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Military Science Fiction

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Tolayon:
Ich glaube ein Stück weit wurden die beiden Roboter-Typen auch bei "Neon Genesis Evangelion" vermischt, wobei es sich bei diesen Mechas streng genommen um Cyborgs handelt, deren organischen Komponenten aus dem Gewebe von "Engeln" geklont wurden.

SSJKamui:

--- Zitat von: Tolayon am 29.09.12, 16:46 ---Ich glaube ein Stück weit wurden die beiden Roboter-Typen auch bei "Neon Genesis Evangelion" vermischt, wobei es sich bei diesen Mechas streng genommen um Cyborgs handelt, deren organischen Komponenten aus dem Gewebe von "Engeln" geklont wurden.

--- Ende Zitat ---

Genau. Evangelion ist eine der bekanntesten Mischungen aus Real Robot und Super Robot, wobei man die Super Robot Elemente teilweise  auch als extreme Horror Elemente nutzte, zum Beispiel dass die Technologie ihren Piloten wortwörtlich verschlingen kann, ständig amok läuft und quasi sogar "geisteskranke Kinder" als Piloten braucht, um sich überhaupt zu bewegen.

Astrid:
In Evangelion sind die Eva Units also die 'Roboter' praktisch Wesen aus Fleisch und Blut in mehr oder minder humanoider Form
welche dak deren Angel Cores extreme Heilungsfähigkeiten haben und auch Energieschielde projezieren können. Gesteuert
werden die über einen Plug das den Piloten in den Brustkorb versenkt und neuronal mit der Einheit verbindet.
Deren Panzerung ist wie ein Anzug, ansonsten sind sie biologisch, was auch gut zu sehen war als Eva unit 02... zerfleischt wurde.

Von Fuss zur obersten Spitze der Schulterpylonen ist eine Eva unit 40 Meter hoch, klingt erst einmal viel.
Bis man sich vor Augen führt dass so mancher Dinosarier immer noch grösser als das war.

Saj.

SSJKamui:
Die Kunst der Diplomatie
Diplomatie kann eine Geschichte interessanter machen, was Serien wie Babylon 5 gezeigt haben. Da muss man aber aufpassen, die Idee der Diplomatie nicht zu idealistisch zu sehen. (So wie es viele Leute machen.)

Das typische idealistische Bild eines Diplomaten ist die Figur eines Idealisten wie Captain Picard, Lacus Clyne oder Relena Peacecraft, die alles machen, um den Frieden zu erreichen und auch bereit sind, sich selbst notfalls zu opfern und als eigene Nation Verzicht zu üben, nur damit kein Krieg passiert. Solche Figuren können zwar durchaus immens spannend und interessant sein, aber dieses Bild ist auch nur die "Halbe Warheit".

Die andere Seite ist die realpolitische Seite der Diplomatie, die unter Anderem von Charakteren wie Londo Mollari und G'Kar vertreten wird, und bei der die Diplomaten einfach als Interessenvertretung und Kommunikation ihrer Heimatländer dienen und nicht im Sinn irgendwelcher hohen Ideale von Frieden und Verständigung handeln, sondern schlicht und einfach ihrer eigenen Nation so viele Vorteile wie möglich bringen wollen. (und dabei auch Bereit sind, zu Mitteln wie Kriegserklärungen, Täuschungen und Intrigen zu greifen, um zu bekommen, was sie wollen.)

Diplomatie ist ja nicht nur, Konflikte zu entschärfen. Sich viele Verbündete zu suchen, um im Konflikt besser darzustehen, ist genauso eine "diplomatische Lösung". Genau so wie das Überzeugen der Vertreter eines fremden Landes, von einem dem eigenen Land schädlichen Vorhaben Abstand zu nehmen.

(Als historisches Beispiel für diese Art von Diplomatie passt teilweise ganz gut Bismarck, der zwar viel verhandelt hat, aber auch nicht vor Intrigen und Täuschungen zurück schreckte, um seine Ziele zu erreichen und auch einige Kriege zwar für einige Zeit verhindert hatte, aber auch selbst welche geplant provozierte, um seinen Zielen näher zu kommen. )

Der Stratege Karl von Klausewitz hatte auch mal die berühmte Erklärung gesagt, dass Frieden und Krieg sich nicht so genau durch die Motivation und Ziele der einzelnen Parteien unterscheiden, sondern dadurch, dass im Krieg der Konflikt offen auf den Schlachtfeldern ausgetragen wird.

Gerade diese Art von Diplomaten bringt ein besonderes Potential zur Entwicklung längerer Story Arcs. (Während die "idealistischen Friedensstifter" natürlich häufig, bei Erfolg, das ganze Konzept der Serie erst einmal über den Haufen werfen würden.)






Trends/Entwicklungen des Genres, die mir aufgefallen waren.

Körperliche Bestrafung
Dies war früher im Genre relativ verbreitet und als gut/richtig beschrieben. Beispielsweise bei Starship Troopers, wo Soldaten sogar öffentlich vor der Kompanie ausgepeitscht wurden. In Mobile Suit Gundam wurde Amuro Rei auch teilweise ständig von seinen Vorgesetzten für Fehler geprügelt.

Mittlerweile wird diese Art der Disziplinierung in Military Sci Fi Geschichten aber immer mehr abgelehnt. Entweder wird sie als Ausdruck von Hilflosigkeit der Vorgesetzten dargestellt, der aber alles nur schlimmer macht und keine Probleme löst.

Oder, statt dieses Führungsstils wird als Alternative ein verständnisvoller Führungsstil gezeigt, wo Vorgesetzte im Hinblick auf die Hintergründe des jeweiligen Soldaten selbst extreme Fehler verzeihen, oder den jeweiligen Beschuldigten nur mit Worten ermahnen und ihre persönliche Enttäuschung über das Fehlverhalten zum Ausdruck bringen. (Oder ihn alternativ in die Arrestzelle werfen.)

(Beispielsweise bekam Amuro Rei in Gundam von 1979 noch Prügel für den starken Widerspruch gegenüber seinen Vorgesetzten. Aber im Vergleich dazu, als Shinji Ikari in Neon Genesis Evangelion aus Trotz Teile des HQs Verwüstet und damit einen in die Milliarden gehenden Schaden anrichtete, bekam er nur eine Untersuchungshaft und der Kommandant hat ihm gesagt, wie enttäuscht er persönlich von Shinjis Verhalten war.)

Es gibt dabei natürlich wie immer Ausnahmen. (Meistens für extrem schwere Vergehen des Untergebenen, wie bei Rebuild of Evangelion 3, wo Shinji versehentlich für den Tod eines großen Teils der Menschheit verantwortlich war. Es gibt immer Momente, wo selbst dem verständnisvollsten Kommandanten die Hutschnur platzt.)

Außerdem wird scheinbar die Androhung einer Strafe (nach dem Motto "Eigentlich müsste ich dich vor ein Erschießungskommando stellen, aber das will ich nicht. Sorge nicht dafür, dass ich meine Meinung noch einmal überdenke."), von den meisten Autoren als Vertretbar angesehen, egal, wie schlimm die Strafe nun ist. (Obwohl so eine Drohung allein schon Grausam sein kann, selbst wenn sie nicht in die Tat umgesetzt wird. )

Und wie immer wird der Gegner bei so einem Trend auch meistens ausgenommen.


Wehrpflicht
Da gibt es eine geteilte Meinung, aber durch das Genre zieht sich eine starke Ablehnung der Wehrpflicht. (Entweder ausgedrückt durch eine Freiwilligenarmee oder durch das Aufzeigen negativer Folgen einer Wehrpflicht.)  Scheinbar, meinem Gefühl nach, sind bei US Serien häufiger Freiwilligenarmeen zu sehen, als bei Medien anderer Länder.

Dies liegt wahrscheinlich daran, dass einer der "Väter des Genres", Robert E. Heinlein, die Wehrpflicht extrem stark ablehnte und sich damals für die politische Abschaffung der Wehrpflicht in den USA eingesetzt hatte. (Bei Starship Troopers ist die Regelung, dass man nur durch den Wehrdienst ein Wahlrecht bekommen kann, als Alternative zur Wehrpflicht erdacht wurden. Heinlein war gegen die Wehrpflicht, sah aber die allgemeine Möglichkeit der politischen Mitbestimmung nicht als Essentiell für die Demokratie an. (Im Gegensatz zu Menschenrechten.) Deshalb war für ihn die Vorstellung OK, dass jeder Bürger sich sein Wahlrecht erst einmal durch Leistungen verdienen muss. Diese Vorstellung Heinleins als Maßnahme zur Erhaltung der Freiheit der Bürger und als Alternative zum Wehrdienst, wurde aber von vielen Kritikern als Merkmal großer Unfreiheit wahrgenommen. Besonders in Europa, wo man traditionell das Mitbestimmungsrecht des Bürgers viel stärker Wert schätzt, als in der amerikanischen Philosophie. )



Andere Trends
- Eine Möglichkeit eines friedlichen Endes eines Konflikts wird heutzutage viel eher in Betracht gezogen, als in Geschichten der 50er, 60er und 70er.
- Viele Geschichten haben mittlerweile optimistischere Aussichten auf die Zukunft, als frühere Werke. Die vorherrschende Meinung ist mittlerweile oft "egal, wie schlimm die Situation ist, es gibt immer eine Chance, sie zu ändern. Es muss nicht immer bis zum Äußersten gehen."
- Die vereinte Erde und Crews aus verschiedenen Nationen. (War schon bei Heinleins Starship Troopers vorhanden, wurde aber durch Star Trek extrem populär.)

SSJKamui:
Dieser Artikel eines echten taktischen Analysten der US Armee zum Thema Weltraumkrieg und Science Fiction könnte für viele hier nützlich sein: http://www.foreignpolicy.com/articles/2012/09/28/aircraft_carriers_in_space

Besonders der Hinweis, dass Warpantrieb etc. möglicherweise Überraschungsangriffe fördern könnten. (Dazu fällt mir die Breen Attacke auf die Erde bei DS9 an.)

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