Autor Thema: USS Calypso - Das Leben  (Gelesen 7559 mal)

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Visitor5

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USS Calypso - Das Leben
« am: 07.08.10, 12:42 »
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Historischer Text von "Damals":
Hallo zusammen!

Bevor ihr euch in die Geschichte stürzt möchte ich ein paar Dinge vorwegnehmen:

Diese Geschichte habe ich in wenigen Stunden ausgeknobelt und geschrieben - es ist also kein Meisterwerk der deutschen Rechtschreibkunst zu erwarten, dafür einige humorvolle Ideen mit einer ernst gemeinten Aussage! Logikfehler habe ich keine mehr entdeckt, allerdings ist es mir nicht möglich gewesen, wirklich alle Informationen, die ich mir zurecht gelegt habe, auch benennen zu können. Ich kann also gerne noch ein bisschen was zu einzelnen Punkten erzählen, sollte dies gewünscht werden.

Hartgesottenen Trekkis werden aufgrund der vielen Mischlings-Charaktere die Haare zu Berge stehen - überlegt es euch gut, ob ihr das riskeiren wollt! Ihr lest es auf eigenes Risiko.

Picard ist der Diplomat, Janeway die Forscherin, Kirk der Cowboy, Archer der Teen, der durch die Pubertät stolpert, Sisko ist der Krieger und Thelnev Xen ist ein Familienmensch.


Ich glaube das genügt um zu warnen und neugierig zu machen und nun wünsche ich euch viel Spaß mit der Crew der USS Calypso!

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Es hat sich auch etwas getan: Die Story wird immer mehr und mehr in mein Universum integriert und auch die Verbesserungsvorschläge sind teilweise schon umgesetzt! Es ist etwas beschämend "dieses vier Jahre alte Ding mit offensichtlichen Fehlern" nochmals online zu stellen, aber da es ein Hobbywerk ist und ich guter Laune bin will ich mal nicht so sein.  ;D

Dennoch gilt: Je mehr Fehler jetzt gefunden werden desto höher ist die Chance das Werk nur einmal verbessern zu müssen, haltet euch mit euren kritischen Stimmen also nicht zurück.

Viel Spaß beim Lesen.

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« Letzte Änderung: 11.03.15, 08:24 by Visitor5 »

Max

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #1 am: 08.08.10, 14:24 »
Der Einstieg \"Vorgeplänkel\" gefällt mir sehr gut, weil er inhaltlich genau die Waage zwischen den nötigen Informationen und Unaufdringlichkeit. Man bekommt schon einen Eindruck, ein Gefühl für die Figur, aber auch für die Situation, in der sie sich befindet - und was will man mehr erwarten?

Gut gefällt mir auch die Mischung an Figuren-Gemütern. So was macht die Konstellation sehr lebendig, darf aber freilich nicht überstrapaziert werden.
Dass Du auf diese Weise jedenfalls auch klarmachst, dass die super-disziplinierten Sternenflottencrews nicht der einzige Weg zu einem Erfolg sein müssen, finde ich eine sehr ansprechende Botschaft.

Nun, wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich die Sache mit der Prüfung, dem Bullriding, ein ganz klein wenig unpassend - in dem Sinne, dass fast befürchte, dass so eine Bild einer Aktion, die die Aufnahme in die \"Peer-Group\" erst ermöglicht, ein klein bisschen klischeehaft finde und das das ganz nicht zu meinem Bild des 24. Jahrhunderts passen will. Diese Fixiertheit auf die Vergangenheit, die Star Trek oft an den Tag legte, ist in kleinen maßen eigentlich ganz schön, aber zum Beispiel VOY hat es damit für mein Empfinden hin und wieder übertrieben.
Ich bin mir noch nicht schlüssig, was ich aus Deiner Entscheidung in der Rolle des Autors halten soll, mit dem Kapiteltitel bereits so früh wie nur möglich verraten zu haben, worum es sich bei der Prüfung handelt. Einerseits nimmt das die Spannung und Überraschung, andererseits hat man als Leser dadruch einen Wissensvorsprung der Hauptfigur gegenüber und beobachtet sie dadurch vielleicht genauer.

Sehr sehr gut finde ich, wie Du Deine Figur \"Meine Familie wollte Kinder\" stoisch, ritualhaft wiederholen läßt. Das zeugt in wenigen Wörtern von einer Welt fester Regeln und von der Selbstverortung der Figur. Sehr gut!
Aber auch gerade der Abschluss der Geschichte wirkt hier wunderbar versöhnlich ohne auch nur einen Hauch von Kitsch ins Spiel zu bringen. Das ist als Botschaft einfach nur angenehm und entspricht auch dem Geist Star Trek (wie ich ihn kenne).
Dass es für das technische Problem noch eine Lösung zu geben scheint, ist okay, wäre aber meiner Meinung gar nicht mal nötig gewesen, denn die Geschichte würde auch so funktioneren.
Ganz erstaunlich ist aber dabei, dass die Auflösung der technischen Umsetzung nicht in die Geschichte gepackt hast. Das zeigt eindrücklich, wo der Fokus liegt, nämlich nicht auf den eigentlichen handlungen, sondern auf den Figuren und ihren Lebenswelten.

Dein Stil ist mMn sehr routiniert, Du schreibst Deine Geschichte locker runter und man kann sie eigentlich schon lesen, wobei sie für meinen Geschmack - das ist also sehr subjektiv - viel zu sehr auf zu legere Ausdrucksweisen setzt, gerade an der Grauzone zwischen Erzähler und Innensicht der Figur bzw. bei wörtlicher Rede. Dazu gerhört auch das Großschreiben ganzer Wörte - ich persönlich fände es da eleganter, die Emphase, die ganz offensichtlich hier eine Rolle spielt, über Beschreibungen auszudrücken.

Eine kleine formale Sache: Ich gehöre zu der Sorte von Lesern, die es schätzen, wenn eine direkte Rede in einer neuen Zeile beginnt. Zunächst erleichtert es die Unterscheidung der redenden Personen, aber das steht für mich weniger im Vordergrund, als vielmehr der bloße optische Eindruck.



Also, als Fazit: Die Geschichte hat bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen, obwohl ich es sonst mehr schätze, ein Thema ganz direkt vorgesetzt zu bekommen, aber die Vermittlung bestimmter Botschaften über die Figuren ist wunderbar gelungen und ich denke, ich würde beim zweiten Lesen noch mehr entdecken :)

Visitor5

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #2 am: 08.08.10, 15:15 »
Diese Geschichte ist ein Novum: Binnen weniger Stunden ausgedacht und zu Papier gebracht, kaum nachbearbeitet und auch nicht wirklich „korrekturgelesen“ – ich tendiere dabei nämlich dazu, alles noch ausführlicher mit noch mehr Details zu versehen - bis mir meine eigene Geschichte nicht mehr gefällt.

Mein Problem war also, genug Informationen reinzupacken ohne es wie ein Algorithmus klingen zu lassen, nachdem man die Geschichte nachspielen könnte. Ich habe bewußt nach dem Motto gehandelt „lieber weniger, als zuviel“.

Bei Neel habe ich ja auch den Kunstkniff angewandt, dass er immer voraussetzt seine Leute wüssten genauso viel wie er – einfach weil ich sonst die Fakten, die Zhari benötigte um zu entscheiden, „heruntergebetet“ hätte.

Ich wollte keine Crew von Robotern, ich wollte einfache, schlichte Leute, die eben „ihr Leben leben“, ohne jemals auf irgendeiner Titelseite abgebildet worden zu sein.
Kennzeichen meiner Geschichte ist auch, dass jeder Charakter wohl kein „Leben nach Plan“ geführt und womöglich eine schlimme Kindheit hatte. Xen ist so einer... aber auch die Klingonen hatten es nie leicht, wie man sich wohl denken kann. Diesem Umstand ist auch die Mischlingsidee zu verdanken, denn solche Kinder hatten es noch nie leicht.

Das mit dem Bullriding ist... okay, es war crazy und gehörte für mich zur „Charakterbeschreibung“ des Ingenieurs. Außerdem brauchte ich eine Gelegenheit den Doc etwas auszugrenzen. Es als „Prüfung“ hinzustellen ist fragwürdig, allerdings brauchte ich eine Möglichkeit dies zu integrieren und da ich dieses „Holodeck-Gimmik“ nicht geplant hatte holpert es ein bisschen in der Logik.
Zum Titel: Die Kapiteltitel habe ich ganz zum Abschluss hingeschrieben, ohne großartig darüber nachzudenken. Vielleicht wäre „Der Doc und der Bulle“ besser gewesen!? :D


Zitat
Ganz erstaunlich ist aber dabei, dass die Auflösung der technischen Umsetzung nicht in die Geschichte gepackt hast. Das zeigt eindrücklich, wo der Fokus liegt, nämlich nicht auf den eigentlichen handlungen, sondern auf den Figuren und ihren Lebenswelten.


Genau! :) Ihre Lebenseinstellung ist: \"Ich bin nicht perfekt, aber ich weiß, was ich gelernt habe und beherrsche. Diesen Teil trage ich gerne zu meiner Arbeit bei.\"

Die Auflösung hatte ich der Geschichte dennoch gegönnt: Thelnev bekam dadurch noch etwas Tiefgang und seine Entscheidung, eben keinen Ingenieur sondern einen Bastler mit ins Team zu nehmen wurde gewürdigt und weist auf die Menschenkenntnis des Symbionten hin.

Zitat
Dein Stil ist mMn sehr routiniert, Du schreibst Deine Geschichte locker runter und man kann sie eigentlich schon lesen, wobei sie für meinen Geschmack - das ist also sehr subjektiv - viel zu sehr auf zu legere Ausdrucksweisen setzt, gerade an der Grauzone zwischen Erzähler und Innensicht der Figur bzw. bei wörtlicher Rede. Dazu gerhört auch das Großschreiben ganzer Wörte - ich persönlich fände es da eleganter, die Emphase, die ganz offensichtlich hier eine Rolle spielt, über Beschreibungen auszudrücken.


Vorsicht! Das locker runterschreiben war diesmal ein Experiment!

Ich versuche immer so korrekt wie möglich etwas darzulegen, mit allen nötigen und nicht selten auch unnötigen Details - die Gefahr war mir zu groß die emotionalen Regungen zu beschreiben, weswegen ich die Dinge so hingeschrieben habe, „wie den Charakteren der Schnabel gewachsen ist“, einfach um nicht allzusehr auszuschweifen.

Diesen Punkt mit der wörtlichen Rede werde ich mir gut überlegen! ;)


Es freut mich natürlich, dass dir die Geschichte gefallen hat und ich bedanke mich für die Kritik. Das mit den neuen Absätzen werde ich mal ausprobieren. Ob ich die Emotionen beschreiben werde oder die Worte das nächste Mal wieder „verhunze“ muss ich mir aber noch überlegen. Ich habe es vor allem beim Doc gezielt als Stilmittel benutzt, da er ja wenig Screentime hatte. Persönlich lehne ich es aber auch eher ab. ;)

Max

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #3 am: 08.08.10, 20:51 »
Zitat
Original von Visitor5
Diese Geschichte ist ein Novum: Binnen weniger Stunden ausgedacht und zu Papier gebracht, kaum nachbearbeitet und auch nicht wirklich „korrekturgelesen“ – ich tendiere dabei nämlich dazu, alles noch ausführlicher mit noch mehr Details zu versehen - bis mir meine eigene Geschichte nicht mehr gefällt.

Mein Problem war also, genug Informationen reinzupacken ohne es wie ein Algorithmus klingen zu lassen, nachdem man die Geschichte nachspielen könnte. Ich habe bewußt nach dem Motto gehandelt „lieber weniger, als zuviel“.

Na das ist doch wunderbar! Also mir gefällt die Marschroute \"lieber zu wenig als zuviel\" sehr gut.


Zitat
Original von Visitor5
Ich wollte keine Crew von Robotern, ich wollte einfache, schlichte Leute, die eben „ihr Leben leben“, ohne jemals auf irgendeiner Titelseite abgebildet worden zu sein.
Kennzeichen meiner Geschichte ist auch, dass jeder Charakter wohl kein „Leben nach Plan“ geführt und womöglich eine schlimme Kindheit hatte. Xen ist so einer... aber auch die Klingonen hatten es nie leicht, wie man sich wohl denken kann. Diesem Umstand ist auch die Mischlingsidee zu verdanken, denn solche Kinder hatten es noch nie leicht.

Hmm, wobei die Hindernisse im Leben auch bei \"Mary-Sue\"-Charakteren vorkommen; will sagen: Gerade die größten Überhelden zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass sie es (besonders) schwer hatten.
Umgekehrt ist es naütlich herrlich entspannend und angenehm, Figuren zu erleben, deren Leistungen zwar solide sind, landläufig aber nicht als Heldentaten gerühmt werden würden. Im Übrigen stelle ich mir einen Großteil der wissenschaftlichen Aufgaben in der Sternenflotte ja so vor, dass sie unspektakulär vonstatten gehen, aber in der Summe große Bedeutung besitzen.
Ich schweife ab... :D


Zitat
Original von Visitor5
Zum Titel: Die Kapiteltitel habe ich ganz zum Abschluss hingeschrieben, ohne großartig darüber nachzudenken. Vielleicht wäre „Der Doc und der Bulle“ besser gewesen!? :D

Das ist keine Sache von \'besser\' oder \'schlechter\', sondern einfach eine Frage danach, was man wie darstellen möchte. Wie von mir beschrieben erzielt es einfach eine andere Wirkung, wenn der Lese einen Wissensvorsprung hat.
Ich bin jemand, der sich (auch, wie Du im Allgemeinen, schätze - also außerhalb dieses Experiments) viele Gedanken macht, wo welches Wort wie stehen soll. Aber wenn Du das hier quasi aus dem Bauch heraus mit dem Kapitelnamen so gelöst hast, ist da ja auch nichts verkehrtes daran.


Zitat
Original von Visitor5
Vorsicht! Das locker runterschreiben war diesmal ein Experiment!

Ich versuche immer so korrekt wie möglich etwas darzulegen, mit allen nötigen und nicht selten auch unnötigen Details - die Gefahr war mir zu groß die emotionalen Regungen zu beschreiben, weswegen ich die Dinge so hingeschrieben habe, „wie den Charakteren der Schnabel gewachsen ist“, einfach um nicht allzusehr auszuschweifen.

Ja gut, ich kann nicht einschätzen, wie sich Dein Schreibstil vom Experiment hin zu den \"normalen\" Geschichte unterscheidet. (Übrigens finde ich das Experimentieren für kreative Impulse selbst ganz spannend). Es kann natürlich sein, dass einiges der \"Leichtigkeit\" durch Korrekturdurchgänge sonst verloren gehen kann.

Die formalen Aspekte (wie das GROßSCHREIBEN) können natürlich auch ein Teil des Experiments sein, genauso wie die Umgangssprache.
Aber gerade bei letzterer - von dieser nervigen Kritikeinstellung meinerseits können andere in diesem Forum auch ein Lied singen :duck: - sehe ich halt immer das Problem der zu starken Fixierung auf die Gegenwart. Deinen Figuren scheint mir durchaus auch \"der Schnabel so gewachsen\" zu sein, wie es heutzutage der Fall wäre. Aber ich glaube eben nicht, dass die Umgangssprache in vierhundert Jahren noch so wie heute sein wird.
Bei meiner neuesten Geschichte, die ich sehr bald hier posten werde (wenn ich heute noch Lust auf den Korrekturdurchgang habe, vielleicht sogar schon sehr, sehr bald), wage ich mich genau an diesen Punkt heran und lasse die Figuren eine andere \"Sprache sprechen\". Dies ist halt eine von vielen möglichen Lösungen.


Zitat
Original von Visitor5
Es freut mich natürlich, dass dir die Geschichte gefallen hat und ich bedanke mich für die Kritik.

Gern geschehen :)

Visitor5

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #4 am: 29.09.10, 20:01 »
Da ich gerade mit dieser Geschichte arbeite bin ich noch über folgendes gestolpert:


Zitat
Nun, wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich die Sache mit der Prüfung, dem Bullriding, ein ganz klein wenig unpassend - in dem Sinne, dass fast befürchte, dass so eine Bild einer Aktion, die die Aufnahme in die \"Peer-Group\" erst ermöglicht, ein klein bisschen klischeehaft finde und das das ganz nicht zu meinem Bild des 24. Jahrhunderts passen will.


Dieses \"Prüfung bestehen, um in eine Gruppe aufgenommen zu werden\" ist nichts Ungewöhnliches.

Wenn man sich überlegt, welche Prüfungen Jet-Piloten über sich ergehen lassen müssen - oder Soldaten von Spezialeinheiten - dann ist meine Idee harmlos.

Denn seht es so: Die Kampfsimulationen der Sternenflotte sind gewiss auch nicht ungefährlich: Wackelnde Decks, explodierende Konsolen - ich denke schon, dass man da hin und wieder mit einer Beule den Kampusarzt aufsuchen muss.

Und was ist mit dem Kampftraining? Seoi-nage - einmal nicht richtig aufgepasst und man landet ziemlich hart...

Erinnert ihr euch an die Fußball-Weltmeisterschaft 1992 in Dänemark/ Schweden? Deutschland gegen Schottland? Ich glaube drei oder vier Spieler hatten Verbände um die Stirn - Platzwunden - und dabei handelt es sich noch nicht einmal um einen gefährlichen Extremsport!

O\'Brien fährt Kajak im Wildwasser, kugelt sich die Schulter aus - hätte es einen Aufschrei deinereits gegeben, wenn sie eine Tour mitgefahren wäre? Was wäre mit Downhill-Mountainbiking? Snowboarding? Bungeejumping? Freeclimbing? Eine einfaches Kampftrainingprogramm? Dort hätte sie sich auch einen Schlag auf die Nase einfangen können...

Und seien wir mal ehrlich: Ein Holodeck ist eine kontrollierte Umgebung. Wenn man vom Bullen abgeworfen wird könnte diese Umgebung einen durchaus auffangen. Schaut euch doch mal B\'Elanna Torres an, bei ihrem Skydiving. Das Holodeck setzt sie ziemlich sanft ab, nicht wahr? Sie landet nicht auf der Nase! Ich halte die \"Gefahr\" dieser Prüfung für vernachlässigbar. Die psychologische Wirkung des Bullen und die Überwindung der Angst - darauf kam es an, der Rest ist nur ein Gimmik.

Zhari bekam eine Uniform - in irgend einer Weise musste ein Charaktertest stattfinden. Sie bewies Mut und Vertrauen und ich denke ihr kommandierender Offizier weiß nun, dass sie durchaus bereit ist seinem Befehl nachzukommen. Auch wenn es riskant sein sollte weiß er nun, dass sie die Fähigkeit hat über sich hinauszuwachsen und ihre Pflicht zu tun. Darüber hinaus ist sie eine Andorianerin und man könnte es ihr auch durchaus auch als Charakterschwäche auslegen, dass sie auf Herausforderungen reagiert, indem sie sie annimmt!

Zu guter Letzt: Denkt daran, auch die Klingonen absolvierten diese Übung pflichtgemäß. Zu einem Klingonen kannst du natürlich nicht sagen: \"Husch husch ins rosa Tutu, einmal den sterbenden Schwan bitte!\" Aber ein gefährlich aussehender Bulle hingegen ist wohl auch in ihren Augen eine angemessene Prüfung, die Kraft, Geschicklichkeit und Mut verlangt. Da etwas Passendes zu finden, das als Prüfung herhalten könnte, war gar nicht so einfach... ;)

Max

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #5 am: 01.10.10, 07:59 »
Mir ging es bei dem angesprochenen Punkt weniger um die Gefahren, die erwachsen können. Klar, theoretisch ist es denkbar, dass jemand beim Bullriding so unglücklich stürzt, dass es zu einem Genickbruch kommt. Aber gerade mit Blick auf die \"Sorgfaltspflicht\" eines Holodecks und den anderen \"normalen\" Gefahren an Bord eines Raumschiffs meinte ich weniger das reine Risiko.

Mir ging es eher um die Wirkung, die von so einem Aufnahmeritual ausging.
Zum einen das Topos der \"Mutprobe\"; sicherlich weit verbreitet, aber ich finde eben auch: ein wenig klischeehaft. Und will man mir entgegenhalten, so was habe es auch in TNG gegeben: Ja, aber die klingonische Sache mit Worf an dessen Geburtstag lässt sich auf eine andere Kultur abwälzen und das in \"Generations\" fand eigentlich immer recht albern.
Zum anderen wundere ich mich immer, wie häufig das 24. Jahrhundert nicht ohne Rückgriffe auf das 21. oder 20. Jahrhundert auszukommen scheint. Warum also kein Test oder Ritual, dem man anmerkt, dass es ihn bzw. es so in unserer Gegenwart nicht geben könnte?...

Visitor5

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« Antwort #6 am: 01.10.10, 11:11 »
Was auch immer man sich da ausdenkt, es beruht auf unserer Fantasie, und das ist nunmal die Fantasie unseres Jahrhunderts. 1066 bei Hastings hätte man sich gewiss andere Abenteuer für ein Raumschiff ausgedacht, als heute... :D

Ein Aufnahmeritual ist durchaus üblich: Geburtsurkunde, Taufe, Immatrikulation, Einstand, das Betreten eines Raumes...

Die \"Mutprobe\" ist gesellschaftlich ziemlich verpöhnt, weil damit zuviel Schwachsinn angestellt wurde. Deswegen ist allerdings nicht die \"Mutprobe\" zu kritisieren, sondern das, was aus diesem \"Werkzeug\" gemacht wurde!

Ich ich den Mut von jemandem testen möchte gebe ich ihm eine Kiste, eine Packung Kondome und ein paar Testfragen-Vordrucke. Dann soll er sich in eine Fußgängerzone stellen und diese Dinge verteilen... Ganz simpel, ohne das jemand zu Schaden kommt oder eine Gefahr darstellt...

Er braucht weder über eine rote Ampel rennen, oder vor einer fahrenden Straßenbahn den Bahnsteig wechseln, um seinen Mut zu beweisen. Ich denke dies zeigt schon die Vielschichtigkeit hinter dem Begriff \"Mutprobe\".

Tom Paris entführt seine Kollegen auf\'s Holodeck und lässt sie Auto fahren - das ist auch eine Mutprobe.


Fazit: Ich finde dass viele Dinge nicht nüchten betrachtet werden, sondern gesellschaftlich verpöhnt sind. Du kannst dich selbst fragen wie du reagieren würdest, wenn jemand zu dir sagt: \"Du kannst bei uns gerne mitmachen, aber zuerst musst du eine Mutprobe bestehen.\" Ich glaube wir sind so indoktriniert, dass unser Instinkt zurückschreckt und auf Abstand gehen möchte, ohne dass wir weiterfragen. Das 24. Jahrhundert soll ein aufgeklärtes Jahrhundert sein. Ich denke dass eine \"Mutprobe\" in dieser Zeit durchaus einen anderen Klang haben könnte, fern von dem was die Klingonen bereit sind zu tun! ;)

Max

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USS Calypso - Das Leben
« Antwort #7 am: 01.10.10, 16:50 »
Zitat
Original von Visitor5
Was auch immer man sich da ausdenkt, es beruht auf unserer Fantasie, und das ist nunmal die Fantasie unseres Jahrhunderts.

Klar, aber trotzdem denkt sich die Phantasie (ich habe versucht, es mit \"F\" zu schreiben, aber ich kam mir vor, als betriebe ich Produktplatzierung ;) :D) unseres Jahrhunderts Warp-Antriebe und Beam-Transporter aus.
(Grundsätzlich hätte ich halt angenommen, dass Du, so intelligent, detailverliebt und kreativ, wie ich Dich erlebt habe, auf eine \"neue\" Lösung wertlegst.).
Bei ST kamen mir die Anleihen an die Gegenwart des Zuschauers immer sehr wie eine Anbiederung vor.

Zitat
Original von Visitor5
Ich finde dass viele Dinge nicht nüchten betrachtet werden, sondern gesellschaftlich verpöhnt sind. Du kannst dich selbst fragen wie du reagieren würdest, wenn jemand zu dir sagt: \"Du kannst bei uns gerne mitmachen, aber zuerst musst du eine Mutprobe bestehen.\" Ich glaube wir sind so indoktriniert, dass unser Instinkt zurückschreckt und auf Abstand gehen möchte, ohne dass wir weiterfragen. Das 24. Jahrhundert soll ein aufgeklärtes Jahrhundert sein. Ich denke dass eine \"Mutprobe\" in dieser Zeit durchaus einen anderen Klang haben könnte, fern von dem was die Klingonen bereit sind zu tun! ;)

Das will also soviel sage, wie dass es also durchaus sein könnte, dass die Mutprobe im 24. Jahrhundert ihren gesellschaftlichen makel verloren hat?
Interessante Idee, warum nicht.
Zwar lässt sich weiterhin fragen, ob die Eigenschaften und Fertigkeiten, die in einer Mutprobe ausgetestet werden (bis hin zu dem Testergebnis, dass nur der die Prüfung besteht, der sich traut, die Mutprobe abzulehnen), für die Bindung einer sozialen Gruppe wirklich so geeignet sind... aber das kann man fragen, muss es aber nicht ;) :D

VGer

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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #8 am: 10.03.15, 16:02 »
So lieber Visi, Du hast mich um meine Meinung gebeten, und ich bombardiere Dich jetzt einfach damit. Hab lang versucht, dem Review sowas wie eine Struktur zu geben, aber ... schmeck's. Du weißt ja, wo Du mich findest, wenn Du noch Fragen hast ...

Zuerst einmal, die Formatierung. Ich weiß, das wird hier im Forum immer wieder heiß diskutiert, und meine Meinung ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, nur ein Eindruck. Ich finde es gerade bei Dialogen unheimlich mühsam, wenn es keine Zeilenumbrüche gibt, weil ich so schnell den Überblick verliere, wer gerade spricht, muss mich zu sehr konzentrieren, um mich wirklich in die Details der Handlung vertiefen zu können. Gerade bei relativ kleiner Schrift und einfachem Zeilenabstand kommt mir das noch viel extremer vor.

Hin und wieder stolpere ich über Formulierungen bzw. Deine Wahl an Fachausdrücken, beispielsweise "Raumer", "Skipper", "Master", "Meetingraum", "Raumbahnhof". Ich weiß natürlich was damit anzufangen und es ist bestimmt auch nicht falsch, aber im Star-Trek-Kontext habe ich diese Ausdrücke noch nie gehört und deshalb wirkt es ... wie drücke ich das jetzt am Besten aus? etwas "sprachlich OOC" auf mich, weil ich eher Worte wie "Captain", "Bereitschaftsraum", "Sternenbasis" erwarte. Okay, "Skipper" ist wohl eine persönliche Schrulle von Xen, aber ja ...

Zitat
Zharis Erfahrungen mit Klingonen waren nicht die Besten. Ja, sie ist Bürgerin der Föderation. Sicher, sie weiß, dass sie nicht alleine im Universum ist. Ja, jede Spezies hat ihre Eigenarten. Ja, ganz bestimmt wurde sie dazu erzogen

Wieso der Wechsel ins Präsens? Ich sehe da keinen Grund dafür ...

Bei der Passage, in der Xen mit Klingonen klingonisch spricht und Zhari nix versteht, habe ich mich erstmal gewundert ... auch, als Morek (war mir auch auf Anhieb sympathisch) sagte, sie weiß nicht wie man das auf Andorianisch sagt ... sollten da nicht die Universalübersetzer anspringen? Wie sieht Dein Kopfcanon zu dem Thema aus? Klar, es ist ein netter dramaturgischer Effekt, um Zharis Befremden auf dem neuen Schiff noch mehr zu unterstreichen, aber irgendwie ist es auch unlogisch (naja, je nachdem, was Du Dir zum Thema Universalübersetzer für Gedanken gemacht hats).

Die Bullriding-Sache ... naja. Max hat ja schon viel zu dem Thema geschrieben, dass ich gar nicht mehr weiter drauf eingehen möchte, ich kann seine Gedanken zwar nachvollziehen (vor allem zum Thema gesellschaftliche und persönliche Reife ...) aber ganz so dramatisch sehe ich das jetzt auch nicht. Ja, Initiationsriten und Mutproben sind archaisch und albern, aber Star Trek hatte ja immer schon ein Faible dafür, die archaischsten und albernsten Praktiken der Vergangenheit als Holodeckprogramme zu konservieren bzw. per Zeitreise just dort zu landen (Kirk und Spock als Mafiabosse? Janeway als viktorianische Gouvernante? Ein Casino ausrauben? etc. pp.), also fand ich das irgendwie sogar passend. Und die Tirade des Doktors ... wieso bloß habe ich die in McCoys Stimme gelesen? ;)

Zitat
Was für ein Tag! Festzustellen, dass man vom Untergang des Universums, von der absoluten Konfusität des Seins nur vier Buchstaben entfernt gewesen war und sich dazu nicht aufraffen konnte, kostete immense Kraft. ‚Nein!‘ – hätte sie sagen sollen, ja, sogar sagen müssen! Aber nein, aufgrund einer Herausforderung und einer vagen Hoffnung schmiss sie ihr Leben fort und begann Abenteurerin zu spielen!

Schön, wirklich schön! (Außer, dass "Konfusion" statt "Konfusität" vielleicht noch etwas schöner wäre). Ich mochte Zhari von Anfang an, und mit jedem Satz mehr. Sie ist so ... echt, so greifbar. Vor allem war es eine angenehme Überraschung, dass sie kein Führungsoffizier ist, sondern nur eine ganz normale Typin die einfach nur ihren Job macht, und der ist halt auf einem Raumschiff ... das ist so ein Aspekt an Star Trek, der mich immer etwas gestört hat, dass mit der Ausnahme von O'Brien kaum ein Nicht-Führungsoffizier über den sprichwörtlichen Redshirt-Status hinausgekommen ist und mehr tun durfte als im Hintergrund dumm rumzustehen.

Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht ... das Ende – und Xens Reaktion auf Zharis Bedenken fand ich wirklich ... menschlich? jedenfalls ist er mir sympathisch – hängt leider ein bisschen sehr in der Luft, es ist ein Abschluss wo keiner ist und zu abrupt um ein offenes Ende zu sein ... das ist schade, und ich bin deshalb umso mehr gespannt, die Überarbeitung und Erweiterung zu lesen! Mich wirst Du nimmer los! ;)

Beste Grüße, die Sonde.
I hola què tal? Som es vostres amics de sa Terra, un planeta de pols i de merda d'un inhòspit sistema solar.
-- Antònia Font.

Ich wär' hier so gerne zuhause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet. Doch ich werde hier nie so zuhause sein wie die Freunde der Realität.
-- Funny van Dannen.

Visitor5

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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #9 am: 10.03.15, 17:44 »
So lieber Visi, Du hast mich um meine Meinung gebeten, und ich bombardiere Dich jetzt einfach damit. Hab lang versucht, dem Review sowas wie eine Struktur zu geben, aber ... schmeck's. Du weißt ja, wo Du mich findest, wenn Du noch Fragen hast ...
Ich danke dir vielmals für deine Zeit und deine Mühe - ich werde diese Tipps gewiss beherzigen! Auh auch für dich gilt: Bei Fragen...  ;)

Zitat
Zuerst einmal, die Formatierung. Ich weiß, das wird hier im Forum immer wieder heiß diskutiert, und meine Meinung ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, nur ein Eindruck. Ich finde es gerade bei Dialogen unheimlich mühsam, wenn es keine Zeilenumbrüche gibt, weil ich so schnell den Überblick verliere, wer gerade spricht, muss mich zu sehr konzentrieren, um mich wirklich in die Details der Handlung vertiefen zu können. Gerade bei relativ kleiner Schrift und einfachem Zeilenabstand kommt mir das noch viel extremer vor.
An der Formatierung wird gearbeitet. Versprochen.

Zitat
Hin und wieder stolpere ich über Formulierungen bzw. Deine Wahl an Fachausdrücken, beispielsweise "Raumer", "Skipper", "Master", "Meetingraum", "Raumbahnhof". Ich weiß natürlich was damit anzufangen und es ist bestimmt auch nicht falsch, aber im Star-Trek-Kontext habe ich diese Ausdrücke noch nie gehört und deshalb wirkt es ... wie drücke ich das jetzt am Besten aus? etwas "sprachlich OOC" auf mich, weil ich eher Worte wie "Captain", "Bereitschaftsraum", "Sternenbasis" erwarte. Okay, "Skipper" ist wohl eine persönliche Schrulle von Xen, aber ja ...
Der Punkt ist: Es gibt noch mehr Besprechungsräume an Bord eines Raumschiffes als der Bereitschaftsraum des Captains und den auf der Brücke für die Führungsoffiziere. Ich wollte eine Art "technischen Besprechungsraum" mit einer großen MSD-ähnlichen Anzeige. Aber ich werde versuchen, die Namensvergabe anzupassen.
"Raumbahnhof": Hm, ich denke diesen Begriff habe ich absichtlich gewählt. "Sternenbasis" klang mir zu weltmännisch für die Person, die die Aussage machte. Vielleicht kann ich aber auch diese Szene etwas umschreiben, um mich der Star Trek-Fachsprache anzugleichen.

Zitat
Zitat
Zharis Erfahrungen mit Klingonen waren nicht die Besten. Ja, sie ist Bürgerin der Föderation. Sicher, sie weiß, dass sie nicht alleine im Universum ist. Ja, jede Spezies hat ihre Eigenarten. Ja, ganz bestimmt wurde sie dazu erzogen

Wieso der Wechsel ins Präsens? Ich sehe da keinen Grund dafür ...
Da findet gewissermaßen ein Wechsel der Erzählperspektive statt und in der Vergangenheitsform klang es nicht wirklich gut. "Ja, sie war Bürgerin der Föderation. Sicher, sie wusste, dass sie nicht alleine im Universum war."
Hm, irgendwie werde ich da in der korrigierten Version eine Lösung finden müssen, die in meinen Ohren nicht so schräg klingt...

Zitat
Bei der Passage, in der Xen mit Klingonen klingonisch spricht und Zhari nix versteht, habe ich mich erstmal gewundert ... auch, als Morek (war mir auch auf Anhieb sympathisch) sagte, sie weiß nicht wie man das auf Andorianisch sagt ... sollten da nicht die Universalübersetzer anspringen? Wie sieht Dein Kopfcanon zu dem Thema aus? Klar, es ist ein netter dramaturgischer Effekt, um Zharis Befremden auf dem neuen Schiff noch mehr zu unterstreichen, aber irgendwie ist es auch unlogisch (naja, je nachdem, was Du Dir zum Thema Universalübersetzer für Gedanken gemacht hats).
Der Universalübersetzer ist ein tolles Instrument, macht aber viel kaputt!
Meine Lösung ist wie folgt: In TOSG, einem Großprojekt von mir, bekommt die Protagonistin über einen Ohrstöpsel simultan alle Gespräche in eine ihr verständlichen Sprache übersetzt, ins Ohr geflüstert, während die Wesen in ihrer Umgebung in deren Sprache sprechen.
Sofern man also keinen Ohrstöpsel besitzt versteht man gar nichts, bzw. nur das, was man sich selbst zu übersezten vermag.

Zhari lebt in den Kernwelten der Föderation. Sie spricht Andorianisch und hat gewiss noch die ein oder andere in der Föderation gebräuchliche Sprache in der Schule gelernt. Sie war allerdings nicht lange genug bei der Garde, um irgendwelche Fremdsprachenkenntnise "potentieller Feinde" gelernt zu haben...
Natürlich könnte man argumentieren, dass Zhari an Bord eines Sternenflottenschiffes gewiss so einen Ohrstöpsel bekommen könnte - aber es hätte die ganze Szene kaputt gemacht. Und zudem hätte sie dann noch immer nicht in Klingonisch antworten können.

Gerade bei Teamwork über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg sollte man diesen Punkt nicht gänzlich außer acht lassen, ist doch die Sprache ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal einer Spezies und die Sprache ein wesentliches Hindernis bei der Zusammenarbeit

Zhari ist den Klingonen gegenüber klar voreingenommen. Auch aus diesem Grund wollte ich diese Szene nicht mittels Universalübersetzer im Sande verlaufen lassen. Es dient also auch als Stilmittel, um Zhari noch mehr abzugrenzen.

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Die Bullriding-Sache ... naja. Max hat ja schon viel zu dem Thema geschrieben, dass ich gar nicht mehr weiter drauf eingehen möchte, ich kann seine Gedanken zwar nachvollziehen (vor allem zum Thema gesellschaftliche und persönliche Reife ...) aber ganz so dramatisch sehe ich das jetzt auch nicht. Ja, Initiationsriten und Mutproben sind archaisch und albern, aber Star Trek hatte ja immer schon ein Faible dafür, die archaischsten und albernsten Praktiken der Vergangenheit als Holodeckprogramme zu konservieren bzw. per Zeitreise just dort zu landen (Kirk und Spock als Mafiabosse? Janeway als viktorianische Gouvernante? Ein Casino ausrauben? etc. pp.), also fand ich das irgendwie sogar passend. Und die Tirade des Doktors ... wieso bloß habe ich die in McCoys Stimme gelesen? ;)
Naja, noch einen Tick hysterischer darf man sich diesen Doc schon vorstellen...
Ich habe schon überlegt diese "Probe" etwas anders darzustellen. Zhari könnte ja ihre neuen Freunde auf das Holodeck begleiten und sich entschließen, einfach mal mitzumachen, oder so... Da wird mir gewiss noch etwas einfallen, um dem Kontext gerecht zu werden.

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Was für ein Tag! Festzustellen, dass man vom Untergang des Universums, von der absoluten Konfusität des Seins nur vier Buchstaben entfernt gewesen war und sich dazu nicht aufraffen konnte, kostete immense Kraft. ‚Nein!‘ – hätte sie sagen sollen, ja, sogar sagen müssen! Aber nein, aufgrund einer Herausforderung und einer vagen Hoffnung schmiss sie ihr Leben fort und begann Abenteurerin zu spielen!

Schön, wirklich schön! (Außer, dass "Konfusion" statt "Konfusität" vielleicht noch etwas schöner wäre). Ich mochte Zhari von Anfang an, und mit jedem Satz mehr. Sie ist so ... echt, so greifbar. Vor allem war es eine angenehme Überraschung, dass sie kein Führungsoffizier ist, sondern nur eine ganz normale Typin die einfach nur ihren Job macht, und der ist halt auf einem Raumschiff ... das ist so ein Aspekt an Star Trek, der mich immer etwas gestört hat, dass mit der Ausnahme von O'Brien kaum ein Nicht-Führungsoffizier über den sprichwörtlichen Redshirt-Status hinausgekommen ist und mehr tun durfte als im Hintergrund dumm rumzustehen.
Genau das ist auch mein Anliegen! Ein Raumschiff besteht nicht nur aus Brückenoffizieren und der Weltraum nicht nur aus Sternenflottenoffizieren...  ;D
Zhari erhielt erst in den vergangenen Monaten eine Familie: Sie ist das fünfte Kind aus th'Rilins Quad und er hat immer noch seine liebe Not mit ihr, da sie sehr eigensinnig ist.
Zhari bewarb sich wie ihr thaan (~Vater) und ihre Schwester für die Garde, wurde auch angenommen. Ihre Leistungen bei Wissensabfragen waren sehr gut, aber sie fiel bei Teamübungen immer negativ auf: Sie war für ihren Kommandostab unberechenbar. Sie erfüllte ihren Job - aber ihre Gruppe war nie dort, wo sie sein sollte. Sollte beispielsweise ein Raum gestürmt werden und wurde dem anderen Team die Vordertüre zugewiesen und ihr die Hintertüre zugedacht, so konnte man sicher sein, dass sie den Raum durch Zugang Nummer drei betrat. Damit war sie zwar unheimlich erfolgreich - aber sie gefährdete damit auch das Leben ihres Teams durch Friendly Fire - ein Umstand den die Andorianer gar nicht gerne sehen! Ihr liegt die Auftragstaktik mehr als die Befehlstaktik, deswegen wurde sie nach dem Kinderurlaub nicht wieder aufgenommen (man nutzte diesen Umstand gewissermaßen um sie loszuwerden) und sie musste sich einen anderen Beruf suchen. (Natürlich wurde das so nie ausgesprochen, man schob es auf ihre schlechten Einsatzbewertungen.)

Ihr Bruder ging zur Sternenflotte, sie hatte aber Bedenken wegen ihrer Teamfähigkeit (nunja, ihr Ego dürfte durch die Ablehnung der Garde auch schwer gelitten haben) und sie entschied dann einen technischen Beruf zu ergreifen, in dem sie sich "nur" mit der Technik rumschlagen musste. Nunja, soweit ihr Plan. Dass sie bei ihrem Team auch aneckte habe ich ja auch beschrieben...

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Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht ... das Ende – und Xens Reaktion auf Zharis Bedenken fand ich wirklich ... menschlich? jedenfalls ist er mir sympathisch – hängt leider ein bisschen sehr in der Luft, es ist ein Abschluss wo keiner ist und zu abrupt um ein offenes Ende zu sein ... das ist schade, und ich bin deshalb umso mehr gespannt, die Überarbeitung und Erweiterung zu lesen! Mich wirst Du nimmer los! ;)

Beste Grüße, die Sonde.
Das haben Kurzgeschichten so an sich. Ich nutzte diesen Umstand, um eine Geschichte in der "Zukunft" schreiben zu können! :]

Thelnev ist ein sehr sympathischer junger Mann. Er wuchs in einer schlimmen Umgebung auf und als er im Alter von 14 Jahren (2352) miterleben musste, dass sich seine Bandenführerin von ihrer "Familie/ Bande" löste, weil sie ein besseres Angebot bekam, hat ihn das für immer verändert. Er engagierte sich zwar noch für seine Bande, die er nach ihrem Weggang auch anführte, aber ihm war klar, dass es sich keiner von ihnen erlauben konnte, ein gutes (Arbeits-)Angebot auszuschlagen, und so suchte er nach einem eigenen...

Der letzte Wirt vor ihm war eine gewisse Liara Xen, ein Captain der Sternenflotte. Sie ist ein unglaublich familiärer Typ und bewart sich dies auch trotz einiger dramatischen Umstände auf ihrem Schiff...

Alexander_Maclean

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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #10 am: 10.03.15, 18:29 »
Die Geschichte muss ich verpasst haben. Und im Eingangspost finde ich sie nicht.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #11 am: 11.03.15, 08:31 »
Ich habe mich entschieden, das ursprüngliche Dokument nochmals hochzuladen und auch den alten Einleitungstext habe ich noch gefunden und im Eingangspost eingefügt.

Vielleicht sollte ich diese Geschichte, trotz aller bisher gefunden (peinlichen) Fehler doch hochgeladen belassen. Schließlich ist es mit 4,5 Jahren schon fast ein "historisches Forumsrelikt" für mich.  :D

Kontikinx1404

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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #12 am: 12.03.15, 18:33 »
Hallo Visitor,

ich bin zwar mit Deinen Charakteren nicht vertraut. Die Kurzgeschichte hat mir aber gut gefallen. Interessant waren die Charaktere auf alle
Fälle. Selten habe ich so eine bunte Mischung gesehen.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
Mein Portfolio: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3793.msg186274.html#msg186274

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Antw:USS Calypso - Das Leben
« Antwort #13 am: 12.03.15, 18:48 »
Vielen Dank.
Dieser "Hybriden-Hype" war eine spontane Idee, ein Experiment an Bord eines Sternenflottenschiffes. Es hat irgendwie ganz gut zur Geschichte gepasst. Allerdings habe ich die Charaktere noch nicht weiter ausgebaut, bis auf Thelnev Xen und nun auch die Andorianerin. Die "USS Kookaburra", selbst die USS Calypso des Jahres 2352 haben eine "sternenflottigere" Crew.  ;D

 

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