Deutschland, Redaktionsgebäude des SF3DFF, zwei Tage zuvor. Es schien ein Tag wie jeder andere zu werden. Noch ahnte niemand der fleißigen Mitarbeiter, was da gen Mittag auf sie zurollte. Die Sonne schien, die Vögel sangen, Adriana bezauberte. Doch am Horizont drohten bereits dunkle, arbeitbringende Wolken. Das mulmige Gefühl, diese elektrisierende Stimmung, die ein jedes Mal in der Luft liegt, wenn ein fürchterliches Unwetter bevorsteht, gelangte an den Siedepunkt, als er, begleitet von Blitz und Donner, das Redaktionsgebäude betrat: Star. Man nannte ihn hinter seinem Rücken auch „Super-Star“ – von Deutschland gesucht, von Interpol gejagt, von Frauen begehrt (Wer hat da gelacht?). Die Blicke der Neider hingen an seinen maskulinen Schritten, als er testosteronsprühend durch die Kantine marschierte, seine stahlblauen, unruhigen Augen lauernd und bohrend, das kantige, männliche Kinn stolz nach vorn geschoben. Von multiplen Orgasmen geschüttelt, stürzten mehrere weibliche Mitarbeiter (alle beide) sofort in Ohnmacht. Niemand wagte es zu sprechen. Niemand wagte es zu atmen. Nur einer zeigte keine Scheu: der Chef, der Belar. „Na?“, fragte er, seine Unsicherheit verbergend. „Heute was geplant?“
Der Star, der Super-Star, antwortete sofort, als hätte er sich den Verlauf des Gesprächs bereits im Vorfeld zurechtgelegt. „Eigentlich“, so verkündete er laut „wollte ich noch den ein oder anderen Enterprise-Comic machen. Vielleicht sogar eine fünfte Staffel. Ich brauche nur jemanden, der Hilft.“ Mit spitzbübischem, Lächeln und forderndem Ton fügte er hinzu; „Zwei Foren sind bereits daran gescheitert.“ Er musste nicht mehr sagen, musste nicht fragen, ob das 3DSFFF auch scheitern würde. Die Herausforderung stand im Raum, drohend wie ein Damoklesschwert.
Das schmerzhafte Klatschen des Fehdehandschuhs auf den hilflosen Wangen der Mitarbeiter war noch Kilometerweit zu vernehmen. Die Männer im Schock, die Frauen in Ekstase. Wiedermal hatte er sie provoziert. Wiedermal hatte er die Frechheit besessen. Doch diesmal war der Aufschrei groß. „Diesmal“, so riefen sich die Mitarbeiter im kollektivem Einverständnis, „geht es um die EHRE des 3DSFF.“
Und in der nächsten Sekunde schon, nachdem sich der Schock gelegt hatte, bewarfen und verschütteten sie ihn, den Star, den Super-Star, mit Ideen, Vorschlägen, Wünschen und Nutella. Die Pioniere und Suchtrupps sind noch immer damit beschäftigt, ihn auszugraben. Damit das schneller geschieht, beschloss der Chef, der Belar, in seiner unendlichen Weisheit, aus allen Ideen, die der Suchtrupp abtrug, eine Arena zu bauen, eine Forenecke, eine Kampfzone, ein ZERFLEISCHBEREISCH! Und da sind wir nun... in der Schlacht, im Willen, diesen Kampf gegen DEN FLUCH der VS5 zu gewinnen, und sie dieses mal zu verwirklichen. Viel Glück, Männer und Frauen. Es war nett, euch gekannt zu haben!
Und jetzt ohne Geschwalle – worum geht’s?
Wir alle mögen Enterprise. Und wir alle sind furchtbar betröppelt darüber, dass die Serie so frühzeitig abgesetzt wurde. Schließlich finden wir gerade die vierte Staffel furchtbar genial und unterhaltsam. Das müsste man wirklich fortsetzen, finden wir. Also hatte irgendwer – nennen wir ihn Rene – den glorreichen Gedanken, man (also er) könne die Serie ja in Comic-Form fortsetzen. Jetzt brauch er nur ein paar Ideen und Scripte, damit er anfangen kann zu zeichnen.
Die Fakten:
- Der Plan sieht vor, den Kurs, den Enterprise in der vierten Staffel eingeschlagen hat, in einer fünften Staffel fortzusetzen.
- Die Staffel wird aus einer Mischung aus Mehrteilern und Einzelepisoden bestehen. Charakterentwicklung sollte durchgängig und glaubhaft sein.
- “These are the voyages” wird ignoriert
- Die Geschichten sollen als Comic veröffentlicht werden.
- Es wurden vorerst elf Episoden geordert.
- Jede Episode wird zwischen 20 und 30 Seiten lang sein.
- Die Bearbeitungszeit pro Episode wird auf 2 Monate geschätzt. Einen Monat zum zeichnen und einen Monat zum inken und kolorieren.
- Jeder darf mitmachen und Scripte, Episodenbeschreibungen und Ideen einreichen. Das ist eure einmalige Chance, eine wirklich gute Enterprise-Geschichte zu erzählen – vielleicht sogar eine bessere, als es die Autoren der Serie konnten. Nutzt sie! I dare you to do better.
- Die Episoden werden entweder als präzise Inhaltsangabe ausgeschrieben und an den Zeichner weitergereicht, oder sie werden in Script-Form geschrieben – je nachdem, was ihr könnt.
- Das Format für die Scripte ist beliebig. Jeder soll so schreiben, wie er kann und mag. Niemand muss sich mit dem Aufbau einer Seite, oder der Anordnung der Bilder herumschlagen – das ist Sache des Zeichners. Das wichtigste ist, dass sich alle Autoren auf die eigentliche Geschichte und die Dialoge konzentrieren können. Es ist kein Problem, wenn die Texte knapp ausfallen – hauptsache, sie sind verständlich und bieten eine clevere Story. Niemand muss einen Roman verfassen. Wir wollen schließlich keinem unnötig Arbeit machen. Außer mir natürlich.

- Der Text muss sehr präzise sein. In einem Comic gibt es keinen Platz für überflüssigen Small-Talk. Überlegt euch also genau, welche Szenen ihr sehen wollt. Je geschliffener der Text ist, desto seltener werdet ihr später mein „kürzen!“ hören.
- Wer sich unsicher ist, schreibt einfach eine Inhaltsangabe und – im Idealfall – worum es in einem Gespräch gehen sollte. Die Dialoge schreibt dann der Zeichner.
- Wer wo festhängt, fragt einfach nach Hilfe.
- 14 Scriptseiten mit lockerer Beschreibung der Stimmung der Personen, oder der Umgebung (In Schriftgröße 12), entsprechen für gewöhnlich 20 Seiten Comic.
- Ein Beispiel kann man sich hier ansehen:
http://www.deviantart.com/download/134201210/Dogs_of_War___Script_1_by_Damon1984.pdf- Denkt visuell. Wir sind keinem Budget unterbunden. Fremde Welten dürfen fremdartig aussehen. Wir wollen großartige Momentaufnahmen präsentieren. Werft mir also dementsprechend die Bälle zu.
- Die Geschichten sollten die Möglichkeiten einer Prequel-Serie wie Enterprise ausreizen, mit zahlreichen Querverbindungen zu den späteren Serien, und dennoch Actionsequenzen und Plot-Twists hervorbringen, die man in Star Trek noch nicht gesehen hat.
- Das Autorenteam wird sich selbst organisieren, aber von mehreren Producern und dem Projekt-Leiter (ich) überwacht.
- Zwei Raumschiff-Flotten, die sich ellenlang pulverisieren hat man schon tausendmal gesehen. Zwei Raumschiffe, die ihre Warpfelder angleichen und einen Mann an einem Kabel von einem Schiff zum anderen klettern lassen, ist neu und spannend.
- Kein Krieg. Pretty please, with a cherry on top. Gefechte: ja. Action: Ja. Krieg: nein!
- Es wäre toll, wenn die Geschichten eine Aussage haben, oder sonst irgendeinen Bezug zu einem Problem der Gegenwart.
- Bottle-Shows, die sich nur mit den Charakteren beschäftigen, sind ebenso willkommen wie Abenteuer- Action- oder Grusel-Geschichten.
- Ich scheue auch keine gewagten Ideen. Eine Geschichte aus Perspektive der Klingonen? Kein Problem. Ein Crossover mit Tomb Raider? Wann geht’s los? Gastauftritte von der Enterprise-D? Nur her damit (sofern sinnvoll)!
- Die Charaktere dürfen sich entwickeln. Beförderungen sind erlaubt und Mayweather darf auch ein Auge verlieren. (Nein, ernsthaft)
- Es ist ok, die Ideen von Manny Coto zu verwenden.
- Medusen, Draylax, Salzvampire, Deltaner, Gorn... es gibt genug bekannte spannende Rassen, die man einsetzen könnte. Keine langweiligen Knautschgesichter der Woche a la Kretessaner bitte.
- Ich werde sehr oft „Kürzen“ sagen. Hasst mich nicht.
- In jeder Geschichte wird an irgendeinem Punkt eine gewisse Blondine auftauchen. Einfach nicht beachten, die gehört zum Inventar.
Näheres zur Situation innerhalb der fünften Staffel:
Romulanerplot
Der Romulanerplot, der maßgeblich für die Gründung der Föderation beitrug, ist eine delikate Angelegenheit, vor allem, wenn man sich die TOS-Folge Balance of Terror zu Gemüte führt: Erst anno 2266 bekommen Menschen und Föderation einen Romulaner zu Gesicht. Weiterhin wurde gesagt, dass der irdisch-romulanische Krieg ein recht kalter war, der mit primitiven Atom- und Langstreckenwaffe und weniger in Schiffsmassenschlachten geführt wurde (was logisch ist, da die Erde über kaum Schiffe verfügt). Das Ganze wird sich in jedem Fall auf einen Krieg der Informationen und Spionage stützen müssen, offene Konfrontationen sind eher Tabu, obwohl man möglicherweise zu entsprechenden Lösungen unter Wahrung des Canons gelangen kann. Für die Fortentwicklung des im Romulaner-Dreiteiler begonnenen Plots stellt sich nun die Frage, wie die Romulaner nun reagieren werden, da es ihnen nicht gelang, eine Koalition der Planeten zu vereiteln und sie diese mehr oder minder sogar befördert haben. Die Lösung mit den Drohnenschiffen war ein geschickter Griff, trotzdem der Überraschungseffekt aus dieser Sache bereits wieder heraus ist. Da der Trekker weiß, dass der irdisch-romulanische Krieg 2156-60 lief und in die Gründung der Föderation überging, wäre es zudem angebracht, die Geschichte nicht so zu erzählen, dass der Krieg als einziger Weg erscheint. Vielmehr sollte man – im Sinne des Prequel-Charakters von Enterprise – eine gewisse Offenheit zulassen. Der Romulanerplot ist sekundär und sollte nur dezent eingesetzt werden.
Föderationsplot
Die Darstellung einer simplen, progressiven Weiterentwicklung von der Planetenkoalition zur Föderation, wie man sie aus dem 23. und 24. Jahrhundert kennt, erscheint wenig spannend und sollte daher gemieden werden. Vielmehr muss der Vorsatz gelten, das Unerwartete in die Geschehnisse zu bringen. Betrachtet man nun den Romulanerarc als auswärtigen Haupthandlungsfaden, den Föderationsplot hingegen als rote Linie nach innen, wird es hier vor allem um Konflikte und Konfliktlösungen zwischen den Koalitionswelten gehen sowie die Frage nach der Interaktion der Koalition mit dem umliegenden Stellarraum. Vulkanier, die mit den Andorianern im Clinch liegen, während die Tellariten mit jedem im Clinch liegen, bieten mehr als genug Reibungspunkte und Stoff für gute, abenteuerliche Geschichten.
Was bekannt ist:
Die Vereinigte Föderation der Planeten wird erst am 11. Oktober 2161 auf dem Planeten Erde in der Stadt San Francisco, kurz nach dem Ende des, mit primitiven Atomwaffen geführten, Irdisch-Romulanischen Krieges gegründet, um gemeinsamen Zielen, wie der Koexistenz, dem Handel, der Freiheit, der Erkundung und der gegenseitigen Verteidigung zu folgen. Hier wird die Föderationscharta als Gründungsdokument unterzeichnet. Bis dahin ist es aber noch ein schwieriger Weg, der Alpha-Quadrant ist bis zu diesem Zeitpunkt nur spärlich erforscht, jede Großmacht pflegt ihren kleinen Raumbereich von einigen Sektoren.
Zu den Gründungsmitgliedern, die in der fünften Staffel dabei sind eine „Koalition der Planeten“ aufzubauen, gehören: Menschen, Alpha-Centauri (unabhängige Erd-Kolonie) Vulkanier, Andorianer, Coridaner, Rigelianer, Denobulaner und Tellariten. Trill, Betazoide, Deltaner und Bolianer werden vermutlich die nächsten Mitglieder sein.
Unter dieser Koalition wird ein Handelsnetzwerk eingerichtet, sowie ein Netzwerk aus Horch- und Außenposten, inklusive einer Verteidigungsflotte, die die Grenzen der Koalition überwacht. Wo zunächst noch jeder für seinen eigenen Raumbereich zuständig ist, wird die Sternenflotte diese Aufgabe später gänzlich für alle Welten übernehmen.