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Opferung von Hauptcharakteren?

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Assets:

--- Zitat ---Original von ulimann644

--- Zitat ---Original von Assets
Ex-Freundinnen hab ich einige gehabt, so weit ich weiß leben die aber alle noch. Meine letzte Ex-Freundin ist nun meine Angetraute, aber ich erinnere mich trotzdem noch an alle anderen, auch wenns schon ein paar Jahre her ist.
--- Ende Zitat ---


Dann waren´s zu Wenige... ;) :D

--- Ende Zitat ---


Nein, nur ein sehr gutes Gedächtnis ;)

Ahh, ist OT aber... could not resist... sry...

Kai "the spy":
So im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass in allen meinen hier im Forum veröffentlichten Stories lediglich \"Der Koloss\" ohne wenigstens einen toten Hauptcharakter am Ende auskommt.  8o
Das war nun echt keine bewusste Entscheidung, irgendwie scheine ich wohl einfach eine Vorliebe für das Schreiben von Geschichten über Verlust und was wir daraus lernen zu haben. Oder ich interpretiere da jetzt einfach zu viel rein.

Was mich aber wirklich anpisst (verzeiht den Ausdruck) sind wirklich unnötige Opfer. Z.B. in den jüngeren Superman-Comics. Wer mit der Geschichte nicht vertraut ist, hier mal eine kleine Zusammenfassung:

In den alten Comics (vor 1986) starben Clark Kents Adoptiveltern noch bevor er Superman wurde. Im ersten Kinofilm wurde der Tod von Pa Kent auch dazu verwendet, um Clarks Charakterentwicklung voranzubringen, ihm seine Grenzen aufzuzeigen.

1986 gab es in den Comics einen Reboot, nach dem die Kents nicht mehr so früh verstarben, sondern auch in der gerade aktuellen Handlung noch wohlauf waren und Clark Kent noch so etwas wie ein Familienleben gaben. Seine Lektionen über seine eigenen Grenzen lernte er anderweitig.
Dieser Fakt wurde seitdem eigentlich nicht weiter angerührt, sowohl in späteren Reboots und in TV-Serien wie \"Lois & Clark\" oder der Zeichentrickserie waren die Kents weiter wohlauf.

Dann kam 2005 die Ankündigung von \"Superman Returns\", welcher eine lose Fortsetzung zu den ersten beiden Kinofilmen sein sollte, Pa Kent war darin wieder tot. \"Smallville\" reagierte darauf und zeigte den Tod von Pa Kent in Clarks jüngeren Jahren, relativ im Einklang mit den Kinofilmen. Da muss man als Fan nicht begeistert sein, aber aus erzählerischer Sicht macht es Sinn.

Seit 2006 haben sich die Comics vom Design und den Charakterisierungen her immer mehr den Kinofilmen angenähert. Und dann haben sie Pa Kent getötet. Nicht in Supermans Jugendjahren, sondern als er schon erwachsen war.
Superman ist ein sehr optimistischer Charakter mit einem entsprechend optimistischen Universum. Tragödien passen nicht wirklich zur Atmosphäre der Figur, und wenn, dann sollten sie aus erzählerischer Sicht Sinn machen, sie sollten die Charaktere prägen oder die Handlung ein großes Stück vorantreiben, ansonsten sind Tode von geliebten Nebencharakteren, die der Hauptfigur auch sehr nahe stehen, nicht wirklich passend für das Superman-Universum. Und genau das war der Fall bei dem Comic-Tod von Pa Kent im vergangenen Jahr: Er hat dem Hauptcharakter keine wichtige Lektion erteilt, er hat die Handlung nicht vorangetrieben. Es hat sich einfach nur angefühlt wie eine Anbiederung an die Kinofilme.

Dies ist ein Paradebeispiel für einen Tod eines Hauptcharakters, der vollkommen unpassend und ungerechtfertigt ist.
Ein Paradebeispiel für das Gegenteil ist aus meiner Sicht der Tod von Jadzia Dax in DS9. Es hat Sinn gemacht, da die relativ düstere Serie eine große Kriegshandlung präsentierte und es sich nur richtig anfühlte, wenn auch einer \"der Guten\" Hops geht. Es hat Sinn gemacht, weil es die Charaktere Worf, Quark, Ben Sisko, Bashir, etc. stark geprägt hat, Sisko führte dieses Ereignis z.B. letztlich zur Wahrheit über seine Mutter, der Krieger Worf wurde mit dieser großen Tragödie in seinem Leben in seiner Charakterisierung aufgewertet, etc..
Oder um es bei meinen Geschichten zu belassen, hier sind die Tode von Charakteren immer entscheidende Teile der Handlung. Bei CAWDOR bilden sie z.B. den Höhepunkt, sie bilden eine gewichtige Lektion für eine überlebende Hauptfigur, und die ganze Handlung im Vorfeld hat darauf hingearbeitet.

Tolayon:
Wie es aussieht werde ich jetzt meinen langjährigen RPG-Charakter über den Jordan gehen lassen - sadistisch wie ich bin handelt es sich um einen langen, am Ende ziemlich qualvollen und für die Gesamthandlung sinnfreien Tod, der nur dafür sorgen soll dass diese Person endlich nicht mehr da ist.

Konkret habe ich meiner Andorianerin eine so gut wie unheilbare Strahlenkrankheit verpasst, für die es ironischerweise trotz allem doch noch eine ziemlich exotische Behandlungsmethode gibt - aber gerade die lehnt sie aus Schuldgefühlen, Selbsthass und dem Gefühl allgemeiner Ausweglosigkeit ab (sie steht am Anfang einer Gerichtsverhandlung, nach der sie wahrscheinlich trotz aller mildernden Umstände ihre Zukunftspläne nicht mehr so wie sie es vorhatte umsetzen kann).

ulimann644:

--- Zitat ---Original von Tolayon
Wie es aussieht werde ich jetzt meinen langjährigen RPG-Charakter über den Jordan gehen lassen - sadistisch wie ich bin handelt es sich um einen langen, am Ende ziemlich qualvollen und für die Gesamthandlung sinnfreien Tod, der nur dafür sorgen soll dass diese Person endlich nicht mehr da ist.

Konkret habe ich meiner Andorianerin eine so gut wie unheilbare Strahlenkrankheit verpasst, für die es ironischerweise trotz allem doch noch eine ziemlich exotische Behandlungsmethode gibt - aber gerade die lehnt sie aus Schuldgefühlen, Selbsthass und dem Gefühl allgemeiner Ausweglosigkeit ab (sie steht am Anfang einer Gerichtsverhandlung, nach der sie wahrscheinlich trotz aller mildernden Umstände ihre Zukunftspläne nicht mehr so wie sie es vorhatte umsetzen kann).
--- Ende Zitat ---


Mit anderen Worten: Du kannst sie einfach nicht mehr sehen, und hast obendrein ihr ewiges Gemecker satt... :Andorian

Schade eigentlich - bis zur Stelle: dass es doch eine Heilungsmethode gibt schien die Hintergrundstory dazu ganz folgerichtig...
Aber Todessehnsucht, wenn nichts schlimmeres dahinter steckt, als die vage Möglichkeit, dass evt. die Zukunftspläne geändert werden müssen...?? hmmm...
Da hätte ich etwas mehr Kämpferblut erwartet...

Alexander_Maclean:

--- Zitat ---Original von ulimann644

--- Zitat ---Original von Tolayon
Wie es aussieht werde ich jetzt meinen langjährigen RPG-Charakter über den Jordan gehen lassen - sadistisch wie ich bin handelt es sich um einen langen, am Ende ziemlich qualvollen und für die Gesamthandlung sinnfreien Tod, der nur dafür sorgen soll dass diese Person endlich nicht mehr da ist.

Konkret habe ich meiner Andorianerin eine so gut wie unheilbare Strahlenkrankheit verpasst, für die es ironischerweise trotz allem doch noch eine ziemlich exotische Behandlungsmethode gibt - aber gerade die lehnt sie aus Schuldgefühlen, Selbsthass und dem Gefühl allgemeiner Ausweglosigkeit ab (sie steht am Anfang einer Gerichtsverhandlung, nach der sie wahrscheinlich trotz aller mildernden Umstände ihre Zukunftspläne nicht mehr so wie sie es vorhatte umsetzen kann).
--- Ende Zitat ---


Mit anderen Worten: Du kannst sie einfach nicht mehr sehen, und hast obendrein ihr ewiges Gemecker satt... :Andorian

Schade eigentlich - bis zur Stelle: dass es doch eine Heilungsmethode gibt schien die Hintergrundstory dazu ganz folgerichtig...
Aber Todessehnsucht, wenn nichts schlimmeres dahinter steckt, als die vage Möglichkeit, dass evt. die Zukunftspläne geändert werden müssen...?? hmmm...
Da hätte ich etwas mehr Kämpferblut erwartet...
--- Ende Zitat ---


Die Gute ist von Vulkaniern aufgezogen wurden.

Wobei sagen die nicht: Wo es Leben gibt, gibt es auch Hoffnung.\"

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