Original von Max
Ja so eine Konstellation, wie Du sie mit dem Admiral beschrieben hast, dürfte sicherlich hoch komplexe Verwicklungen mit sich bringen!
Original von Visitor5
ja, der Admiral wurde entführt und blieb vermisst. 40+ sind viele Jahre, sehr viele Jahre und das Leben geht weiter...
Ich meine, man entwickelt sich selbst ja auch weiter und diese Veränderung muss keineswegs zum Besseren sein! Ich denke es fällt einem nicht leicht über eine Heimkehr nachzudenken, wenn man genau weiß, dass man weder von der Gesellschaft noch der Familie toleriert werden würde und das einzige, das man erwarten könnte, Mitleid ist!
Ja, das dürfte sich vor allem wirklich wie Du auch schreibst über die Jahre hin zu etwas (vielleicht vorher) ungedachtem entwickeln, denn die Ansichten und Befindlichkeiten des Admirals, der in Gefangenschaft geriet, und der Person, die sich vier Jahrzehnte später wieder bei der Föderation rühren kann, sind sicherlich unterschiedlich.
Du hast es hübsch vormuliert: Der Admiral auf dem Schiff und der jetzige sind gewiss zwei verschiedene Personen!
Dies ist auch der Grund, weswegen von Seiten des Admirals wenig Verlangen besteht, zurückzukehren. Ganz bestimmt spielt auch Angst eine nicht unbedeutende Rolle!

Das Bild der Gesellschaft, in die er zurückkehren könnte, würde ich (auch aus Sicht des Admirals heraus) grundsätzlich gar nicht so düster zeichenen. Man muss ihr nämlich schon zutrauen, mit einer Person, der das beschriebene passiert ist, angemessen umzugehen und in diesem Kontext passt auch das Mitleid.
Ich wundere mich nämlich immer darüber, wie oft das Mitleid zum Beispiel in Fernsehsendungen (fiktiven Inhalts) als etwas schlechtes dargestellt wird: \"Bloß kein Mitleid\", sagen die Figuren, egal wie schlimm das ist, was ihnen zugestoßen ist. Dabei ist gerade das Mitleid eine der vielleicht besten menschlichen Eigenschaften, denn es zeugt von Empathie, sozialer Verantwortung und spricht der Person, mit der man Mitleid empfindet, ja keine Stärke ab, läßt diese Person also nicht schwach erscheinen. Denn Mitleid ist kein mangelnder Respekt, sondern eher umgekehrt auch ein Zeichen der Anerkennung, indem man der anderen Person zeigt, dass man erkennt, versteht und fühlt, in welch schwieriger Lage der andere steckt.
Ich gebe dir Recht - Mitleid ist eines der größten Schätze, die eine Kultur aufweisen kann.
Fakt ist aber auch, dass sich der Admiral auf eine Weise verändert hat, die diese Kultur schon seit zig Jahren nicht mehr toleriert und nach außen hin schon gar nicht. Die \"Weiterentwicklung\" des Admirals ist für diese Kultur etwas, das nicht akzeptiert werden würde. Es würde gewissermaßen ein Ultimatum gestellt werden: Entweder der Admiral würde sich anpassen oder er würde eben nicht mehr akzeptiert werden. Man würde ihm gewiss... \"Mitleid\" entgegenbringen und versuchen, ihn zu \"heilen\", das auf jeden Fall - aber das ist genau der Punkt, den der Admiral ablehnt, er fühlt sich weder krank noch sieht er diese Veränderung als so dramatisch an, dass sie zwingend ausgemerzt werden müsste. Er akzeptiert aber, dass die Gesellschaft eben andere Normen hat und zieht daher ein Exil vor.
Original von Visitor5
Die Sitten und Gebräuche, vielleicht auch die Moralverstellungen haben sich verändert; schon allein aufgrund eines Überlebensinstinktes wird man früher oder später versuchen, sich damit irgendwie zu arrangieren, denke ich. In diesem konkreten Falle wurden diese gravierenden Veränderungen (von dem Admiral) akzeptiert und er hat seinen Frieden damit gemacht, dass er nun anders ist.
Das bleibt ja halt sogar noch die Frage: Hat er seinen Frieden gemacht? Ich meine, es ist ja Dein Konzept, insofern weißt Du sicher ganz genau, wie Du die Figur des Admirals für das bestimmte Szenario angelegt hast.
Ansonsten könnte ich mir auch gut vorstellen, dass das immer noch in ihm mehr oder weniger brodelt.
Ja, hat er. Diesen Punkt hat er akzeptiert, da er ja auch gezwungen war, sich damit abzufinden und daran zu gewöhnen. Natürlich wird sich der Admiralauch von Zeit zu Zeit wünschen, doch der eigenen Kultur wieder näher zu sein, die Kinder zu sehen - schließlich belebt Konfliktpotential jede Geschichte!

Allerdings will er nicht von seinen Kindern als kranke Person betrachtet werden, die es gilt zu heilen!
Zum Ehemann liegt da ein ganz anderes Verhältnis vor, bis hin zur Angst, von diesem als Unwürdig und Abschaum behandelt zu werden. Der Ehemann zeichnet sich nämlich durch ein (verbal-)sadistisches Ego aus und fühlte sich auch damals schon überlegen.
Original von Visitor5
Der Hauptunterschied zu dieser Sache ist erstens, dass kein Baby adoptiert wurde, das gar nichts anderes kennengelernt hatte und von dessen Tod ausgegangen werden konnte, sondern eine erwachsene Person, die fest in die Strukturen der alten Gesellschaft integriert war! Diese Person iist zudem kein Zivilist, sondern ein (damaliger (auch militärischer)) Geheimnisträger. Daraus resultiert eine ganz andere Brisanz, denn diese betroffene Person ist nicht irgendwer - sondern war ein 2-Sterne-Admiral der Sternenflotte!
Es ist wirklich eine interessante Frage, wie die Sternenflotte reagieren würde, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie nach vierzig Jahren noch alle Hebel in Bewegung setzt, um ihn als Geheimnisträger und nicht als Bürger der Föderation in die eigene Obhut zu bringen bzw. zu erfahren, was er die Zeit über getan hat.
Nun, es ist aber sicher interessant, mehr über diejenigen zu erfahren, die hinter diesen Überfällen stecken, der Überfall auf dieses Sternenflottenschiff war ja nicht der einzige Vorfall dieser Zeit und gewiss gäben aktuelle Informationen über den Besitzer des Admirals und der Umgang, den dieser pflegt, die Möglichkeit zu intervenieren...
Original von Visitor5
Max, ich gehe wie du davon aus, dass so ein Vermisster duchaus von Ärzten und Psychologen untersucht werden würde, schon allein um ganz sicher zu gehen, dass es seine freie Meinung ist, die er da kundtut und um das Stockholm-Syndrom auszuschließen.
Allerdings würde sich der Admiral nicht so weit einengen lassen, dass er von den \"Guten\" zurückentführt werden könnte. Da hätten ja auch schon die Entführer etwas dagegen.
Das wiederum wirft die Frage auf, wie sich das Verhältnis zwischen der Föderation und dem Volk der Entführer - auch über die zeitliche Spanne hinweg - darstellt: Feinde bis hin zu vereinzelten Kampfsituationen? Gegner mit wenig Kontakt oder gar gegenseitigen Isolationsbemühungen? Oder gar eine Annäherung zwischen den Mächten?
Das ist sicherlich für die Föderation entscheidend, wenn sie ihre weiteren Schritte plant.
Scheinbar sind die Entführer ja immer noch nicht gut auf die Föderation zu sprechen, aber selbst dann könnte man hoffen, im Admiral einen Vermittler zu finden.
In diesem Sinne ist es kein Volk, kein Planet und daher gibt es keinen Repräsentanten.
Gewissermaßen wird ein ständiger Krieg gegen diese aus Föderationssicht illegalen Subjekte geführt, der aber eher mit polizeilichen, als mit militärischen Methoden geführt wird.
Der Admiral hat zu seinen neuen \"Entführern\" ein zwispältiges emotionales Verhältnis. Einerseits hat er gelernt und ist dazu erzogen worden, die Methoden dieser zu verachten und zu bekämpfen, allerdings sieht er auch die Hintergründe dieser Vorgehensweise und erachtet sie mittlerweile als etwas, das er zu tolerieren bereit ist.
Ganz entscheident ist für ihn, dass er für sein weiteres Leben auf die Unterstützung dieser Leute zählen möchte.
Original von Visitor5
Natürlich würde die Föderation und die Sternenflotte es nur ungern sehen, wenn sie einen ehemaligen Admiral an solch eine kriminelle, gewalttätige Gesellschaft verliert.
Gibt es sowas? Eine kriminelle, gewaltätige Gesellschaft?
Eigentlich müsste die Föderation doch einen differenzierten Blick auf fremde Kulturen haben.
Also wie ist das zu verstehen; Grundsätzlich: Wie - näherhin, mit welcher Botschaft - hat sich der Admiral \"jetzt\" denn bei der Föderation gemeldet; wer bezweckt was mit welchen Indizien?...
Wie ich einen Abschnitt darüber schon andeutete: Es ist eine zusammengewürfelte Gemeinschaft, der der Admiral nun \"angehört\" und diese kann aufgrund von ihren Taten nicht von der Föderation toleriert werden.
Wie genau dieses \"bei der Föderation melden\" vor sich gehen soll, weiß ich noch nicht, aber ich weiß, dass es stattfinden muss um dieses Konfliktpotential auszuschöpfen und damit dieser Admiral seine Aufgabe erfüllen kann. Dieser Umstand liegt noch auf dem Reißbrett. Möglich wäre, dass man den Admiral erkennt (unwahrscheinlich aber nicht unmöglich) oder dass er von jemandem aus der Sternenflotte gescannt wird. Es genügt ja schon, wenn ein Sanitäter ihn auf einem Planeten scannt, weil er sich den Ellbogen prellte. Ich denke es ist durchaus logisch, folgendes Procedere anzunehmen:
Der Sanitäter kommt an Bord des Schiffes, stellt den Trikorder zum Laden auf die Dockingstation, synchronisiert ihn mit dem Bordcomputer, macht sich daran seinen Außendienst-Bericht zu schreiben, stellt fest, dass dieser vermeintliche Zivilist eine medizinische Akte (die Akte ist wohlgemerkt nicht versiegelt oder unter Verschluss - wieso auch?) besitzt und zudem ein 2-Sterne-Admiral der Flotte ist - der zudem seit 40+ Jahre als vermisst gilt - ja, ich denke danach ist es unwahrscheinlich, dass der Captain nicht informiert werden wird...
Die Sternenflotte wird dann natürlich Nachforschungen anstellen, zumindest um herauszufinden, was mit dem Admiral ist um das \"M.I.A.\" in der Akte zu klären!
Es wird dann wohl ein Treffen irgendeiner Art stattfinden müssen. Wie und wo genau muss ich noch ausknobeln. Ich denke man wird sich mit einem Shuttle mit einem Arzt, einem Kommandooffizier und einem Counselor auf einem neutralen Planeten in aller Öffentlichkeit treffen und sich kurz unterhalten.
Der Admiral wird klar machen, dass es ihm gut geht, er derzeit aber nicht zurückzukehren wünscht, eventuell Briefe an die Familie übergeben und das war es. Es wird vielleicht auch zum ständigen, wenn auch zögerlichen Briefverkehr zwischen einem Mitglied der Familie und dem Admiral kommen, mal sehen...
Der Admiral wird dann, während des Dominion-Krieges, eine Art Verbindungsoffizier zur Flotte werden, und auch auf eine Sternenbasis/ ein Raumschiff der Sternenflotte temporär übersiedeln...
Ich bin mir nach wie vor unschlüssig, wie die Flotte als militärische Organisation und die Föderation als zivile Institution auf so den Admiral reagieren würde. Es gäbe gewiss immense Vorbehalte, manche bringen ihm gewiss genug Mitleid entgegen, um ihn zu tolerieren und akzeptieren, andere wollen ihn als Mitwisser verurteilt sehen. Er ist schließlich jemand, der Einblicke in kriminelle Strukturen geben könnte, der von seinem eigenen Volk als \"krank\" und anders angesehen wird und schließlich ist da ja auch noch das Stockholm-Syndrom.
Mfg
Visitor5