Original von TrekMan
Ich bin auch sehr vorsichtig mit dem Begriff Canon. Gibt es den Canon überhaupt noch?
Vermutlich schon, da wir darüber sprechen. Gut, das ist Sophismus, aber immerhin.
Original von TrekMan
Aber es stellt sich für mich die Frage wie weit reicht er? Nur das was in Film und Fernsehen es zu sehen gab.
Ganz genau so ist es. Denn das ist die Infoquelle die allen gleich zur Verfügung steht, welche die meiste Verbreitung hat, die keine Spezialsparte abdeckt und kostenlos ist. Allein aus diesen rein praktischen Gesichtspunkten bietet sich das also als Definition für den \"Canon\" an.
Was aus dieser Definition etwas heraus fällt und deswegen auch bis heute umstritten ist, ob es Canon-Pur ist, dürfte TAS sein. Zwar war auch das eine offizielle Fernesehserie, doch mit einer gewissen Ausrichtung auf ein deutlich junges Zielpublikum. Es ist also ein Spezialfall. Der die Canontauglichkeit zumindest in Frage stellt.
Original von TrekMan
Was ist dann mit dem letzten Film?
Er wäre auch Canon. Klarer Fall.
Wobei genauso genommen die Kinofilme alle eine Problem für sich darstellen, da sie für eine sehr breite Masse gedacht sind und waren, was dazu führte das zugunsten der Kinodramaturgie Dinge verbogen wurden, die in den Serien in der Form vermutlich nicht so deutlich passiert wären.
Original von TrekMan
Was ist mit den hunderten von Büchern, Comics und FF-Geschichten?
Alles kein Canon. Ist auch nicht machbar. Wer sollte schon alle Fanfic, Bücher oder Comics kennen? Es gibt ja inzwischen sogar Fanfilme.
Original von TrekMan
Was ist mit den Begleitbüchern. Die Technik der Enterprise - Ja - Aber der Star Trek-Sternenatlas - Nein?
Beides hat einen halboffiziellen Status, der in Bezug auf den Canon auch umstritten ist, so wie ich das sehe. Beides sind genau genommen auch FanFic Werke, die jedoch von Paramount \"autorisiert\" wurden. Das bedeutet Paramount gibt ihnen offiziellen Charakter... was zu ihrer vorbehaltlichen Gültigkeit führt, bis Paramount diese per Dekret (=TV Folge) ändert. Sie sind also Canon, tauchen jedoch in einer Serie diesen Werken widersprechende Fakten auf, so haben diese Seriendaten Vorrang. Insofern sind begleitende fictionale Sachbücher(!) wohl Canondaten 2. Klasse.
Original von TrekMan
Man sollte sich schon einen Blick über den Tellerrand erlauben und einfach differenzieren, was ist sinnvoll und was nicht. Und da dies teilweise auch subjektive (oder emotionale) Interpretationen sein können, muss man das einfach irgendwo respektieren, auch wenn es einem persönlich nicht passt. Man muss es ja nicht in die eigenen Überlegungen integrieren. Da ist man als Autor ja frei in seiner Handlung. Man wird es als Autor allen nie recht machen können.
Klar, als Autor hast Du sowieso die schreiberische Freiheit zu tun und zu lassen was Du willst. Jedoch läufst Du in Gefahr das, wenn Du einmal Fakten zu ignorieren beginnst, Dich nach und nach immer weiter vom \"bekannten\" Star Trek entfernst. ZB hat die TNG einen Star Trek Boom ausgelöst, der Mitte der 90er zu einer Explosion des Fandoms führte und auch dazu das massig Fanfic und Rollenspiele entstanden die auf TNG aufbauten. Einige dieser Rollenspiele und Schreiber gibt es noch. Sie bekamen mit dem Start von DS9 und Voyager immense Probleme, denn sie hatten schon ihr eigenes Universum zu entwickeln begonnen in dem für so etwas wie einen Dominionkrieg kein Platz war. Deswegen kannst Du heute noch sogar im Deutschsprachigen Raum auf Star Trek Rollenspiele treffen die nach dem Ende von \"Gestern, Heute, Morgen\" nur noch sehr wenige Star Trek Daten übernommen haben... Das bedeutet, wenn Du als DS9 oder Voyager Fan da hin gehst, wirst Du Dich wundern wo Du gelandet bist und wie wenig Star Trek von Deinen Serien sich da wieder findet.
Also Autor läufst Du in dieselbe Gefahr. Deine Leser sehen; \"Aha, Star Trek... \" merken dann aber, dass sie nicht in dem Star Trek gelandet sind was sie kennen, sondern auf einer Art eigenen Zweig des Autors. Ob sie das gut finden... bezweifle ich ein wenig, zumindest auf die grosse Masse bezogen. Ich finde auch das ist nicht so erstaunlich, denn die Fans reagieren ja genauso. Wenn sie ein neues Buch der Titan Reihe kaufen, wollen sie keine Fakten darin finden wie das auf Romulus schon Prätor Shinzon 10 Jahre an der Macht ist. Sie würden sofort sagen, \"He, geht doch gar nicht! Der Typ war maximal für 10 Tage Chef.\" Die Fans erwarten also von Star Trek Bücher eine gewisse Canontreue (obwohl die Bücher selber kein Canon sind, ironischerweise). Wieso sollten sie diese Ansprüche an Fanfic nicht haben?
Das ist übrigens mein grosser Kritikpunkt an Star Trek Romane (weswegen ich keine mehr Lese). Sie versuchen nichts falsch zu machen und werden dadurch relativ langweilig. Grosse Veränderungen oder Entwicklungen darf man nicht erwarten, einfach weil sie dem Canon zu deutlich widersprächen und die meisten Fans so eine Entwicklung/buch dann nicht annehmen. Was solche Bücher kommerziell dann wiederum nicht rentabel macht. Diese Entwicklung hat sich in den letzten 15 Jahren auf dem Buchsektor rund um Star Trek vollzogen. Davor gab es tatsächlich hin und wieder herausragende Einzelwerke. Welche dann aber meist später von einer der Serien erwartungsgemäß übergebügelt wurden.
PS.
Original von J.J.Belar
Es wird zwar wohl auch irgendwann im UNITY ONE Universum diese Nova geben, aber in meinem Universum wird es Spock gelingen, sie aufzuhalten. Womit ich dann J.Js. Universum ad absurdum führen werde, damit es auf UNITY ONE keine Auswirkung hat. Da hat er mir ein riesen Ei gelegt.
Es gibt einen ziemlich eleganten Weg dieses Problem zufrieden stellend für alle Seiten zu lösen. Nämlich indem man nicht den \'alten\' Spock die Supernova aufhalten lässt, sondern den Jungen/Neuen Spock. Mein grösster Kritikpunkt am neuen Film war ja, dass die Charaktere sich gar nicht darum bemühen den von Nero an der Zeitlinie verursachten Schaden zu beheben. Geht man mal davon aus, dass die Charaktere im Laufe der Zeit zu sich finden und im fiktiven 20. Kinofilm beschliessen den Schaden doch noch zu reparieren und deswegen in das (nach ihrer Meinung zukünftige Parralel)Universum fliegen und da einfach den Zeitsprung von Nero verhindern... dann löst sich alles in wohlgefallen auf. Die \"Neuen\" Helden haben ihren Kinofilm XI-XX und solange bestehen halt beide Universen im Kopf nebeneinander... und in XX. reparieren sie den Schaden und fügen wieder alles zusammen. Man müsste sich hier also nur die Pointe im Kopf vorbehalten, Nero Rosteimer an der Zeitschleuse durch ein plötzlich auftauchende Enterprise ins Nirvana zu kicken. Wann diese Enterprise aus dem \"anderen Universum\" zu diesem Zeitsprung gestartet ist ist ja unerheblich... wie gesagt, ich vermut 10 Kinofilme sind schon drin.
PPS. Ich schicke nachher Leonard Nimoy mal ne Mail mit der Bitte diese Lösung doch zu erwägen!
