Autor Thema: Star Trek Voyager  (Gelesen 109606 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #165 am: 23.12.12, 12:32 »
Zitat
Chaoticas Braut
.... Zweifellos ist diese Folge eine der kreativsten, die Voyager je hervorgebracht hat.

Sonderlich kreativ finde ich sie nicht, weil sie auch nur wieder das alte Thema Holodeck variiert.... aber sie hat ne Menge Charme und ist eine gelungene Flash Gordon Hommage. Und sie hat ausnahmsweise mal geungenen Humor.
Ironischerweise basiert die Folge wohl ausgerechnet auf einem Betriebsunfall... Soweit mir bekannt gab es einen Brand am Voyager Set der u..a die Kulissen der Brücke beschädigt hat. Deswegen hat man die Folge soweit ausgebaut bis sie "Abendfüllend" war, so dass man die normalen Voyager Kulissen nicht gross beanspruchen musste.

David

  • Commodore
  • *
  • Beiträge: 10.689
    • mein deviantART
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #166 am: 23.12.12, 13:20 »
Zitat
Chaoticas Braut
.... Zweifellos ist diese Folge eine der kreativsten, die Voyager je hervorgebracht hat.

Sonderlich kreativ finde ich sie nicht, weil sie auch nur wieder das alte Thema Holodeck variiert.... aber sie hat ne Menge Charme und ist eine gelungene Flash Gordon Hommage. Und sie hat ausnahmsweise mal geungenen Humor.
Ironischerweise basiert die Folge wohl ausgerechnet auf einem Betriebsunfall... Soweit mir bekannt gab es einen Brand am Voyager Set der u..a die Kulissen der Brücke beschädigt hat. Deswegen hat man die Folge soweit ausgebaut bis sie "Abendfüllend" war, so dass man die normalen Voyager Kulissen nicht gross beanspruchen musste.

Eben deswegen.
Der Hommage-Gedanke.
Das war wirklich eine tolle Idee, allein diese antiquierten Requisiten, die Dialoge, der total übertrieben bösartige Chaotica.

Eine gelungene Hommage an die "Flash Gordon"-Ära.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #167 am: 29.12.12, 20:28 »
So, Donnerstag war ja wieder VOY-Abend auf Tele 5...

Ein Jahr Hölle (1 & 2)
Der Zweiteiler über das schon in Staffel 3 angekündigte Volk der Krenim ist eine wirklich gute Storyline.
Die Voyager wird ziemlich durch die Mangel gedreht und Janeway, die ebenso wie Annorax, immer fanatischer ihrem Ziel nachgeht, sogar ihr eigenes Leben in Gefahr bringt, zeigt, wie viel dem Captain an seinem Schiff liegt.
Auch wenn man die Handlungen der Krenim nachvollziehen kann, so sind sie jedoch schwer zu rechtfertigen.
Da muss ich Chakotay zustimmen.
Auch wenn es leicht zu fallen scheint, einfach mal eben in der Geschichte herumzupfuschen, um Dinge zu ändern.
Dass Annorax dabei ohne echte Gewissensbisse ganze Völker ausrottet, bleibt was es ist - Völkermord.
Man kann nur hoffen, dass er am Ende vielleicht seine Planungen lässt, wo sie am Ende der Geschichte sind - auf dem Papier.
Es hätte mich gefreut, hätte man die Krenim im späteren Verlauf der Serie noch mal wieder gesehen.
Ebenso schade, dass man nur wenig über die Zahl (komischer Name für ein Volk), wie auch über die Mawasi und die Nihydron erfährt.
Letzere beide hätte man gern mal zu Angesicht bekommen
****
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich "Ein Jahr Hölle" als noch besser in Erinnerung hatte, aber ich will mich nicht beschweren, denn die Folge war wirklich unterhaltsam und das Ende empfand ich als relativ anrührend, weil ja der Bösewicht auch so was wie ein Happy Ending bekommen hat. Er war ja nicht vollends unsympathisch, vielleicht ist auch das der Grund, warum Chakotay sich so auf Annorax einließ. Das indes war in der Tragweite doch etwas überraschend und ich dachte zunächst, er konspiriere gegen den Kommandanten.
Dass man die Mawasi und Nihydron nicht sah, gehört zu den Punkten, bei denen es sich die Folge sehr leicht gemacht hat. Ohne temporäre Schilde dürften beide Völker von den Veränderungen ja gar nichts erfahren haben, sodass die Frage ist, wie Janeway beide überzeugen konnte. Wahrscheinlich war es aber eine ganz einfache Machtangelegenheit und beide Spezies waren einfach so froh, ihrem gemeinsamen Gegner etwas auswischen zu können. Trotz Doppelfolge hatte "EJH" wohl doch nicht die Zeit, das hier besonders zu erklären und zu zeigen. Lustig auch, dass alles auf Anfang gesetzt wird, nur weil das Zeitschiff zerstört wird - allerdings ist das doch irgendwie eine elegantere Lösung als ewige Technologieerläuterungen.

Gewalttätige Gedanken
Eine interessante Geschichte, die aber auch nachdenklich macht.
Klar - wird eine Sache illegal - finden sich immer Leute, die dennoch an diese Dinge kommen wollen - so wie beim Volk der Mari es halt bestimmte Emotionen sind.
Ihre radikalen Gesetze sind aus unserer Sicht moralisch fragwürdig.
Die Story greift aber vielen realen Entwicklungen voraus: Wie weit darf in Grundrechte eingegriffen werden, um Verbrechen zu verhindern oder zu ahnden.
Wie viel Kontrolle darf der Staat auf seine Bürger ausüben.
****
Das war schon eine tolle Geschichte und für mich auch ein gutes Beispiel dafür, wie man eine Utopie - eine gesellschaft ohne Aggression - in eine unterhaltsame Folge packen kann, denn die Idee, dass gewalttätige Gedanke als Schwarzmarktware gehandelt werden, ist schon faszinierend.

Apropos Fliegen
Um ehrlich zu sein, ich tu mich mit der Bewertung dieser Folge schwer. Ich habe sie gestern gesehen und auch wenn man Janeways Faszination für DaVinci nachvollziehen kann und dieser durchaus realistisch dargestellt wurde (aus dem fremden Planeten wurde Amerika, sein begrenztes Verständnis für Aliens und moderne Technik.
Die Story hat mich nicht wirklich mitgerissen. Ich würde sie als lückenfüller einordnen.
**
Och, so schwach fand ich die Folge eigentlich gar nicht, weil da vielen Figuren und dem Setting - freie Natur!!! - wirklich mal eine gewisse Spielfreude anzusehen war. Natürlich war so ein wenig Zwang nötig, um den Plot so zu entfalten (etwa, dass da Vinci in den mobilen Emitter geladen wurde). Aber das war schon zu verschmerzen.
Eine nette kleine Folge zu Abwechslung war es schon.

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #168 am: 29.12.12, 22:00 »
Apropos Fliegen
Um ehrlich zu sein, ich tu mich mit der Bewertung dieser Folge schwer. Ich habe sie gestern gesehen und auch wenn man Janeways Faszination für DaVinci nachvollziehen kann und dieser durchaus realistisch dargestellt wurde (aus dem fremden Planeten wurde Amerika, sein begrenztes Verständnis für Aliens und moderne Technik.
Die Story hat mich nicht wirklich mitgerissen. Ich würde sie als lückenfüller einordnen.
**
Och, so schwach fand ich die Folge eigentlich gar nicht, weil da vielen Figuren und dem Setting - freie Natur!!! - wirklich mal eine gewisse Spielfreude anzusehen war. Natürlich war so ein wenig Zwang nötig, um den Plot so zu entfalten (etwa, dass da Vinci in den mobilen Emitter geladen wurde). Aber das war schon zu verschmerzen.
Eine nette kleine Folge zu Abwechslung war es schon.


Mit dieser, wie auch den DaVinci Folgen generell... habe ich grosse Probleme. Und sie sind meiner Meinung nach auch... sehr untypisch für Star Trek. Anklänge gab es zwar bereits in anderen Star Trek Holo-Folgen, aber Voyager hat es dann auf die Spitze getrieben. Man stelle sich nur vor man lädt alle Lebensdaten von Picasso in ein Programm... Holoprogramm... und hat dann den Maler Picasso, der neue, wunderbare Bilder malt. Also man nimmt nur alle Lebensdaten, speist die in einen Computer... und heraus kommt: Menschliche Kreativität?!

Ähnlich ist es mit DaVinci... und war es auch schon mit Lea Brahms von Geordie... Reale Personen holen sich bei Computersimulationen Rat. Und diese Computersimulationen sind, ähnlich wie die Personen die sie darstellen, kreative... Genies.
Die Aussage die damit getroffen wird ist eigentlich extrem deprimierend: Der Mensch ist nicht mehr als sein Lebenslauf... Speise Deinen Lebenslauf (selbst wenn er so Lückenhaft ist wie der von DaVinci) in einen Computer ein und dieser kann Dich ersetzen... er wird so reagieren wie du, so denken wie du, Ratschläge erteilen wie Du und so kreativ sein wie Du.
Eine Message die in Star Trek sonst immer wieder abgelehnt wurde und die auch sehr unglaubwürdig ist.

Und wie gesagt, mit der Darstellung DaVincis haben sie es in meinen Augen dann endgültig übertrieben. Ein HD kann in meinen Augen keine "Genies" nachbilden... und sich dann bei denen Rat zu holen ist ähnlich wie wenn ich in meiner Windows Hilfe nach Partnerschaftstipps suche. :/

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #169 am: 29.12.12, 22:25 »
Natürlich hast Du Recht, Leela. Nimmt man diese und ähnliche Folge ernst, hat man schon die ein oder andere Schwierigkeit, das Verhalten der Holodeckfiguren zu akzeptieren.
Aber grundsätzlich fängt VOY viel früher an, sich in dieses Dilemma zu begeben, nämlich in Form der Anlagen für das MHN. Jahrelang hat Data versucht, sich so etwas wie Emotionen zu "erarbeiten", während der Doc schon in der ersten Staffel über Humor verfügt und Spleens entwickelt. Das wäre an sich nicht so tragisch, nur geschieht es schlicht nebenher. Mehr als die Summe seiner Einzelteile zu sein, darf natürlich auch für die Maschinen und Computererzeugnisse gelten, wenn man in der Science Fiction unterwegs ist, aber ob das immer so sinnvoll eingesetzt wurde, bleibt natürlich offen.


Ähnlich ist es mit DaVinci... und war es auch schon mit Lea Brahms von Geordie... Reale Personen holen sich bei Computersimulationen Rat. Und diese Computersimulationen sind, ähnlich wie die Personen die sie darstellen, kreative... Genies.
War er ein Genie? Das würde ich fast verneinen. Letztlich blieb da Vinci doch ganz klar im Rahmen seiner "einfachen" Programmierung und dass seine Flugmaschine am Ende der Folge tatsächlich nicht abstürzte, wurde in der Folge ja damit erklärt, dass er - wie Janeway vorschlug - die Flügel breiter machte und die außerirdischen Werkstoffe benutzte.
Es ist für mich schon fraglich, ob da ein neuer Schöpfungsgeist tätig war, der von einer Inspirationskraft beseelt gewesen wäre, die mehr als nur eine mathematische Kombinatorik - das, was die Datenbank über Leonardo da Vinci gespeichert hat, schlicht neu arrangierend - an den Tag legte.

Aus der Erinnerung würde ich den Fall mit Brahms und Geordi ähnlich beurteilen, denn am Ende entschloss sich La Forge ja für eine andere Lösung als vom Computer vorgeschlagen.
Oft würde ich sagen, die Personen holen sich quasi beim Computer Rat, der sich aber nur aus einem Pool möglicher Phrasen und Allgemeinplätze bedient, die bei den Figuren deswegen etwas bewirken können, weil sie sie aus ihrem eigenen Horizont heraus deuten.
Weitreichender sind da meiner Wahrnehmung nach wirklich die Fontaines, Moriartys und MHNs Star Treks.
« Letzte Änderung: 29.12.12, 22:30 by Max »

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #170 am: 29.12.12, 23:16 »
Zitat
Aber grundsätzlich fängt VOY viel früher an, sich in dieses Dilemma zu begeben, nämlich in Form der Anlagen für das MHN. Jahrelang hat Data versucht, sich so etwas wie Emotionen zu "erarbeiten", während der Doc schon in der ersten Staffel über Humor verfügt und Spleens entwickelt. Das wäre an sich nicht so tragisch, nur geschieht es schlicht nebenher....

Ja, stimmt... wobei ich zumindest fand das Voyager das recht elegant ausklammert... er Doc wurde von vornherein ja als etwas "bissig" angelegt... natürlich für den Zuschauer humorig, aber der Doc selber geriet wegen seiner Umgangsformen in den ersten Staffeln ja noch in die Kritik. Insofern hat er sich da weniger entwickelt. Der Humor war durch die Figur (und ihre Programmierung) da... insofern habe ich ihn nie als wirkliche Data-Kopie empfunden.



Zitat
War er ein Genie? Das würde ich fast verneinen. Letztlich blieb da Vinci doch ganz klar im Rahmen seiner "einfachen" Programmierung  ... Es ist für mich schon fraglich, ob da ein neuer Schöpfungsgeist tätig war, der von einer Inspirationskraft beseelt gewesen wäre, die mehr als nur eine mathematische Kombinatorik - das, was die Datenbank über Leonardo da Vinci gespeichert hat, schlicht neu arrangierend - an den Tag legte.

Ich bezog es auf die Figur insgesamt, die, soweit ich mich erinnere, ja mehrfach auftaucht und bei der Janeway so eine Art... Unterricht? Unterweisung? nimmt... Auf eden Fall schwärmt Janeway aber von der Figur und wie.... brillant sie ist und versucht so (ich erinnere mich eher schwach) Chakotay und andere zu überreden mit zu kommen.
Ähnlich ist es bei Geordie der mehrfach von Brahms schwärmt wie "genial" sie sei... und er meint die Holodeck Figur.
So eine Schwärmerei wäre mir unerklärlich wenn die Helden letztlich schon wissen das hinter allem nur der Computer steht der Allgemeine Glückskeksweisheiten neu Zusammenmischt.

Gerade bei Geordie ist die Sache sogar recht deutlich; Wenn hinter der Holodeck-Figur "nur" der Computer steht... kann er auch direkt den Computer fragen. Das geschah in TOS sogar recht häufig... das Kirk und Spock den Computer direkt nach Optionen befragten. Hier befragt Geordie aber eine "Figur"... was eigentlich wirklich nur bedeuten kann das diese (obwohl durch den Compter gespeist) eventuell MEHR weiß als der Computer... Sonst hätte sich Geordie die Optionen auch in drei Sätzen durch den Computer beschreiben lassen können und keine Stunden auf dem HD zubringen müssen.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #171 am: 30.12.12, 12:44 »
Ja, stimmt... wobei ich zumindest fand das Voyager das recht elegant ausklammert... er Doc wurde von vornherein ja als etwas "bissig" angelegt... natürlich für den Zuschauer humorig, aber der Doc selber geriet wegen seiner Umgangsformen in den ersten Staffeln ja noch in die Kritik. Insofern hat er sich da weniger entwickelt. Der Humor war durch die Figur (und ihre Programmierung) da... insofern habe ich ihn nie als wirkliche Data-Kopie empfunden.
Die Prämisse aber, dass das MHN eben nicht Data-ähnlich ist, stellt für mich aber schon ein kleines Problem dar. Nicht falsch verstehen: Von der Figurenanlage wünschte ich mir ganz bestimmt keine Kopie früherer Charaktere. Aber mit Data wurde ja als Stand der Dinge in Sachen künstlicher Intelligenz für den Sternenflottenbereich relativ eindeutig klar gemacht, dass Emotionen und Humor nicht wirklich Teil der Fähigkeiten eines solchen Computerprodukts sind. Hier wird es in Sachen MHN nicht dadurch "besser", dass es diese Fähigkeiten - und Humor ist im Gegensatz zur Neuanordnung bestimmter technischer Komponenten in meinen Augen wirklich eine kreative Leistung - von Anfang an hat, denn ansonsten träfe Deine Kritik hier auch wieder voll ins Schwarze, dass eine Holofigur alle Fähigkeiten ihrer Vorlage nicht nur aufnimmt, sondern auch weitertreibt (denn der Doc macht ja kontextabhängige Witze).
Die Lösung, Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen einfach auszuklammern, ist manchmal geschickter als fadenscheinige Erläuterungen ins Feld zu führen. Nur kam mir die Darstellung wirklich seltsam vor, wenn man an sieben Staffeln TNG dachte, in denen es Data nicht fertig brachte, einen einfachen Scherz zu verstehen oder selbst einen zu machen - und das MHN hier vollkommen anders handelt.

Ich bezog es auf die Figur insgesamt, die, soweit ich mich erinnere, ja mehrfach auftaucht und bei der Janeway so eine Art... Unterricht? Unterweisung? nimmt... Auf eden Fall schwärmt Janeway aber von der Figur und wie.... brillant sie ist und versucht so (ich erinnere mich eher schwach) Chakotay und andere zu überreden mit zu kommen.
Ähnlich ist es bei Geordie der mehrfach von Brahms schwärmt wie "genial" sie sei... und er meint die Holodeck Figur.
So eine Schwärmerei wäre mir unerklärlich wenn die Helden letztlich schon wissen das hinter allem nur der Computer steht der Allgemeine Glückskeksweisheiten neu Zusammenmischt.

Gerade bei Geordie ist die Sache sogar recht deutlich; Wenn hinter der Holodeck-Figur "nur" der Computer steht... kann er auch direkt den Computer fragen. Das geschah in TOS sogar recht häufig... das Kirk und Spock den Computer direkt nach Optionen befragten. Hier befragt Geordie aber eine "Figur"... was eigentlich wirklich nur bedeuten kann das diese (obwohl durch den Compter gespeist) eventuell MEHR weiß als der Computer... Sonst hätte sich Geordie die Optionen auch in drei Sätzen durch den Computer beschreiben lassen können und keine Stunden auf dem HD zubringen müssen.
Na ja, sieht man von Spockschen Naturellen ab, schätze ich halt schon, dass es für die Personen einen Unterschied macht, ob sie eine Botschaft von einer Computerstimme mit doch recht begrenzter Intonationsvarianz oder von einer Hologestalt erhalten.
Obwohl die Leute im 24. Jahrhundert mit neuen Technologien sicherlich noch weniger Berührungsschwierigkeiten haben dürften als wir, wird da der Effekt des "Uncanny Valley" doch allem Anschein nach äußert massiv zum Tragen kommen! Computer(stimmen) akzeptiert man, mit Data & Co. hat man schon so ein wenig Anlaufschwierigkeiten (gut bei Pulaski zu sehen gewesen), aber Hologramme, die optisch und vom programmierten Verhalten überhaupt nicht vom Menschlichen abweichen, werden geradezu verstörend naiv ernst genommen. Meine Theorie, die daran anschließt, wäre eben die, dass sich die Figuren sehr gerne von den Holodeckcharakteren in Beschlag nehmen lassen. Seit dem Einfluss der Binären können sich Holodecks wohl noch besser auf die Benutzer einstellen und dann ist es gar kein so großes Wunder mehr, dass diese Benutzer glauben, die Holodeckfiguren seien etwas besonderes. Das muss aber nicht etwas mit einem wirklich schöpferischen Geist zu tun haben, sondern ironischer Weise mit vom Computer auf Anweisung des jeweiligen Offiziers (durch Erstellung eines menschenähnlichen Charakters einer Lea Brahms oder eines Leonardo da Vincis) eingeflochtenen Unzulänglichkeiten oder "Verbrüderungsmechanismen".
Den VOY-da Vinci fand ich in "Apropos Fliegen" (auch in dieser Hinsicht) nicht uninteressant, denn man hat doch klar erkannt, dass er beinahe schon merkwürdige Verständnisgrenzen hatte, als Janeway versucht hat, ihm die aktuelle Lage zu erklären. Das passt eben schon einigermaßen zu einer Figurenanlage, die nicht viele kreative Leistungen zulässt (während andere Holodeckfiguren, Moriarty und Fontaine fallen mir spontan ein, - wie auch immer - solche Grenzen hinter sich ließen).

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #172 am: 10.01.13, 14:59 »
Da wird es zeit mal endlich die 1. Staffel abzuschliessen;


Staffel 1; Folge 18 -  Elogium
Arrrgh! Da war es wieder! Nach zwei wirklich guten Folgen: der Schlag in die Magengrube. Die Voyager trifft im All auf ein Rudel sich paarender Etwasse... fliegt zu dicht ran und wird angegriffen. Derweil lösen diese Umstände bei Kes Paarungsverhalten aus... Problem: Sie kann sich nur einmal im Leben paaren, und wenn nicht jetzt... dann ist die Chance vertan. Was Neelix vor die Frage stellt; Vater werden oder nicht? Derweil rettet sich die Voyager aus ihrer verfänglichen Lage indem sie das "unterwürfige" Verhalten eines Hundes imitiert. Sie dreht sich auf den Rücken (im All! Ha ha! Sehr witzig!) und wird in Ruhe gelassen.

"Sie sind der Drehbuchautor? Oh ja, bitte strecken sie ihren Hals noch etwas ich muss mal Schauen ob...."

Also falls das der Versuch der Autoren war lustig zu sein, wäre ein Arztbesuch angeraten. Auch das sich die Voyager wundert angegriffen zu werden? Pah! Man stelle sich vor man/frau ist gerade im Schlafzimmer zu gange... und da fliegt so ein Verdammtes Raumschiff in den Raum um zuzugucken. Da greift man/frau sicher auch zum...  Schlagstock. Und die ganze Kes/Neelix Sache... man könnte ja drüber reden was für eine schwere Entscheidung das alles ist... Nur leider hebt sich die Folge am Ende wieder selber auf. Es wird festgestellt das Kes "Umstände" nur durch die äußeren Umstände verursacht wurden, das sie also doch noch einen zweiten Versuch haben wird ein Kind zu bekommen. Damit tritt man mal eben 30 Minuten der Folge und sämtliche Charaktermomente und Entscheidungen in die Tonne. Bravo!


PS: So wie Kes auf dem Bild habe ich mich am Ende auch gefühlt...

Wieder mal ein Tiefpunkt; Eine Spockigkeit!








Staffel 1; Folge 19 -  Die Raumverzerrung
Irgendwas ist hier wirklich verzerrt... aber eher beim Drehbuchator... vielleicht meint die Verzerrung aber auch eher die Reaktion des Zuschauers auf diese Episode die erneut auf dem Holodeck startet!.
 Die Voyager trifft im All auf ein merkwürdiges Phänomen welches, als die Voyager hinein gerät, beginnt das Schiff zu deformieren. Bald sind die Teile des Schiffes eher zufällig zusammengesetzt und keiner weiß mehr, wie er ans Ziel kommt, zu dem er möchte.


"Kann jemand mal bitte Tuvok sagen, dass er den Verzerrungsfilter wieder abschalten soll???"
"Aber Commander, sie wissen doch, seit wir die 97er Photoshop Version entdeckt haben ist er wie ausgewechselt!"
"Na toll und was kommt als nächstes? Lense Flare Effekte?"


...

Oh je. Zum einen ist die Folge sterbenslangweilig, zum anderen ist sie vorhersehbar und zu dritten so logisch wie Tuvoks Schuh. Warum wird die Voyager zB zu Beginn "symetrisch" verzerrt? Also so das an Deck 11 haargenau Deck 5 angefügt wird? Oder das der Turbolift auf Deck 2 hält, das sich exakt da befindet wo vorher Deck 7 war? Er spät in der Folge wird die Verzerrung richtig gezeigt... das sie willkürlich und nicht mehr passgenau zuschlägt. Aber der Beginn der Folge trotzt jedem Erklärungsversuch. Ich versteh auch bis heute nicht was daran unterhaltsam sein soll den verschiedenen Figuren 20 Minuten lang zuzusehen wie sie auf Deck A wollen, aber auf Deck B rauskommen. Das ist nicht mal Schenkelklopfer Niveau.

Als man dann feststellt das die Verzerrung das gesamte Schiff ein Beschlag nimmt... stellt witzigerweise niemand mal die Frage was aus den Crewmitgliedern wird die sich in "gepressten" Sektionen befinden. Geht’s denen gut? Offenbar. Hm. Kurze Zeit später ist Janeway ein geistiger Total Ausfall... und stammelt unter (der kundige Zuschauer/Leser erahnt es sofort) dem Einfluss eine Alien-Energie-Wesens komische Dinge. So kommt am Ende auch raus das die gesamte Verzerrung ein im All lebendes Wesen ist... und das Schiff zu verzerren und die Datenbank zu kopieren (sowie Daten im Computer abzulegen) ist seine Art Hallo zu sagen.
Hallooooo? Nicht der Ernst der Drehbuchautoren. Leider doch. :(

Was das für Unmengen Daten sind die das Wesen im Computer der Voyager hinterlegt... keine Ahnung. Interessiert auch keinen. Da fällt mir ein witziges Ende für die Serie ein: Staffel 7 letzte Folge: Harry Kim zu Tuvok: "Wir haben jetzt auch die Daten des Verzerrungswesen vom Beginn unserer Reise zu 30% gelesen. Da ist auch ne Formel dabei den Raum zu krümmen. Wir könnten also seit 7 Jahren zu Hause sein, hätte wir uns mal die Mühe gemacht das Zeug gleich zu lesen."

Was bleibt sonst? Neelix ist eifersüchtig auf Tom Paris... da er meint dieser nähere sich Kes. Neelix benötigt definitiv einen Optiker. Er sollte mal lieber sehen wie Kes den Holodoc ansieht. Tuvok und Chakotey führen ein (tatsächlich) interessantes Gespräch über ihre fachlichen Kompetenzen... und die Folge endet wie sie begann: Man löst das Problem durch Nichtstun und durchläuft die Verzerrung. Aha. Und warum habe ich mir das eben angesehen?

Der nächste Tiefpunkt; Eine Spockigkeit!







Staffel 1; Folge 20 -  Die 37er
Die Voyager folgt einer Rost-Spur(!) im All... und findet einen alten Ford aus den 30ern im Alle treibend. . Dieser führt zu einer Kolonie Menschen... die einst von der Erde entführt wurden. Bevor jedoch da ein Kontakt hergestellt wird, weckt die Voyager Crew einige in Stase eingefrorene Menschen der 30er Jahre... darunter Emilia Erhardt.

"Ja also Frau Janeway sie stehen leider im Parkverbot!"
"Nein?!"
"Ich fürchte schon. Ausserdem schauen sie mal, sie stehen quer über drei Parkplätze!"
"Also ich..."
"Was wenn nun noch ein Felsen ankommt? Vielleicht sogar einer mit Kind? Wo soll der Parken?"
"Ja aber der Planet..."
"Was heisst hier der Planet?! Oder haben sie mal an behinderte Felsen gedacht, die sind nicht so gut zu Fuss."
"Das seh ich ein."
"Na sehen sie Frau Janeway. Ich stell ihnen gleich ihr Ticket aus und dann ist die Sache erledigt"
"Vielen herzlichen Dank. Nehmen sie Neelix in Zahlung?"

...


*Lufthol* Die Folge schwankt sehr stark zwischen "Ui" "Boah" und "Urghs".
Da treibt also ein Truck im All. Die Außerirdischen haben ihn demnach 70.000 Lichtjahre mitgeschleppt bevor sie kurz vor ihrem Ziel merkten das dies nicht die Droiden sind, die sie suchten, und ihn da kurzerhand ins All verklappt? Tom Paris startet den Truck nach 400 Jahren im All? Überhaupt, die Aliens fliegen vor 400 Jahren quer durch die Galaxie und entführen Menschen... Kazon, Ocampa, Vidianer usw waren wohl nicht gut genug, weil sie direkt um die Ecke wohnten? Und eine Kolonie von 300 Menschen wächst innerhalb von 400 Jahren auf über 100.000 Leute... machen die da was anderes außer fi....schen? Und wieso haben die Typen Partikelwaffen, kriegen aber nicht mit das die Voyager im Orbit ist? Oder werden von der Voyager entdeckt?

Der "Loonatic Scriptorist" hat wieder zugeschlagen. Diesmal war die Idee "Wäre es nicht geil wenn die Voyager von Aliens Entführte Menschen aus dem 1930er trifft? Und das ist Emilia Erhardt dabei... Woooooooooow!" Der Rest der Story ist um dieses wilde Gespinst rumgebogen. Und das nicht immer sehr hübsch.

Dennoch hat die Folge durchaus ihre Momente, gerade wenn sie sich nicht mit irgendwelchem Hokus Pokus beschäftigt. ZB als die Frage steht wer von der Voyager Crew vielleicht in dieser Menschen Kolonie bleiben will... und wie Janeway fürchtet das ihr die Crew abhanden kommt. Auch die Landeszene auf dem Planeten ist sehr schön gestaltet und mal "neu". Ebenso Chakotay der Janeways Sorgen hier ziemlich abfedert und damit gute Charaktermomente hat. In solchen Sachen ist die Folge wirklich gut... trifft den richtigen Ton, stellt die richtigen Fragen und spricht auch emotional an.

Und die Folge legt wieder Potential - das ungenutzt verstreicht. Die "Ausserirdischen" die die Menschen entführt haben, müssen in sehr kurzer Zeit quer durch die Galaxy gereist sein. Wie? Das Schiff der Aliens wurde bei der Revolte der Menschen zerstört... aber wo ist der Rest dieser Spezies (die "Priori")? Das wäre eine weitere Spur der man folgen könnte... für einen Weg nach Hause. Leider fragt Janeway nur kurz nach und hakt das Thema umgehend ab. Ebenso hätte man bereits hier noch einige weitere Charaktere mit auf die Voyager nehmen können... Menschen dieser Kolonie die zur Erde wollen. Auch das hätte in späteren Folgen Potential abgeworfen wären hier 10-20 "Neue" an Bord gekommen.

Für eine ganz Mutige TV Entwicklung hätte sich sogar ein "BSG" Modell angeboten: 10-20 bekannte Charaktere (darunter die unwichtigeren wie Neelix, Paris, Kim vielleicht) bleiben in der Kolonie zurück...  und man verfolgt nun abwechselnd wie es dienen in der Kolonie geht (1 Folge) und wie die Voyager weitereist (nächste Folge). Bis man vielleicht nach ein oder zwei Staffeln die Sache wieder zusammenführt... DAS wäre doch mal innovativ... man, ich hätte gerade echt Lust die gesamte Serie umzuschreiben.XD

Als Staffelende ist die Folge jedenfalls noch ganz passabel und mit ihrer Fragestellung (Bleiben oder weiterfliegen) auch mal an der richtigen Stelle platziert.


Könnte besser sein. Aber nach den letzten beiden miesen Folgen ist das schon ein echtes Highlight. Dreifache Spockigkeit.



« Letzte Änderung: 10.01.13, 18:17 by Leela »

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #173 am: 10.01.13, 20:58 »
Auf Tele 5 läuft gerade "Das Tötungsspiel" - beide Folgen nacheinander und somit zwei der schlechtesten der ganzen Serie.

Nicht nur, dass schon wieder einmal Nazis als das absolut Böse herhalten müssen, es wirkt auch sehr an den Haaren herbeigezogen, dass die Hirogen (selbst wenn sie Fähnrich Kim zur Mitarbeit gezwungen haben) beide Holodecks mal so eben auf das halbe Schiff ausdehnen.
Es mag vielleicht noch erklärbar sein, dass hier und da ein paar zusätzliche Emitter installiert wurden, aber dass man so eben mal mindestens eines der Holodecks als Ganzes auf vier Decks ausdehnt (wie an dem durch die Explosion verursachten Riss zu erkennen), wirkt doch schon sehr surreal. Normalerweise dürften Holodecks sich maximal auf zwei Decks Höhe beschränken, das noch zu verdoppeln hätte bedeutet, noch mindestens zwei weitere Fußböden komplett einzureißen und die Wände entlang der dazugewonnenen Höhe mit noch mehr Emittern vollzupflastern.

Ganz zu schweigen davon, dass am Ende wieder mal der berüchtige "Reset"-Schalter betätigt wird und das Schiff in der nächsten Folge wieder wie aus dem Ei gepellt wirkt.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #174 am: 10.01.13, 21:07 »
Naja es gibt IMO noch schlimmere Folgwen als die beiden IMO.

ich sage da nur "Der Fight".

Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #175 am: 10.01.13, 21:34 »
Es gibt sogar sehr viele, weitaus schlechtere Folgen...

Bei "Tötungsspiel" hatte ich stets den Eindruck das die Autoren während des Schreibens der Mut verlassen hat. Die Voyager Crew in eine WWII/Resistance Szenario einzubinden ist ziemlich verlockend... es ist mal eines der HD Szenerien wo ich nicht von vornherein sage, Oh my... wieso nur? Aber dann hat wohl irgendwer den Finger gehoben (so stell ich mir das zumindest vor) und gefragt ob das Thema nicht zu ernst und zu schwer sei... und vor allem, ob man das als Holodeck Storie so auf die "leichte" Schulter nehmen können. Und daraufhin haben die Autoren die Hirogen reingeschrieben... also das ist meine Vermutung. Erst die Hirogen (die eigentlich überflüssig sind um diese Storie zu erzählen) machen die Holodeck Folge so Banane...

Insofern läuft die Folge bei mir eher mal wieder unter gut gedacht, schlecht gemacht und 80% des Potentials weggekippt.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #176 am: 11.01.13, 11:53 »
Dass es "sehr viele" schlechtere Folgen als diese hier geben soll, spricht nicht gerade für diese Serie...

Das Ende des "Tötungsspiels" hat immerhin ein interessantes Wiedersehen mit dem aus TNG bekannten tragbaren Holo-Modul gebracht - ich hoffe nur, Janeway hat damit nicht Professor Moriarty an die Hirogen ausgeliefert. Obwohl, eine interessante "Beute" wäre er allemal... :Ugly

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #177 am: 11.01.13, 20:28 »
Dass es "sehr viele" schlechtere Folgen als diese hier geben soll, spricht nicht gerade für diese Serie...

Das kommt aber sehr drauf an wo man die Folge einstuft... denn so grottig ist sie nicht. Sie hat nur keinerlei Anspruch auf Ernsthaftigkeit... aber schaut man die Folge aus reinem Spass... und sieht sie als Nonsense-Folge macht sie durchaus einen gewissen Spass... zum einen weil die Charaktere wirklich mal in einem ganz anderen Kontext zu sehen sind, zweitens weils auch gute Szenen gibt... zB der Einsatz von Chakotay und Paris als (total Klischeehafte) Amerikanische Offiziere... das ist eine Szene die zB bei mir hängen geblieben ist. Insofern ist die Folge auch nichts gross anderes als TOS "Arena" nur das es hier keinen Gorn sind gegen die es geht und man sich nicht in der Wüste befindet... also nach anderthalb Staffeln (Früh-)Voyager erinnere ich mich an diese Folge durchaus noch als eine die zumindest einen gewissen Unterhaltungswert hat(te). Vielleicht relativiert sich das bei neuerlicher Sichtung... aber in Staffel 1 und 2 gibts viele Folgen die man noch viel eher zum Schlechten zählen muss, als diese.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #178 am: 12.01.13, 20:39 »
Oh Mann, ich komm' mit VOY gar nicht hinter her, erst recht nicht, seit Tele 5 das Sendeschema umgestellt hat und jetzt auch unter der Woche Folgen bringt.

"Das Tötungsspiel" - als richtig ansprechende Folge habe ich diesen Zweiteiler nicht in Erinnerung. Klar, wieder ein exotisches Setting, aber ich hätte jetzt fast gesagt, das Ganze war viel zu sehr zum Selbstzweck entstanden. Allerdings: Die Idee, dass die Hirogen mit der Holodeck-Technik eine neue Lebensbeschäftigung finden, war alles andere als schlecht und hat an sich auch zu Star Trek gut gepasst. Aber anderen Spezies gegenüber war man nicht so freigiebig und die hätten so manche Technologie nicht nur zum Spaß oder Way-of-Life, sondern wirklich zum Überleben gebraucht. Nun gut.
Ansonsten fielen mir die paar "technischen Unsauberkeiten" auch negativ auf.
Erstaunlich war, wie der eine Hirogen nur durch die Holodeck-Nazi-Figur gegen seinen Kommandanten aufgehetzt wurde. Und immerhin hatte die Folge auch ein paar nette, überraschende Elemente, etwa, als Seven die Hologranate eben gerade nicht zum Gegner werfen konnte.
Ein echtes Highlight sieht aber anders aus ;)

Jetzt muss ich mal überlegen, welche Folgen es da dazwischen noch gab ;)

David

  • Commodore
  • *
  • Beiträge: 10.689
    • mein deviantART
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #179 am: 14.01.13, 10:25 »
So, hier der Rest meiner Bewertung von Staffel 5, sowie Staffel 6:

Die Denkfabrik
Eigentlich keine schlechte, aber auch keine wirklich gute Folge - IMO. Die Grundidee einer Gruppe unterschiedlichster Individuen, welche zusammenarbeiten, fand ich interessant. Besonders die künstliche Intelligenz und die im Wasser lebende Kreatur fand ich ungeheuer Faszinierend.
Dass hier mal wieder ein doppeltes Spiel, inklusiver der Hazari betrieben wird, war schnell klar, dennoch fand ich die Gruppe in dieser Raumstation wirklich faszinierend.
Aber am Ende wird selbst die übertölpelt. Ein großer Fall von Selbstüberschätzung
****

Verheerende Gewalt
Nicht schlecht inszeniert, aber eigentlich ein alter Schinken. Zwar werden einem hier der eine oder andere Malon durchaus ein wenig sympathisch, allerdings nur die Individuen, nicht die Spezies. Besonders nicht, wenn sie so rücksichtslos mit der Umwelt umgehen. Ich finde, mit den Malonen hat Star Trek das Thema Umweltverschmutzung gut aufgegriffen, allerdings hätte man da einiges mehr draus machen können.
***

Liebe inmitten der Sterne
So so, der Doktor will den Lehrer für Seven of Nine spielen - jetzt in puncto Partnerschaften. Kam mir mitunter ein wenig so vor, als würde ein Typ mit grauem Star einen Blinden führen.
Aber nichts destoweniger war die Folge sehr unterhaltsam. Spätestens als Tom und der Doktor eine Wette abschließen.
Dass der Doc schließlich beginnt, selbst Gefühle für Seven zu empfinden, fand ich etwas weit hergeholt.
Aber ich finde, der Humor kam hier nicht zu kurz, sei es der etwas unbeholfene Lt. Chapman, dem Seven beim Tanzen letztlich die Schulter auskugelt, oder Harry Kim, der von Seven aprubt einen Korb kriegt ("Harry, du stehst nicht auf meiner Liste"). Ein wenig erinnerte mich die Folge an DS9 - His Way aber um ehrlich zu sein, die fand ich noch besser
****

23:59
Uff. wieder eine Folge, mit der ich nicht so wirklich warm geworden bin. Was soll ich dazu schreiben? Es ist toll, dass selbst Leute im 24. Jahrhundert noch Vorbilder haben, die nicht in der Sternenflotte waren. Die Geschichte um das ominöse Millenium Gate fand ich aber irgendwie lustlos inszeniert. Wäre Voyager etwas später entstanden, hätte man auch den Bau des Airbus Werkes in Hamburg heranziehen können. Alles in Allem war die Folge zwar unterhaltsam, aber mehr als Durchschnitt war sie nicht
**

Zeitschiff Relativity
Ah ja, eine meiner Lieblingsfolgen. Hier gibt es einen kleinen Einblick in die Föderation des 29. Jahrhunderts, schnittige Zeitschiffe, aber zum Glück keinen Murks mit "Temporalen Kalten Krieg" oder derartigen Unsinn. Stattdessen ein auf Rache sinnender Captain Braxton. Gern hätte ich mir mehr erwünscht, ein zweiteiler, der auch etwas mehr Einblick in Janeways Vorgeschichte bringt (also, wie sie gerade die Voyager bekam, etc.), aber man kann nicht alles haben.
Zeitreisegeschichten sind nie leicht zu inszenieren und gelten als ausgelutscht. Aber diese Folge war mehr als unterhaltsam.
*****

Geheimnisvolle Intelligenz
oder sollte ich sagen "Dr. Seltsam". Nun gut. Künstliche Intelligenz also mal wieder, dieses mal eine sprechende Bombe. Erinnerte mich ein wenig an den Film "Dark Star".
Alles in Allem eine unterhaltsame Folge um Bewusstsein, und das "sich über die eigenen Grenzen hinauszuentwickeln". Picardo spielt Jeckyll und Hyde hier mal wieder hervorragend. Er ist einfach ein begnadeter Schauspieler.
****

Equinox, Teil I
Hui, es gibt also noch ein Sternenflotten Schiff im Delta Quadranten. Kein Hologramm, keine Täuschung fremder Mächte, nein alles echt.
Aber was für Idioten. Um mal eben schneller nach Hause zu kommen, bricht man nicht nur die Hauptdirektive, man verwandelt sich zurück zu Barbaren. Ich kann Janeways Wut auf Ransom absolut nachvollziehen. Er rechtfertigt Mord an intelligenten Wesen mit seiner Bequemlichkeit, schnell heim zu kommen und - bis auf wenige Crewmen, machen alle bereitwillig mit.
Mal eben die "ethischen Subroutinen" des MHN löschen und schon hat man auch noch Dr. Frankenstein an Bord (oder wäre ein Vergleich mit Joseph Mengele zu hart?)
Auch wenn ich hier jetzt vorweggreife, kann ich doch sagen, dass Equinox eine der besten Voyager Folgen geworden ist. - IMO
*****

Alles in Allem krankt auch die 5. Staffel noch an einigen Schwächen und auch schwachen Folgen, aber es gibt viele sehr unterhaltsame Folgen und die Crew wächst immer weiter zusammen.

Meine Favoriten:
  • Nacht
  • Die Drohne
  • In Fleisch und Blut
  • Temporale Paradoxie
  • Das Vinculum
  • 30 Tage
  • Chaoticas Braut
  • Das ungewisse Dunkel
  • Liebe inmitten der Sterne
  • Zeitschiff Relativity
  • Equinox

=A=

Nun zum Review der sechsten Staffel:

Equinox, Teil 2
Der zweite Teil geizt weder mit Charakterszenen, als auch Moral und Action.
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Janeway und Chakotay bringen endlich Saft in die Serie.
Dass es Ramson und seiner Crew gelingt, mal eben die MHNs auszutauschen, ist ein kleiner Schwachpunkt. Irgendwie hätte man durchaus misstrauisch werden können.
Grafisch war die Folge sehr ansprechend.
Das Janeway den Rachegelüsten der "Himmelsgeister" nachgibt und sogar Bereit ist, aufgrund ihres persönlichen Vergeltungswunsches an Ransom sogar einen Menschen zu opfern, ist harter Tobak. Passt eigentlich nicht zu ihrem Charakter.
Das am Ende Ransom "wieder klar im Kopf" ist, ein Teil seiner Crew allerdings nicht, ist ein wenig weit hergeholt, aber was solls.
Schön jedoch, dass es zumindest noch einige klar denkende Leute an Bord der Equinox gab.
Aber auch hier gibt es Grund zum meckern: Man hat nie wieder etwas von den Leuten gehört, die Janeway in ihre Crew integriert aber natürlich degradiert.
HIer wurde Potenzial verschenkt - wie schon anfangs mit der Integration der Maquis.
Dennoch eine mehr als unterhaltsame Folge.
*****

Überlebensinstinkt
Seven trifft die ehemaligen Mitglieder ihrer Unimatrix wieder und die sind auf Rache aus, da Seven sie als Borg gezwungen hat, wieder ins Kollektiv zurückzukehren.
Eine hervorragende und unterhaltsame Folge. Sie gibt wieder einmal einen interessanten Einblick in das Kollektiv. Die Gefühle der Aliens gegenüber sind nachvollziehbar und man fragt sich, wie Seven mit dieser Erfahrung umgehen wird - leider auch hier, wie so oft - wird das Thema zu den Akten gelegt und nie wieder aufgegriffen.
****

Die Barke der Toten
meine Güte, was für ein Schwachsinn. B'Elannas Mutter soll also angeblich tot sein und B'Elanna will um jeden Preis deren Ehre retten und lässt sich vom Doc ins jenseits schicken.
Lässt sich der Tod wirklich so leicht überlisten? Glaub ich keine Sekunde.
Die klingonische Hölle war grafisch gut gemacht. Interessant war auch, dass die Hölle für B'Elanna die Voyager sein soll - also ich schätze mal unterbewusst.
Die Folge krankt an vielen Punkten, dennoch denke ich, hat man viel über B'Elanna erfahren.
Dennoch bleibt ein fader Nachgeschmack
***

Dame, Doktor, Ass, Spion
Eine meiner Lieblingsfolgen. Der Doc geht seinen Tagträumen nach und macht sich selbst zum Helden, wobei die Crew nicht gerade gut wegkommt.
Amüsant und kurzweilig. Besonders, da die Aliens das ganze auch noch für echt halten. Da blieb kein Auge trocken.
Man fragt sich, warum ist niemand auf die Idee gekommen, für die Voyager wirklich diese "photonische Kanone" zu basteln?
Eine klasse Folge in der der Doc zur Höchstform aufläuft.
*****

Alice
Ui. Hier fällt mir ein Review schwer. Muss ich erst ma überspringen
noch keine Wertung

Rätsel
Ich hatte es bereits oben angesprochen. Eine der vielleicht besten Folgen aller Zeiten.
Tuvok verliert sein Gedächtnis und damit auch seine Fähigkeiten. Tim Russ liefert eine Paradevorstellung.
Dass Neelix und der Vulkanier in dieser Folge sogar Freunde werden - ein Meisterstück - wie gesagt, es wäre toll gewesen, hätte man Tuvok zumindest über ein paar Folgen so gelassen. Hätte der Serie sicher gut getan.
Eine Folge, die auch sehr schön das Thema "Freundschaft" aufgreift.
Philips und Russ spielen absolut klasse. Ich finde, die Folge gehört zu den TOP 10 aller Voyager Folgen
*****

Die Zähne des Drachen
Eine interessante folge. Ansprechend und mal wieder wird das Konzept genutzt, zwei unbekannte Völker stetig zwischen Feind und Freund hin und her wechseln zu lassen.
Interessant waren die Hinweise darauf, dass die Vadwaur schon vor langer Zeit sehr mächtig waren, als selbst die Borg noch eher eine Regionalmacht darstellten.
Am Ende jedoch, wird jedes Imperium mal vom Zahn der Zeit zernagt.
Die Ruinenstadt war sehr imposant konstruiert. Zu schade, dass man über die Turei und die Vadwaur nicht mehr erfahren konnte.
Toll fand ich auch die Szene, die für Naomi hineingeschrieben wurde.
Sie wächst in einer Vielfältigen Gesellschaft auf und wird nun erstmals mit Rassismus oder zumindest kulturellen Vorurteilen konfrontiert.
Kein Muss für die Handlung, aber eine nette Anekdote.
Ist auch die Frage, warum Vadwaur und Turei unbedingt ihren 900 Jahre alten Konflikt wieder ausgraben mussten.
Hätte man da nicht auch auf jeder Seite jemanden haben können, der ernsthaft bereit ist, die Hand auszustrecken?
Daher nur 4 von 5 Sternen
****

Ein kleiner Schritt
Uff, wieder so eine "Anomaly of the Week"-Folge, die allerdings mit dem Astronauten John Kelly etwas aufgewertet wurde.
Allerdings frag ich mich,... was für ein Zufall. Man trifft am anderen Ende der Galaxie auf diese komische Anomalie und das ist rein zufällig diesselbe, die die Ares verschlungen hat.
Etwas weit hergeholt.
***

So, das war Teil 1 meines Reviews.
Teil 2 folgt asap
« Letzte Änderung: 14.01.13, 10:53 by David »

 

TinyPortal © 2005-2019