächtert sind (Star Trek in der einen Ecke, Fantasy und Sci-Fi in der anderen, der Rest befindet sich im Off Topic). Daher, danke für die Links. Dann weiß ich ja jetzt, wo ich in Zukunft auch noch reinspam- äh, reinposten kann :D

Wenn man sich über ein bestimmtes Buch austauschen will, kann man ja sogar einen kleinen Lesezirkel mit Leseziel ins Leben Rufen... so in der Art, "Bis in 4 Wochen sollte jeder das Gesamtwerk von Imanuel Kant gelesen haben und dann reden wir mal drüber" XD Kurz: Hohes Interesse, zumindest bei mir.

Mit Lesezirkeln habe ich sehr gute Erfahrung gemacht! Da haben wir auch immer eine kleine Wahl abgehalten und anschließend hatten wir sechs Wochen Lesezeit. Man stolpert dabei zwar auch mal über eine Gurke, aber im allgemeinen ist es dennoch ein hervorragender Weg, neues auszuprobieren. Bin nämlich auch immer auf der Suche nach Anregungen. Bei Star Trek weiß man ja vorher schon ungefähr, worauf man sich einlässt. Bei allem anderen bedarf es oft einen kleinen (oder auch großen) Schubser in die richtige Richtung. Also... ich wäre auch sehr an einem Lesezirkel interessiert. :)
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #157 am: 08.04.13, 19:20 »


TOS - Der Friedensstifter
Nach jahrtausendlangem Krieg könnten die Planeten Prastor und Distrel endlich dauerhaften Frieden erreicht haben. Doch Captain Kirk, der die Angelegenheit für die Föderation untersucht, muss schockiert feststellen, dass es sich bei dem Friedensstifter um keinen anderen als den berüchtigten Gauner Harcourt Fenton Mudd handelt! Mudd behauptet, sich geändert zu haben, aber Kirk hat so seine Zweifel. Er ist davon überzeugt, dass Mudd eine Art Betrug vorhaben muss. Doch was hat er vor? Kirk muss die Antwort schnell finden bevor der Frieden unendlichem Krieg weicht

"Der Friedensstifter" ist ein merkwürdiger Roman. Es fällt schwer ihn einzuordnen und daher ebenso schwer ihn wirklich zu bewerten. Zu Anfang gleicht die Geschichte stark einer klassischen Komödie, was gerade dem Charakter des Harry Mudd zu verschulden ist. Aber gerade, wenn man sich als Leser in Erwartung einer lustigen Geschichte ähnlich diebisch wie Harry die Hände zusammenreibt, macht der Roman plötzlich eine drastische Wende und wirft einen mitten ins actionreiche Geschehen eines planetenübergreifenden Krieges, der auch unsere Helden nicht verschont und Opfer unter der Besatzung fordert. Und das nur, um gegen Ende dann fast schon wieder Richtung Komödie zu steuern. Der Autor hat hier anscheinend selber nicht so recht gewusst, was es denn nun werden soll und das schadet der Story immens, weil sie sich weder in die eine, noch in die andere Richtung entwickeln kann.

Das ist bedauerlich, denn die eigentliche Geschichte zweier Planeten, auf denen man nicht sterben kann, sondern einfach wieder im Feindesteam "respawned" und nach einer Weile aufs Neue an die Front geschickt wird, wodurch der Krieg schon fast wieder bedeutungslos und lediglich als "Lektion" zum Erlernen der Dinge, die wirklich wichtig sind wird, ist gar nicht mal so blöd. Am Ende bleiben aber einfach zu viele Fragen offen und das Story-Potential wird lediglich angekratzt und zugunsten "lustiger" Stella Mudd-Momente beiseite geschoben. Allerdings muss ich zugeben, dass manche TOS-Episoden ja ganz ähnlich aufgebaut sind und vom Klamauk zu bitterem Ernst wechseln.

Dafür kann der Roman an ganz anderer Stelle gehörig glänzen, nämlich bei den Charakteren selbst. Kirk, Spock und Co sind annähernd perfekt getroffen, in nahezu jeder Situation. Der Autor beweist ein ungeheuer präzises Gespür für die Charaktere, sodass man wirklich das Gefühl hat, hier ein waschechtes (wenn auch beizeiten etwas merkwürdiges) TOS-Abenteuer vor der Nase zu halten. Besonders hat mir dabei Harry Mudd gefallen, der erstaunlich viel Spaß machte und mich vor allem in jenem Moment gut zum Lachen brachte, als er vor einem feindlichen Angriffstrupp floh. Aber auch die kleineren Charaktere wie Chekov oder Uhura bekommen genügend Platz im Rampenlicht und jeder bekommt etwas sinnvolles zu tun (und zu sagen). Die obligatorischen TOS-Elemente, wie das sterbende Redshirt, Commander Spock, der einen antiken Computer untersucht, oder Captain Kirk, der in einer flammenden Rede das politische System einer ganzen Spezies in Frage stellt, fehlen ebensowenig und runden das Gefühl des "Heimkommens" schön ab.

Unterm Strich kann man wohl sagen, dass "Der Friedensstifter" all jenen gefallen dürfte, die mit der neuen Kontinuität der Star Trek-Romane nicht viel anfangen können, und daher den Heyne-Büchern hinterhertrauern, weil sie einfach nur mal wieder ein normales(?), in sich geschlossenes Abenteuer erleben wollen. Dafür ist der Roman grade noch gut, ansonsten bietet er aber nichts herausragendes und ist lediglich großen TOS-Fans zu empfehlen.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #158 am: 08.04.13, 20:04 »
Danke für die Kritik, Star.

Joah, das klingt ja gar nicht schlecht, vor allem auch, weil ich mich in vielen Erwartungen, die Du im letzten Absatz benannt hast, wiederfinde; denn "Dauerfortsetzungen" brauche ich nicht wirklich ;) :D
So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.

Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.
Aber die anderen TOS-Elemente - Kirk mit seiner Rede, Spock mit dem Computer - scheinen ja wirklich sehr genial zu sein.
Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #159 am: 08.04.13, 20:34 »
So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.

Es gibt einfach Autoren, die haben ein Händchen dafür, die "Stimmen" der Charaktere einzufangen, und dann gibt es welche, die kläglich daran scheitern und das zieht dann auch bei mir immer den Gesamteindruck herab, egal wie gut oder schlecht der Rest des Romans ist. Diejenigen, die von Anfang an mit ihren eigenen Serien und Figuren aufwarten haben es da natürlich ein bisschen leichter. Umso mehr freut man sich aber auch, wenn es dann mit den Original-Charakteren doch mal wieder klappt und die sind in "Der Friedensvermittler" anstandslos gelungen. Ich habe hier wirklich zu jeder Zeit die Charakter vor mir gesehen und ihre Stimmen gehört. Den DS9-Relaunch kann ich in der Hinsicht aber auch nur loben.

Zitat
Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.

Nein, leider nicht. Es ist auch nicht so, dass sich diese beiden Elemente für mich ausschließen. Allerdings erfordert das auch immer eine etwas geschicktere Herangehensweise. Gerade Peter David gehört hier zu den Trek-Autoren, die das einwandfrei beherrschen. In "Der Friedensvermittler" hingegegen, war ich etwas... überrumpelt vom hin und her. Ein großer Mudd-Fan war ich bisher übrigens auch nie. Aber auch bei diesem Charakter hat der Autor alles richtig gemacht, weshalb ich seinen Auftritt überraschend gut fand und sogar gerne noch mehr von ihm gesehen hätte. Das liegt auch daran, dass der Autor ständig zwischen den Figuren herumhüpft - ein Kapitel wird mal aus Sicht von Kirk geschrieben, das ist dann etwas ernster, das andere aus Sicht von Chekov, und so weiter. Und die Mudd-Kapitel waren so perfekt auf den Charakter zugeschnitten, dass sie mir besonders gefielen.

Zitat
Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.

Also wenn ich dir einen Star Trek-Roman empfehlen dürfte, dann würde ich dir "TNG: Das Herz des Teufels" ans... äh Herz legen: http://www.amazon.de/Das-Herz-Teufels-STAR-TREK/dp/3453156684

Das ist ein reißerischer Titel und ein reißerisches Cover, aber dahinter verbirgt sich eine Geschichte von fast schon Hitchcock'scher Qualität, in der die Grenzen zwischen Realität und Traum zunehmend verschwimmen zu drohen. Die Autorin hat einen tollen und komplexeren Schreibstil (Satyr-Ahoi), der dir gefallen dürfte und sorgt - ohne auf billige Schaueffekte zurückgreifen zu müssen - für stete Spannung, weil sie einem genau das Vorenthält, was man erwartet. Wann immer man meint, die Story würde gleich in gewohnte Bahnen zurückfallen, etwa mit einer Meuterei, oder einem Picard, der mit rotleuchtenden Augen das Ende der Enterprise verkündet, führt die Autorin einen wieder an der Nase herum. Es ist schwer den Roman zu beschreiben, ohne viel vorwegzunehmen, aber ich glaube das ist einer, der dir gefallen könnte. Lass dich vom Cover und dem Titel nicht beirren, hier geht es nicht um Mord und Totschlag, sondern um Versuchung, Vertrauen, Realität und Phantasie, und der Fokus liegt dabei auf den leisen, denn auf den lauten Tönen :).
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #160 am: 04.05.13, 11:38 »


DS9 9.02 - Entsetzliches Gleichmaß
In unserem Universum wurde eine cardassianische Schläfer-Agentin namens Iliana Ghemor einst chirurgisch verändert, um wie Kira Nerys auszusehen. Sie sollte diese Widerstandskämpferin und Heldin, die den Planeten Bajor befreite, ersetzen. Dieser Plan wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt, und das Schicksal der Agentin blieb unbekannt bis jetzt.
Der letzten sechzehn Jahre beraubt, kehrt Iliana Ghemor nun zurück und sinnt auf Rache. Über anderthalb Jahrzehnte der Gefangenschaft und der Misshandlung durch ihre ehemaligen Vorgesetzten, haben sie an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ihr Lebenswille wird nur noch durch ihre verdrehte Überzeugung aufrecht erhalten, dass sie tatsächlich die wahre Kira Nerys ist. Sie hat bereits einen beinahe erfolgreichen Anschlag auf das Leben der echten Kira verübt, doch anstatt die Identität der Frau anzunehmen, die sie ursprünglich ersetzen sollte, hat sich Ghemor ein völlig unerwartetes Ziel gesucht...


(Vorsicht, ich werde ein bisschen spoilern. Wer sich lieber überraschen lassen will, sollte zum Fazit runterscrollen). "Entsetzliches Gleichmaß" ist ein Roman, der anfangs recht gewöhnlich schien, mich dann aber doch sehr gefesselt und begeistert zurückgelassen hat. Die Geschichte knüpft unmittelbar an die Geschehnisse aus "Kriegspfad" an... treibt die Handlung aber so gut wie nicht vorwärts. Stattdessen empfindet sich die Geschichte als Mittelkind einer Trilogie(?), die vor allem eines liefert: Erklärungen und Hintergründe. Der Roman ist dabei in zwei Hälften unterteilt:

Seite 1 - heißt so, weil sie sich mit Kiras Seite der Geschichte befasst. Nach dem Anschlag auf ihr Leben ist sie noch immer ziemlich durch den Wind, hat Probleme anderen, und vor allem sich selbst, zu vertrauen und bemüht sich nun um ein paar Antworten von der Frau, die man am Ende des letzten Romans festgenommen hat. Die Charakterszenen sind dabei wie üblich sehr gut gelungen. Es ist jedesmal schön, die DS9-Recken wieder zu sehen - sowohl die alten, als auch die neuen. Was mich weniger begeistert, ist die Geschichte selbst, die sich nämlich um das Spiegeluniversum dreht, und stellenweise furchtbar komplex ist. Wir haben hier eine Spiegel-Version von Iliana Ghemor, die gut ist, und unsere Iliana Gehmor, die verrückt ist, aufhalten will, weil unsere Iliana Ghemor sich für Kira hält, udn alle anderen Kiras auslöschen will, und gleich mal mit der Intendantin anfängt, die aber im Grunde unwichtig ist, denn eigentlich ist das Hauptproblem eh das, dass es im Spiegeluniversum keinen Abgesandten gibt, weshalb Sisko gleich mal von mehreren anderen Siskos aufgesucht und auf eine Mission geschickt wird, die er aber Commander Vaughn überlässt.

Hä?

Die Geschichte ist recjt kompliziert und mitunter weiß man bei den ganzen Ilianas und Kiras gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist, was zur regelmäßigen Hirnverwurstung führt. Hinzu kommen gelegentliche Momente, die mir einfach zu fanboyisch sind. Wenn da plötzlich Michael Eddington und Luther Sloan (!) auf Spiegel-DS9 sind, dann meint man, ein verrückter Fan habe sich das ausgedacht. Ich bin einfach kein großer Freund des Spiegeluniversums. Ich finde, das Spiegeluniversum ist perfekt, um in den Serien mal ein bisschen die Sau rauszulassen. Die ganze Produktionscrew darf ein bisschen was verrücktes machen, und die Schauspieler bekommen Gelegenheit Spaß zu haben, denn böse, überzeichnete Charaktere zu spielen, macht immer spaß. Daher macht auch das zuschauen Spaß. In einem Roman fehlt für mich aber der Anreiz, mich auf so eine Geschichte einzulassen. Ich finde, es gibt weitaus interessantere Dinge zu erforschen. Wenn man das Spiegeluniversum nutzt, sollte man es wenigstens nicht mit unserem verweben. Na ja. Story Hin oder her, dieser Teil der Geschichte ist zumindest gut geschrieben, und da er nicht allzulang ist, ist man auch schnell damit durch. Im Grunde liest sich das Ganze wie eine Vorbereitung auf den nächsten Roman, der die Geschichte um das Spiegeluniversum hoffentlich abschließt.

Bemerkenswert fand ich dafür die Rückblende in Kiras Zeit als Widerstandskämpferin. Nicht zuletzt, weil ich gerade erst Lairis' "Resistance" beendet habe, und noch in der "Stimmung" war. Außerdem spielt dieser Teil der Geschichte eine nicht unerhebliche Rolle im nächsten Teil. Der da heißt:


Seite 2. Und diese Seite, die auch den Großteil des Romans bildet, ist wirklich sehr gelungen. Im Grunde hat man es hier mit einem Charakterstück zu tun, das sich einzig und allein auf Iliana Gehmor (die aus unserem Universum) konzentriert, und ihre Hintergrundgeschichte erzählt. Und die hat es in sich! Es ist einfach ein perfekter Schachzug, die Besatzung Bajors aus der Sicht eines idealistischen, aber verwöhnten Mädchens auf der cardassianischen Heimatwelt zu zeigen, und somit der anderen Seite der Besatzung ein Gesicht zu verpassen. Iliana ist begabte und priviligierte Künstlerin (das genaue Gegenteil zu Kira also) und anfangs noch gegen die Besatzung - so wie auch ihr Frend, ein junger Glin, der - wie sollte es auch anders ein - schließlich auf Bajor eingesetzt wird. Seine Briefe, die zunächst noch von guten Idealen durchzogen sind, die sich aber Stück für Stück in Verbitterung und Hass wandeln aufgrund ständiger Terroranschläge des Widerstands - bis er natürlich gar keine mehr senden kann, was Iliana in die Hände des obsidianischen Ordens treibt. Hier wird eine junge Frau Stück für Stück Opfer eines totalitären Staates, in dem der Dienst am Volk alles ist. Es wird erklärt, weshalb sich die Agentin für die Mission meldet, Kira zu ersetzen und die Widerstandsbewegung zu unterwandern... und wer diesen Plan schließlich vereitelte. Die nächsten fünfzehn Jahre ihres Lebens sind dann unglaublich grausam, und - ohne zu viel zu verraten - aber die Geschichte wirft ein völlig neues, wiederliches Bild auf Gul Dukat. Bei einem Re-run der Serie, dürfte man jedenfalls neue Facetten in seinem Zusammenspiel mit Kira entdecken. Somit hat dieser Roman ganze Arbeit geleistet.

Ilianas Geschichte ist tragisch und man kann sie am Ende verstehen, was sie zu mehr macht als einer 0815-Gegnerin. Diesen Teil des Buches fand ich jedenfalls sehr gut, teilweise fühlte ich mich sogar ein bisschen an "Ein Stich zur rechten Zeit" erinnert, und ich bin jetzt natürlich sehr gespannt, wie man weiter mit Iliana verfährt. :)

Fazit:
Unterm Strich ist "Entsetzliches Gleichmaß" ein Roman, der die in "Kriegspfad" angefangene Geschichte nicht unbedingt weiterbringt, ihr aber eine Menge Tiefe verpasst. Nebenbei werden noch offene Handlungsstränge aus der Serie aufgegriffen, allen voran das Schicksal der Iliana Ghemor, das... für Star Trek Verhältnisse ungewöhnlich hart und brutal ausfällt, und somit einen Antagonisten kreiert, der einem eigentlich nur noch leid tut. Jetzt bleibt abzuwarten, was die Fortsetzung daraus macht. Vor dem Lesen von "Entsetzliches Gleichmaß" sollte man sich aber unbedingt noch einmal die beiden Episoden "Die zweite Haut" und "Die Überwindung" ansehen, sonst kommt man nur schwer mit.
« Letzte Änderung: 04.05.13, 11:41 by Star »
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #161 am: 04.05.13, 11:57 »
Interessant, was Du da schreibst! Nach den Klappentext hatte ich fast eine Neuauflage von "Nemesis" für Kira im Sinn.
Ein riesiger Fan des Spiegeluniversums bin ich nicht und ich könnte mir auch wirklich vorstellen, dass es da Unterschiede gibt, die dieses Konzept in einem Buch gleich mal noch ein kleines bisschen weniger reizvoll machen als auf dem Bildschirm.

Übrigens auch noch ein Dankeschön für die Leseempfehlung aus dem vorangegangenen Posting; wenn ich mir wieder ein ST-Roman kaufen werde, weiß ich schon welchen :)

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #162 am: 04.05.13, 15:31 »
Interessant, was Du da schreibst! Nach den Klappentext hatte ich fast eine Neuauflage von "Nemesis" für Kira im Sinn.

Der Gedanke ist mir beim Lesen auch gekommen. Glücklicherweise drängt sich kein allzu starkes Wiederholungsgefühl auf. Ich würde auch sagen, dass Ilianas Schicksal grausamer ist, als Shinzons. Ihren Wahnsinn konnte ich jedenfalls besser nachvollziehen.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #163 am: 11.05.13, 14:31 »


TNG: Die Rache des Dominion
Betazed wird im Verlauf des Krieges zwischen der Föderation der Vereinten Planeten und der Allianz aus Dominion und Cardassianern von deren Truppen besetzt. Nachdem eiligst eine Raumstation im Orbit erbaut wurde, beginnt der cardassianische Wissenschaftler Moset mit seinen schrecklichen Experimenten. Sein Ziel: das telepathische Potenzial der Betazoiden auf die im Reagenzglas gezüchteten Jem'Hadar-Krieger des Dominions zu übertragen. Hat Moset Erfolg, werden die sowieso schon gnadenlosen Jem'Hadar zu unbesiegbaren Superkriegern. Währenddessen entscheidet sich der organisierte Widerstand auf Betazed zu einer verzweifelten Aktion, die vielleicht die ersehnte Befreiung bringen könnte -- die aber auch die kulturellen Errungenschaften der Betazoiden auf Dauer zerstören kann...

Ich mache es kurz: "Die Rache des Dominion" ist bestenfalls ein durchschnittlicher Roman, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt und die interessantesten Aspekte der durchaus vielversprechenden Ausgangssituation bereitwillig opfert, um generisches Peng-Peng zu bieten.

Dabei gibt es durchaus tolle Ideen! Ich meine, die Betazoiden mal wieder in den Vordergrund zu rücken ist ja für sich schon mal eine gute Sache. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn man sich mit den Kernwelten beschäftigt. Dann führt das ganze aufgrund des Krieges auch zu einigen schönen Crossovern. So finden nicht nur Worf, Chief O'Brien und die Defiant ihren Weg in die Handlung, nein auch Commander Vaughn, den man ja aus dem Relaunch kennt, darf hier als Agent tätig werden. Dass man dann auch noch den Bogen zu Voyager geschlagen bekommt, und Crell Moset mit einem gruseligen Plan aufgreift, ist noch ein zusätzliches Sahnehäubschen. Zudem schafft man es eine herrliche moralische Zwickmühle zu kreieren, denn die Lösung zur Befreiung Betazeds könnte ausgrechnt ein Mörder haben, der gelernt hat, mit seinen Gedanken zu töten, und der jetzt irgendwie befreit und zum Widerstand gebracht werden muss - ganz davon zu schweigen, dass man erst mal seine Kooperation braucht. Man will sich aufgrund der verzweifelten Lage seines Wissens bemächtigen, und es nutzen, auch wenn das die Betazoiden für immer verändern könnte. Das hätte super werden können, brachten die Betazoiden doch bereits mit Lon Suder einen tollen Psychopathen hervor. Die kurze Rückblende, in der Deanna als blutjunge psychologin erstmals mit diesem Mörder in Berührung kommt, erinnert dann auch tatsächlich an "Das SChweigen der Lämmer."

Gemacht wird aus all diesen tollen Elementen aber nichts. Moset ist einfach nur arrogant und verrückt - ein 0815 Bösewicht. Der Mörder wird im Grunde nicht genutzt, und relativ schnell wieder aus der Handlung geschrieben und das moralische Problem wird am Ende zugunsten einer Trekschen Blabla-Lösung einfach umgangen. Lieber bemüht man sich da um Äktschn auf drei Ebenen (Weltraum, Station, Planet). Wenn das Peng-Peng denn wenigstens für Spannung sorgen würde, hätte ich ja nicht einmal etwas gesagt. Ein Roman muss nicht unbedingt mehr sein, als er ankündigt. Aber Spannung kommt halt keine richtige auf. Tatsächlich wird die Rückeroberung Betazeds so strategisch dämlich durchgeführt, dass man sich mitten im Roman schon der Blödheit des Gegners bedienen muss, damit der im (un)günstigen Moment aus völlig nichtigen Gründen von selbst die Schilde deaktiviert, damit die Helden überhaupt Erfolg haben. Ja nee, is klar.

Vielleicht haben die Autorinnen mit zu vielen Bällen jongliert, sodass am Ende gar nichts so richtig geklappt hat. Die Action delivered nicht, die moralische Zwickmühle verpufft zu einem war-da-was?-wölkchen, und interessante Charaktere oder Charakterentwicklungen sucht man auch vergebens.

Fazit: Kein grottenschlechter Roman, aber eben auch absolut kein Highlight. Wer jetzt nicht allzu anspruchsvoll ist, und vom Dominion-Krieg nicht genug bekommen kann, darf bedenkenlos einen Blick riskieren. Alle anderen sparen sich besser das Geld.
« Letzte Änderung: 11.05.13, 14:34 by Star »
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Fleetadmiral J.J. Belar

  • Oberkommandierender
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 36.633
    • DeviantArt Account
Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #164 am: 11.05.13, 15:33 »
Icg glaube das Buch habe ich auf meinem Reader. Hat mich eigentlich immer interessiert, da ich vorhabe die Besetzung von Betazed, vielmehr dessen Befreiung, in TDWC zu verarbeiten und das Buch eventuell als Grundlage verwenden wollte. Danke für die Rezension, die wiedermal sehr gelungen ist.
:: MEIN PORTFOLIO:: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1859.0.html
- Si vis pacem para bellum -

RPG Charakter: - Lieutenant Ynarea Tohan / Stellvertr. Sicherheitschef -

 

 

TinyPortal © 2005-2019