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Military Science Fiction
Drake:
@SSJKamui:
Wie immer schön recherchiert und ausgeführt.
Zu deinen abschließenden drei Punkten:
Zu 1.: Der Gedanke mit der Propaganda kam mir in der Tat auch schon. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, selbst im Canon-Trek, die Selbstdarstellung der Menschen im Speziellen und der Föderation im allgemeinen als genau das anzusehen. Es gibt direkte Gegenbeweise, wie Picard in "First Contact", Ransom UND Janeway in "Equinox" oder Sisko in "In The Pale Moonlight", und andere Spezies legen zumindest nahe, dass sie das ähnlich sehen. Z.B. Azetbur in ST6, deren verächtlicher Kommentar "MENSCHENrechte! Allein das WORT ist rassistisch!" darauf hindeutet, dass sie die Selbstdarstellung der Föderation als reine Fassade ansieht. Oder Quark, der sich darüber auslässt, dass die Menschen nur solange lieb und nett sind, wie sie ihren Luxus und Überfluss haben.
Und wo ich in meiner eigenen Fanfic freie Hand habe... Da wird der Föderation wesentlich öfter und direkter ins Gesicht gespuckt. Es gibt selbst Sternenflottenangehörige, die wegen der offensichtlichen Heuchelei die Augen verdrehen und spotten (Colin Gray z.B. sieht die Föderation in ihrer Gesamtheit als selbstgerechten bis gefährlich-naiven Haufen von Spinnern).
Zu 2.: Vollste Zustimmung, da kann ich auch nicht viel ergänzen.
Zu 3.: Insgesamt würde ich sagen, dass sich "pragmatische" Krieger in Military-Sci-Fi-Darstellungen besser machen, als "ideologische". Jeder halbwegs vernünftige Militärangehörige würde z.B. den klingonischen "Ruhm und Ehre"-Bullshit bei der ersten Gelegenheit in die Tonne treten, weil er zum einen der Realität des Konflikts widerspricht und zum anderen die Handlungsweise zu sehr einschränkt. Cardassianer machen sich da wesentlich besser, wegen ihrer flexibleren Kulturdarstellung.
@ulimann644:
Ich kann jetzt leider nichts zu Icicle selbst sagen, da ich es noch nicht gelesen habe.
Aber: Bei allem was auf Star Trek basiert wäre ich mit der Einschätzung vorsichtig. Viele meinen mit Military-Sci-Fi auch nur Stories, die Sci-Fi sind und sich in der Erzählung auf Militär konzentrieren. Das sagt nichts darüber aus, ob dieses militärische Setting auch wirklich komplett und konsequent durchgezogen wird, was ich als entscheidendes Kriterium sehen würde.
Da steht Star Trek mit seiner laxen Einstellung in Bezug auf Befehl und Gehorsam, Kommandoketten und militärische Disziplin eher abseits.
SSJKamui:
--- Zitat von: Drake am 15.04.11, 11:08 ---@SSJKamui:
Wie immer schön recherchiert und ausgeführt.
Zu deinen abschließenden drei Punkten:
Zu 1.: Der Gedanke mit der Propaganda kam mir in der Tat auch schon. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, selbst im Canon-Trek, die Selbstdarstellung der Menschen im Speziellen und der Föderation im allgemeinen als genau das anzusehen. Es gibt direkte Gegenbeweise, wie Picard in "First Contact", Ransom UND Janeway in "Equinox" oder Sisko in "In The Pale Moonlight", und andere Spezies legen zumindest nahe, dass sie das ähnlich sehen. Z.B. Azetbur in ST6, deren verächtlicher Kommentar "MENSCHENrechte! Allein das WORT ist rassistisch!" darauf hindeutet, dass sie die Selbstdarstellung der Föderation als reine Fassade ansieht. Oder Quark, der sich darüber auslässt, dass die Menschen nur solange lieb und nett sind, wie sie ihren Luxus und Überfluss haben.
Und wo ich in meiner eigenen Fanfic freie Hand habe... Da wird der Föderation wesentlich öfter und direkter ins Gesicht gespuckt. Es gibt selbst Sternenflottenangehörige, die wegen der offensichtlichen Heuchelei die Augen verdrehen und spotten (Colin Gray z.B. sieht die Föderation in ihrer Gesamtheit als selbstgerechten bis gefährlich-naiven Haufen von Spinnern).
Zu 2.: Vollste Zustimmung, da kann ich auch nicht viel ergänzen.
Zu 3.: Insgesamt würde ich sagen, dass sich "pragmatische" Krieger in Military-Sci-Fi-Darstellungen besser machen, als "ideologische". Jeder halbwegs vernünftige Militärangehörige würde z.B. den klingonischen "Ruhm und Ehre"-Bullshit bei der ersten Gelegenheit in die Tonne treten, weil er zum einen der Realität des Konflikts widerspricht und zum anderen die Handlungsweise zu sehr einschränkt. Cardassianer machen sich da wesentlich besser, wegen ihrer flexibleren Kulturdarstellung.
--- Ende Zitat ---
Genau meine Meinung. Bei Star Trek Deep Space Nine haben leider häufig die Narrativen Moralprinzipien von Star Trek und die Kriegshandlung sehr unschön zusammengewirkt, das es teilweise sehr stark in Propaganda abgerutscht ist. (Und nicht nur das, teilweise wie die Leute dargestellt wurden, die nicht in die Flotte gehen wollten, beispielsweise Siskos Großvater. Das wirkte sehr nach der Aussage "Nur Langweilige Alte Leute, die nicht richtig mit der Zeit gehen wollen nicht zur Sternenflotte".) Gerade sowas finde ich relativ problematisch und nahe der Propaganda.
Als ich das erste Mal Star Trek DS9 sah habe ich manchmal teilweise auch gedacht "geil, währe Cool bei der Flotte zu sein und das Dominion aufzuhalten". Anders bei Gundam. Bei den Gundam Filmen habe ich fast die ganze Zeit nur gedacht "wie Furchtbar sowas doch währe". Der erste Gundam Film war auch bisher die einzige Sci Fi Geschichte, die bei mir tatsächlich so eine Emotion wie Trauer hervorrief.
ulimann644:
--- Zitat von: Tolayon am 15.04.11, 11:01 ---"Unity One" hat definitiv einen militärischen Hauptschwerpunkt, und sämtliche Ableger dürften automatisch auch mehr oder weniger in diese Richtung tendieren. Ob das jetzt ausreicht, alle Serien in diesem Universum per se zu diesem Subgenre zu rechnen, darüber kann man sicherlich streiten, aber Fakt ist dass Krieg und Kampf einen deutlich größeren Raum einnehmen als in der üblichen Forschung-und-Diplomatie-Serie.
--- Ende Zitat ---
Einerseits sehe ich das UO-Verse allgemein schon in diese Richtung tendieren - andererseits habe ich mit diesem Begriff immer Serien verbunden, bei denen der Krieg mittel zum Zweck ist. Und da habe ich Trek und alle angebundenen Folgeserien und auch die meisten FF eigentlich nie gesehen.
Bei BREAKABLE würde ich diesen Begriff eher anwenden - da geht es nun wirklich rund.
Und möglicherweise wird auch DIVIDED stärker dahin tendieren, als ICICLE.
SSJKamui:
--- Zitat von: ulimann644 am 15.04.11, 11:23 ---
--- Zitat von: Tolayon am 15.04.11, 11:01 ---"Unity One" hat definitiv einen militärischen Hauptschwerpunkt, und sämtliche Ableger dürften automatisch auch mehr oder weniger in diese Richtung tendieren. Ob das jetzt ausreicht, alle Serien in diesem Universum per se zu diesem Subgenre zu rechnen, darüber kann man sicherlich streiten, aber Fakt ist dass Krieg und Kampf einen deutlich größeren Raum einnehmen als in der üblichen Forschung-und-Diplomatie-Serie.
--- Ende Zitat ---
Einerseits sehe ich das UO-Verse allgemein schon in diese Richtung tendieren - andererseits habe ich mit diesem Begriff immer Serien verbunden, bei denen der Krieg mittel zum Zweck ist. Und da habe ich Trek und alle angebundenen Folgeserien und auch die meisten FF eigentlich nie gesehen.
--- Ende Zitat ---
Nun ja, um Ehrlich zu sein ist Deep Space Nine auch eine gewisse Definitionsproblematik. Es gibt sehr viele leute, die das als Military Sci Fi sehen (weshalb ich es im Thread auch ausführlichst thematisiert habe). Es gibt aber auch viele Leute die das anders sehen. (Ich habe um gewisse Prinzipien zu verdeutlichen auch einige solcher "Definitorischer Problemfälle" aufgenommen. )
Alexander_Maclean:
--- Zitat von: ulimann644 am 15.04.11, 10:42 ---@All
BTW: Eine Frage: Letztens ist mir in einer Kritik zu ICICLE 3 gesagt worden, es wäre MILITARY-SF, was mich ziemlich verblüfft hat, denn ich selbst sehe ICICLE nicht in diesem Genre...
Darum: Wie seht ihr das...??
Ist das UO-Verse allgemein und ICICLE im besonderen wirklich Military-SF ??
--- Ende Zitat ---
Schwer zu sagen.
aber viele elemente die auf M - Sci Fi zutreffen trifft man auch in UO und halt auch in Icle. selbst Midway zeigt bereits jetzt in der "fortgeschrittenen" Planungspahse viele Elemente davon. Ganz besonders im bereich Figurenzeichnung. hab ich soagr mal weiter vorne im thread erwähnt.
jedoch muss mach auch sagen, dass es dieses "reine" military scifi IMO gar nicht gibt. dafür verwendet gerade M SciFi viele elemente aus anderen Subgenres. Sprich, anders als bei anderes subgenres gibt es hier zu wenig Alleinstellungsmerkmale.
von daher würde ich mir keinen Kopf machen.
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