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Lem, Asimov & Co. - Die SF-Klassiker
ToVa:
\"Unterhaltung\" ist aber auch relativ. Ich hatte da mal ein \"Sky Captain & the World of Tomorrow\" Erlebnis, ich hatte den Film sehr spät Abends im DVD Recoder angeschalten und war dann dabei wohl ein wenig einigenickt... jedenfalls wache ich aus dem Halbschlaf bald auf, Explosionen, Maschinegwehre hämmern, und die Bilder schiessen genauso schnell vorbei... ich sehe mir das 1-2 Minuten an, es hört nicht auf, irgendwann denke ich \"Müsst ihr eigentlich so laut sein? Ihr nervt!\"
In dem Moment habe ich mich alles andere als gut Unterhalten gefühlt - und das lag nicht an meinem Eindämmerzustand. Die meisten Film unterhalten viel weniger als das sie versuchen zu... wie soll ich sagen... betäuben. Lärm, Explosionen und schnelles hin und her sollen Unterhaltung suggerieren, bringen aber eigentlich keinerlei \"Unterhaltungs-\"Wert mit da ihnen, und damit wären wir wieder beim Topic, erzählerische Momente einfach völlig abgehen.
Lairis77:
--- Zitat ---Original von Mr Ronsfield
So wie es aussieht haben wir da den gleichen geschmack, wenn ich Filme sehen will dann will ich unterhalten werden und nicht an einer Philosophie Vorlesung teilnehmen!
Wenn ich an SF Klassiker denke dann sind das Filme wie \"Der Tag an dem Die erde Stillstand\" oder \"Earth vs. The flying Saucers\"!
--- Ende Zitat ---
Ich habe absolut nichts gegen Philosophie oder tiefgründige Unterhaltungen in Filmen - im Gegenteil! Allerdings sollte es nicht so ausarten, dass 90 Minuten lang nur diskutiert wird. Oder - noch schlimmer - die Kamera eine gefühlte halbe Stunde lang auf eine von hinten beleuchtete Glatze zoomt, wie bei Stalker. :duck:
Kino ist nur mal ein optisches Medium, deshalb erwarte ich von einem Film, dass er (auch) optisch was zu bieten hat. Das müssen keine Special Effects sein - eine irgendwie faszienierende Optik und Darsteller, die was rüberbringen, tun es genauso.
Nur bei Tarkowski z.B. sind weder die Bilder sonderlich inspirierend, noch hauen mich die Darsteller vom Hocker und FX sind praktisch nicht vorhanden.
Klar ist das alles Geschmacksssache. Ein anderer mag diese Fahrt durch die Zone mit den von hinten beleuchteten Glatzen, die zu einem nicht vorhandenen Soundtrack und dem monotonen Tuckern einer Bergbaulore durch ein unkrautüberwuchertes Industriegelände driften, ganz toll und künstlerisch finden.
Aber ich muss so was nicht sehen, tut mir leid.
Wobei Tova auch wieder recht hat, dass Filme, die nur aus Action bestehen, ohne Tiefgang, ohne Charakterszenen oder ruhige Momente, auf ihre Weise genauso langweilig sind.
\"Die Insel\" wäre z.B. wesentlich besser gewesen, wenn Scarlet und Ewan nicht ganz so oft vor irgendwelchen Explosionen weggerannt wären uns man sich statt dessen Zeit genommen hätten, die gesellschaftliche Problem genauer unter die Lupe zu nehmen. So ist aus einem hochbrisanten Stoff leider nur ein - zugegeben unterhaltsamer aber nicht wirklich herausragender - Actionreißer geworden.
Die gute Mischung macht es, meiner bescheidenen Meinung nach ;).
SSJKamui:
RADIO FREE ALBEMUTH | Trailer | SCI-FI-LONDON Film Festival 2012
Zu "Radio Free Albermuth", der ersten Fassung von Valis (was auf Seite 2 besprochen wurde) gibt es jetzt eine Filmadaption. (Hab sie noch nicht gesehen, es sieht aber interessant aus.)
SSJKamui:
Eine Reihe, wo ich denke, dass sie hier ein wenig zu Kurz kommt ist Frank Herberts Dune Zyklus. Ich persönlich empfinde Dune immernoch als eine der faszinierendsten Sci Fi Reihen überhaupt. (Kenne da aber auch hauptsächlich die Verfilmungen und Computerspiel Umsetzungen.) Die ganze erdachte Welt Arrakis finde ich ungemein faszinierend, genau so wie die Intrigen zwischen den Adelshäusern. Am Interessantesten und Herausragendsten empfinde ich aber die Konzeption der Geschichte als Generationensaga. Das, was Paul Atreides angefangen hat müssen seine Kinder am Ende zuende bringen. Ich fand, das gab dem Ganzen wirklich einen extrem epischen Touch. Gleichzeitig gab dies und die Charakterdarstellung der Geschichte eine immense Menschlichkeit. (Was ich leider bei einigen anderen Sci Fi Autoren häufig vermisst habe.)
Alles in Allem empfinde ich Dune wirklich als den Höhepunkt der US Science Fiction.
Die Sci Fi Channel Verfilmung von Dune hatte auch einen extrem genialen Soundtrack. Mein Favorit ist
Children of Dune Soundtrack - 03 - Main Title (House Atreides)
Leela:
ui... das ist so ein Ding. (ich bezieh mich auf die Bücher)... Du beschreibst gerade all das was ich nicht mochte. Vorweg: Dune ist ein genialer Roman und vielleicht sogar der beste Sci-Fi Roman aller Zeiten. Wobei es fast schon ein Anti-Sci-Fi Roman ist. Und der Erste Roman steht wie ein Monolith für sich... ABER... ob sich Frank Herbert mit den Fortsetzungen einen Gefallen getan hat... weiß ich nicht. Für "geplant" halte ich sie jedenfalls nicht. Dazu schlagen sie zu viele Haken in meinen Augen und verlieren auch zu ift die Richtung.
Bereits der zweite Band "Herr des Wüstenplaneten" hat mich etwas ratlos zurückgelassen... ich finde das ist ein ganz seltsamer Roman. Eher ein Theaterstück, Drama... ja, ein Kammerspiel-... sehr karg. Ich finde die ganze Story um die Attentäter und ob Paul ihnen nun zum Opfer fällt... extrem schwer, philosophisch überladen... und keinen Vergleich zum prachtvollen Vorgängerroman, mit seinen vielfältigen Schauplätzen und Personen. Zudem geht dann hier schon diese extrem Klonerei los... Klon von dem, mit em Restwissen von dem... usw. Das ist auch kein richtiges Konzept... und generell die Story das Paul Atreides der "Übermensch" ist, wird mit dem Roman eigentlich negiert... weil... er soll es immer noch sein, aber wenn sich der Superman der das Universum beherrscht mit solchen Dingen wie hier im Roman ernsthaft rumschlägt... dann gute Nacht. Der Roman wirkt insgesamt eher wie eine Meditation... dreht sich im Kreis... und... ja... er ist eigentlich nur eine (sehr lange) Brücke... zu einer Fortsetzung.
In Roman III "Children of Dune" bin ich dann noch ratloser geworden... der Focus verschiebt sich immer mehr weg von Paul... was ok ist/wäre... aber seine Kinder sind nur ein diffueser, halbherziger Ersatz... zudem setzt das komische Verwirrspiel um den "blinden Prediger" aus der Wüste ein, der der tote Paul ist, der sich irgendwie aus seiner Rolle stehlen will... das ist alles sehr seltsam und ab hier driftet für mich die Story in alle Richtungen auseinander und at mich immer öfter rausgeschmissen als mitgenommen.
Alles in allem... sehr... kompliziert. Herbert tötet Figuren die er später als Klone zurückbringt... er kann mit der Figur von Paul Atreides/Muadib nach dem ersten Roman auch (für mich) erkennbar nichts mehr anfangen... und er weiss auch nicht wie er die Story weiterführen soll/kann... da sie ja jetzt nur noch über Arrakis rausgehen oder zurückfallen könnte (er entscheidet sich fürs zurückfallen).
Ich bin deswegen bis heute nicht sicher ob der erste Roman überhaupt fortgesetzt werden konnte... ob er fortsetzbar war. Wenn ja... dann hat es Herbert zumindest auf eine, für mich, sehr merkwürdige Weise getan.
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