Ich war doch zu neugierig und habe die erste Story zu Ende gelesen...
Die insektoide Rasse finde ich interessant - und auch dass die Story zum Teil aus deren Sicht geschrieben wurde.
Allerdings hatte ich stellenweise den Eindruck StarCraft zu lesen und nicht Star Trek.
Später dann mutierte die Story dann eher zu einer Mischung aus Alien und Starship-Troopers...
Was mich dann gestört hat: Der Captain !!
Besser - schneller - toller...
So kam er rüber - was mich nicht so sehr gestört hätte wenn nicht alle anderen Crewmen und Offiziere gleichzeitig die größten Stümper der Föderation wären...
Und dann passierte dies:
>>Meine Herren, stellen sie ihre Phaser auf maximale Betäubung, auf mein Kommando stürmen
wir diesen Raum. Ich gehe voran und sie sichern die Umgebung!<<
Sein Daumen konfigurierte den Phaser auf töten, er selbst würde kein Risiko eingehen.
An dieser Stelle habe ich gedacht: \"Was für ein AR...MLEUCHTER...!!\"
Wenn ich dann diese Stelle dagegen halte:
Rammerson sah aus dem Augenwinkel, dass der Captain ein mordlustiges Grinsen aufgesetzt
hatte, als er in die Öffnung trat. Er musste einsehen, dass der alte Mann mehr Integrität besaß als
viele Offiziere die er je kennen gelernt hatte.
dann wirkt das Ganze schon beinahe unfreiwillig komisch - wenn es nicht vor Zynismus tropfen würde...
Im Gegenzug dann wieder der Über-Drüber-Hero-Captain, der eiskalt dem Tod ins Auge blickt:
>>Bin ich der einzige hier der Mumm in den Knochen hat? Wenn die Jungs da drin keine
eindeutige Antwort auf ihr Verhalten erhalten, können wir ihnen das Schiff auch gleich in die Hände
drücken. Wenn es nach ihnen geht auch noch auf einem Silbertablett mit einem netten rosa
Schleifchen garniert!<<
McKallan spürte wie das Adrenalin seinen Körper geradezu flutete und genoß das Gefühl. Endlich
konnte er das tun, wofür er sich selbst für geboren fühlte. Einen Kampf zu führen der aussichtslos
schien, aber das machte den Sieg nur umso süßer
Nur um dann schreckerstarrt zu verharren, wenn es darauf ankommt:
Dem Captain stieg der Geruch von Blut und zerrissenen Gedärmen in die Nase, er musste ein Würgen
unterdrücken und stellte dabei fest, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. Er sog
gierig die Luft in seine Lungen, doch zu laut wie es schien. Der Kopf der Bestie ruckte in seine Richtung. Dies weckte McKallan aus seiner paralysierenden Trance die ihn die letzte Sekunden ergriffen hatte.
Also da sage ich nur: \"Das passt Vorne und Hinten nicht\"
Entweder eiskalt oder aber ein Hasenherz - beides kurz hinter einander, da schüttele ich nur den Kopf...
Bei dieser Szene hatte ich ebenfalls sofort das Wort \"Unglaubhaft\" im Kopf...
Doch plötzlich stieg direkt hinter Wigley Rauchfäden hoch, er ging in die Knie und fiel vorn über.
Der Kolloss hatte dem Mann noch ein letztes Abschiedsgeschenk auf den Rücken und Hinterkopf
gespuckt. Der Captain und sein Operationoffizier mussten mit ansehen, wie sich der Rücken und
der Kopf von Wigley rapide auflösten. Rammerson begann zittrig an den Türkontrollen zu arbeiten.
McKallan stieß ihn beiseite und betätigte den Notschließmechanismus so heftig, dass sich der
Kunstoff unter seinem Finger durchbog. Das Schott schloss sich, er errichtete noch zusätzlich ein
Stärke 10 Kraftfeld, um sicher zugehen, dass ihnen keine dieser Kreaturen folgen konnte. 1:0 für
die Gastmannschaft, dachte McKallan bitter.
Da sterben Kameraden auf grausamste Art und Weise und dem Captain geht ein solch zynischer Spruch durch den Kopf - das nehme ich dem Kerl nicht ab... Sorry.
Nicht direkt nach diesen traumatischen Ereignissen...
Symtomatisch für den Stil der Story auch dies:
Es setzte nach und zu einem Sprung an, der aber auf halbem
Wege ein jähes und hochenergetisches Ende fand. Im Schnellschießen war er immer der Beste
gewesen. McKallen hatte nicht umsonst den Beinahmen Hotshot getragen. Aber wie es nun mal
an solchen Tagen ist, ein Problem jagt das nächste.
Man muss dazu wissen, dem Captain wäre Sekunden vorher beinahe das Bein abgebissen worden - zumindest hat es für einen Bruch gereicht...
Und da schießt McKallan aus der Hüfte auf ein sich bewegendes Ziel - wobei er selbst rasende Schmerzen haben muss...
Und trifft genau ins Schwarze... :Wow ( Der Überhero hat wieder zugeschlagen )
Dagegen sieht selbst John Wayne alt aus...
Nicht dass wir uns falsch verstehen - die Action als solche ist wahnsinnig gut geschrieben, die Kritik bezieht sich einzig auf die Personenbeschreibung - bei der stimmt gar nix...
Die Story als solche liest sich schlicht spannend und sie könnte mit einer realeren Besatzung echt ein Hammer sein.
Aber mit diesen Klischee-Figuren identifiziert man sich einfach nicht.
Und den Captain habe ich gefressen - der kommt wie ein Vollar...mleuchter rüber...
Auch die zuerst sehr gut beschriebenen Aliens mutieren später zu den üblich schäbigen, mordlüsternen bösen Feinden - schade, schade, schade...
Fazit:
Tolle Geschichte die durch einige wenige - aber schwerwiegende - Klöpse nicht die Klasse erreicht, die sie erreichen könnte...
Ich hoffe nur, das wendet sich im 2. Teil noch...