Original von SSJKamui
Nun ja, das mit dem Düsteren ist leider ein problem vieler westlicher RPGs. Leider glauben scheinbar einige Designer, fornehmlich auf dunkle Farben zu setzen reiche aus um ein Spiel \"erwachsen\" zu machen. (Nichts gegen dunkle Farben aber manchmal stört diese Attitüde auch sehr.
Das ist ehrlich gesagt so ein Kritikpunkt, den ich noch nie nachvollziehen konnte und wohl auch nie nachvollziehen können werde.
Die Wahl einer \"trostlosen\" (dann meist aus grau, braun, etc. bestehenden) Farbpalette trägt die Atmosphäre mit. Wenn man als Designer entscheidet, dass man eine Welt vornehmlich so aussehen lassen will, dann ist das IMO noch nichts per se schlechtes, solange mit der Welt auch entsprechend umgegangen wird.
Da finde ich den umgekehrten Fall, z.B. WoWs durchgehend quietschbunte Welt Azeroth, erheblich störender. Vor allem wenn dann mal wirklich eine bedrückende Atmosphäre aufgebaut werden soll und trotzdem noch überall alles in Pastelltönen gehalten ist und glänzt und funkelt. Hat mir persönlich den Spaß an dem \"Fünf nach Apokalypse\"-Szenario von Cataclysm verhagelt.
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Bioware ist da echt die Ausnahme, da die durchaus gößere Farbbreiten schaffen können und trotzdem einmalige RPGs Produzieren. (Jedenfalls häufig. Es gibt auch leider ein paar Ausnahmen.)
Bioware legt auch selten komplette Welten als düster an, sondern nur Abschnitte davon. Aber bei Dragon Age haben sie das dann auch geschafft, vor allem einzelne Abschnitte in den unterirdischen \"Deep Roads\" der Zwerge waren extrem beklemmend - was ja durchaus auch so gewollt war.
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Genau meine Meinung. Das ist wirklich die stärke von vielen JRPGs. Bei Final Fantasy XII habe ich ehrlichgesagt sogar nur spärlich weitergespielt weil ich die erste Stadt so faszinierend fand. (Irgendwie musste ich dabei sehr stark an die Dune Reihe denken, die ich sehr cool finde.) Ich habe auch bei vielen anderen RPGs meine Zeit häufig Sinnlos verbracht im Erkunden virtueller Städte.
Final Fantasy XII ist so ein Fall, wo das Spiel mich erst beim zweiten Ansatz wirklich begeistert hat. Das Weltdesign war wirklich erstklassig, aber die Story tröpfelte halt nur so dahin und die Charaktere waren sehr austauschbar.
Aber allein das Intro und die Luftschlacht gegen die Bahamut wirkten wie aus einem Star Wars-Film. Und das in einem quasi-Mittelalterlichen Fantasyszenario ohne Anzeichen eines Stilbruchs durchzuziehen, das ist EXTREM schwer und da gebührt den Designern mein höchster Respekt.
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Die Welt von Final Fantasy XIII mochte ich aber nicht so ganz.
Cocoon gefiel mir als fast schon sterile Super-High-Tech-Welt direkt von Anfang an und dazu kamen die originellen Einsätze von Sci-Fi-Technologie (wie das Gravitationsmanipulationsgerät in der Größe einer Anstecknadel das Lightning mit sich trägt und das die Soldaten von PSICOM als Fallschirmersatz benutzen).
Nur waren da halt wieder die Story und die Charaktere absolut mies.
Auch ein tolles Beispiel wie man eine Story NICHT aufzieht: Man bekommt ständig gesagt dass die Hauptcharaktere eine furchtbar wichtige Mission zu erfüllen haben, aber nicht wissen, was diese Mission ist und dann streut man nichtmal Brotkrumen aus, um dem Spieler Hinweise und damit Anreize zum Weiterspielen zu liefern.
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Die Final Fantasy Reihe hat aber manchmal das Problem, dass die Designer manchmal wirklich zu detailversessen sind.
Ja, ich hab vor allem das Gefühl die toben sich bei den Kostümen der Hauptcharaktere gerne etwas zu sehr aus, das war schon in Final Fantasy IX zu sehen, wurde ab da aber schlagartig immer extremer. Siehe Lulus Outfit aus FF X, dessen Rock quasi nur aus Gürteln besteht...
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Das mit der Story stimmt auch, obwohl die Klasse eines Final Fantasy VII wirklich lange nicht mehr erreicht wurde. (Ich vermute mal, das lag daran, dass viele Leute die an FF7 und Xenogears beteiligt waren nach der Fertigstellung von Xenogears Square verlassen haben und die Firma Monolith Soft aufgemacht haben.)
Bei FF VII kam auch dazu, dass da ja sehr viel Psychologie mit reingespielt hat. Das war auch nicht unbedingt leicht zu gbegreifen, selbst beim zweiten und dritten Mal Durchspielen hat man evtl. noch nicht alles kapiert, das ist für den heutigen Gelegenheitsspielermarkt ja leider ein absolutes No-Go.
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Was ich bei West RPGs Cool finde ist die häufig größere Freiheit.
Ja, das sind zwei unterschiedliche Ansätze der Erzählweise. Die meisten westlichen RPGs geben dem Spieler größmögliche Freiheit, teilweise auch auf Kosten der Story (Stichwort \"Sandbox\" aka \"Hallo Spieler, hier hast du eine Welt, jetzt mach dein eigenes Ding damit!\", zelebriert vor allem von Bethesda (Elder Scrolls, die aktuellen Fallout-Teile)). Dagegen zelebrieren die JRPGs eine ausgefeilte Story, geben dem Spieler dafür aber weniger Entscheidungsmöglichkeiten, oft bis hin zur völligen Passivität des Spielers bei den Storysequenzen. Dabei schreien manche Szenen geradezu danach, hier eine andere Entscheidung zu fällen als das Spiel vorsieht - in FF XII wollte ich am Ende die Occuria zum Teufel jagen und Vayne unterstützen, einfach nur um diesen arroganten Wannabe-Göttern in die Suppe zu spucken.
Bioware balanciert da etwas in der Mitte, vor allem eben mit Mass Effect. Deswegen gefällt mir das Spiel auch so gut. Man hat eine toll inszenierte Story im Stil eines interaktiven Sci-Fi-Films und kann die Schlüsselstellen selbst auch noch beeinflussen. Und auch wenn man \"Commander Shepard\" als Hauptcharakter vorgegeben bekommt, kann ich trotzdem Entscheidungen treffen, wie \"mein\" Shepard aussieht und agiert.
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Ich finde ehrlichgesagt auch das die Mass Effect und KOTOR Reihen vom visuellen Design her zum Besten gehören, was im Westen bisher produziert wurde. (Obwohl ich viele dieser Spiele bisher nicht gespielt habe.)
KotOR war ein Meilenstein in Sachen Storytelling. Ich habe seitdem niemals mehr einen so gewaltigen WTF-Moment in einem Spiel erlebt und glaube das wird auch so schnell nicht mehr passieren.
Ansonsten war es immer noch eins der solideren Star Wars-Spiele. Besser als jedes The Force Unleashed oder Battlefront auf jeden Fall.
Mass Effect hat die Inszenierung dagegen schon wieder fast auf künstlerisches Niveau angehoben. Wie gesagt, fast schon ein interaktiver Film. Spannungsgeladene Story, packende Zwischensequenzen, interessante Charaktere, komplett vertont (mit berühmten Schauspielern!), das Spiel hatte einfach so gut wie alles, leider war es aber auch viel zu kurz.
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Das Halo Universum mag ich auch. (Halo Legends empfand ich sogar als eines der künstlerisch anspruchsvollsten Zeichentrickprojekte der letzten Jahre. Vor allem die Folge, die komplett kubistisch war.)
Ja, Halo Legends war toll. Mir hatte es vor allem \"The Package\" angetan, dieser Sprint der drei Spartans quer durch ein feindliches Raumschiff, wo buchstäblich \"im Vorbeigehen\" jeglicher Widerstand niedergemäht wurde.
Ich würde Halo als ein sehr gutes Beispiel anführen wenn jemand behauptet bei Ego-Shootern ginge es ja eh nur ums Ballern. Das Universum, die Geschichte und der absolut GÖTTLICHE Soundtrack der einen gerade an den Höhepunkten antreibt sind alles andere als schmückendes Beiwerk.
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Genau das war gemeint. Die reden bei beinahe jedem Spiel, das die Veröffentlichen, das es ein neues Final Fantasy VII wird.
Jede Firma redet über jedes ihrer Spiele, als wäre es die Offenbarung des Allmächtigen persönlich. Darauf sollte man nicht allzu viel geben.
