Original von SSJKamui
Ja, das kenne ich auch. Bei mir sind irgendwie die Caine die interessanteren Aliens, obwohl diese nicht unbedingt auf Seite der Föderation stehen. (Ehrlichgesagt weiß man in der Sternenflotte gar nicht, ob sie in freundlicher oder feindlicher Absicht kommen und was sie überhaupt wollen und was sie eigentlich sind. Das sind alles große, ungeklärte Rätsel. )
So eine Darstellung ist bei Aliens als Crewmitgliedern auch irgendwie nicht wirklich möglich.
Das schätze ich nämlich auch so ein.
Joah, man könnte \'undurchschaubare\' Aliens einbauen, auch bei der Crew - man müsste es wahrscheinlich so anstellen, dass klar wird, dass die Leute von der Sternenflotte schon einen guten, nun, \"Modus vivendi\" mit diesen Außerirdischen gefunden haben und nur wir Leser das eigentliche Geflecht der Beziehungen und Kommunikation nicht vollständig durchblicken.
Original von SSJKamui
Ja, diese Phase kenne ich auch nur zu gut. Ich war zuerst ein riesiger Star Trek Fan. Dann hatte ich andere Filme und Serien gesehen mit komplexerer Thematik und fand die Darstellung bei Star Trek irgendwie extrem Flach und nicht wirklich Anspruchsvoll. (Wie ich mal gesagt hatte, es ist hauptsächlich \"Picard bringt der Galaxis gutes Benehmen bei.\":D)
Na wenn es mal so wäre

Picrad hatte immer schon interessante Ansätze, aber vom Prinzip her gebe ich Dir vollkommen recht. Allgemein ist es in Star Trek ein Problem, wie flach so vieles war und wo ein wenig Komplexität ins Spiel kommt, muss nicht zwangslaufig auch Anspruch dabei gewesen sein. Leider. Aber - vielleicht habe ich mich jedoch nur nicht genug in der Serien-Landschaft umgesehen - diesen Eindruck hatte ich bei anderen Science Fiction-
Serien auch; Keine Star Gate-Folge hat mich hier z.B. wirklich überzeugt.
Original von SSJKamui
Mittlerweile habe ich eine \"Zwiespältige\" Meinung über Star Trek. Es gibt einige Filme und Serien, die ich sehr mag, aber dafür mag ich einige wiederum gar nicht. (The Motion Picture ist momentan mein absoluter Lieblings Star Trek Film, da dort alles nicht so einfach dargebracht wird, sondern wirklich viele Fragen stellt und zum Nachdenken anregt. (Zum Beispiel, ob das \"Aufgenommen werden\" in V\'Ger wirklich was Schlechtes ist, da es zwar zuerst so scheint, aber Decker am Ende freiwillig dazu einwilligt, das V\'Ger ihn in sich aufnimmt und er dadurch quasi eine höhere Evolution erreichen konnte. Die Frage ist auch, passierte dies wirklich nur mit Decker oder nicht vielleicht auch bei den anderen Intelligenzen, die V\'Ger in sich aufnahm.) Bei den Serien ist meine momentane Lieblingsserie Deep Space Nine, da diese unter Anderem sich stärker mit dem Zivilleben von Aliens beschäftigt hatte.
Wow, noch jemand, der TMP mag?!?! Toll

Allgemein wird der Film ja immer als langweilig bezeichnet - joah, aber dieses Urteil kann doch nur gelten, wenn man die Action als Maßstab nimmt. Aber TMP ist im Grunde wirklich der einzige Star Trek-Film, der den Mut hatte, ein abstraktes Thema in den Vordergrund zu stellen und, genau wie Du schreibst, Fragen zu stellen (die am Ende auch nicht voll beantwortet sein müssen).
Gut, DS9 mag ich (bekanntermaßen) nicht so sehr, einfach weil der Krieg zu präsent war. Was das Beleuten der Lebensumstände der Aliens angeht, da sehe ich halt leider auch wieder die zuvor schon konstatierten Schwächen. Die Cardassianer sind mMn nicht das schlechteste ST-Volk, richtig beeindruckt war ich aber eigentlich auch nicht.
Original von SSJKamui
TNG hatte auch viele sehr Anspruchsvolle Folgen, die ich auch sehr mag (zum Beispiel \"Das Standgericht\" und \"Ich bin Hugh\"), aber leider hat man es sich bei vielen Folgen auch irgendwie sehr einfach gemacht. (So nach dem Motto \"Planet hat ein Problem auf Grund eines ethischen Defizits, die Enterprise wird in den Konflikt hinein gezogen, Picard hält Rede, Aliens sehen Fehler ein, Konflikt wird gelöst.\") Bei Voyager versuchte man das TNG Konzept zu wiederholen, ging teilweise aber noch Anspruchsloser an die Sache ran.)
[...]
Ja, diese Darstellung von Aliens in Star Trek finde ich auch mehr als Fragwürdig. Das ist auch eine der Sachen, die von Kritikern am häufigsten und am stärksten bemängelt wird. (Manchmal wird das auch mit einigen rassistischen Vorurteilen verglichen, die aussagen, bestimmte Völker hätten einige schlechte Eigenschaften \"von Natur aus\".)
Ich habe TNG immer gemocht, fühle mich in dieser Zukunft von allen ST-Serien wohl immer noch am wohlsten (schon allein deswegen, weil ich Episoden wie \"Time Squared\" noch heute als absolutes Highlight empfinde). Aber mit der Zeit entdecke auch ich die Schwächen der Darstellungen.
Vor einiger Zeit habe ich (in einem anderen Form) so etwas wie einer Untersuchung gesehen, in der die Star Trek-Prinzipien (ausgehend von TNG) kritisch unter die Lupe genommen wurden.
Das Urteil fiel so ähnlich wie das von Dir beschriebene aus: Der Mensch als das den anderen, Außerirdischen überlegene Wesen.
Ich bekomme es nicht mehr genau zusammen, die Argumentation zeigte aber u.a. auf, dass die Kompatibilität des Menschen immer als am größten dargestellt wurde: Traf man auf ein primitiveres Volk, war man abwärts kompatibel, konnte sich also schneller als andere Völker (etwa: die in ihrer kühlen Logik gefangenen Vulkanier oder die kriegerisch-stupiden Klingonen) auf die Primitiven einstellen. Der umgekehrte Fall aber galt auch: Sich mit überlegenen Wesen auseinander zu setzen, erwies sich für die Menschen auch als relativ gesehen leichter.
Die Sicht auf die Außerirdischen ist in Star Trek leider wirklich von den Stereotypen geprägt - schon so was wie ein altes Rassenbild.
Klar, man kann jetzt freilich sagen, eine Botschaft von Star Trek wäre, dass man mit dem Fremden - egal durch welche auch negativen Elemente sie bestimmt werden - auskommen kann, wenn man nur tolerant genug ist. Aber bedeutete Star Trek nicht immer auch ein (zumindest unterschwelliges, durch fiktive Zwangslagen hervorgerufenes) Sendungsbewusstsein?...
Star Trek hat jedenfalls den \'guten\' Nimbus und egal wie stark man das Gezeigte tatsächlich kritisieren kann: Diese positiv-utopische Wirkung ist ja etwas schönes und sollte gefördert werden.
So oder so reizen mich die Außerirdischen, die nur eine menschliche Facette breittreten dürfen, aber nicht so sehr. Dazu scheint mir der Weltraum zu spannend...