So, gelesen

Das Wiedersehen von Edwards und Kendall ist schön zu sehen, weil man gut mitbekommt, was beide verbindet. Allerdings erinnert mich die Art der Zusammenfassung an die Methode von Soaps, Gelegenheitszuschauern zu erklären, was für Leid und Liebe bestimmte Personen miteinander teilen

Dass sich Kommandant und Chefärztin näher kennen, scheint aber nicht nur Vorteile zu haben

Die gute Dame läßt sich ja ganz schön bitten, ehe sie die Gelpacks untersucht!

Für viele nitpicking, für mich schon wichtig: Der Captain heißt Tobias Edwards. Er ist doch schon sowas wie der Protagonist, er wird aber weniger als Mensch des Privaten sondern über sein Amt vorgestellt (jedenfalls in dieser Episode, von der guten Frage der Admiralin abgesehen). Und da werde ich hellhörig, wenn er plötzlich nicht mehr \'Captain\' oder \'Edwards\' genannt wird, sondern \'Tobias\'. Benutzt Du den Vornamen etwa nur zur Paraphrase oder hat das einen höheren Sinn?
(Bei der Vorstellung von Elathia Touran musste ich schmunzeln und an einen Ausspruch vom Altkanzler Schröder denken: Wenn man mal einen Namen vom Gegenüber nicht weiß, sich das aber nicht anmerken lassen möchte, muss man einfach sagen: \"Guten Tag,
Herr ... ?\" Und wenn der dann \"Müller\" [oder was auch immer] antwortet, muss man sagen: \"Ja das weiß ich doch! Aber der Vorname ist mir im Moment entfallen.\"

Wahrscheinlich das sinnvollste, was Herr Schröder je gesagt hat

)
was die Technik anbelangt: Für mich vermitteln ein paar Ansätze (\"Dateiwiederherstellung\") zwar eine Vertrautheit, die für das Begreifen wichtig sind und damit dann auch ein Gefühl vermitteln können, doch - und das ist dann die andere Seite der Medaille - es wirkt auf mich einfach so was von unmodern. Ein System, das uns heute vertraut vorkommt, in vierhundert Jahre? Das wäre fast ein wenig so, als hätten unsere Großeltern noch stets die Wachstafel benutzt.
Die Idee mit den Gelpacks ist aber eine super Nutzung der technischen Vorlagen aus ST! Und wie Du das fünfte Kapitel enden lässt, erzeugt schön Spannung.
Und der Einfall mit der Warp-Spule ist auch gut.
Die weiteren Erklärungen zum Zustand oder sagen wir besser zu den Problemen der Gelpacks sind mit viel Hingabe geschrieben. Auch den Computer-Kern finde ich schön beschrieben.
Eine Sache, die noch subjektiver ist als der Rest des hier geschriebenen

: Mir ist da zu viel beschrieben, denn jeden Schritt des Captains (wie er zum Transporterraum geht, sich mit dem Chief unterhält, das Pack ausbaut...) muss ich nicht mitverfolgen. Ähnliches gilt für die Offiziersbesprechung. Klar, das kann athmosphärenbildend sein und man erfährt viele nette Hintergründe - aber viel gebracht hat mir die Szene nicht, jedenfalls nicht, bis es zur Diskussion um die Phaser auf der Krankenstation ging.
Der Trick mit der Holosimulation war schön umgesetzt. Gefällt mir. Zwar ist es etwas kritisch, dass Du die Beschreibung zuvor so von \"außen\" vorgenommen hast, aber das fällt nicht schwer ins Gewicht und sollte den Trick nicht unterbinden.
Beim ersten Waffentest musste ich an die ENT- und die \"Raumpatrouille Orion\"-Folge denken

Interessant finde ich Deinen Umgang mit der Autorität des Captains. Es gibt häufig Stellen, so nach dem Etappenlesen jedenfalls mein Eindruck, in denen Du darum kümmerst, wie die verschiedensten Crewmitglieder mit ihm umgehen. Ich weiß noch nicht, wie ich das deuten soll, aber Du würdest da jetzt sicher sagen, dass sei keine Absicht und deswegen auch nicht weiter zu durchleuchten

Ich muss gestehen, dass mich die Interpunktion etwas genervt hat, weil ich es einfach gewohnt bin, dass die direkte Rede nur dann mit einem Punkt abgeschlossen wird, wenn darauf kein Anschluss folgt. Umgekehrt ist es seltsam, wie häufig Sätze ohne Punkte oder Fragezeichen enden. Tja, und Rechtschreibung... vom Unterschied zwischen \"das\" und \"dass\" fange ich am Besten gar nicht erst an

Grundsätzlich muss ich zugeben, dass ich Deine inhaltliche Ausrichtung für die ersten beiden Teile sehr mutig finde. Die Vorstellung der Crew ist ja für einen Piloten (und die nächsten Folgen) obligatorisch, aber nur als Bestandteil und nicht als einziger Inhalt. Und hier geht es mir in der Wahrnehmung ähnlich: Die Idee, technische Schwierigkeiten zum Inhalte einer Episode zu machen, ist gut und schafft eine ganz eigene Atmosphäre (und zeitlich ist das ja für ein Schiff, das sich noch im Dock befindet, angemessen); aber - wahrscheinlich bin ich da fehlgeleitet - so besonders reißt mich das jetzt auch wieder nicht mit, und leider ist man als Autor einer Serie ja immer darauf angewiesen, dass die Leser am Ball bleiben wollen; ich finde, in den ersten beiden Folgen hast Du Dich zu sehr auf die Vorstellung des Settings verlegt. Allerdings...
Der Schlusssatz ist wunderbar - ich finde, er macht auf unvergleichbare Weise Lust auf die Fortsetzung
