Statt einer weiteren Ankündigung poste ich hier mal einfach eine Leseprobe aus einem laufenden Projekt...
Worum es geht, dürfte im Verlauf wohl klar ersichtlich werden:
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Plo Koon bahnte dem Team abwechselnd mit seinen telekinetischen Kräften und mit seinem Lichtschwert den Weg. Auch als sie den Aufstieg durch den leeren Turbolift-Schacht begannen, half er dem einen oder anderen nach, was vor allem beim tragbaren Energiegenerator, den Rondur bei sich hatte eine enorme Erleichterung war.
Auf Leichen waren sie entgegen der Ankündigung des Expeditionsleiters bislang nicht gestoßen, doch nun auf der Brücke fanden sie genau eine – und zwar auf einem Stuhl in der Mitte sitzend, welcher wiederum auf einem leichten Podest stand.
„Das scheint der Captain gewesen sein“, bemerkte Plo Koon und im Licht der Lampen betrachteten sie die erstaunlich gut erhaltene Mumie. Ihre Gesichtszüge wirkten sehr menschenähnlich, ihre Haut mochte vormals blau gewesen sein. Aus dem weißen Haar ragten zwei grazil wirkende gekrümmte Antennen.
„Vorsicht, Sie könnten sie noch zerbrechen!“, ermahnte Unduli seine Exobiologin, als sie sich dem Toten näherte.
„Keine Sorge, ich suche nur nach einer Stelle, von der ich eine Gewebeprobe entnehmen kann.“
Firax Rondur nahm derweil die Konsolen genauer unter die Lupe. Das Fehlen jeglicher mechanischer Schalter hatte ihn schon zuvor irritiert, und auch auf der Brücke gab es nur glatte, schwarze Oberflächen. Doch wiederum mit Plo Koons Hilfe gelang es ihm, eine Wartungsklappe zu öffnen. „Sehen Sie sich das an, diese tiefgefrorenen Päckchen enthalten tatsächlich organische Schaltkreise! Falls sie für den Betrieb der Computersysteme essentiell waren, dürfte es fast unmöglich werden, diese wieder in Gang zu kriegen.“
Er suchte und fand dennoch einen Energieanschluss, doch die 1,50 Meter breite Teilkonsole an der linken Seite der Brücke begann nur kurz und sehr schwach aufzuleuchten. Rondur sah noch einmal auf seinen Scanner. „Das ist doch irre! Diese Schaltkreise brauchen keinen normalen Strom, sondern scheinen für eine Versorgung durch elektromagnetisches Plasma ausgelegt zu sein!“
„Vielleicht sind sie auch einfach nur alt. Denn wer wäre so dumm, elektromagnetisches Plasma ausgerechnet durch Computerschaltkreise zu leiten?“, fragte Jexar Unduli.
„Jemand, der auch mit Dimensionsantrieb auf intergalaktische Reise geht? Zumindest könnte eine langsam hochgeregelte Plasmazufuhr auch die organischen Komponenten wieder auftauen. Aber dafür brauchen wir einen deutlich stärkeren Generator…“
Unduli nahm noch eine kleine Materialprobe aus dem Innern der Konsole, bevor sein Krypto-Ingenieur sie wieder verschloss. Dieser meldete daraufhin:
„Ich registriere wieder das Peilsignal! Es kommt von sechs Decks weiter unten und 200 Meter hinten.“
Nachdem sie auf der Brücke vorerst fertig waren, kletterte das gesamte Team wieder nach unten. Sie gelangten schließlich in einen Raum, der teils Labor, teils Abstellkammer zu sein schien. Er war angesichts der Gesamtgröße des unbekannten Schiffs fast schon erschreckend klein und beherbergte in seiner Mitte eine große Kiste, an deren Seite schwach einige Lichter blinkten.
„Nach all der Zeit… Nach all den 1,8 Millionen Jahren… Wirklich erstaunlich, diese Technologie“, meinte Dr. Unduli, welcher die Materialproben auf dem Weg hierher mit seinem tragbaren Mikrolabor untersucht hatte. „Das kann kaum ein Zufall sein. Der Togruid, das seltsame Gerät, welches von genau diesem Schiff stammen könnte, das Schiff selbst… All dies kam vor eins-komma-acht Millionen Jahren hierher in diese Galaxie. Ich bin inzwischen immer mehr davon überzeugt, dass sowohl das Schiff als auch die Togruta-Vorfahren außergalaktischen Ursprungs sind.“
„Aber das Genom dieser Prä-Togruta stimmt nicht mit dem der Menschen oder Mirialaner überein. Und ich wette, der Captain stammt wiederum von einer völlig anderen Spezies“, entgegnete Laris Kondree, die Exobiologin.
„Und dieser hier ist vollkommen – oder fast vollkommen – anorganisch“, meinte Rondur. Er hatte die Kiste geöffnet und hielt nun einen schwarzhaarigen Schädel in den Händen, dessen Gesichtszüge vollkommen menschlich wirkten. Nur die bleiche Haut und die gelben Augen, deren Farbe der Mirialaner durch Hochheben der Lider herausfand, wirkten etwas befremdlich, passten aber zu dieser eisigen Umgebung.
„Ein humanoider Replikanten-Droid?“, entfuhr es Jexar Unduli.
„Sieht ganz so aus, und obendrein scheint er auch noch komplett zu sein. Zumindest sehe ich hier noch je zwei Ober- und Unterarme, den Oberkörper…“ Während er sprach, holte Rondur nacheinander die Körperteile aus der Kiste. „Ja, jetzt sehe ich auch noch den Unterk… Ach du meine Güte, der ist anatomisch ja vollkommen authentisch! – Und die Beine, wiederum jeweils zweigeteilt.“
„Der einzige ‚Zeitzeuge’ – oder ein möglicher Infiltrator?“, fragte Plo Koon bedächtig.
„Wie dem auch sei, wir nehmen ihn mit. Pack die Teile wieder in die Kiste und halt mir bloß diesen… Bei den Göttern, warum muss der auch nur so echt aussehen? – Also halt ihn mir bloß aus den Augen!“, entschied Dr. Unduli.
Laris Kondree kicherte.
„Wir sollten ihm vielleicht als Erstes eine Unterhose anziehen“, merkte Plo Koon im pragmatischen Tonfall an.