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"Die Moral von der Geschicht..."

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SSJKamui:
Weil ich denke, das könnte besonders Belar nutzen, eine kleine Einführung in Theorien zur Geschichte:  (Das kann z.B. für Zeitreisen oder zur Konstruktion von Alienvölkern gut eingesetzt werden.)

1. Wer bestimmt den Verlauf der Geschichte?
Da gibt es 2 konkurrierende Theorien:

- Die Theorie der großen Männer
Dies ist die einleuchtendere Variante. Diese sagt, die Geschichte wird von einzelnen Personen bestimmt, welche eine (gute oder weniger gute) Idee hatten und damit andere Leute von etwas überzeugen. Beispielsweise hat Karl Marx für den Kommunismus gesorgt, Locke, Voltaire Montesqieu etc. für die französische Revolution etc. Hätte es diese Leute nicht gegeben, währen die geschichtlichen Ereignisse nicht eingetreten.

Nach dieser Theorie könnten beispielsweise Zeitreisende, die in Braunau am Inn Hitler töten, damit den zweiten Weltkrieg verhindern. (Oder der 2. Weltkrieg wäre dann nicht von Hitler, sondern von Stalin ausgegangen, aber in Deutschland hätte es keine Nazis gegeben.)

Leute, die an diese Idee glaubten waren Thomas Carlyle, Friedrich Nietzsche, Oswald Sprengler, Joseph Campbell, Sören Kierkegaard und in der Gegenwart der russische Philosoph Alexander Geljewitch Dugin. Nietzsche sagte dazu sinngemäß: "Geschichte wird nicht von Mitläufern geschrieben".

Laut Dugin sei ein freier Mensch auch einer, der den Lauf der Geschichte ändern könnte, anstatt der Geschichte zu folgen. In eine ähnliche Richtung tendiert Joseph Campbell, der meint, dass solche Personen meistens die Grundlage für Heldensagen gegeben haben.



- Theorie der Volksgeister
Die Gegentheorie ist die, dass Ideen und Trends quasi in der Luft liegen und die einzelnen Personen wie Marx etc. in Wahrheit nur die Vollstrecker der Konzepte seien, die irgendwie schon in der Luft liegen. Und große Männer seien nur deshalb große Männer, weil sie von ihrem Umfeld geprägt wurden. Ohne die Prägung durch das Umfeld wären sie keine großen Männer geworden.

Ein Beispiel dafür wäre die Entstehung der Science Fiction. Jules Verne, Mary Shelley, Edgar Rice Burroughs etc. haben unabhängig voneinander die Ideen entwickelt, die dann zur Entstehung der Science Fiction führten. Und auch neben Karl Marx gab es andere Autoren, die unabhängig voneinander kommunistische Ideen entwickelt hätten.

Und Individuen könnten, selbst wenn sie gegen Entwicklungen arbeiten, diesen Entwicklungen sogar helfen. ("List der Vernunft")

Die Implikation davon wäre, dass es keine Auswirkungen auf die Politik gehabt hätte, wenn Zeitreisende Hitler töten würden. Die würden, wenn sie in die Gegenwart reisen, feststellen, dass eine andere Person Hitlers Platz eingenommen hätte und exakt das Selbe getan hätte, wie Hitler.

Sehr viele Demokraten vertreten die Theorie der Volksgeister.

(Anmerkung: Durch sowas könnte man gut in Zeitreisegeschichten Zeitparadoxien erklären. Und man könnte damit als Autor einige böse Überraschungen anstellen.)




2. Wie verläuft die Geschichte

- Fortschritt:
Das ist die Idee, Früher war alles schlechter, wir haben es jetzt besser als Früher. Und Morgen wird es noch besser sein als Heute. Laut Kant wird der Lauf der Geschichte wesentlich durch das Dilemma zwischen Wunsch nach Gemeinschaft und Wunsch nach dem Allein sein (wie bei Schopenhauer: Je näher 2 Menschen kommen, desto mehr können sie sich weh tun, aber der Mensch empfindet auch Schmerzen, wenn er allein ist. Wer Neon Genesis Evangelion oder meine Serie guckte, kennt den Spruch.) Dieses Dilemma würde laut Kant durch eine Verbreitung rechtstaatlicher Prinzipien immer mehr gelöst. Gleichzeitig würde es zu immer mehr Welthandel kommen, weshalb Kriege immer mehr potenzielle Kunden töten können und so dem Marktteilnehmer direkt schaden. Deshalb würde ein Weltmarkt die Welt auch immer Friedlicher machen, bis irgendwann ein ewiger Frieden erreicht sei. (Den Begriff müssten hier einige von mir kennen.)

Also ist der freie Markt laut Immanuel Kant essentiell, um den Weltfrieden zu erreichen. Ohne freien Weltmarkt und Globalisierung würde kein Frieden möglich sein.

Auguste Comte sieht den Fortschritt eher im Bereich der technischen Entwicklung. Damit sei ein Bewusstseinswandel zu mehr rationalem Denken im Gange. Die Menschheit würde sich Parallel zur geistigen Entwicklung eines einzelnen Menschen entwickeln. Der erste Schritt sei eine animistische/schamanistische Vorstellung, dass die Welt belebt sei und überall Naturgeister leben würden, welche der Mensch gnädig stimmen müsste. Diese Naturgeister hätten sich abstrahiert zu religiösen Vorstellungen. Die Mündung dieser Entwicklung sei die Einteilung in Welt und einzelnen Schöpfergott. Und von dieser Religion her würde sich der Mensch dann wegentwickeln zur Idee von manipulierbaren Naturgesetzen und einer wissenschaftlichen Zivilisation.

Laut Hegel sei die Geschichte eine Geschichte der Ideen. Idee A würde gegen Idee B stehen und beide würden an der Realität ausprobiert werden, weshalb dann eine Idee beibehalten wird, oder beide Ideen kombiniert werden, zu einem Ganzen.

Dugin tendiert stellenweise in eine ähnliche Richtung wie Hegel. Bei ihm sind es aber 2 Ideen, die die ganze Zeit im Wettstreit standen: Die Idee, die Gesellschaft als Händlervolk zu organisieren. (Er nennt als Beispiel Griechen, Phönizier etc. Bei Star Trek wären die Ferengi ein Beispiel und bei Star Wars die Toydarianer.) Oder die Gesellschaft als Kriegervölker zu organisieren (Römer, Germanen, antike Japaner, Russen, Sarrazänen, Mongolen etc. Bei Star Trek offenslichtlich die Klingonen und bei Star Wars offensichtlich die Mandalorianer.)

Es gäbe de Facto eigentlich nur Händler oder Krieger und nichts Anderes. Händlervölker seien kleinere Völker gewesen, die ihren Rohstoffbedarf nicht allein erfüllen könnten und keine große Streitmacht gehabt hätten, weshalb sie mit den Nachbarn hätten Handel treiben müssen. Händlervölker sind eher konkurrenten untereinander, materialistischer, aber wegen dem friedlichen Kontakt mit anderen Völkern auch offener und toleranter. (Wenn man einem fremden Händler sagen würde, seine Lebensweise sei komplett dämlich, würde er keinen Handel mehr treiben.)

Kriegervölker lebten meistens auf einer größeren aber kargen Fläche. Diese hätten, um Ertrag zu erzielen, stärker zusammen arbeiten müssen. Deshalb seien Kriegervölker auch autoritärer und undemokratischer. Händler werden schneller Gefallen an der Demokratie finden, als Krieger. Krieger wären auch eher auf Tradition, Werte, Familie und Zusammenhalt bedacht, als darauf, untereinander in Konkurrenz zu treten. Händler würden schneller neue Entwicklungen akzeptieren, weil diese da neue Einnahmequellen sehen würden. Der typische Wert eines Kriegers sei die Ehre und die Tapferkeit

Diese beiden Grundtypen des menschlichen Zusammenlebens lägen laut Dugin seit Menschengedenken im Klinsch  und dieser Konflikt hätte die Weltgeschichte erzeugt. 

Laut Dugin hätte dies allerdings auch einen Nebeneffekt. Man könne laut ihm nicht mit Krieg die Demokratie in ferne Länder exportieren, wie es Bush versuchte, da bei Kriegervölkern die Demokratie meistens nicht funktionieren würde, sondern eher zu Chaos und Bürgerkrieg führen würde.

Nietzsche war der Meinung, der einzige Fortschritt sei in der Anhäufung von Wissen und darin, dass man heute in der Lage sei, nachzulesen, was Leute früher gedacht hätten, und dies weiter zu entwickeln. Er nannte dies die "Republik der Genialen". (Also könnte man ein Volk am Besten zurück in die Steinzeit versetzen, wenn man seine Bibliotheken niederbrennt. Walter M. Millers Buch "Lobgesang auf Leibowitz" behandelt auch sowas in der Art, genau so wie die Babylon 5 Folge "in 100 Jahren, in 1000 Jahren".)

Karl Marx war der Meinung, essenziell sei die Geschichte ein Kampf zwischen ausbeuterischer Oberschicht und ausgebeuteter Unterschicht und mit jedem Schritt der Gesellschaft gibt es weniger Ausbeuter.


- Das Endziel der Geschichte
Aus dem Gedanken an einen Fortschritt impliziert sich auch die Frage nach einem Ziel des Fortschritts. Da aber eine Anmerkung: Dies ist eine Theorie, die implizit sehr religiös ist und wahrscheinlich auf der Offenbarung des Johannes basiert.

Hegel, Francis Fukuyama etc. gehen davon aus, das Ende der Geschichte bedeute die Verbreitung der Demokratie auf der Welt. Wenn alle Welt Demokratisch sei, dann sei das Ende der Geschichte erreicht. Deshalb müsste man die Demokratie auch durch Krieg verbreiten. (Die These hat George Bush massgeblich beeinflusst.) Bei Karl Marx ist das Ende der Geschichte die kommunistische Weltrevolution und das Absterben des Staates, damit alles wieder auf den friedlichen Urzustand zurück ginge.

Laut Teilhard de Chardin bestünde das Endziel der Geschichte darin, dass sich intelligente Völker zu einer Superintelligenz entwickeln. (Siehe dazu Perry Rhodan, Childhoods End, Neon Genesis Evangelion etc. Die Frage ist, ob die borg das ebenfalls seien.)

Ray Kurzweil beschreibt das Endziel der menschlichen Geschichte darin, einen Computer zu bauen, der besser denken könne, als ein Mensch. (Grundlage dafür ist das Van Neumannsche Gesetz, nachdem sich alle 2 Jahre die Zahl der verbauten Transistoren verdoppelt.) Ab dann würde die Geschichte der Maschinen beginnen, da diese dann einen noch besseren Computer bauen könnten und so dem Menschen überlegen werden könnten. Dies würde dann am Ende zu einer technischen Variante von Chardins Superintelligenz führen.

Prominente Gegner der Theorie vom Ende der Geschichte waren unter Anderem die Autoren von Star Trek 6. Deshalb hat Kirk auch zu einem Sternenflottenverschwörer gesagt: "Manche Leute halten dies für das Ende der Geschichte, aber die Geschichte fängt gerade erst an." Das war eine versteckte Anspielung auf solche Theorien.

Laut einigen Leuten wie Hans Hermann Hoppe oder Alexander Dugin sei Fukuyamas Ende der Geschichte nur der Zenit des Westens gewesen. 1989 hätte der Westen den Kommunismus besiegt und wäre als Sieger aus der Geschichte hervorgegangen und sei seitdem im Zerfall. Man würde eigene Werte wie Menschenrechte nur als Kriegspropaganda nutzen und es würde zu immer mehr Wirtschaftskrisen kommen, welche den Westen zerstören würden. Gleichzeitig würden die BRICS Staaten wachsen.

Laut dem Autor Dimitrious Kisoudis liegt das auch daran, dass der Westen während des Kampfes der Ideologien Fehler in der Geld- und Wirtschaftspolitik gemacht hätte und nachdem er den Kampf der Ideologien gewonnen hätte, würde der Westen von allen alten Fehlern eingeholt und zerstört werden. Insbesondere seien hier Staatsschulden zu nennen, die man während des 20. Jahrhunderts massiv aufgehäuft hätte. (Und Probleme mit dem Geldsystem und der mangelnden Deckung der Währung.)


- Rückschritt
Dies ist eine Sicht, die davon ausgeht, Früher war alles besser, und die Welt befinde sich im Zerfall. Die Leute werden immer unmoralischer, unfreier etc. Entweder war die Welt schon immer im Zerfall, oder erst seit der Französischen Revolution etc.

Ein prominenter Theoretiker dieser Denkrichtung war Julius Evola. Dieser glaubte, der Mensch würde immer profaner und unmoralischer werden. Institutionen wie die Ehe etc. würden langsam zu Grunde gehen. Die Menschen würden immer Profaner (z.B. war im Mittelalter die Ehe als heiliger Bund definiert, während Kant im 18. Jahrhundert die Ehe als "Vertrag zur wechselseitigen Nutzung der Geschlechtsteile" definierte) nur noch ihre vulgären Bedürfnisse befriedigen wollen, aber nicht mehr nach der geistigen Vervolkommnung streben und weil die Leute immer unmoralischer würden, würde es immer mehr Gesetze geben. (Ein moralischer Mensch würde auch niemanden umbringen, wenn Mord erlaubt sei, und nur ein unmoralischer Mensch braucht weltliche Strafandrohung, damit er niemandem Gewalt antut.)

Gleichzeitig würde laut Evola alle anderen Kategorien zerstört werden und es würde ein "Führer und Volk" Denken übrig bleiben, was politisch gefährlich sei und am Ende im Stalinismus (und Vergleichbarem) münden würde.

Nietzsche meinte, die Aufklärung hätte einen Doppelcharakter gehabt. Sie könne deshalb den Menschen in die Freiheit führen, oder in die Barbarei.

Diesen Gedanken entwickelten Theodor Adorno und Max Horkheimer weiter und sahen neben der Befreiung von schlechten Traditionen das Problem, dass seitdem die Menschen von einer instrumentalen Vernunft befallen seien, wo alles nur noch nach Nützlichkeit, Effizienz etc. bewertet werden würde. Aus diesem hätte sich auch der Totalitarismus entwickelt, als kalte, auf effizienz gebügelte Vernichtungsmaschine. Man würde gleichzeitig die Menschheit durch Werbung etc. einlullen, damit sie nicht merken, in was für einer Gesellschaft sie eigentlich leben. (Und Werbung könnte den Menschen selbst die abartigste neue Entwicklung schmackhaft machen.)

Heidegger tendierte in eine ähnliche Richtung wie Adorno und glaubte auch, der Mensch würde zu kaltem Effizienzdenken verkommen und deshalb würden immer mehr Menschen in einer Art Soziokybernetischen Maschine gefangen sein, in der sie nur noch existieren, um das System am Laufen zu halten. (Wie Ernst Jünger sagte, man gaukelt dem Arbeiter die totale Kontrolle vor, während man ihm gleichzeitig die Kontrolle komplett entzogen hätte.) Dies würde de Facto bedeuten, dass die Menschen über die Maschinen triumphieren und die endgültige Katastrophe sei gekommen, wenn Gentechnologie und KI entwickelt würden und die Maschinen einen Weg finden würden, eine Energiequelle unabhängig vom menschlichen Einfluss zu kontrollieren. (Was dann passieren würde, kann sich hier jeder, der Terminator, Matrix etc. geguckt hat, gut vorstellen. )

Dugin hat eine ähnliche Vorstellung wie Heidegger. Der sieht aber Implantate, plastische Chirurgie etc. als Vorstufe zur Herrschaft der Maschinen und sieht deshalb solche Entwicklungen und auch geschlechtsangleichende Operationen mehr als negativ.

Der Unabomber Theodore Kaczinsky tendierte ebenfalls in eine ähnliche Richtung.

Eine Art von Verfallstheorie hatte auch Ludwig von Mises. Der meinte, ein staatlicher Eingriff in die Wirtschaft würde ein sensibles Gleichgewicht durcheinander bringen, weshalb aus einem Eingriff dann mehr Eingriffe erwachsen, weshalb am Ende der Staat immer mächtiger und der Bürger immer unfreier würde. (Beispielsweise würde bei einer Mietpreisbremse es für Firmen unattraktiver, Wohnungen zu bauen, weshalb eine Knappheit an Wohnraum entsteht, weshalb der Staat den Bau von Wohnungen fördern müsse, was weitere Schäden anrichten würde.)



- Es gibt keine gesellschaftliche Entwicklung
Einige Philosophen gehen davon aus, dass es keine gesellschaftliche Entwicklung gibt und sich nur die Begriffe ändern würden. Beispielsweise würde es heute immer noch Sklaverei geben, weil sowas wie ein Euro Jobs auch nichts Anderes als Sklaverei sei.



- Zyklische Theorien
Es gibt einige Leute, die davon ausgehen, dass die Geschichte zyklisch verläuft mit einer Höherentwicklung, einem Verfall, einer Katastrophe und danach wieder einer Höherentwicklung.

Bei Gundam Wing wurde dies zusammengefasst als : "Die Weltgeschichte ist ein endloser Walzer bestehend aus Krieg, Frieden und Revolution"

Die einfachste Form ist hierbei der Kondratiev Zyklus. Der geht davon aus, mit einer neuen Erfindung wächst die Wirtschaft, irgendwann hat das Wachstum seinen Zenit überschritten und es kommt zu einer Krise, die erst durch eine neue Erfindung beendet wird. Laut John Maynard Keynes müssen sich Staaten darauf vorbereiten und in "fetten Jahren" mehr Steuern einnehmen und in Krisen durch Konjunkturprogramme intervenieren, um deren Auswirkungen abzuschwächen. Dies solle man auch mit neuer Staatsverschuldung machen. (Diese Idee Keynes wurde kräftig missbraucht vom Westen. Siehe Griechenland.)

Die österreichische Schule der Nationalökonomie meint, diese Zyklen werden erst durch das Eingreifen der Regierung verursacht.

Schon in der Antike gab es die Idee, dass Staatsformen in einem Kreislauf sind. Aus einer Diktatur entwickelt sich eine Monarchie. Diese wird in einer Revolution gestürzt, woraus sich eine Demokratie entwickelt. Diese korrumpiert und wird zu einer Pöbelherrschaft/"Tyrannei der Mehrheit" mit einem Rückfall in die Barbarei. Das Land würde dann wieder durch einen Diktator geeint, der zu einem Monarchen werden würde.

Im alten Rom meinte man, man könnte dies aufhalten, durch eine Republik als Kombination der Formen. In einer Republik gibt es eine Oligarchie, die demokratisch vom Volk gewählt wird, an deren Spitze ein Alleinherrscher als Repräsentant des Staates sitzt.

Oswald Sprengler meinte, solche demokratischen Republiken seien davor nicht gefeit. Dort würde die Wirtschaft immer unmoralischer werden und die Leute ausbeuten. Die Politiker würden immer korrupter werden und die Bevölkerung würde immer Ärmer. Dies würde ein politisches Chaos mit mangelnder Handlungsfähigkeit der Regierung hervorrufen. An dessen Ende würde das Volk einen Diktator an die Macht wählen, welcher die Demokratie beseitigt. Danach würde der Diktator andere Länder überfallen, einen riesigen Krieg vom Zaun brechen und entweder den Staat neu beleben oder endgültig vernichten. (Siehe Napoleon, Hitler, Stalin, Putin, ISIS etc. Die Liste ist Endlos. In Fiktion fällt hier vor Allem der Name Palpantine ein. )

Adorno meinte, Sprengler sei da hellsichtig gewesen. Auch, weil der das lange vor dem Jahr 1933 verfasste und meinte, der nächste Staat, den das treffen würde, sei die weimarer Republik. Adorno meinte, dieser Zyklus würde von Problemen in der Kindererziehung verursacht. (Stichwort "Autoritäre Persönlichkeit".)

Lloyd de Mause geht von ähnlichen Gedanken wie Adorno und Sprengler aus und meint, dieser Cäsarismus (also Hitler etc.) sei vom inneren psychischen Verlangen des Volkes ausgelöst, sich an anderen Völkern für erlittene Traumata zu rächen und sich einen Sündenbock zu suchen, den sie ungestraft "quälen" könnten.

SSJKamui:
Hab was interessantes entdeckt, woraus Star Trek scheinbar philosophisch basiert:

Posadismus
Diese Idee ist eine Form des Kommunismus, aber die ist teilweise so schräg und seltsam, dass die Mehrheit der Kommunisten diese unter den Teppich kehren. In einigen der seltsamen Aspekte erinnert dies an die Religion des esoterischen Hitlerismus, was die radikale Rechte hervor brachte und kann an einigen Stellen als das linke Pendant dazu angesehen werden. Einige Ähnlichkeiten sind auch verblüffend.

 Wenn man den Posadismusals Star Trek Fan liest, kommt einem das aber massiv bekannt vor. (Obwohl scheinbar viele Star Trek Fans, auf Grund der Seltsamkeiten dieser Ideologie, diese Verbindung auch lieber unter den Teppich kehren. )

Der Posadismus wurde von einem verfolgten Trotskyisten erstellt, der aus Russland floh. Dieser nimmt an, dass es intelligente Alienspezies gibt. Die meisten dieser Spezies würden aber nur mit Fremden kontakt aufnehmen, die ein technisches Niveau hätten, was hoch genug ist.

Und jetzt wird es interessant: Der Posadismus hat 3 Prophezeiungen für die menschliche Zukunft, die wir hier irgendwo schonmal gehört haben:
1. Es wird zu einem nuklearen dritten Weltkrieg kommen.
2. Danach wird die Menschheit einen technologischen Durchbruch schaffen, der dazu führt, dass Aliens mit uns kontakt aufnehmen wollen.
3. Dies wird irgendwann dazu führen, dass die Menschheit und verschiedene Aliens eine Föderation mit einem sozialistischen Wirtschaftssystem gründen werden.

hier ein artikel mit weiteren Infos.
https://www.nytimes.com/2017/07/24/opinion/make-it-so-star-trek-and-its-debt-to-revolutionary-socialism.html

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