Autor Thema: ST -Bücherthread  (Gelesen 117115 mal)

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #180 am: 04.08.13, 14:26 »
Ich bin gegenwärtig auch dabei ein DS9 S8 Buch nach dem anderen zu lesen. Zu meinen Lieblingscharakteren gehören Taran'atar, Ro Laren (  :love ), Fleetadmiral Leonard James Akaar und General Lenaris Akrem (alles Charaktere, die ich auf die eine oder andere Weise in UO einzubinden gedenke). Ebenso zählen Vaughn und Nog und die Orionerin zu den interessanteren Personen.

Ich glaube man kann getrost behaupten, dass die Charaktere die größte Stärke des Relaunchs sind. Denn ein unsympathischer, oder uninteressanter Charakter ist mir noch nicht untergekommen. Einzig bei Prynn hat es eine Weile gedauert, bis ich mit ihr warm wurde, aber die meisten anderen wussten mich recht schnell zu begeistern. Es ist auch sehr schön so viele bekannte und längst vergessen geglaubte Charaktere wiederzutreffen, eben wie Lenaris, Rena und einige andere. Hier löst der Relaunch wirklich ein, was er verspricht, zumal die Geschichten selbst gar nicht sooooo gut sind. Aber sie leben eben von den Charakteren :)

Zitat
Ich bin gerade bei dem Buch "Das kleinere Übel" und bin begeistert. Auch wenn ich nicht verstehe, was die Aliens aus der ersten Staffel von TNG, welche die Sternenflotte infiltriert hatten und es nun nochmal versuchen, mit den Trill am Hut haben. Da muss ich was verpasst haben.

Darauf wird in "Die Welten von DS9... Trill" noch einmal genau eingegangen. Ich muss den Autoren dieser Geschichte zugestehen, dass sie sich alle Mühe gaben, die Verbindung zwischen den Trill und den Parasiten glaubwürdig zu machen, aber sie sind meiner Meinung nach dabei dennoch gescheitert. Es passt einfach nicht zusammen, was rückblickend ein bisschen schade ist, aber na ja.

Zitat
Aber was Dax angeht bin ich ehrlich gesagt überrascht, dass ich sie nachvollziehen kann. Ich sehe sie nachdem was ich jetzt gelesen habe durchaus in der roten Uniform und weniger in der blauen eines Counselors.

Im Prinzip gebe ich dir recht - im Relaunch selbst funktioniert ihr Wandel auch super und hat mich selbst begeistert (habe ich auch schon geschrieben). Selbst in Destiny macht sie sich als Kommandantin recht gut. Aber in "Nullsummenspiel" ist sie mir einfach schon zu sehr "Hardass" und das passte nicht.

Zitat
Achja und was ich besonders genial fand, ist die Erklärung, warum sich die Guls Dukat und Macet so ähnlich sehen.

Das hat mir auch gut gefallen. War ein toller Einfall, der darüber hinaus noch bewirkt, dass man auf "Marc Alaimo" nicht verzichten muss, denn bei Macet "höre" ich auch immer seine Stimme :)

Zitat
Seit "Ein Stich zur rechten Zeit" lese ich eins der Bücher nach dem anderen und fühle mich prima unterhalten und habe dadurch endlich wieder DS9 Futter für meinen vom Entzug gequälten Geist und was noch wichtiger ist, ich habe neue Ideen für UO.  ;)

Na dann wünsche ich dir auch weiterhin noch viel Spaß beim Lesen. :)
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Kirk

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #181 am: 08.08.13, 22:08 »
Ich weiß nicht ob jemand das Buch hier schon mal Behandelt hat, aber ich will mal meine Meinung dazu sagen.


Das Buch ist mit 200 Seiten (wo von auch noch welche mit Bildern "Verschwendet" werden) und einer recht großen Schrift nicht sehr umfangreich, ich habe es heute um 14:50 per Post bekommen und hatte es um 17:15 durch und das obwohl ich zwischen drin 30 min Pause gemacht hatte.

Ich finde das TOS mit dem Buch gut getroffen wurde, das Buch fühlt sich wie eine richtige TOS Folge an. In der Tat hat das Buch geschafft was mich die DS 9 Reihe ab Buch 8 oder so nicht mehr geschafft hat. Ich konnte mir Tatsächlich die Charaktere in der Umgebung gut vorstellen. Weiterhin finde ich die Charaktere gut getroffen, hätte aber gerne ein wenig Pille vs. Spock gehabt wie in den TOS Folgen. Am ende greifen beide gemeinsam (und der selben Meinung !) zu etwas zweifelhaften Mitteln die ich weder Spock noch Pille zugetraut hätte. Zwar hält Kirk sich überraschend genau an die oberste Direktive, aber das kann man auch nachvollziehen wenn die Direktive auch umfangreicher als zu TNG Zeiten erscheint.
Was ich mir gewünscht hätte währe ein wenig mehr über die Drei Volker zu erfahren die die Enterprise in dem Buch besucht. Insbesondere die dritte die mit solchen Namen wie Jodl gewisse Parallelen zum Deutschen Reich zieht. Insgesamt erinnert mich der Letzte Teil der Geschichte an die Folge Schablonen der Gewalt.

Wer TOS mark sollte dieses Buch lesen, wer mit TOS nichts anfangen kann sollte das buch rechts Ligen lassen.

Jedoch macht die Tatsache das die Originalfassung des Romans noch vor dem Australen der ersten Folge TOS in Deutschland erschienen ist  das Buch für jeden Trekkie interessant, jedenfalls war genau das der Grund wieso ich es mir Bestellt habe.
Laut MA kann es auch nicht schaden wenn jemand die Originalfassung von 1970 besitzt sich diese Fassung aus dem Jahr 2000 zu bestellen. Da in dem Buch von 1970 ca. 36 Seiten und alle Bezüge auf das Dritte Reich fehlen und diese dem Buch eine gewise Würze geben.
Star Trek: Starfleet: USS Galactica Status:
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« Antwort #182 am: 08.10.13, 02:29 »


Typhon Pakt 02 - Feuer
Die Gorn-Hegemonie ereilt eine ökologische Katastrophe, die die Brutwelt ihrer äußerst wichtigen Kriegerkaste zerstört. Glücklicherweise waren die Gorn bereits Spuren einer uralten, doch leistungsfähigen Schnell-Terraforming -Technologie nachgegangen, die von einer schon lange verschwundenen Zivilisation zurückgelassen wurde. Diese Technologie, sollte sie sich als kontrollierbar herausstellen, verspricht ihren heiklen biologischen und sozialen Status quo wiederherzustellen. Doch als die Gorn beschließend, mithilfe dieser Technologie den bewohnten Planeten Hranrar in neue Laichgründe für die Kriegerkaste umzugestalten, entschließt Captain Riker einzugreifen, und einen Genozid zu verhindern.

Hach ja, es hätte so schön werden können. Endlich - endlich - beschließen die Herausgeber, den Gorn einen Roman zu widmen, und diese schändlich vernachlässigte Spezies näher zu beleuchten, und dann... erwählt man ausgerechnet Michael A. Martin um sich der Sache anzunehmen. Als ich den Namen auf dem Cover las, hatte ich schon nicht viel erwartet... und wurde trotzdem noch enttäuscht.

Zunächst mal etwas Grundlegendes. "Typhon Pakt 2" hat mit dem Typhon Pakt so gut wie gar nichts am Hut. Es ist ein reiner Titan-Roman. Wer sich also große Entwicklungen oder neue Einsichten in die Struktur des neuen politischen Gegners der Föderation erhofft, wird enttäuscht werden. Man kann den Roman also getrost überspringen, und, um das Fazit schon einmal vorweg zu nehmen, ich kann auch eigentlich nur dazu raten.

Ich kann mit Marins Stil einfach nichts anfangen. Es ist nicht einmal so, dass er schlechte Ideen hätte, im Gegenteil. Seine Ansätze sind immer recht vielversprechend. Außerdem kennt er sich sehr gut im Trek-Universum aus und macht auch bei der Wissenschaft einiges richtig. Aber dafür vergeigt er alles andere. Was er auch macht, es gelingt ihm einfach nicht, eine Geschichte spannend und stringent aufzubauen; stattdessen kaut er die immer gleichen Dinge tausendmal durch, damit es auch der allerletzte Vollidiot verstanden hat.

So besteht die erste Hälfte des Buches aus einer einzigen Frage: "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?". Die Titan erreicht den Planeten Hnrnra (oder so - darauf komme ich gleich noch zu sprechen) und Riker fragt  "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?". Das fragt er auf der Brücke, im Bereitschaftsraum, auf der Krankenstation, im Maschinenraum und überhaupt jeden, der ihm über die Füße läuft. Irgendwann im Laufe dieser Fragerei schafft man es, einen Gorn, der von seinen Kumpanen per Luftschleusen-Auswurf getötet werden sollte, an Bord zu beamen und die Story ändert sich kurz von  "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?" zu: "Der Untergang dieser Welt droht, - jetzt haben wir einen Gorn an Bord - kann der was tun?", dicht gefolgt vom echt "spannenden" "Der Untergang dieser Welt droht - wir haben einen Gorn an Bord, aber der kann nichts tun - was können wir tun?"

*facepalm*

Martin versucht verzweifelt hier irgendwie ein Damoklessschwert zu erzeugen, und ein Gefühl der absoluten Zeitnot zu erzeugen, was aber hinten und vorne nicht klappt. Wie auch, wenn zwar jeden Moment etwas passieren kann, aber trotzdem genug Zeit für Kaffee und Kuchen in der Messe bleibt. Das geht ja sogar so weit, dass die Titan-Mannen noch während einer Geiselnahme Zeit finden, über Semantik zu debattieren, ohne jede Hatz, ganz gemütlich. Und dafür, dass "jeden Moment etwas passieren kann - und mit "etwas" ist die totale Vernichtung des Planeten HRhrh gemeinnt - ist es eeeeeetwas unglaubwürdig, dass Riker auch noch ein Außenteam (inklusive seiner Frau) auf den Planeten entsendet, damit die die Datenbanken dieses Volkes anzapfen, um ihre Kultur erhalten zu können (nur für den Fall, dass doch noch was passieren sollte). Das behinderte Abklopfen der obersten Direktive von allen möglichen unglaubwürdigen Blickwinkeln, gestreckt auf 100-200 Seiten tut sein übrigens, um mir ein frustriertes (und irgendwie gorniges) "Gnaaaa!!" zu entlocken.

Und wo wir schon bei Gnaaa! sind. Was soll dieser Blödsinn mit den Namen? Die Gorn haben so klangvolle Namen wie - moment, muss kurz blättern - Zegrroz’rh, Z’shezhira, Gog’resssh und Krssrrs und so weiter. Es gibt in diesem Buch gefühlte zwanzig Gorn-Charaktere, verteilt auf mindestens drei Schiffe, zwischen denen fröhlich hin und hergesprungen wird. Wie soll ich denn da die Übersicht behalten? Ich meine... okay. Ich habs Verstanden. Es sind Echsen. Sie zischen. Sie werden sicher nicht Fritz und Helmut heißen. Eigentlich ist der Ansatz ja echt lobenswert, aber es ist einfach zu viel, zumal man es ja nicht nur mit den Gorn zu tun hat, sondern auch mit dieser... Freakshow von Titan-Besatzung die ja auch alle ultra-krass-fremdartig sind und auch genauso heißen. Und Mangels SUHLT sich darin und wird nicht müde, einem auch noch den Nachtschicht-Kommunikationsoffizier (ein Eichhörnchen) vorzustellen und einem ständig Namen wie K’Chak’!’op, Shenti Yisec Eres Re, und Bu-kar-nguv um die Ohren zu pfeffern. Da muss ich mich wirklich fragen, ob er mir absichtlich den Zugang zu der Geschichte verwehren will. Martin schreibt einfach nicht gut oder gar spannend genug, um in mir die Lust zu wecken, mich großartig einzuarbeiten. Das Ende vom Lied? Ich habe es nach ein paar Seiten aufgegeben! Mir war irgendwann scheißegal wer jetzt wer ist, und ich habe nur noch drauf geachtet, dass ich keine allzugroßen Enwicklungen in der Geschichte verpasse (was nicht passierte, weil... kaum etwas passiert ("WAS KÖNNEN WIR TUUUN?!").

Auch in Hinsicht auf die Mannschaft kann man langsam nur noch sagen: "Jo, is ja gut, hab's kapiert." Stattdessen muss jedesmal noch einer draufgeseetzt werden. Neben wandelnden Nachttischlampen (Schiffs-Astrophysiker), Kängeruhs mit Maschinenarmen (Irgendein Ingenieur) und schwebende Computer-KIs (Schiffs... wasweißich) gibt es dann jetzt auch noch einen Beta-Schicht-Taktikoffizier mit zwei Rüsseln im Gesicht (ach, nur dort?!). Inzwischen ist es einfach lächerliche "Effekt"hascherei. Man führt extra abstruse Lebensformen ein, um sagen zu können "Hey, seht nur wie abstrus diese Lebensformen sind", nicht weil es irgend eine Bewandnis für die Geschichte hätte.

Aber auch dann, wenn er es entschließt, etwas Action in die Geschichte einzubauen, bremst er sich selbst aus, in dem er jeeeeden Scheiß erklären und ständig ausklamüsern muss, weshalb man sich jetzt dorthin gebeamt hat, und nicht dahin, und was die radiologischen Partikel in der Hemisphäre dabei für eine Rolle gespielt haben, und blablaa, laaaaangweilig! Die Charaktere können es leider auch nicht mehr rausreißen. Die treffen nämlich allesamt nichtnachvollziehbare Entscheidungen (die unglaubwürdige Entwicklungen in Gang setzen), weshalb die Titan-Crew einmal mehr wie ein reiner Deppen-Verein rüberkommt. DAS hat Picard dir sicher nicht beigebracht, Riker. Selbst Christine Vale, die noch durch die "A Time to..."-Romane einen enormen Sympathiebonus bei mir gut hat, hat diesmal nur genervt.

Fazit:
Ich bin enttäuscht. Der Roman hat hier und da sogar ein paar gute Ansätze, wie die "Furcht" der Gorn vor Säugetieren, dem Kastensystem, oder der großen Ei-Bringerin, versagt darüber hinaus aber in so ziemlich allen anderen Belangen. Die Geschichte ist lahm, vorhersehbar und schlecht präsentiert, die Gorn total verschenkt.
Pluspunkte gibt es lediglich für das äußerst hübsch gestaltete Cover (wenn auch der Titel falsche Werbung ist) und für einen Indiana Jones-Gag, der es in den Roman geschafft hat "Säugetiere! Warum müssen es ausgerechnet Säugetiere sein?!"

Wer Titan mag: gut. Wer etwas über den Typhon Pakt lesen will, ist hier aber falsch. Und wer die Gorn toll findet... na ja, der strikt sich besser mit der eigenen Fantasie was zusammen. Wird in jedem Falle besser sein.

Keine Leseempfehlung!
« Letzte Änderung: 08.10.13, 02:37 by Star »
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Max

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #183 am: 09.10.13, 20:20 »
Also ich bin Martin dankbar für sein Buch: Hätte er es nicht geschrieben, hätten wir diesen unterhaltsamen Review von Dir nicht bekommen!!

Hach ja, es hätte so schön werden können.
Ja, ich muss sagen, so schlecht klingt das Setting an sich wirklich nicht und ich muss zugeben, dass ich trotz allem gespannt, nun, was sie am Ende wirklich getan haben ;) :D

Was er auch macht, es gelingt ihm einfach nicht, eine Geschichte spannend und stringent aufzubauen; stattdessen kaut er die immer gleichen Dinge tausendmal durch, damit es auch der allerletzte Vollidiot verstanden hat.
Aber auch dann, wenn er es entschließt, etwas Action in die Geschichte einzubauen, bremst er sich selbst aus, in dem er jeeeeden Scheiß erklären und ständig ausklamüsern muss, weshalb man sich jetzt dorthin gebeamt hat, und nicht dahin, und was die radiologischen Partikel in der Hemisphäre dabei für eine Rolle gespielt haben, und blablaa, laaaaangweilig!
Es ist so, dass ich das an manchen Stellen sogar schätzen würde. Gerade für die Gorn böte sich hier eine grandiose Gelegenheit, eine ganze Zivilisation zu entdecken. Dort ins Detail zu gehen und uns mit vielen, vielen Seiten "trockener" Informationen zu "langweilen", kann dann doch auch spannend werden, wenn man es ordentlich in einen Kontext bringt und es ansprechend (auch mit einem Ziel) aufbereitet. Diese beiden Aspekte scheint er aber nicht wirklich hinbekommen zu haben (und wahrscheinlich stehe ich mit der eben geäußerten Meinung ohnehin alleine da und zum anderen habe ich schon auch mal die Erfahrung gemacht, dass es eben doch auch langweilig werden kann, wo ich gar nichts anderes als Infos erwartet hatte ;)).

Was soll dieser Blödsinn mit den Namen? Die Gorn haben so klangvolle Namen wie - moment, muss kurz blättern - Zegrroz’rh, Z’shezhira, Gog’resssh und Krssrrs und so weiter. Es gibt in diesem Buch gefühlte zwanzig Gorn-Charaktere, verteilt auf mindestens drei Schiffe, zwischen denen fröhlich hin und hergesprungen wird. Wie soll ich denn da die Übersicht behalten? Ich meine... okay. Ich habs Verstanden. Es sind Echsen. Sie zischen. Sie werden sicher nicht Fritz und Helmut heißen.
:lol :thumbup
Ich begrüße es ja normalerweise, wenn Außerirdische auch irgendwie außerirdisch gemacht werden. Aber so eine Lösung wie hier mit den Namen finde ich erster Linie schlicht und ergreifend nicht elegant.
Dazu kommt dann noch das, was Du beschrieben hast: Wenn man schon auf diese Art der Exotik setzt, würde ich auf Reduktion setzen! Einen Charakter, den dafür ordentlich beleuchten.

[...] mit dieser... Freakshow von Titan-Besatzung die ja auch alle ultra-krass-fremdartig sind und auch genauso heißen. Und Mangels SUHLT sich darin und wird nicht müde, einem auch noch den Nachtschicht-Kommunikationsoffizier (ein Eichhörnchen) vorzustellen und einem ständig Namen wie K’Chak’!’op, Shenti Yisec Eres Re, und Bu-kar-nguv um die Ohren zu pfeffern. Da muss ich mich wirklich fragen, ob er mir absichtlich den Zugang zu der Geschichte verwehren will. Martin schreibt einfach nicht gut oder gar spannend genug, um in mir die Lust zu wecken, mich großartig einzuarbeiten. Das Ende vom Lied? Ich habe es nach ein paar Seiten aufgegeben! Mir war irgendwann scheißegal wer jetzt wer ist, und ich habe nur noch drauf geachtet, dass ich keine allzugroßen Enwicklungen in der Geschichte verpasse (was nicht passierte, weil... kaum etwas passiert ("WAS KÖNNEN WIR TUUUN?!").

Auch in Hinsicht auf die Mannschaft kann man langsam nur noch sagen: "Jo, is ja gut, hab's kapiert." Stattdessen muss jedesmal noch einer draufgeseetzt werden. Neben wandelnden Nachttischlampen (Schiffs-Astrophysiker), Kängeruhs mit Maschinenarmen (Irgendein Ingenieur) und schwebende Computer-KIs (Schiffs... wasweißich) gibt es dann jetzt auch noch einen Beta-Schicht-Taktikoffizier mit zwei Rüsseln im Gesicht (ach, nur dort?!). Inzwischen ist es einfach lächerliche "Effekt"hascherei. Man führt extra abstruse Lebensformen ein, um sagen zu können "Hey, seht nur wie abstrus diese Lebensformen sind", nicht weil es irgend eine Bewandnis für die Geschichte hätte.
Ich mag die Exotik als Selbstzweck auch überhaupt nicht.
Star Trek hatte im Fernsehen und auch auf der Leinwand halt das Problem, immer auf sehr einfache humanoide Aliens zurückgreifen zu müssen. Aber das bedeutet nicht, dass das ungeniert ins andere Extrem gewendet werden muss, nur weil man sich auf dem Papier an keine Grenzen halten muss. Zum einen ist das dann ein zu großer Sprung von 0 auf 100, sodass es dann nicht mehr zu ST passen will. Zum anderen müssten die Konzepte irgendwie aus ausgereifter sein und nicht nur abstrus.

Leela

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« Antwort #184 am: 09.10.13, 20:57 »
Stimmt, da muss ich Max jetzt mal recht geben. Ein sehr unterhaltsamer Review. Danke dafür. :)
Gefahr das Buch zu kaufen bestand allerdings für mich zu keiner Zeit. Ein Buch mit Tuvok auf dem Cover würde ich... wohl eher nicht erwerben. XD

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Antw:ST -Bücherthread
« Antwort #185 am: 09.10.13, 21:25 »
Also ich bin Martin dankbar für sein Buch: Hätte er es nicht geschrieben, hätten wir diesen unterhaltsamen Review von Dir nicht bekommen!!

Ach na ja, ein ordentliches Review sieht natürlich auch anders aus. Ich bin ja kaum auf die Story eingegangen - zum einen, weil ich sie für deppert halte, und zum anderen, weil... mich der Roman auch irgendwo geärgert hat. So schnell wird jettz keine Story mehr kommen, die den Gorn einen Hintergrund gibt. Das war die eine Chance, und die ist jetzt vertan. Außerdem ist es mir ein Rätsel, warum man guten Autoren wie Peter David und KRAD keine Aufträge mehr erteilt, dafür aber eben jemandem wie Mangels der bestensfalls durchschnittlich schreibt. Titan ist seine Erfindung. Komischerweise waren die Titan-Romane immer nur dann gut, wenn andere Leute sie geschrieben haben.

Zitat
Ja, ich muss sagen, so schlecht klingt das Setting an sich wirklich nicht und ich muss zugeben, dass ich trotz allem gespannt, nun, was sie am Ende wirklich getan haben

Ja... nix halt. Die Probleme haben sich alle durch unglaubwürdige Entwicklungen in Wohlgefallen aufgelöst. Da war halt noch ein Gorn-Kriegsschiff involviert, das von verstrahlten Gorn geführt wurde, die den Verstand verloren hatten. Die wollten diese Terraforming-Maschine, die die anderen Gorn-Schiffe auf Hrnr einzusetzen gedachten, irgendwann zerstören. Das... hat zwar keinen Sinn ergeben, da diese Verstrahlten die erste Hälfte des Buches eigentlich etwas ganz anderes wollten (nämlich die Terraforming-Maschine für sich haben), aber sei's drum. Sind halt verstrahlt. (Das trifft auch auf jeden zu, der sich den Roman kauft, glaube ich). Na jedenfalls mischt sich die Titan da am Ende ein und hält das pöhse Gorn-Kriegsschiff der Verstrahlten mit noch so einem Verstrahlten fest, nämlich mit dem Traktorstrahl. Kurz. Denn irgendwann fällt der Traktorstrahl aus und die Vertrahlten Gorm rammen das Terraforming-Ding. Beide werden vernichtet. Damit hätte sich dann auch das Problem erledigt, dass die Gorn (und damit der Typhon Pakt) eine Maschine vom Genesis-Kaliber in den Händen hätten.

Na jedenfalls ist der Kommandant der Gorn-Flotte, die die Terraforming Maschine beschützen und einsetzen sollte, so ungeheuer beeindruckt von Rikers selbstloser Traktorstrahl-Tat, dass er völlig vergisst, wie er auf den anderen gut 400 Seiten des Romans Säugetieren total misstraute und Riker am liebsten aus dem System geprügelt hätte. Frieden durch Traktorstrahlen. Auch nett. Riker das Verhandlungsgenie ist dann zu eben jenem Gorn rübergebeamt und hat ihn davon überzeugt, den Planeten der Hnrhnr als Brutstätte für die Eier zu nutzen. Denn wie sich am Ende herausstellte, war es gar nicht nötig, einen Planeten für die besonderen Ansprüche der Eier umzugestalten. Man muste einfach nur den genetischen Code der Eier umgestalten. Das heißt, diese drohende Gefahr um die Vernichtung der Hnrhnr war kompletter Humbug.

Zeuge von Rikers krassen Verhandlungen ist man übrigens nicht geworden, weil Martin anscheinend keinen Bock hatte das zu beschreiben. Stattdessen blieb er während Rikers ganzen Abwesenheit auf der Titan und zeigte uns, wie sich Christine Vale im Kommandostuhl räkelt, und sich fragt, was Riker da drüben bei den Gorn eigentlich gerade so alles erzählt. Ha-ha! Lustig Martin.

Oh, und die Hnrhrn (oder wie auch immer die noch mal hießen) hatten übrigens die ganze Zeit Warptechnologie, weshalb es letztendlich auch kein Verstoß gegen die oberste Direktive war, dass das Außenteam um Commander Vale unfreiwillig Kontakt mit den Hrnrr aufgenommen hat. Und da Vale die eigentlich pazifistischen Hrnrhnr irgendwie davon überzeugen konnte, dass es manchmal nötig ist, anderen Völkern mit Durchsetzungvermögen (Waffengewalt) zu begegnen, werden sie wohl auch gaaaar keine Probleme haben, mit den Gorn auszukommen.

Hab ich was vergessen? Ach ja, da war ja noch kurz der Storyfaden um die Terraforming-Maschine, die eine KI und womöglich die Schöpferin der Gorn war, aber da ist Martin nicht mehr weiter drauf eingegangen, weil... das hätte ja interessant sein können. Dann lieber Pew Pew.

Und Tuvok hatte auch irgendein Trauma aus früheren Erfahrungen mit Terraforming-Maschinen. Das hat aber keine Rolle gespielt, weil es irgendwann vergessen wurde. Vielleicht ist er über das Trauma ja auch hinweg, immerhin bekam er die Gelegenheit mit der KI eine Geistsverbindung einzugehen. Das hat man als Leser übrigens auch vorenthalten bekommen, das wurde so nebenbei gesagt.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann stolpern sie immer noch durch die Galaxis. Hooray!

Zitat
Es ist so, dass ich das an manchen Stellen sogar schätzen würde. Gerade für die Gorn böte sich hier eine grandiose Gelegenheit, eine ganze Zivilisation zu entdecken. Dort ins Detail zu gehen und uns mit vielen, vielen Seiten "trockener" Informationen zu "langweilen", kann dann doch auch spannend werden, wenn man es ordentlich in einen Kontext bringt und es ansprechend (auch mit einem Ziel) aufbereitet.

Genau das habe ich eigentlich auch von diesem Roman erwartet. Das ist ja im Grunde auch der Sinn der Typhon Pakt-Romane. Eine bisher kläglich vernachlässigte Spezies herauszupicken (Gorn, Tzenkethi, Breen...), und ihnen einen Hintergrund geben. David Mack hat das im ersten Typhon Pakt-Roman "Nullsummenspiel" sehr gut hinbekommen. Sein Roman war ebenfalls eher gemächlich und das ist für mich überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Ich bin ein Fan der Gorn. Ich hätte mich darüber gefreut, wenn man tief in ihre Kultur eingetaucht wäre, aber... das hat Martin halt nicht wirklich gemacht und sich stattdessen auf Sachen konzentriert, die entweder künstlich in die Länge gezogen wurden (Diskussion über die oberste Direktive), die keinen Sinn ergaben (Ei-Bringerin), die halb in der Geschichte vergessen/fallen gelassen wurden (Tuvoks Vorgeschichte mit Terraforming-Maschinen), oder mit Dingen, die bereits ein alter Hut sind. Das Plotelement, dass ein Außenteam verlorengeht, war jedenfalls schon zu oft bei den Titan-Romanen da (vor allem immer bei Martin-Romanen). Irgendwann... wird das auch mal langweilig.

Das ganze dann mit Action aufzulockern hat halt auch nicht so recht funktioniert, weil er sich zu sehr in Erklärungen erging. Wobei... das durchaus eine recht schwere Sache ist, das gebe ich zu. Mir hat das auch lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet: Star Trek ist furchtbar technisch und die Technik ist oft schon ZU super, sodass man sich mitunter ausreden einfallen lassen muss, wenn man bestimmte Dinge machen möchte, beispielsweise der Einsatz eines Shuttles, obwohl man den Transporter hat. Dann muss man sich erst rausreden: irgendeine Strahlung verhindert Transportererfassung, oder so.

Eine gute Lösung wäre es jetzt, das mit der Strahlung schon mal vorher zu erwähnen - ganz organisch und unauffällig. Dann hätte man das aus dem Weg. Der Leser hat die Info, und wenn man zum actiongeladenen Part kommt, kann man sich ganz auf die Rasanz des Moments einlassen. Wenn man das nicht tut, und die Erklärung während der entsprechenden Szene einstreuen muss, die eigentlich spannend werden soll, dann kann es passieren, dass man zu viel Tempo durch ausschweifendes Palaver herausholt. Und Martin schreibt halt für doofe. Der muss alles zwei oder dreimal durchkauen (und jeden Charakter zu Wort kommen lassen). Da hast du also Leute die sich in einer eigentlich kritischen Situation befinden, die aber gleichzeitig noch gefühlte fünf Seiten dafür aufbringen, einem alles ganz zu erklären.

Also Christopher Bennett, der schafft es irgendwie viele Infos - während der entsprechenden Action-Szene - zu schreiben, und dennoch spannung zu erzeugen. Martin schafft das nicht. Zumindest nicht bei mir. :/

Zitat
Ich begrüße es ja normalerweise, wenn Außerirdische auch irgendwie außerirdisch gemacht werden. Aber so eine Lösung wie hier mit den Namen finde ich erster Linie schlicht und ergreifend nicht elegant.

Du sagst es: nicht elegant. Denn im Grunde ist das mit den Namen ja wirklich eine ausgezeichnete Idee. Aber es war einfach zu viel Durcheinander, mit dem man auch zu früh und zu zeitgleich konfrontiert wurde, sodass es eine ganze Weile dauert, ehe man durchblickt. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Zitat
Dazu kommt dann noch das, was Du beschrieben hast: Wenn man schon auf diese Art der Exotik setzt, würde ich auf Reduktion setzen! Einen Charakter, den dafür ordentlich beleuchten.

So ist es. Christopher Bennet hat das bei seinen zwei Titan-Romanen genau richtig gemacht. Er hat keine Exotik wegen der Exotik eingebaut, sondern nur wenn sie sinnvoll für die Geschichte war. Es liegt also nicht am Konzept selbst, sondern einfach nur am Autor.

Zitat
Star Trek hatte im Fernsehen und auch auf der Leinwand halt das Problem, immer auf sehr einfache humanoide Aliens zurückgreifen zu müssen. Aber das bedeutet nicht, dass das ungeniert ins andere Extrem gewendet werden muss, nur weil man sich auf dem Papier an keine Grenzen halten muss. Zum einen ist das dann ein zu großer Sprung von 0 auf 100, sodass es dann nicht mehr zu ST passen will. Zum anderen müssten die Konzepte irgendwie aus ausgereifter sein und nicht nur abstrus.

Die Titan besteht zu, ich glaube, 70 Prozent aus Aliens und längst nicht alle davon sind humanoid. Das ist so das Hauptding von Titan, das große Element, das die Serie besonders machen und zum Kauf anregen soll. Bei Martin verkommt das aber wie gesagt nur zum selbstzweck. Er baut Aliens ein, weil da halt welche reinmüssen. Ist ja das Kaufargument. Nicht, weil er mit ihnen etwas anzufangen wüsste. Die anderen Titan-Autoren sind da schon wesentlich kreativer herangegangen und haben versucht das Konzept wenigstens interessant und sinnig zu machen.

Stimmt, da muss ich Max jetzt mal recht geben. Ein sehr unterhaltsamer Review. Danke dafür. :)
Gefahr das Buch zu kaufen bestand allerdings für mich zu keiner Zeit. Ein Buch mit Tuvok auf dem Cover würde ich... wohl eher nicht erwerben. XD

Ach, das ist halt auch so was dämliches. Warum ist Tuvok überhaupt auf der Titan? Er hat in keinem der Titan-Romane bisher etwas wirklich super wichtiges geleistet. Martin hätte ihn nicht in die Crew holen sollen wenn er nichts mit Tuvok anfangen kann. Denn bei den Voyager-Romanen fehlt der Charakter jetzt. -.-
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« Antwort #186 am: 13.10.13, 12:20 »


Typhon Pakt 03 - Bestien
Auf Romulus verfolgt Spock immer noch sein Ziel, Vulkanier und Romulaner wiederzuvereinigen, und findet sich inmitten eines enormen Machtkampfes wieder. Die Romulaner sind in zwei Lager gespalten.Während Imperatorin Donatra ihren im Entstehen begriffenen Imperialen Romulanischen Staat zur Aufnahme politischer Beziehungen mit der Föderation veranlasst hat, wurde das ursprüngliche Romulanische Sternenimperium von Praetor Tal Aura zum Beitritt des neu entstandenen Typhon-Paktes geführt. Doch zahlreiche Splittergruppen innerhalb dieser beiden romulanischen Staaten konkurrieren um die Macht und ungeteilte Vorherrschaft. Teuflische Verschwörungen nehmen ihren Lauf, als Mächte innerhalb und außerhalb der Imperien hochriskante politische Manöver durchführen, um die Zukunft Romulus' zu formen...

Bevor ich zur eigentlichen Kritik komme, ein kleiner Hinweis: Obwohl "Bestien" als dritter Teil dieser Reihe gehandelt wird, spielt er zeitlich gesehen noch vor "Nullsummenspiel" und "Feuer" und es ist daher sinnig, ihn als erstes zu lesen - schon alleine, weil einem dadurch so manche kleine Verwirrung (und Verärgerung) erspart bleibt, die sonst durch "Nullsummenspiel" entsteht. Ich weiß nicht, wer sich diese Art der Veröffentlichung ausdenkt, aber er gehört gebitchslapped!

So. Nun zum Text. Diesmal hat man auf das Talent von David R. George III zurückgegriffen und der kann was. Georges Schreibstil ist gemütlich, manche würden sagen behäbig, aber durchaus angenehm und nie langweilig. Selbst in den wenigen Actionszenen setzt er auf Übersicht statt auf Hektik. Rasante Stellen gibt es aber ohnehin nicht viele, ist "Bestien" doch zum einen ein Charakterstück und zum anderen eine Polit-Geschichte, die ihre Spannung aus Mysterien und Intrigen zieht - und das mit Erfolg.

Handlung Nummer eins dreht sich um Ben Sisko. Der Abgesandte ist nun schon seit geraumer Zeit von den Propheten zurückgekehrt... und anscheinend von ihnen verlassen worden. Schlimmer noch: ihre düstere Prophezeiung, dass er nichts als Kummer erfahren würde, wenn er mit Kassidy zusammenlebt, scheint sich zu bewahrheiten. So führen mehrere Todesfälle in seinem Umfeld und die Grauen, die er während der Borg-Invasion (Destiny) erlebt, zu dem Entschluss Frau und Tochter zu verlassen aus Angst, dass er ihnen sonst nur Tod und Verderb bringt. Also kehrt er zur Sternenflotte zurück, übernimmt das Kommando über die Robinson und begibt sich auf langweiligen Patroulien-Flug entlang der romulanischen Grenze.

George hat eigentlich ein Händchen für Charaktere, aber... ich muss dennoch gestehen, dass Sisko hier nur noch wie ein Schatten seiner selbst wirkt. Die Schlüsse, die er aus den Geschehnissen in seinem Umfeld zieht, sind für mich nicht nur schwer nachvollziehbar, weil das alles nicht schlimmer ist, als die Dinge, die er während des Dominion-Konflikts ertragen musste. Mir kommt es vor, als ob man hier absichtlich einen gebrochenen Mann zeigen will, weil... na ja, was soll man mit Sisko sonst noch anstellen? Er war ja im Grunde schon alles. Kriegsheld, religiöse Ikone... Gott. Nun schlägt er auf dem Boden der Tatsachen (oder nicht-Tatsachen) auf und muss scheinbar ganz von vorn anfangen und das wirkt etwas künstlich herbeigeführt. Wenn man dann noch bedenkt, dass dieser Handlungsstrang mit der Haupthandlung höchstens peripher zu tun hat, und hier auch noch gar nicht aufgelöst wird, dann schwebt man ein bisschen in der Luft. Auf jeden Fall ist die Sisko-Handlung der schwächere Teil des Buches. George-Typisch gibt es noch zwei mehr oder weniger überflüssige (aber nicht langweilige oder uninteressante) Rückblenden in den Krieg mit den Tzenkethi, die aus Siskos Sicht erzählt wurden. Nun ja.

Da fragt man sich schon, warum der DS9-Relaunch abgebrochen und ein Zeitsprung von 2 oder mehr Jahren durchgeführt wurde. Klar, man wollte, dass DS9 chronologisch zum Rest der Relaunch-Bücher aufschließt, um Crossover zu ermöglichen - vor allem natürlich in den Typhon Pakt-Romanen -, aber zumindest in diesem Buch zieht man als Leser noch keinen Nutzen daraus, und wenn man bedenkt, dass man beim Abbruch des Relaunchs auf einem noch immer unaufgelösten Cliffhanger sitzen gelassen wurde, dann ist das schon recht... enttäuschend. Dabei scheint es durchaus eine "Auflösung" des Cliffhangers zu geben, die hier zwar angedeutet, aber nur als unwichtig beiseite gewicht wird. So war die Sache mit den Ascendants offenbar ein Riesenereignis, das aber Off-screen stattfand. Genauere Infos werden nicht gegeben. Ist halt vorbei. Deal with it. Das klingt alles wie "da ist etwas wirklich wirklich cooles passiert, aber wir werden es nicht mehr aufklären, weil wir DS9 lieber in die Jetzt-Zeit bringen wollten. Aber glaubt uns, was wir da geplant hatten, war richtig genial."

Öh... Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Man hätte doch wirklich nur einen weiteren (großen) Roman in Auftrag geben müssen.

Aber nun gut. George kann für diese bescheuerte Editoren-Entscheidung nichts, also soll es seinen Roman auch nicht runterziehen. Widmen wir uns lieber dem zweiten und rundum gelungenen Handlungsbogen, nämlich den um die Romulaner... und die Tzenkethi. George nimmt sich nämlich gleich zwei Spezies heraus, die er behandelt. Die Romulaner sind ein gespaletenes Volk, der politische Machtkampf zwischen Donatra und Tal'Aura, die das Reich in Folge Shinzons Fall entzwei gerissen haben, geht in die nächste Runde. Typisch romulanisch folgt dabei eine Intrige der anderen, jeder versucht dem Feind mindestens zwei Schritte voraus zu sein. Mitten in dem ganzen Tohuwabu findet sich Spock wieder, der noch immer mit seiner Wiedervereinigungsbewegung aktiv ist und diesmal sogar selbst Teil der Ränkespiele wird ohne es zu ahnen. Wenn dann noch Charaktere wie Sela und Tomalak mitmischen, dann wird es interessant.

Aber da ist auch noch eine dritte Partei, die im Hintergrund mitmischt, nämlich die Tzenkethi. Denen ist an einem geeinten und starken Romulus gelegen - sofern man es denn kontrollieren und manipulieren kann. Es wird also auch innerhalb des Paktes fröhlich intregiert und  die Frage, wer hier wen auf der Abschussliste hat, und wer am Ende als Sieger hervorgeht, macht letztendlich auch die Spannung des Romans aus. Die Tzenkethi bekommen vergleichsweise nur wenige SEiten gewidmet, aber auf denen machen sie schon jetzt einen komplexeren und spannenderen Eindruck, als die Gorn es nach "Feuer" taten. Mit "Bestien" verschiebt sich das Machtgleichgewicht im Quadranten und man darf sehr gespannt sein, wie es nun weitergeht.

Fazit: Ein gutes, wenn auch nicht fehlerloses oder restlos fesselndes Buch. "Bestien" handelt von Zersplitterung, Abkapslung und den inneren Dämonen der agierenden Parteien. George zögert dabei nicht sich einiger seiner Charaktere zu entledigen, und das politische Machtgefüge im Quadranten ein wenig zu verschieben. Somit ist "Bestien" auch noch ein wichtiges Buch. Kenner der bisherigen Romane dürfen, ja müssen sogar zugreifen, sollten vorher aber vielleicht noch einmal "Wiedervereinigung 1+2" und "Nemesis" gucken. Wer die Trek-Lit der letzten Jahre nicht verfolgt hat und sowohl Destiny als auch Titan und den Relaunch nicht kennt, wird sich aber kaum noch zurechtfinden.
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« Antwort #187 am: 13.10.13, 21:22 »
Du bist ja felißig! Ich muss erstmal anworten, bevor ich den neuesten Review lese.

Ach na ja, ein ordentliches Review sieht natürlich auch anders aus. Ich bin ja kaum auf die Story eingegangen - zum einen, weil ich sie für deppert halte, und zum anderen, weil... mich der Roman auch irgendwo geärgert hat.
Klar, aber ich glaube, ein Reich-Ranicki, Gott hab' ihn selig, würde Dir in der Art und Weise Deiner Buchpräsentation beistehen. Auch wenn Du den Inhalt nicht breitgetreten hast, war Dein Review ja unterhaltsam und aussagekräftig.

Ja... nix halt. Die Probleme haben sich alle durch unglaubwürdige Entwicklungen in Wohlgefallen aufgelöst.
Hmm, :( ;) Das klingt ja alles wirklich nicht ideal ;)

Zeuge von Rikers krassen Verhandlungen ist man übrigens nicht geworden, weil Martin anscheinend keinen Bock hatte das zu beschreiben. Stattdessen blieb er während Rikers ganzen Abwesenheit auf der Titan und zeigte uns, wie sich Christine Vale im Kommandostuhl räkelt, und sich fragt, was Riker da drüben bei den Gorn eigentlich gerade so alles erzählt. Ha-ha! Lustig Martin.
Oha :( ;) Na ja, das muss auf den Leser wirklich, als sei der Autor nicht wirklich in der Lage, diesen vielleicht durchaus heiklen Punkt beschreiben zu können! So von außen könnte das alles, was Du hier über diesen Roman zusammengetragen, auch als merkwürdige Satire aus der Feder von Herrn Martin sehen ;) Leider weiß man ja, dass er das ja eher ernst gemeint haben muss. Ich finde schon auch, dass man diesen wichtigen Punkt anders beschreiben hätte müssen, es sei denn, man bezwecke etwas großartiges damit, es nicht zu tun. Mir fallen da immer sozusagen literarische Tricks ein, wenn etwas so ausgespart wird. Etwa wie bei "Die Lokalbahn" von Ludwig Thoma... Das wäre dann ein wenig so: Riker käme zurück und würde sagen, "Hey, Leute, den Gorn habe ich es aber gezeigt. Zuerst waren sie uneinsichtig, dann habe ich aber auf den Tisch gehauen und für Ruhe gesorgt". Alle an Bord der "Titan" wären dann unglaublich beeindruckt, wissen aber nicht, dass Riker in Wirklichkeit ganz anders gehandelt hat und nicht der Held war... Für so eine Prämisse kann man es sich leisten, das eigentliche Gespräch nicht zu zeigen. Aber das war hier ja nicht der Fall...

Mir hat das auch lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet: Star Trek ist furchtbar technisch und die Technik ist oft schon ZU super, sodass man sich mitunter ausreden einfallen lassen muss, wenn man bestimmte Dinge machen möchte, beispielsweise der Einsatz eines Shuttles, obwohl man den Transporter hat.
Das ist ein Problem, auf das ich auch immer wieder stoße! Man muss sich sehr oft Auswege ausdenken, um die Technik eben nicht zum Tragen kommen zu lassen. Ich habe da oft schon ganz einfache Schwierigkeiten: Wie schafft man es, dass eine Person noch etwas entdecken kann und die Oberfläche eines Planeten nicht schon aus der Entfernung von Lichtjahren all seine Geheimnisse preisgibt!
Dieses Problemfeld ist ein ganz spezielles für alle, die ST-Geschichten schreiben.


Danke in jedem Fall für Deine weiteren Ausführungen zu "Typhon Pakt 02 - Feuer "!
« Letzte Änderung: 13.10.13, 21:24 by Max »

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« Antwort #188 am: 14.10.13, 14:48 »
Du bist ja felißig! Ich muss erstmal anworten, bevor ich den neuesten Review lese.

Und ich bin schon wieder mitten im vierten Roman, bei dem endlich mal wieder die Enterprise-E-Crew im Zentrum steht.

Zitat
Klar, aber ich glaube, ein Reich-Ranicki, Gott hab' ihn selig, würde Dir in der Art und Weise Deiner Buchpräsentation beistehen. Auch wenn Du den Inhalt nicht breitgetreten hast, war Dein Review ja unterhaltsam und aussagekräftig.

Manchmal ist es ja auch genug ein Gefühl der Verärgerung oder Freude das der Roman in einem weckt zum Ausdruck zu bringen. Die eigentliche Roman-Handlung kann dann jeder interessierte immer noch für sich selbst entdecken. :)

Zitat
Oha :( ;) Na ja, das muss auf den Leser wirklich, als sei der Autor nicht wirklich in der Lage, diesen vielleicht durchaus heiklen Punkt beschreiben zu können! So von außen könnte das alles, was Du hier über diesen Roman zusammengetragen, auch als merkwürdige Satire aus der Feder von Herrn Martin sehen ;) Leider weiß man ja, dass er das ja eher ernst gemeint haben muss. Ich finde schon auch, dass man diesen wichtigen Punkt anders beschreiben hätte müssen, es sei denn, man bezwecke etwas großartiges damit, es nicht zu tun.

Vielleicht ist Martin am Ende einfach die Puste ausgegangen (oder die Deadline war zu nahe) und er wollte nur noch fertig werden. Anders kann ich es mir auch nicht erklären. Wobei... normalerweise arbeitet er ja immer im Tandem mit Andy Mangels. Das war zwar auch nicht so viel besser, aber Mangels hat die Charaktere schon eher getroffen als es Martin tut. Nur kam es anscheinend zwischen den Beiden zu irgendeinem Zerwürfnis.

Zitat
Das ist ein Problem, auf das ich auch immer wieder stoße! Man muss sich sehr oft Auswege ausdenken, um die Technik eben nicht zum Tragen kommen zu lassen. Ich habe da oft schon ganz einfache Schwierigkeiten: Wie schafft man es, dass eine Person noch etwas entdecken kann und die Oberfläche eines Planeten nicht schon aus der Entfernung von Lichtjahren all seine Geheimnisse preisgibt!
Dieses Problemfeld ist ein ganz spezielles für alle, die ST-Geschichten schreiben.

Davon kann ich ein Lied singen. :/ Im Notfall behindert dann immer irgendeine Strahlung in der Atmosphäre die Sensoren, aber das hört sich eben nach genau dem an, was es ist: eine Ausrede.

Ich schreibe ja gerade an meinem "Nature of the Gods"-Roman und da spielt Technik keine große Rolle. Shannyn ist in ihrem eigenen kleinen Schiff von der Größe eines Runabouts unterwegs - allerdings verfügt das Schiff weder über Waffensysteme, noch über einen eingebauten Transporter. Gerade letzteres ist in kreativer Hinsicht ungeheuer befreiend, weil es mich in die Verlegenheit bringt, auch mal ein paar klassischere Dinge auszuprobieren, wie einen Fallschirmsprung oder einen Luftkampf, bei dem es um fliegerisches Können geht. Wenn sie in eine Gefahrensituation kommt, kann sie sich nicht einfach wegbeamen, sondern muss sich mit Kreativität und Gewitztheit behelfen. Das macht wirklich Spaß. Also im Moment genieße ich es sehr, diese ganzen Optionen wie Phaser oder Torpedos gar nicht zu haben.
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« Antwort #189 am: 16.10.13, 15:02 »


Typhon Pakt 04 - Zwietracht
Ein Jahr ist es her, dass die Borg einen Vernichtungsschlag gegen die Föderation starteten. Obwohl die Apokalypse abgewendet werden konnte, tragen viele Welten noch immer die Narben der verheerenden Angriffe - so auch Andor. Speziell Andor sogar, denn die zahlreichen Verluste führten das von der Fortpflanzungsproblematik geplagte Volk nur noch näher an den Rand des Aussterbens. Als verärgerte Stimmen gegen den Rest der Föderation immer lauter werden, beschließt Präsidentin Bacco, die Enterprise nach Andor zu entsenden, um an einer Konferenz zur Erörterung von Problemlösungen Flagge zu zeigen. Doch auch der Typhon Pakt ist nahe und plant der Föderation eines ihrer wichtigsten Mitglieder zu entreißen...

Hach ja. Als Fan des nächsten Jahrhunderts hatte man es in den vergangenen Jahren wirklich nicht einfach. Nach dem Ende von Nemesis wurden die Verleger mutig und entschieden, die weiteren Abenteuer der TNG so weiterzuerzählen, dass alle folgenden Geschichten aufeinander aufbauten und schon alleine dadurch an Größe und Brisanz gewannen. Der TNG-Relaunch war geboren. Dieser mutigen Entscheidung folgten aber fast ausschließlich Gurken. "Tod im Winter" war schon mal ein denkbar schlechter Start, hielt Autor Michael Jan Friedman es doch für wichtiger, eine völlig belanglose Geschichte seiner (zu recht) abgesetzten Stargazer-Reihe mithilfe der TNG zu erzählen. Die Heirat von Picard und Crusher kam unerwartet und unglaubwürdig. Mit J.M. Dillards "Widerstand" begann dann das Borg-Debakel. Was als Vorbereitung auf die große Destiny-Trilogie gedacht war, endete als haarstreubend sinnfreie Wiederholung von "Angriffsziel Erde". Die Borg griffen wieder an, Picard wurde wieder zu Locutus, die Borg-Königin ging einem wieder auf die Eier, und die Nebencharaktere - insbesondere Leybenzon und T'Dingsbums erwiesen sich als durch die Bank weg unsympathisch und dämlich. KRAD, eigentlich ein guter Autor, widmete sich in "Quintessenz" lieber den Q... und scheiterte ebenfalls auf ganzer Linie. Seine Geschichte hatte lustig sein sollen, wurde aber nur merkwürdig verworren. Peter David, dem mit "Heldentod" die undankbare Aufgabe zufiel, sich erneut mit den Borg zu beschäftigen, machte das mit einem erhobenen Stinkefinger und einem dicken Grinsen im Gesicht. Charakterentwicklung? Sinn? Druff geschissen, die bisherigen Romane waren eh doof. Das Endergebnis fiel höchst unterhaltsam aus, fügte sich aber auch nicht sonderlich gut in die restliche Romanwelt ein.

Erst Chris Bennett ging konsequent und kreativ an die Sache heran. Auch er musste im Angesicht der anrückenden Destiny-Trilogie die Borg behandeln, tat das aber auf eine intelligente Art: Nämlich in dem er die Borg zur Nebensache erklärte. Stattdessen standen Wissenschaft und Forschung im Fordergrund. Außerdem sammelte er Punkte, in dem er so gut wie alle bisher eingeführten Nebencharaktere, die durch die Bank weg unsympathisch waren, von Bord verwies und Picard neue, wesentlich bessere Leute zur Seite stellte - unter anderem T'Ryssa Chen und Jasminder Choudhurry. Wäre sein Roman am Ende nicht zu fürchterlichem Kitsch verkommen, wäre er sogar hervorragend gewesen. Dann kam die Destiny-Trilogie und das Schlachtgetümmel begann. Destiny war sehr unterhaltsam, ein großes Ereignis, aber es waren eben auch die Bücher, die die Föderation in Schutt und Asche legten und obwohl die Enterprise-E mitmischte, kannte ich die Charaktere kaum wieder - vor allem Picard war hier nur noch ein kümmerlicher, ja geradezu jämmerlicher Schatten seiner selbst.

Und dann kam William Leisner und machte mit "Den Frieden verlieren" alles, aber auch wirklich alles richtig. Mit einem fabelhaften Händchen für Charaktere brachte er nicht nur Picard und Co zurück, sondern ließ auch die neuen Charaktere glänzen. Auf einmal fühlte sich das alles wie "Nach hause kommen" an, und diese Crew begann wirklich Spaß zu machen! Leisner leitete den quadrantenweiten Heilungsprozess ein und machte Sternenflottenoffiziere wieder zu das was sie sein sollten: keine Soldaten sondern Hüter des Friedens und der Ordnung. Ein gutes TNG-Buch. Dass man das noch erleben durfte! Ein Ausnahmefall, oder ein Aufwärtstrend?

Leider wurde es nach Leisners Aufräumarbeit lange Zeit still um Picard und seine Mannen. Jetzt sind sie im Rahmen des Typhon Pakts endlich zurück. Nur einen guten Roman, den haben sie schon wieder nicht dabei. Ja herrschaftszeiten! Was ist denn da los? Sehen wir es uns mal an.

Die gute Nachricht zuerst: auf der Seite der Enterprise-Charaktere ist alles in Ordnung. Dayton Ward, der mir bereits in der "A Time to..."-Reihe positiv auffiel, trifft einmal mehr die Stimmen von Picard, Worf, Crusher und LaForge mit Leichtigkeit und verpasst ihnen sogar ein bisschen Entwicklung (LaForge hat eine Freundin - wer nimmt Wetten an, wie lange sie überlebt?). Sogar die Nebencharaktere wissen erneut zu überzeugen, auch wenn Ward es mit den Mini-Nebencharakteren übertreibt. Es werden eine Menge Namen genannt und die gefühlten hundert neuen Leute in der Sicherheitsabteilung sind auch alle sympathisch und bekommen den ein oder anderen Moment zum Glänzen, aber nötig wären die nicht gewesen. Dafür habe ich mit Freude registriert, dass T'Ryssa Chen wieder gut was zu tun bekommen hat. Die rebellische, gewitzte, unorthodoxe Kontakt-Spezialistin hat sich jedenfalls erfolgreich in mein Herz gedrängelt, was nicht von ungefähr kommt, erinnert sie mich doch schon recht stark an die junge Shannyn Bartez. Einzig Choudhurry habe ich diesmal kaum wiedererkannt. Die hat so viel geknurrt, geblafft und flotte Sprüche von sich gegeben, dass sie mir wie ein Christine Vale-Klon vorkam. Schade. Sympathisch ist sie noch immer, hat aber an Eigenständigkeit verloren. Grimmige Sicherheitsoffiziere sind nun wirklich nichts neues. Vorher mochte ich sie lieber.

Vielleicht war es auch nur die Widersehensfreude, aber mir gefiel der Anfang des Romans, wo man sich noch mit Crew-Geplänkel beschäftigt, am besten. Dem gegenüber steht die Geschichte mit den Andorianern und die... funktioniert aus mehreren Gründen nicht. Zum einen liegt das daran, dass Ward in alte (schlechte) Gewohnheiten zurückfällt und zu viel erzählt. Das führt dann dazu, dass ein Charakter einen Satz sagt, eine Seite für Erklärungen des gesagten draufgeht, dann noch ein Satz gesagt wird, dem wieder eine Seite mit Blabla folgt, und so weiter. Ward plappert einfach zu viel und vor allem plappert er zu viel AUS. Er vernichtet im Grunde die ganze Spannung des Romans, da er sämtliche Entwicklungen bereits vorweg nimmt. Wenn die Sicherheitsteams im einen Kapitel noch Schutzmaßnahme für die Konferenz überlegen, und die Terroristen im nächsten Kapitel, eben jene Sicherheitsmaßnahmen auskundschaften, und erklären, welche Gegenmaßnahmen sie beschließen, ja dann bleibt in dem Kapitel, wo beide Seiten aufeinander prallen nicht mehr viel Spannung übrig, weil man bereits haargenau weiß, wie die Sache ablaufen wird. Aber auch der dicke Brüller am Ende ist schon meilenweit vorherzusehen. Was noch okay wäre. Wenn er denn Sinn machen würde.

Aber die Position der Terroristen ist absolut nicht nachvollziehbar. Erst kämpfen sie für einen Austritt Andorias aus der Föderation, weil sie Genmanipulation am Erbgut verhindern wollen (etwas, das andorianische Wissenschaftler mithilfe von Forschungen der Föderation in Betracht ziehen). Soweit so gut. Dann jedoch kommen die Tholianer an und zeigen mit dem Finger auf die Föderation, weil die Föderation Forschungsarbeit (Meta-Genom: Vanguard-Reihe) vor den Andorianern zurückgehalten hat. Aber nicht aus böswilligkeit, sondern weil diese Arbeiten nach den Geschehnissen in Star Trek: Vanguard als so geheim eingestuft wurden, dass... man in der Föderation gar nichts mehr davon wusste. Aber die Tholianer, die wissen davon und bieten diese Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Genforschung an. Und dieselben Terroristen, die entsprechende Forschungen eben noch verdammt haben, heißen die Tholianer plötzlich mit offenen Armen willkommen. Gegen die Föderation sind sie aber immer noch, weil wegen... äh... ja warum überhaupt? Na weil der Roman mit einem politischen Erdbeben enden soll. Aber obwohl Ward alle Zutaten hatte, um das schmack- und glaubhaft zu verpacken, wirkt die ganze Austreterei Andorias letztendlich furchtbar konstruiert.

Und mehr kommt am Ende auch nicht bei rum. Der Roman hat nur einen Zweck: Der Föderation einen Schlag in den Magen zu verpassen. Dementsprechend schlecht stehen Picard und seine Mannen dann auch da, denn im Grunde haben sie gar nichts zu tun - sie reagieren nur statt zu agieren und in den letzten paar Kapiteln spielen sie dann auch so gut wie gar keine Rolle mehr im Geschehen.

Der Roman wirkt insgesamt unfokussiert und unausgegoren. Gute Elemente werden im Laufe der Handlung einfach vergessen, unwichtige dick unter die Lupe genommen. Ein Beispiel dafür ist Shar: Im DS9-Relaunch immerhin noch ein Hauptcharakter und eigentlich unser Vorzeige-Andorianer Nummer 1, verkommt er hier nach einigen Seiten zur reinen Nebenfigur. Am Ende wird er dann nur noch am Rande erwähnt.

Neues über die Andorianer erfährt man überdies auch nicht. Heather Jarmans hat es in ihrem tollen "Paradigma"-Roman noch geschafft, eine fantasievolle und überzeugende Fantasy-Atmosphäre zu überzeugen. Das gelingt hier gar nicht mehr. Die Andorianer sind in "Zwietracht" sogar schrecklich langweilig.

Fazit: Wäre das furchtbar erzwungene Ende nicht, wäre "Zwielicht" ein bestensfalls durchschnittlicher und sehr belangloser Roman. So hat er immerhin innerhalb der Typhon Pakt-Reihe eine gewisse Brisanz. Besser macht ihn das dennoch nicht. Keine Ahnung, was los ist. Hinterließ Destiny vor ein paar Jahren noch "nur" einen faden Beigeschmack aufgrund der Zerstörungswut, macht die Trilogie mich so langsam sauer. Die dortigen Ereignisse wirken sich noch immer stark auf die aktuellen Romane aus. Mehr als ein Inferno, das dem nächsten folgt, ist der Trilogie bis Dato aber nicht erwachsen. Auch der Typhon Pakt, eine eigentlich hochinterassante Sache, scheint nur auf Schockmomente und Tiefschläge abzuzielen. Dabei sind die Hiebe unsauber und plump ausgeführt. Mir ringt das alles nur noch ein müdes Gähnen ab. :(

Keine Leseempfehlung.
« Letzte Änderung: 16.10.13, 15:13 by Star »
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« Antwort #190 am: 16.10.13, 15:08 »
Tja, dein Review klingt alles andere als gut Star.
Ich habe mir eine Reihe von Reviews durchgelesen und bekomme immer mehr den Eindruck, als wenn die Autoren der neuen Romanreihen immer öfter den fast krankhaften Zwang besitzen, nur noch auf eines aus zu sein: Die Zerstörung von Gene Roddenberry's Version.

Wo man hinsieht: Titan, Typhon Pact, Destiny.

Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"

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« Antwort #191 am: 16.10.13, 15:41 »
Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"

Ja, da sagst du was :/
Ich möchte die Situation nicht düsterer erscheinen lassen, als sie ist - wer ein anderes Themengebiet sucht, beispielsweise Forschung, der wird immer noch fündig. Die TOS-Romane gehen nach wie vor mehr in diese Richtung und auch im 24. Jahrhundert findet man noch den ein oder anderen Vertreter dieser Zunft. Beispielsweise das großartige "Die Hunde des Orion" oder die vierteilige "Mission Gamma" aus dem DS9-Relaunch.

Ich habe im Prinzip auch nichts gegen diese politischen, düsteren Sachen. Vanguard beispielsweise fand ich über weite Strecken wirklich fantastisch. Aber die Ausführung muss dann schon stimmen und die Romane rund um "Destiny" beckleckern sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Wenn schon ein eigentlich guter Autor wie Dayton Ward außer Stande sieht, die vor ihm liegenden Zutaten für ein Schmackhaftes Mahl richtig zusammenzusetzen, dann... muss man sich schon fragen, was da bei Pocket Books los ist?! Ich habe das Gefühl, dass mit dem Weggang von Editor Marco Palmieri vieles schiefgelaufen ist.

Wo ich anfangs noch dafür war, auf die Kontinuität zu achten, und die Romane aufeinander aufbauen zu lassen, zeigen sich allmählich die Nachteile. Und zwar überdeutlich. Wenn man heute einen TNG-Roman zur Hand nimmt, dann bekommt man kein TNG mehr. Man bekommt Picard, Worf, Crusher und LaForge. Und eine stetig wechselnde Riege an ergänzenden Charakteren. Und ob die gelungen sind, ist reine Glückssache. Wenn man dann mal einen ins Herz schließt, ist der oft nicht lange dabei, weil man wieder jemanden braucht, der abnibbelt, um die Bedrohlichkeit der Situation zu verdeutlichen.

Die einzige Buchfortsetzung, die bisher gelungen war, ist DS9. Aber da man jetzt diesen dämlichen Zeitsprung gemacht und irre viele Dinge geändert hat, nur, damit man im Typhon Pakt mitmischen kann, war der Relaunch nun auch für die Katz. Die Charaktere sind in alle Winde zerstreut. Einheitsgefühl? Gibts nicht mehr.

Da bleiben als Kaufargument dann nur noch die Geschichten selbst und... ja, die wirken in letzter Zeit schwer Erzwungen. Ich erkenne das Star Trek-Universum so langsam jedenfalls nicht mehr wieder. :(
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« Antwort #192 am: 16.10.13, 15:45 »
Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"

Ja, da sagst du was :/
Ich möchte die Situation nicht düsterer erscheinen lassen, als sie ist - wer ein anderes Themengebiet sucht, beispielsweise Forschung, der wird immer noch fündig. Die TOS-Romane gehen nach wie vor mehr in diese Richtung und auch im 24. Jahrhundert findet man noch den ein oder anderen Vertreter dieser Zunft. Beispielsweise das großartige "Die Hunde des Orion" oder die vierteilige "Mission Gamma" aus dem DS9-Relaunch.

Ich habe im Prinzip auch nichts gegen diese politischen, düsteren Sachen. Vanguard beispielsweise fand ich über weite Strecken wirklich fantastisch. Aber die Ausführung muss dann schon stimmen und die Romane rund um "Destiny" beckleckern sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Wenn schon ein eigentlich guter Autor wie Dayton Ward außer Stande sieht, die vor ihm liegenden Zutaten für ein Schmackhaftes Mahl richtig zusammenzusetzen, dann... muss man sich schon fragen, was da bei Pocket Books los ist?! Ich habe das Gefühl, dass mit dem Weggang von Editor Marco Palmieri vieles schiefgelaufen ist.

Wo ich anfangs noch dafür war, auf die Kontinuität zu achten, und die Romane aufeinander aufbauen zu lassen, zeigen sich allmählich die Nachteile. Und zwar überdeutlich. Wenn man heute einen TNG-Roman zur Hand nimmt, dann bekommt man kein TNG mehr. Man bekommt Picard, Worf, Crusher und LaForge. Und eine stetig wechselnde Riege an ergänzenden Charakteren. Und ob die gelungen sind, ist reine Glückssache. Wenn man dann mal einen ins Herz schließt, ist der oft nicht lange dabei, weil man wieder jemanden braucht, der abnibbelt, um die Bedrohlichkeit der Situation zu verdeutlichen.

Die einzige Buchfortsetzung, die bisher gelungen war, ist DS9. Aber da man jetzt diesen dämlichen Zeitsprung gemacht und irre viele Dinge geändert hat, nur, damit man im Typhon Pakt mitmischen kann, war der Relaunch nun auch für die Katz. Die Charaktere sind in alle Winde zerstreut. Einheitsgefühl? Gibts nicht mehr.

Da bleiben als Kaufargument dann nur noch die Geschichten selbst und... ja, die wirken in letzter Zeit schwer Erzwungen. Ich erkenne das Star Trek-Universum so langsam jedenfalls nicht mehr wieder. :(

Dem ist Nichts hinzuzufügen, mein Freund.
Aber gut zu wissen, dass es ja noch FanFictions gibt, die eine Alternative zu den "offiziellen Romanen" darstellen und da gibt es sicher auch Autoren, die ähnlich denken, wie du und ich.

Leela

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« Antwort #193 am: 16.10.13, 16:10 »
Eigentlich wollte ich ja gerade eine lanze für die alten Bücher brechen - aber besser ich tue das mal nicht.

Wenn ich in Bezug auf Star Trek überhaupt noch was lese, dann meist die uralten Heyne Einzelromane... also die etwa zwischen 1980 und 1995 entstanden sind. Die haben in meinen Augen zumindest den Vorteil das sie abgeschlossen sind.
Ich würde ja nun sagen - sie sind eine Lesealternative, aber... wenn ich Stars Kritikpunkte so lese, glaubich das fast nicht.

Auch bei früheren Romanen war es stark Glückssache ob der "Ton" und die "Figuren" getroffen wurden. In einigen hat man die Figuren nicht wiedererkannt. Viele Bücher habe ich nach 30 Seiten weggelegt, weil da "Irgendwer" handelte und auftrat der sich Kirk, Picard oder Sulu nannte, aber letztlich irgendjemand war.
Andere Autoren haben hemmungslos eigene, völlig Star Trek fremde Romandfragmente in solche Romane gepackt. Und zu allen Überfluss... kaum passierte mal was wichtigeres in den Romanen, wars im Roman darauf vergessen. Kontinuität gabs da keine.

Irgendwie habe ich den Eindruck das man hier nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.... Gross angelegte Kontinuität, mit eben.. Politik und Kriegsthemen... oder kleine Abenteuer, in sich abgeschlossen, letztlich ohne Auswirkung oder Bedeutung. Beides scheint irgendwie... schief gelaufen für die Entwicklung und den Spass am "Star Trek Universum" 

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« Antwort #194 am: 16.10.13, 16:42 »
Irgendwie habe ich den Eindruck das man hier nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.... Gross angelegte Kontinuität, mit eben.. Politik und Kriegsthemen... oder kleine Abenteuer, in sich abgeschlossen, letztlich ohne Auswirkung oder Bedeutung. Beides scheint irgendwie... schief gelaufen für die Entwicklung und den Spass am "Star Trek Universum"

Ja, das... ist eine recht treffende Analyse.

Die Nachteil der Heyne-Bücher hast du ja bereits genannt. Keine Kontinuität, kein Charakterentwicklung. Die Autoren wechselten wesentlich häufiger als heute, und daher war auch die Chance, daneben zu greifen recht groß. Da man ansonst nichts besonderes zu bieten hatte, mussten aber wenigsten die Geschichten einigermaßen fantasiereich sein und etwas neues bringen, und das taten sie auch oft - selbst wenn die Ausführung furchtbar schlecht war.

Heute verhält es sich fast genau anders herum. Man versucht den Fans das zu bieten, was sie bereits kennen - und zwar höher, schneller, weiter. Kontinuität ist praktisch oberstes Gebot und inzwischen wurden so viele Charaktere eingeführt und fröhlich zwischen Schiffen und Stationen hin- und hergeschoben, dass man als Neuling ohne ein Begleit-Wiki gar nicht mehr zurechtkommt.

Hatte beides Vor- und Nachteile. Im Prinzip sind die Romane seit jeher genau wie die Episoden der Serie: da können unglaubliche Rohrkrepierer dabei sein und viel Durchschnitt. Hin und wieder kommt dann aber auch mal wieder eine Perle ans Licht. Diese Perlen möchte ich nicht missen. Im Moment... finde ich nur keine :(
Dabei sind die Ideen, die hinter den aktuellen Romanen stecken ja nun nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Ich wünschte ich hätte einen Editor, der mir so geniale Steilvorlagen zuschiebt. Aber irgendwie... zünden die Sachen grade nicht - zumindest die Relaunch-Serien, also die, die sich mit den Serien-Charakteren befassen. Es gab und gibt ja noch einige eigenständige Serien und die standen - je nach persönlicher Präferenz - eigentlich immer gut dar. "New Frontier" beispielsweise, oder "Vanguard", oder "S.C.E.", die ich allesamt empfehlen kann. Umso bedauernswerter, dass ich grade bestenfalls durchschnittsware bekomme, wenn ich mal Lust auf eine Geschichte mit Captain Picard oder Captain Sisko verspüre. Diese Charaktere haben sich inzwischen so weit von ihren Ursprüngen entfernt, dass man sie kaum wiedererkennt (obwohl sie hervorragend getroffen sind)
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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