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Das Rückgrad der Story - Der Aufbau

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Alexander_Maclean:
Mal eine Frage von mir zur Struktur der Geschichte.

Wenn ich eine längere Geschichte plane, gehe ich nach der von grob nach fein Methode vor.

Heißt: Ich überlege mir eine Zusammenfassung für eine geschichte, schreibe diese auf.

Dann unterteile ich diese Geschichte in Kapitel. Und erstelle für jedes dieser Kapitel eine eigene Zusammenfassung.
Dabei versuche ich die Kapitel aber in etwa auf die gleiche Länge zu halten.

Jetzt ist es mir aber bereits mehrmals passiert, dass ich ein Kapitel splitte, weil ich beim Schreiben merke, dass ich zuviel in ein Kapitel packe.

Ist es ein Zeichen von schlechter Planung oder ganz normal im Schreibprozess?

Max:
Hmm, die Frage lautet in meinen Augen auch, was Du mit einem Kapitel erreichen willst. Die eigentliche Geschichte sollte meiner Meinung nach im Vordergrund stehen und dabei ist die Länge des Abschnitts im Grunde gar nicht so wichtig. Das zu Erzählende kann ja nicht immer gleich relevant sein, manches erfordert eher einen oberflächlichen Blick, anderes eine gezielte, eingehendere Betrachtung. Kapitel in Büchern sind ja auch oft ziemlich unterschiedlich lang. Es hat ja keinen Sinn, das, was Du erzählen möchtest, künstlich in die Länge zu ziehen oder zu kürzen.
In meinen Augen ist es sehr sinnvoll, sich einzelne Abschnitte (das sind die Kapitel) zu überlegen, aber ich halte nicht viel davon, sich zu sehr zu bemühen, die Kapitel auf gleiche Länge zu bringen. Ich würde mir also an Deiner Stelle überhaupt keine Sorgen machen und auch nicht in Richtung 'falsche Planung' denken. Im Gegenteil, aus dramaturgischer Sicht halte ich es eher für fatal, etwas, das zusammen gehört, mittels Kapitelsplittung zu zerreißen.

Kontikinx1404:
Ich weiß zwar nicht genau wie du arbeitest, Alex, die von Grob zu fein Methode würde ich beibehalten.
Die Kapitel auf eine bestimmte Wörterzahl zu begrenzen halte ich nicht für so gut. Auf manche dinge in der Story geht mal halt länger ein weil sie wichtiger sind und braucht daher mehr
wörter um alles gut zu erzählen/beschreiben. Wenn ein Kapitel also länger ist als das vorhergehende ist das sicher nicht schlimm. Das gibt es auch bei kommerziellen Büchern.
Mit schlechter Planung hat das nichts zu tun.
Ich wünsche Dir weiterhin viel erfolg beim schreiben.

Visitor5:
Meiner Meinung nach ist eine Geschichte etwas Lebendiges:

Ich halte es für falsch sie mit Gewalt in eine Form zu pressen. Abweichungen werden immer passieren und müssen auf die ein oder andere Art und Weise kompensiert werden: Entweder man muss seine Planung anpassen oder die Geschichte - wie es eben zweckdienlicher ist.

Alexander_Maclean:
Ich verstehe ja was du meinst.

Aber ich bin auch stolz darauf, dass im Normalfall meine Planung so gut ist, dass sie mir drei ermöglicht.

1. Vorab zu wissen wie umfangreich eine Story ungefähr wird. (mit einer normalen Abweichungsspanne von etwa 10 - 15 %)
2. Quer durch die Story zu schreiben und am ende passt trotzdem alles, bis auf paar kleine Stellen wo ich nachbessern muss.
3. Auch nach Monaten Pause wider in die Story einzusteigen.

Dass ich aber bei einer Geschichte, deren Grundidee ich seit Jahren in meiner Ideenschublade hab, so sehr von meiner Originalplanung abweiche, lässt mich schon an meinen Fähigkeiten, als Hobbyschreiber zweifeln.

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