Autor Thema: Games und Stories  (Gelesen 5973 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Games und Stories
« am: 30.01.11, 12:28 »
Hab gerade eine interessante News gefunden

Nämlich das Games Stories besser erzählen müssen.

http://www.gamestar.de/news/branche/2320702/visceral_games.html


und auch die Kommentare dazu sind sehr interessant.

Und daher wollte ich mal eure Meinung erfragen. welches Game hat euch von der Story her am meisten gefesselt? oder wo sagt ihr, die Geschichte war ja bäääh?

Brauchen spiele überhaupt ne Geschichte?
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Games und Stories
« Antwort #1 am: 30.01.11, 12:43 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Brauchen spiele überhaupt ne Geschichte?

Ich finde, das kommt auf das Spiel und die Erwartung an.
Manche Spiele sollen ja quasi nur die Reaktionsschnelligkeit ansprechen; man reagiert uaf das, was einem vorgesetzt wird. Storytelling für eine Formel1-Rennsimulation ist zwar nicht undenkbar, aber grundsätzlich wohl auch nicht nötig.
Bei Descent 3 wurde versucht, eine Rahmenhandlung zu stricken; nett, aber nicht notwendig, damit das Spiel funktioniert.
Adventures und Ego-Shooter sollten mMn aber durchaus auf einen vernünftigen Plot zurückgreifen.

Das Thema der Geschichten in Spielen wird in den letzten Monaten und Jahren immer wieder auf die Agenda gebracht und ich sehe den Grund dafür in dem neuen Umgang mit Spielen. Die technische Seite ist auf breiter Front ziemlich überzeugend geworden, sodass die optischen Faktoren und das gameplay nur bedingt über den Stellenwert eines Spiels entscheiden. Durch die verbesserte Optik rückt das ganze näher zu einem Fotorealismus wie beim Film und damit steigen auch die Erwartungen in Bezug auf die Komplexität des Spiels und deren Vermittlung.
Da kann ich dann schon verstehen, wenn man eine durchgängige Interaktivität wünscht, denn die Lösung, einzelne Missionen/Kampagnen etc. zu spielen und dazwischen ein paar Minuten passiv von Cut-Scenes zu sitzen, funktionierte lange, erfüllt aber nicht mehr die gestiegenen Erwartungen.

sven1310

  • Global Moderator
  • Captain
  • *
  • Beiträge: 7.625
Games und Stories
« Antwort #2 am: 30.01.11, 12:57 »
Ich muss zugeben das ich in den letzten Jahren immer weniger Games gespielt habe und meine Zeit mehr in 3D und Photomaipulationen gesteckt habe.
Aber ich schaue mir gerne Games Sendungen an usw. und gucke auf Youtube gerne Spielebererichte etc.
Ja und hin und wieder zocke ich auch nochmal ein wenig. :D

Das ist eigentlich ein Thema über das man Seiten schreiben könnte.
Besonders ein Retro zocker wie ich. :D
Ich vermisse z.B. die Guten alten spiele Anleitungen und Extras.
Wahren das noch schöne Zeiten als man ein gedrucktes Buch in der Hand hatte und kein Billigen PDF Rotz.
Wo sind die schönen Zeiten hin als man noch nicht diese blöden DVD Schuber hatte, ja sie sind Praktisch, aber die Kartons hatten noch stiel.
Früher hat man noch zu Spielen Handbücher, Karten und sogar beigelegte Romane bekommen mit Hintergrund Infos zu dem Universum den Charaktären etc.
Das war noch Cool.

Wie Max sagte es ist vom Spielthema abhängig.
Aber um deine Frage zu beantworten ich finde ein Spiel braucht eine Story und Charaktäre.
Es muss nicht immer Hamlet sein, wenn Bowser zum Hundersten mal die Prinzessin entführt kann man trotzdem seinen Spaß haben :D , aber nur stumpfes draufgebashe hat man meistens schnell vergessen es sei denn das Spiel hat wirklich das besondere.

Ich bin neulich über den Kanal hier gestolpert.
Die Berichte von dem, zugegebenermassen Hobby, Reviewer sehe ich mir ganz gerne mal an.
Hier ist ein drei Teiliger Bericht zu dem Thema den ich ganz Nett finde.

http://www.youtube.com/watch?v=K4ZZgM94pHw

http://www.youtube.com/watch?v=2LN22dqHAOI&feature=player_detailpage

http://www.youtube.com/watch?v=4NKXy4dcFEo&feature=player_detailpage

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Games und Stories
« Antwort #3 am: 30.01.11, 13:28 »
@max
Klar braucht nicht jedes Spiel eine Geschichte im eigentlichen sinne.

@sven
die Videos sind toll.

Und ich stimme dir auch zu, dass es nicht immer Hamlet sein muss.

aber wies in dem zweiten Video angemeckert wird, wird zu oft bei spielen die Klicheekiste nicht nur aufgemacht, sondern bis auf den letzten tropfen ausgewrungen.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Games und Stories
« Antwort #4 am: 30.01.11, 14:08 »
Ich denke ehrlichgesagt, es kommt auf das Game an. Man muss ja nicht unbedingt in einem Ego Shooter eine Xenogears artige Story haben wo man nebenbei die ganze Geschichte des Planeten erfährt. Bei RPGs sieht das aber dann schon wieder anders aus.

Generell ist mir aufgefallen. das viele Studios bei Sci Fi Kreativer sind als bei Fantasy Spielen. (Welche häufig, gerade bei westlichen Entwicklern ein wenig zu stark dem Herr der Ringe/Dungeons and Dragons Schema folgen, wenn es um Fantasy geht und sehr häufig in das Klischee der mitteläuropäischen Landschaft verfallen. Ich frage mich ja auch, warum es so wenige RPGs mit dem Setting einer irischen Landschaft gibt oder welche in Transsilvanien mit Vampiren.) Bei Science Fiction gibt es aber im vergleich dazu eine extreme Variationsbreite. Man vergleiche nur mal Mass Effect mit Fallout, um mal schon eine extremere Variation zu nennen.

Eines der großen Probleme in der Spielindustrie beim Thema Klischees ist leider auch, das man schnell auf gewisse Trends aufsetzt. (Zum Beispiel hatte ich mal eine Liste in einer PC Zeitschrift mit allen Spielen, die die Landung in der Normandie im Egoshooter Setting zeigten. Dies waren mehr als 20 Spiele innerhalb von 5 Jahren.  8o )

Ein anderes Problem ist, wenn Firmen Klassiker bei neuen Spielen kopieren wollen aber nur an der Oberfläche dessen kratzen, was den Titel so gut machte. Dies kann sogar bei den Firmen passieren, die die jeweiligen Klassiker selber hergestellt haben.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Games und Stories
« Antwort #5 am: 30.01.11, 14:36 »
Was glaube ich - vielleicht auch in erster Linie vonseiten der Tester? - immer öfter gefordert wird, ist eine Geschichte, die etwas wirklich neues erzählt und nicht nur als Beiwerk zu den Klischee fungiert. Ein gutes Negativ-Beispiel wäre meiner Meinung nach da \"Elite Force\" (der erste Teil, den zweiten kenne ich nicht). Das war natürlich nur ein klassischer Ego-Shooter und die Geschichte drum herum hat nichts dazu beigetragen, den stingenten Ablauf eines Shooter-Titels mit dem obligatorischen Endgegner zu durchbrechen.

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Games und Stories
« Antwort #6 am: 30.01.11, 14:41 »
Zitat
Original von Max
Was glaube ich - vielleicht auch in erster Linie vonseiten der Tester? - immer öfter gefordert wird, ist eine Geschichte, die etwas wirklich neues erzählt und nicht nur als Beiwerk zu den Klischee fungiert. Ein gutes Negativ-Beispiel wäre meiner Meinung nach da \"Elite Force\" (der erste Teil, den zweiten kenne ich nicht). Das war natürlich nur ein klassischer Ego-Shooter und die Geschichte drum herum hat nichts dazu beigetragen, den stingenten Ablauf eines Shooter-Titels mit dem obligatorischen Endgegner zu durchbrechen.


Nun ja, Ego Shooter und Geschichte ist eh so eine Sache.  Die klassischen Shooter vor Half Life hatten meistens ja nicht wirklich eine große Geschichte. Meistens war das eher der Vorwandt für die Mission.

Was mich jetzt momentan sehr stört sind viele Kriegs Shooter, die so dermaßen in Propaganda abdriften.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Games und Stories
« Antwort #7 am: 30.01.11, 14:53 »
Zitat
Original von SSJKamui
Nun ja, Ego Shooter und Geschichte ist eh so eine Sache.  Die klassischen Shooter vor Half Life hatten meistens ja nicht wirklich eine große Geschichte. Meistens war das eher der Vorwandt für die Mission.

Das stimmt; jedenfalls keine Geschichte, die mit einem Adventure-Spiel wie weiland \"Monkey Island\" zu vergleichen wäre.

Zitat
Original von SSJKamui
Was mich jetzt momentan sehr stört sind viele Kriegs Shooter, die so dermaßen in Propaganda abdriften.

Ja, das kann ein großes Problem sein, weil solche Spiele ja eine starke Identifikation auslösen (sollen).

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Games und Stories
« Antwort #8 am: 30.01.11, 15:00 »
Ja, das stimmt. Einige Genres sind wirklich besser für\'s Storytelling als andere. Es gibt aber auch so gewisse Unterschiede. Zum Beispiel begünstigt die Adventure Spielmechanik eindeutig Krimigeschichten.  

Zitat
Original von Max.
Zitat
Original von SSJKamui
Was mich jetzt momentan sehr stört sind viele Kriegs Shooter, die so dermaßen in Propaganda abdriften.

Ja, das kann ein großes Problem sein, weil solche Spiele ja eine starke Identifikation auslösen (sollen).


Nun ja, es gibt sogar gewisse Verträge mit der US Armee, dass die Spielehersteller Insiderinfos von der US Armee bekommen, wenn sie die Armee in kein schlechtes Licht rücken. Dies ist ein Grund für solche Plotelemente.

Drake

  • Gast
Games und Stories
« Antwort #9 am: 30.01.11, 15:15 »
Zitat
Original von SSJKamui
Generell ist mir aufgefallen. das viele Studios bei Sci Fi Kreativer sind als bei Fantasy Spielen. (Welche häufig, gerade bei westlichen Entwicklern ein wenig zu stark dem Herr der Ringe/Dungeons and Dragons Schema folgen, wenn es um Fantasy geht und sehr häufig in das Klischee der mitteläuropäischen Landschaft verfallen. Ich frage mich ja auch, warum es so wenige RPGs mit dem Setting einer irischen Landschaft gibt oder welche in Transsilvanien mit Vampiren.) Bei Science Fiction gibt es aber im vergleich dazu eine extreme Variationsbreite. Man vergleiche nur mal Mass Effect mit Fallout, um mal schon eine extremere Variation zu nennen.


Was die Settings angeht stimmt das natürlich. Im westlichen Fantasy-Bereich war selbst Dragon Age, was ja laut den Entwicklern selbst auch \"nur\" ein klassisches Fantasy- (und damit Pseudo-Herr-der-Ringe) Setting mit ein paar vornehmlich düsteren Variationen ist, schon recht \"ausgefallen\". Und echte \"Ausreißer\" wie Jade Empire (fernöstliches Setting) sind absolute Seltenheiten.

Dagegen findet man gerade in den Final Fantasy-Titeln mit jedem neuen Teil immer eine ziemlich gut durchdachte und einzigartige Welt. Spira (Final Fantasy X) ist nach wie vor ein selten erreichtes Highlight, ebenso wie Ivalice (Final Fantasy XII) und Cocoon (Final Fantasy XIII). Alle drei Welten hatten kaum etwas gemein, das Design war komplett unterschiedlich, auch wenn alle drei auf einem Mix aus Magie und Technologie basierten.

Und die vielschichte Story eines Final Fantasy VII oder X sucht man in vielen westlichen RPGs eher vergeblich.

Die einzige westliche Welt die mich in den letzten Jahren wirklich mitgerissen hat ist die von Mass Effect, die bereits nach zwei Spielen und ein paar Romanen und Comics ebenso interessant war wie die Star Wars- und Star Trek-Universen.

Das Halo-Universum ist ebenfalls sehr interessant, aber da schrecken mich die Spiele selbst irgendwie ab, da ich Shooter mit einer Konsolen-Gamepad-Steuerung für ein absolutes Unding halte.

Zitat
Original von SSJKamui
Ein anderes Problem ist, wenn Firmen Klassiker bei neuen Spielen kopieren wollen aber nur an der Oberfläche dessen kratzen, was den Titel so gut machte. Dies kann sogar bei den Firmen passieren, die die jeweiligen Klassiker selber hergestellt haben.


Du denkst dabei nicht zufällig an Square-Enix und Final Fantasy XII und XIII, oder? ;)

In Sachen Story bei Kriegs-Shootern muss ich echt mal eine Lanze für die Modern Warfare-Teile brechen (Call Of Duty 4 und 6). Vor allem der zweite Teil war (trotz Gameplay-Schwächen) absolut genial inszeniert und hatte eine Story die ich einem Pseudo-Gegenwarts-Shooter nicht wirklich zugetraut hätte.
Leider waren beide viel zu kurz und trotz der gelungenen Erzählung stellenweise sehr eintönig.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Games und Stories
« Antwort #10 am: 30.01.11, 16:23 »
ich muss hier Drake zustimmen. Für Mass Effect wurde ein interessantes Sci Fi Universum geschaffen.

Und zumindest Teil 1 erzählt durch aus eine gute Geschichte

teil 2 verliert ein wenig durch die immer gleichen Episden gerade bei den loyalitätsmissionen:

Die Liste:
Mein Vater ist ein Arsch (3 Leute)
Mein ex Kollege ist ein Arsch (3 Leute)
Mein Kind ist ein arsch (2 leute)
mein Kindkeit war fürn Arsch.(1 person)
Meine Spezies sind nur ärsche (1 person)

Da ist grunt mit seinen \"Ich werd jetzt erwachsen und muss als beweis einen 10 meter wurm Killen\" regelrecht innovativ.


Aber um mal meinen Top drei der besten spiele storys zu nennen.

- Half Life 2
Leicht bedrückendes Widerstandskämpfer wider willen szenario mit sehr gut animierten und da her lebensecht wirkenden Charakteren. Und e s gibt paar interessante Plottwists.

- Geheimakte Tunguska

sehr nett hauptfiguren und einer spannende verschwörungsgeschichte.

- World in Conflict

aufwendig inszenierte geschichte mit unterschiedlichen Charakteren, die einen jedoch hin und wieder überraschen.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Games und Stories
« Antwort #11 am: 30.01.11, 17:20 »
Zitat
Original von Drake
Zitat
Original von SSJKamui
Generell ist mir aufgefallen. das viele Studios bei Sci Fi Kreativer sind als bei Fantasy Spielen. (Welche häufig, gerade bei westlichen Entwicklern ein wenig zu stark dem Herr der Ringe/Dungeons and Dragons Schema folgen, wenn es um Fantasy geht und sehr häufig in das Klischee der mitteläuropäischen Landschaft verfallen. Ich frage mich ja auch, warum es so wenige RPGs mit dem Setting einer irischen Landschaft gibt oder welche in Transsilvanien mit Vampiren.) Bei Science Fiction gibt es aber im vergleich dazu eine extreme Variationsbreite. Man vergleiche nur mal Mass Effect mit Fallout, um mal schon eine extremere Variation zu nennen.


Was die Settings angeht stimmt das natürlich. Im westlichen Fantasy-Bereich war selbst Dragon Age, was ja laut den Entwicklern selbst auch \"nur\" ein klassisches Fantasy- (und damit Pseudo-Herr-der-Ringe) Setting mit ein paar vornehmlich düsteren Variationen ist, schon recht \"ausgefallen\". Und echte \"Ausreißer\" wie Jade Empire (fernöstliches Setting) sind absolute Seltenheiten.


Nun ja, das mit dem Düsteren ist leider ein problem vieler westlicher RPGs. Leider glauben scheinbar einige Designer, fornehmlich auf dunkle Farben zu setzen reiche aus um ein Spiel \"erwachsen\" zu machen. (Nichts gegen dunkle Farben aber manchmal stört diese Attitüde auch sehr.(Bei einigen Ego Shootern finde ich dieses Problem aber noch stärker. Da kommt es mir meistens vor nach dem Motto \"Wir sind so modern, wir können Schlamm in über 255 Variationen darstellen\"))

Bioware ist da echt die Ausnahme, da die durchaus gößere Farbbreiten schaffen können und trotzdem einmalige RPGs Produzieren. (Jedenfalls häufig. Es gibt auch leider ein paar Ausnahmen.)
 
Zitat
Original von Drake
Dagegen findet man gerade in den Final Fantasy-Titeln mit jedem neuen Teil immer eine ziemlich gut durchdachte und einzigartige Welt. Spira (Final Fantasy X) ist nach wie vor ein selten erreichtes Highlight, ebenso wie Ivalice (Final Fantasy XII) und Cocoon (Final Fantasy XIII). Alle drei Welten hatten kaum etwas gemein, das Design war komplett unterschiedlich, auch wenn alle drei auf einem Mix aus Magie und Technologie basierten.

Und die vielschichte Story eines Final Fantasy VII oder X sucht man in vielen westlichen RPGs eher vergeblich.




Genau meine Meinung. Das ist wirklich die stärke von vielen JRPGs. Bei Final Fantasy XII habe ich ehrlichgesagt sogar nur spärlich weitergespielt weil ich die erste Stadt so faszinierend fand.  (Irgendwie musste ich dabei sehr stark an die Dune Reihe denken, die ich sehr cool finde.) Ich habe auch bei vielen anderen RPGs meine Zeit häufig Sinnlos verbracht im Erkunden virtueller Städte.

Gerade auch die älteren RPGs wie Secret of Mana, Secret of Evermore, Illusion of Time und Terranigma haben echt coole Welten.

Die Welt von Final Fantasy XIII mochte ich aber nicht so ganz.

Die Final Fantasy Reihe hat aber manchmal das Problem, dass die Designer manchmal wirklich zu detailversessen sind. Dieser \"Barockstil\" zerstört manchmal leider die Glaubwürdigkeit. (Bestes Beispiel meiner Meinung nach die Highwind aus Final Fantasy VII, die wirklich schnittig, modern und extrem aerodynamisch wirkte, weshalb das Schiff wirklich sehr glaubhaft war als Flugzeug. Während dessen wirkte der Nachfolger des Schiffs in Final Fantasy Advent Children einfach nur unglaubwürdig. )  Deshalb warte ich momentan auf Versus XIII, da dies vom Design her moderner wirkt und diese typischen verzierten Elemente hauptsächlich bei gewissen Regierungssitzen vor kommen, bei denen es da wieder sehr gut passt, da es erstmal auch viele wirkliche Fälle solcher Regierungssitze gibt und das zweitens auch extrem dekadent wirkt, was so ein typisches Cyberpunk Upper Class Feeling erzeugt.

Abseits der Final Fantasy Reihe findet man auch viele JRPGs mit wirklich sehr ungewöhnlichen und trotzdem coolen Konzepten. Besonders \"The World Ends with You\" ist mir da besonders in Erinnerung geblieben. Zum Beispiel das Element der Modetrends, nach dem Motto \"Tut mir leid aber deine Rüstung ist echt nicht mehr Trendy\" :D

Die Zeldareihe, die man manchmal auch zum RPG Genre zählt (jedenfalls kenne ich genügend quellen, die das machen) hat auch meistens extrem beeindruckende Welten. (Beispielsweise Hyrule Castle Town in Ocarina of Time und Unruh Stadt aus Majoras Mask.)

Das mit der Story stimmt auch, obwohl die Klasse eines Final Fantasy VII wirklich lange nicht mehr erreicht wurde. (Ich vermute mal, das lag daran, dass viele Leute die an FF7 und Xenogears beteiligt waren nach der Fertigstellung von Xenogears Square verlassen haben und die Firma Monolith Soft aufgemacht haben.)

Was ich bei West RPGs Cool finde ist die häufig größere Freiheit. Deshalb fand ich die \"Verwestlichung\" einiger Final Fantasy Spiele gar nicht mal so schlecht, obwohl sich die Fans massenweise darüber aufregten. Zum Beispiel fand ich das neue Kampfsystem bei Final Fantasy XII extrem cool. Das war auch das erste Final Fantasy, wo mir der Kampf gegen kleinere Monster richtig spass machte. (Dieses Element habe ich bei den alten Final Fantasies ehrlichgesagt immer gehasst. )

Zitat
Original von Drake
Die einzige westliche Welt die mich in den letzten Jahren wirklich mitgerissen hat ist die von Mass Effect, die bereits nach zwei Spielen und ein paar Romanen und Comics ebenso interessant war wie die Star Wars- und Star Trek-Universen.


Ich finde ehrlichgesagt auch das die Mass Effect und KOTOR Reihen vom visuellen Design her zum Besten gehören, was im Westen bisher produziert wurde. (Obwohl ich viele dieser Spiele bisher nicht gespielt habe.)

Zitat
Original von Drake
Das Halo-Universum ist ebenfalls sehr interessant, aber da schrecken mich die Spiele selbst irgendwie ab, da ich Shooter mit einer Konsolen-Gamepad-Steuerung für ein absolutes Unding halte.


Das Halo Universum mag ich auch. (Halo Legends empfand ich sogar als eines der künstlerisch anspruchsvollsten Zeichentrickprojekte der letzten Jahre. Vor allem die Folge, die komplett kubistisch war.)

Ja, die Gamepad Steuerung ist bei vielen Egoshootern furchtbar. (Mit einigen Ausnahmen wie den alten Rare Games auf dem N64, die deshalb auch zu den von mir am meisten gespielten Egoshootern gehören. )

Zitat
Original von Drake
Zitat
Original von SSJKamui
Ein anderes Problem ist, wenn Firmen Klassiker bei neuen Spielen kopieren wollen aber nur an der Oberfläche dessen kratzen, was den Titel so gut machte. Dies kann sogar bei den Firmen passieren, die die jeweiligen Klassiker selber hergestellt haben.


Du denkst dabei nicht zufällig an Square-Enix und Final Fantasy XII und XIII, oder? ;)


Genau das war gemeint.  Die reden bei beinahe jedem Spiel, das die Veröffentlichen, das es ein neues Final Fantasy VII wird.

Drake

  • Gast
Games und Stories
« Antwort #12 am: 30.01.11, 19:33 »
Zitat
Original von SSJKamui
Nun ja, das mit dem Düsteren ist leider ein problem vieler westlicher RPGs. Leider glauben scheinbar einige Designer, fornehmlich auf dunkle Farben zu setzen reiche aus um ein Spiel \"erwachsen\" zu machen. (Nichts gegen dunkle Farben aber manchmal stört diese Attitüde auch sehr.


Das ist ehrlich gesagt so ein Kritikpunkt, den ich noch nie nachvollziehen konnte und wohl auch nie nachvollziehen können werde.
Die Wahl einer \"trostlosen\" (dann meist aus grau, braun, etc. bestehenden) Farbpalette trägt die Atmosphäre mit. Wenn man als Designer entscheidet, dass man eine Welt vornehmlich so aussehen lassen will, dann ist das IMO noch nichts per se schlechtes, solange mit der Welt auch entsprechend umgegangen wird.

Da finde ich den umgekehrten Fall, z.B. WoWs durchgehend quietschbunte Welt Azeroth, erheblich störender. Vor allem wenn dann mal wirklich eine bedrückende Atmosphäre aufgebaut werden soll und trotzdem noch überall alles in Pastelltönen gehalten ist und glänzt und funkelt. Hat mir persönlich den Spaß an dem \"Fünf nach Apokalypse\"-Szenario von Cataclysm verhagelt.

Zitat
Original von SSJKamui
Bioware ist da echt die Ausnahme, da die durchaus gößere Farbbreiten schaffen können und trotzdem einmalige RPGs Produzieren. (Jedenfalls häufig. Es gibt auch leider ein paar Ausnahmen.)


Bioware legt auch selten komplette Welten als düster an, sondern nur Abschnitte davon. Aber bei Dragon Age haben sie das dann auch geschafft, vor allem einzelne Abschnitte in den unterirdischen \"Deep Roads\" der Zwerge waren extrem beklemmend - was ja durchaus auch so gewollt war.
 
Zitat
Original von SSJKamui
Genau meine Meinung. Das ist wirklich die stärke von vielen JRPGs. Bei Final Fantasy XII habe ich ehrlichgesagt sogar nur spärlich weitergespielt weil ich die erste Stadt so faszinierend fand.  (Irgendwie musste ich dabei sehr stark an die Dune Reihe denken, die ich sehr cool finde.) Ich habe auch bei vielen anderen RPGs meine Zeit häufig Sinnlos verbracht im Erkunden virtueller Städte.


Final Fantasy XII ist so ein Fall, wo das Spiel mich erst beim zweiten Ansatz wirklich begeistert hat. Das Weltdesign war wirklich erstklassig, aber die Story tröpfelte halt nur so dahin und die Charaktere waren sehr austauschbar.

Aber allein das Intro und die Luftschlacht gegen die Bahamut wirkten wie aus einem Star Wars-Film. Und das in einem quasi-Mittelalterlichen Fantasyszenario ohne Anzeichen eines Stilbruchs durchzuziehen, das ist EXTREM schwer und da gebührt den Designern mein höchster Respekt.

Zitat
Original von SSJKamui
Die Welt von Final Fantasy XIII mochte ich aber nicht so ganz.


Cocoon gefiel mir als fast schon sterile Super-High-Tech-Welt direkt von Anfang an und dazu kamen die originellen Einsätze von Sci-Fi-Technologie (wie das Gravitationsmanipulationsgerät in der Größe einer Anstecknadel das Lightning mit sich trägt und das die Soldaten von PSICOM als Fallschirmersatz benutzen).
Nur waren da halt wieder die Story und die Charaktere absolut mies.

Auch ein tolles Beispiel wie man eine Story NICHT aufzieht: Man bekommt ständig gesagt dass die Hauptcharaktere eine furchtbar wichtige Mission zu erfüllen haben, aber nicht wissen, was diese Mission ist und dann streut man nichtmal Brotkrumen aus, um dem Spieler Hinweise und damit Anreize zum Weiterspielen zu liefern.

Zitat
Original von SSJKamui
Die Final Fantasy Reihe hat aber manchmal das Problem, dass die Designer manchmal wirklich zu detailversessen sind.


Ja, ich hab vor allem das Gefühl die toben sich bei den Kostümen der Hauptcharaktere gerne etwas zu sehr aus, das war schon in Final Fantasy IX zu sehen, wurde ab da aber schlagartig immer extremer. Siehe Lulus Outfit aus FF X, dessen Rock quasi nur aus Gürteln besteht...

Zitat
Original von SSJKamui
Das mit der Story stimmt auch, obwohl die Klasse eines Final Fantasy VII wirklich lange nicht mehr erreicht wurde. (Ich vermute mal, das lag daran, dass viele Leute die an FF7 und Xenogears beteiligt waren nach der Fertigstellung von Xenogears Square verlassen haben und die Firma Monolith Soft aufgemacht haben.)


Bei FF VII kam auch dazu, dass da ja sehr viel Psychologie mit reingespielt hat. Das war auch nicht unbedingt leicht zu gbegreifen, selbst beim zweiten und dritten Mal Durchspielen hat man evtl. noch nicht alles kapiert, das ist für den heutigen Gelegenheitsspielermarkt ja leider ein absolutes No-Go.

Zitat
Original von SSJKamui
Was ich bei West RPGs Cool finde ist die häufig größere Freiheit.


Ja, das sind zwei unterschiedliche Ansätze der Erzählweise. Die meisten westlichen RPGs geben dem Spieler größmögliche Freiheit, teilweise auch auf Kosten der Story (Stichwort \"Sandbox\" aka \"Hallo Spieler, hier hast du eine Welt, jetzt mach dein eigenes Ding damit!\", zelebriert vor allem von Bethesda (Elder Scrolls, die aktuellen Fallout-Teile)). Dagegen zelebrieren die JRPGs eine ausgefeilte Story, geben dem Spieler dafür aber weniger Entscheidungsmöglichkeiten, oft bis hin zur völligen Passivität des Spielers bei den Storysequenzen. Dabei schreien manche Szenen geradezu danach, hier eine andere Entscheidung zu fällen als das Spiel vorsieht - in FF XII wollte ich am Ende die Occuria zum Teufel jagen und Vayne unterstützen, einfach nur um diesen arroganten Wannabe-Göttern in die Suppe zu spucken.

Bioware balanciert da etwas in der Mitte, vor allem eben mit Mass Effect. Deswegen gefällt mir das Spiel auch so gut. Man hat eine toll inszenierte Story im Stil eines interaktiven Sci-Fi-Films und kann die Schlüsselstellen selbst auch noch beeinflussen. Und auch wenn man \"Commander Shepard\" als Hauptcharakter vorgegeben bekommt, kann ich trotzdem Entscheidungen treffen, wie \"mein\" Shepard aussieht und agiert.

Zitat
Original von SSJKamui
Ich finde ehrlichgesagt auch das die Mass Effect und KOTOR Reihen vom visuellen Design her zum Besten gehören, was im Westen bisher produziert wurde. (Obwohl ich viele dieser Spiele bisher nicht gespielt habe.)


KotOR war ein Meilenstein in Sachen Storytelling. Ich habe seitdem niemals mehr einen so gewaltigen WTF-Moment in einem Spiel erlebt und glaube das wird auch so schnell nicht mehr passieren.
Ansonsten war es immer noch eins der solideren Star Wars-Spiele. Besser als jedes The Force Unleashed oder Battlefront auf jeden Fall.

Mass Effect hat die Inszenierung dagegen schon wieder fast auf künstlerisches Niveau angehoben. Wie gesagt, fast schon ein interaktiver Film. Spannungsgeladene Story, packende Zwischensequenzen, interessante Charaktere, komplett vertont (mit berühmten Schauspielern!), das Spiel hatte einfach so gut wie alles, leider war es aber auch viel zu kurz.

Zitat
Original von SSJKamui
Das Halo Universum mag ich auch. (Halo Legends empfand ich sogar als eines der künstlerisch anspruchsvollsten Zeichentrickprojekte der letzten Jahre. Vor allem die Folge, die komplett kubistisch war.)


Ja, Halo Legends war toll. Mir hatte es vor allem \"The Package\" angetan, dieser Sprint der drei Spartans quer durch ein feindliches Raumschiff, wo buchstäblich \"im Vorbeigehen\" jeglicher Widerstand niedergemäht wurde.

Ich würde Halo als ein sehr gutes Beispiel anführen wenn jemand behauptet bei Ego-Shootern ginge es ja eh nur ums Ballern. Das Universum, die Geschichte und der absolut GÖTTLICHE Soundtrack der einen gerade an den Höhepunkten antreibt sind alles andere als schmückendes Beiwerk.

Zitat
Original von SSJKamui
Genau das war gemeint.  Die reden bei beinahe jedem Spiel, das die Veröffentlichen, das es ein neues Final Fantasy VII wird.


Jede Firma redet über jedes ihrer Spiele, als wäre es die Offenbarung des Allmächtigen persönlich. Darauf sollte man nicht allzu viel geben. ;)

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Games und Stories
« Antwort #13 am: 30.01.11, 19:58 »
Zitat
Original von Drake
Zitat
Original von SSJKamui
Ich finde ehrlichgesagt auch das die Mass Effect und KOTOR Reihen vom visuellen Design her zum Besten gehören, was im Westen bisher produziert wurde. (Obwohl ich viele dieser Spiele bisher nicht gespielt habe.)


...

Mass Effect hat die Inszenierung dagegen schon wieder fast auf künstlerisches Niveau angehoben. Wie gesagt, fast schon ein interaktiver Film. Spannungsgeladene Story, packende Zwischensequenzen, interessante Charaktere, komplett vertont (mit berühmten Schauspielern!), das Spiel hatte einfach so gut wie alles, leider war es aber auch viel zu kurz.


ME und zu kurz???

Gut es ist kürzer als DA:O. aber ich habe für meinen kürzesten Durchlauf 28h gebraucht und für den längsten über 40h (da habe ich aber auch jedes system angeflogen dass es gab.)

Mit den entscheidungen gebe ich dir recht. wobei ich mir gewünscht hätte dass diese sich doch mehr auf ME2 auswirken.

Aber vielleicht komm nochwas in ME 3
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Drake

  • Gast
Games und Stories
« Antwort #14 am: 30.01.11, 20:21 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
ME und zu kurz???

Gut es ist kürzer als DA:O. aber ich habe für meinen kürzesten Durchlauf 28h gebraucht und für den längsten über 40h (da habe ich aber auch jedes system angeflogen dass es gab.)

Mit den entscheidungen gebe ich dir recht. wobei ich mir gewünscht hätte dass diese sich doch mehr auf ME2 auswirken.

Aber vielleicht komm nochwas in ME 3


Unter 30 Stunden sehe ich als deutlich zu kurz an, ja. Nicht weil 30 Stunden die \"magische Grenze\" wären, sondern weil im Spiel so viele Nebenhandlungen so kurz anklangen und dann nicht fertig erzählt wurden. Gut, Cerberus und der Shadow Broker (die IMO interessantesten Ansätze) wurden im zweiten Teil aufgegriffen, aber am Ende des ersten Teils hab ich mir gerade DAZU weitere Infos gewünscht.

Insgesamt glaube ich nicht, dass in ME3 wirklich alles fertig erzählt werden kann, was ich persönlich noch als interessant erachte und hoffe, dass da noch weitere Dinge nachkommen. Romane, Comics, weitere Spiele, whatever.

 

TinyPortal © 2005-2019