Autor Thema: Retro Science Fiction/Retrofuturismus/Raygun Gothic  (Gelesen 175605 mal)

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SSJKamui

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« Antwort #135 am: 13.06.24, 23:58 »
Haruhiko Mikimoto (Ein Japanischer Zeichner und Illustrator der an sau vielen Sci Fi Werken der 80er arbeitete. Nicht nur an Animes sondern auch an Videospielen wie Konamis Gradius Reihe, Wenn heute Leute sagen, dass Anime Frauen in den 80ern besonders schön aussahen und besser gezeichnet waren als heute, dann zeigen die so gut wie immer mindestens ein Bild von Mikimoto. Kein Witz. Falls jemand hier Vaporwave Musik geil findet, wird er Mikimotos Bilder auch mal gesehen haben. Sehr viele Vaporwave Künstler referenzieren ihn sehr gerne.)


















« Letzte Änderung: 14.06.24, 00:04 by SSJKamui »

SSJKamui

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« Antwort #136 am: 27.07.24, 09:33 »
http://nbc_supertrain.tripod.com/

Supertrain. (Us TV Serie über einen riesigen Zug der mit Kernenergie angetrieben wird und mehr wie ein Kreuzfahrt Schiff aufgebaut ist als wie ein normaler Zug.)

https://www.stern.de/digital/technik/breitspurbahn---mit-diesen-monsterzuegen-wollte-hitler-sein-reich-erschliessen-31454384.html

Breitspurbahn (deutsches Konzept mit parallelen zum supertrain)

Max

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« Antwort #137 am: 02.09.24, 10:26 »
http://nbc_supertrain.tripod.com/

Supertrain. (Us TV Serie über einen riesigen Zug der mit Kernenergie angetrieben wird und mehr wie ein Kreuzfahrt Schiff aufgebaut ist als wie ein normaler Zug.)
Interessant! Davon hatte ich noch nie gehört. Wirklicher Erfolg scheint der Serie ja nicht vergönnt gewesen zu sein. Ich weiß auch nicht, ob das Konzept verfängt, denn so, wie ich das verstehe, waren es ja eher "normale" Charakter-Drama-Handlungsstränge, die überhaupt kein Sci-Fi-Setting nötig gehabt hätten.
Mit Herman Zimmerman war wohl auch ein alter ST-Bekannte (am Rande) an dieser Serie beteiligt.

Spaceteller

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« Antwort #138 am: 02.09.24, 11:30 »
Ganz offensichtlich kam das Konzept ja nicht an. So blieb uns Supertrain als drittes großes Science-Fiction-Franchise neben Star Trek und Star Wars verwehrt. Im Logo wird auch alles klein und in einem Wort geschrieben, da hat man von Beginn an nicht groß genug gedacht. Bestimmt wäre das mit einem Titel wie "Super Track" besser gelaufen.



Ich war vor einer Weile mal auf diese Serie gestoßen. Die scheint auch mal auf RTL gelaufen zu sein. Vielleicht habe ich die damals gesehen, vielleicht vermische ich das aber auch mit "Die haarsträubende Reise in einem verrückten Bus" https://de.wikipedia.org/wiki/Die_haarstr%C3%A4ubende_Reise_in_einem_verr%C3%BCckten_Bus.

So wie ich das sehe, war das eines der vielen Science-Fiction-Projekte von Universal, die immer auf eine Art ambitioniert waren, dann aber wiederum durch seltsame Prodiktionsentscheidungen nicht sehr langlebig waren, wie "Kampfstern Galactia" oder "Buck Rogers".

Die Grundidee ist auch etwas seltsam, weil die USA ja nun wirklich kein Bahnland sind. Der namensgebende Supertrain sollte zwar einen revolutionär neuen Atomantrieb haben, war damit aber gar nicht schneller als konventionelle Züge, geschweige denn das Flugzeug. Für die relativ lange Fahrtzeit hat man sich wohl entschieden, um mehr Zeit für die Handlung zu schaffen. Mit 1 1/2 Tagen für die Fahrt von der Ost- zur Westküste war es dann aber wiederum sehr wenig, um eine glaubhafte Entfaltung der Handlung zu ermöglichen.

Passend dazu hat man für die Serie eine sehr große und damit teure Bahnhofskulisse und Zugattrappe gebaut, die aber immer noch klar als solche erkennbar waren und damit nicht sehr überzeugend gewirkt haben.

Ein Zug, der systembedingt nur zwischen zwei Punkten pendeln kann, ist ja auch denkbar ungeeignet, immer neue Handlungsstränge für eine Serie zu liefern. Mir fällt auch gar keine vergleichbare Serie ein. In einer einzelnen Folge einer Serie funktioniert das durch den Reiz des Neuen vielleicht mal, in einem Kinofilm muss es da aber schon einen Mord oder eine Entführung durch Terroristen geben. In einer Serie würde mit einem Zug, der für seine Verwicklung in dramatische Unglücksfälle bekannt ist, aber ja spätestens nach der zweiten Folge niemand mehr fahren. Als absurde Comedy würde das vielleicht funktionieren, aber nicht als ernste Science-Fiction.

Max

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« Antwort #139 am: 02.09.24, 22:04 »
Die Grundidee ist auch etwas seltsam, weil die USA ja nun wirklich kein Bahnland sind.
Joah, wobei... ich meine, der Bahnstreckenbau gen Westen war für die US-Amerikaner schon eine große Sache.

Generell finde ich aber das, was Du schreibst, schon überzeugend. Gut, ich kenne die Serie gar nicht, aber das Science-Fiction-Potenzial halte ich für begrenzt, sieht man mal davon ab, dass so ein Zug natürlich gewartet werden will, in (katastrophale) Schwierigkeiten geraten kann und als großes Technologieprojekt von mir aus per se eine gewisse Faszination hat. Aber das beißt sich dann fast schon mit den eher, nun ja, überschaubaren Drama-Geschichten, die wohl, so wie ich das beim Überfliegen von Zusammenfassungen, angedacht waren.

In einer Serie würde mit einem Zug, der für seine Verwicklung in dramatische Unglücksfälle bekannt ist, aber ja spätestens nach der zweiten Folge niemand mehr fahren.
;D ;)
Tja, wie war das bei "Mord ist ihr Hobby"? Jessica Fletcher, die amerikanische Miss Marple, löst Mordfälle (hauptsächlich) in ihrem beschaulichen Heimatdorf - das aber bezogen auf die Einwohnerzahl eine höhere Mord-Quote als alle gefährlichen Großstädte der Welt hatte ;) In Serien ist das halt einfach so ;)

Spaceteller

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« Antwort #140 am: 03.09.24, 01:51 »
Die Grundidee ist auch etwas seltsam, weil die USA ja nun wirklich kein Bahnland sind.
Joah, wobei... ich meine, der Bahnstreckenbau gen Westen war für die US-Amerikaner schon eine große Sache.

Sie sind kein Bahnland mehr, hätte ich wohl schreiben sollen. Dann kam irgendwann das Auto und dann vor allem für längere Reisen das Flugzeug.

Richtung Wilder Westen hatte ich durchaus auch gedacht, aber ich will jetzt auch nicht mit jedem Kommentar eine Doktorarbeit schreiben. Ich schweife ja ohnehin schon oft ab. Der Zug nach Westen (kleines Wortspiel) könnte durchaus eine gewisse Inspiration gewesen sein. Das war ja auch schon bei Star Trek ein Einfluss.

In einer Serie würde mit einem Zug, der für seine Verwicklung in dramatische Unglücksfälle bekannt ist, aber ja spätestens nach der zweiten Folge niemand mehr fahren.
;D ;)
Tja, wie war das bei "Mord ist ihr Hobby"? Jessica Fletcher, die amerikanische Miss Marple, löst Mordfälle (hauptsächlich) in ihrem beschaulichen Heimatdorf - das aber bezogen auf die Einwohnerzahl eine höhere Mord-Quote als alle gefährlichen Großstädte der Welt hatte ;) In Serien ist das halt einfach so ;)

Auch an "Mord ist hier Hobby" hatte ich gedacht. Da sind mir aber nur Folgen eingefallen, in denen sie mit dem Bus fährt oder mit dem Flugzeug fliegt. Das erschien mir dann etwas zu abwegig. "Mord ist ihr Hobby" war ja auch eine Universal-Produktion. Alles von denen, dass nichts mit Science-Fiction zu tun hatte, lief eigentlich immer sehr erfolgreich jahre- oder teilweise sogar jahrzehntelang wie Magnum, Miami Vice oder Columbo.

Ich wundere mich ja, dass Jessica Fletcher höchstens ganz sporadisch mal selbst verdächtigt wird, obwohl so viele Morde in ihrer unmittelbaren Nähe stattfinden. In etwa die Hälfte der Folgen ist sie nämlich gar nicht in Cabot Cove, sondern reist in der Weltgeschichte herum. Doch auch dann wird um sie herum fleißig weiter gemordet. Was in der Zeit in ihrem Heimatdorf passiert, wird aber nie verraten. Vielleicht geht das Morden da dann ja auch weiter.

Die Mordrate ist da so oder so natürlich sehr hoch, aber bei einem Dorf, in dem Unglücke passieren, müsste man ja aktiv wegziehen, nachdem die eigene Familie da vielleicht seit Generationen lebt. Bei "Mord ist ihr Hobby" wird hin und wieder angedeutet, dass Cabot Cove eine der ältesten Siedlungen der USA ist. Da ist es vielleicht verständlich, dass die Bewohner nicht in Scharen fliehen. "Mord ist ihr Hobby" ist dabei aus heutiger Sicht auch oft grenzwertig. An vielen Stellen merkt man, dass das am Fließband produziert wurde, aber die meisten Grundelemente der Handlung gibt es prinzipiell in der realen Welt.

So ein gewisses Maß an Realitätsferne akzeptiert man als Zuschauer in einer Serie ja auch immer, wenn man dann wenigstens mit einer interessanten Geschichte entschädigt wird. Bei diesem Zugprojekt machen aber schon weder der Bau, noch die Nutzung so richtig Sinn. "Supertrain" war wohl so ein bisschen als Kreuzfahrt auf Schienen angelegt. Sonnen auf Deck fällt bei einem Zug aber schonmal weg. Das Showprogramm an Bord wird schon allein aus Platzgründen wahrscheinlich auch nicht mit dem kulturellen Angebot an den Endpunkten New York oder Los Angeles mithalten können, in denen Urlauber aber 2 1/2 Tage weniger ihres Urlaubs verbringen können, als wenn sie mit dem Flugzeug dorthin reisen würden. Für Geschäftsreisende macht die lange Zugfahrt auch wenig Sinn, denn Zeit ist ja Geld. Flugangst wäre vielleicht ein Motiv, den Zug zu nehmen, aber die meisten Hintergrundgeschichten der Passagiere wären wahrscheinlich schon arg konstruiert gewesen und auch immer sehr ähnlich. Da ergäben sich dann aus den Figuren nicht so interessante Geschichten.

Für Kriminelle wären die weniger intensiven Kontrollen im Vergleich zum Flugzeug vielleicht ein Anreiz, aber da würde ich mich ab einem gewissen Ausmaß fragen, wieso die Regierung sowas bestehen lässt. Wenn Flugverkehr gar nicht mehr möglich ist, wäre das vielleicht eine Erklärung, aber das würde in meinen Augen beides eine dystopischere Zukunfstvision erfordern. 

Vielleicht war das Ganze einfach zu unentschlossen. Man hätte einfach in real existierenden Zügen drehen können. Dann hätte man den ganzen Science-Fiction-Hintergrund nicht gebraucht und hätte noch schöne Panormalandschaftsaufnahmen gehabt. Das wäre aber wohl organisatorisch zu aufwendig gewesen. Alternativ hätte es eine deutlicher von der Realität abweichende fiktive Welt gebraucht, was aber wohl schnell zu teuer geworden wäre.

Max

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« Antwort #141 am: 06.09.24, 10:28 »
Der Zug nach Westen (kleines Wortspiel) könnte durchaus eine gewisse Inspiration gewesen sein. Das war ja auch schon bei Star Trek ein Einfluss.
Ja, der Gedanke kam mir auch!

Alles von denen, dass nichts mit Science-Fiction zu tun hatte, lief eigentlich immer sehr erfolgreich jahre- oder teilweise sogar jahrzehntelang wie Magnum, Miami Vice oder Columbo.
Oh, da zählst Du gleich ein paar Serien-Highlights auf - jedenfalls in meinen Augen.

Ich wundere mich ja, dass Jessica Fletcher höchstens ganz sporadisch mal selbst verdächtigt wird, obwohl so viele Morde in ihrer unmittelbaren Nähe stattfinden. In etwa die Hälfte der Folgen ist sie nämlich gar nicht in Cabot Cove, sondern reist in der Weltgeschichte herum. Doch auch dann wird um sie herum fleißig weiter gemordet. Was in der Zeit in ihrem Heimatdorf passiert, wird aber nie verraten. Vielleicht geht das Morden da dann ja auch weiter.
:)) ;)
Ja, ich kann mich auch an so ein paar NY-Folgen etc. erinnern, ich glaube aber fast trotzdem, dass die überwiegende Zahl der Episoden in Cabot Cove spielte.
Bei nicht professionellen Mord-Ermittlern ist wirklich immer so ein Punkt... Also wenn man nicht so weit geht, sie zu verdächtigen, so sollte man doch zumindest einen großen Bogen um sie machen und ihre Gesellschaft meiden, denn Glück scheinen sie nicht zu bringen ;)

Die Mordrate ist da so oder so natürlich sehr hoch, aber bei einem Dorf, in dem Unglücke passieren, müsste man ja aktiv wegziehen, nachdem die eigene Familie da vielleicht seit Generationen lebt. Bei "Mord ist ihr Hobby" wird hin und wieder angedeutet, dass Cabot Cove eine der ältesten Siedlungen der USA ist. Da ist es vielleicht verständlich, dass die Bewohner nicht in Scharen fliehen. "Mord ist ihr Hobby" ist dabei aus heutiger Sicht auch oft grenzwertig. An vielen Stellen merkt man, dass das am Fließband produziert wurde, aber die meisten Grundelemente der Handlung gibt es prinzipiell in der realen Welt.
Ich sehe da noch ein weiteres Problem, das mich an "Mord ist ihr Hobby" - aber zum Beispiel auch an "Bonanza" - immer (wieder) gestört hat: Hier wird uns eine doch einigermaßen abgeschlossene Gemeinschaft gezeigt, in der es eine Handvoll bekannter Gesichter - Sheriff, Arzt etc. - gibt und daneben Dorfbewohner, die angeblich immer alteingesessen und allen vertraut sind - den Zuschauenden aber völlig fremd sind! Kein Wunder, sind es doch zumeist genau diese Leute, die dann in den Mord-Fall (oder das Problem der Woche, wenn ich an "Bonanza" denke) hineingezogen werden.
Das hat mich an "Mord ist ihr Hobby" dann doch wirklich gestört. Es ist schwierig, als Zuschauer einen Bezug zu diesen Personen aufzubauen und wenn eine bestimmte Häufigkeit erreicht ist, nützt es dann auch nichts, wenn die anderen Figuren vorgeben, eine gewisse Tiefe der Beziehung mit ihnen vorweisen zu können.

So ein gewisses Maß an Realitätsferne akzeptiert man als Zuschauer in einer Serie ja auch immer, wenn man dann wenigstens mit einer interessanten Geschichte entschädigt wird. Bei diesem Zugprojekt machen aber schon weder der Bau, noch die Nutzung so richtig Sinn. "Supertrain" war wohl so ein bisschen als Kreuzfahrt auf Schienen angelegt. Sonnen auf Deck fällt bei einem Zug aber schonmal weg. Das Showprogramm an Bord wird schon allein aus Platzgründen wahrscheinlich auch nicht mit dem kulturellen Angebot an den Endpunkten New York oder Los Angeles mithalten können, in denen Urlauber aber 2 1/2 Tage weniger ihres Urlaubs verbringen können, als wenn sie mit dem Flugzeug dorthin reisen würden. Für Geschäftsreisende macht die lange Zugfahrt auch wenig Sinn, denn Zeit ist ja Geld. Flugangst wäre vielleicht ein Motiv, den Zug zu nehmen, aber die meisten Hintergrundgeschichten der Passagiere wären wahrscheinlich schon arg konstruiert gewesen und auch immer sehr ähnlich. Da ergäben sich dann aus den Figuren nicht so interessante Geschichten.
Wir denken natürlich aber auch ein bisschen vom Ende her, denn wir wissen ja jetzt, dass die Serie ein Flop wurde / war.
Aber an sich gebe ich Dir schon Recht. Das Konzept wirkt ein wenig eigenartig und ich könnte mir schon gut vorstellen, dass es sozusagen weder Fisch noch Fleisch war, und es scheint gar nicht unbedingt so klar zu sein, wer eigentlich das Zielpublikum sein sollte.

Vielleicht war das Ganze einfach zu unentschlossen. Man hätte einfach in real existierenden Zügen drehen können. Dann hätte man den ganzen Science-Fiction-Hintergrund nicht gebraucht und hätte noch schöne Panormalandschaftsaufnahmen gehabt. Das wäre aber wohl organisatorisch zu aufwendig gewesen. Alternativ hätte es eine deutlicher von der Realität abweichende fiktive Welt gebraucht, was aber wohl schnell zu teuer geworden wäre.
Ja, das klingt für mich nach einer überzeugenden Argumentation!

Spaceteller

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« Antwort #142 am: 09.09.24, 16:18 »
Ja, ich kann mich auch an so ein paar NY-Folgen etc. erinnern, ich glaube aber fast trotzdem, dass die überwiegende Zahl der Episoden in Cabot Cove spielte.

Die Serie läuft ja mittlerweile schon seit etlichen Jahren in Dauerschleife bei verschiedenen Kleinsendern. Da habe ich mir einen gewissen Überblick verschaffen können. Ich bin mir sehr sicher, dass etwa die Hälfte der Folgen nicht in Cabot Cove spielen. Jessica Fletcher hat ja diese Hintergrundgeschichte, dass sie eine pensionierte Highschool-Lehrerin aus einem kleinen Provinzkaff ist, die eher zufällig einen ersten Bestseller geschrieben hat. Als solche ist sie dann regelmäßig bei ihrem Verlag in New York, wo sie später auch einen Zweitwohnsitz unterhält. Sie ist aber auch oft als Beraterin in Hollywood, wenn ihre Romane verfilmt werden, in London, wo sie für die Bühne adaptiert werden, oder generell auf Schriftstellerkongressen und Gastproffessuren in der ganzen Welt. Oft besucht sie auch Verwandte und alte Freunde der Familie, die ebenfalls in allen Winkeln der Welt leben. Damit kommt von Nachbarschaftsstreitereien bis zum internationalen Jetset so ziemlich jedes soziale Milieu vor, was zwar für eine große Abwechslung sorgt, aber auch etwas beliebig wirkt.

Ich sehe da noch ein weiteres Problem, das mich an "Mord ist ihr Hobby" - aber zum Beispiel auch an "Bonanza" - immer (wieder) gestört hat: Hier wird uns eine doch einigermaßen abgeschlossene Gemeinschaft gezeigt, in der es eine Handvoll bekannter Gesichter - Sheriff, Arzt etc. - gibt und daneben Dorfbewohner, die angeblich immer alteingesessen und allen vertraut sind - den Zuschauenden aber völlig fremd sind! Kein Wunder, sind es doch zumeist genau diese Leute, die dann in den Mord-Fall (oder das Problem der Woche, wenn ich an "Bonanza" denke) hineingezogen werden.
Das hat mich an "Mord ist ihr Hobby" dann doch wirklich gestört. Es ist schwierig, als Zuschauer einen Bezug zu diesen Personen aufzubauen und wenn eine bestimmte Häufigkeit erreicht ist, nützt es dann auch nichts, wenn die anderen Figuren vorgeben, eine gewisse Tiefe der Beziehung mit ihnen vorweisen zu können.

Oft würde es reichen, wenn eine Figur schon in ein oder zwei früheren Folgen einen Kurzauftritt gehabt hätte. Die klassische Serienproduktion in Hollywood ist aber eine ziemliche Akkordarbeit. Aus organisatorischen und auch Lohnabrechnungsgründen ist es da am einfachsten, wenn Schauspieler entweder in jeder Folge dabei sind oder zumindest mehrere Drehtage am Stück haben, bei denen dann auch ordentlich Szenen zusammenkommen. Wenn ein Schauspieler über Wochen oder Monate hinweg für eine Handvoll Kurzauftritte zur Verfügung stehen soll, ist es für ihn schwierig, an anderen Projekten zu arbeiten, weswegen sich das für ihn finanziell nicht lohnt. Wird er die ganze Zeit vom Studio bezahlt, lohnt sich das für dieses nicht.

In der Animation geht das eher, da nimmt man dann als Sprecher alle Szenen am Stück auf und die Figur wird eben in alle Szenen reingezeichnet, in denen sie auftreten soll.

Wir denken natürlich aber auch ein bisschen vom Ende her, denn wir wissen ja jetzt, dass die Serie ein Flop wurde / war.
Aber an sich gebe ich Dir schon Recht. Das Konzept wirkt ein wenig eigenartig und ich könnte mir schon gut vorstellen, dass es sozusagen weder Fisch noch Fleisch war, und es scheint gar nicht unbedingt so klar zu sein, wer eigentlich das Zielpublikum sein sollte.

Es gäbe keine Filmflops und Überraschungserfolge, wenn das vorher immer klar wäre. Es gibt genug Serien, bei denen es mir ein Rätsel ist, warum es die immer noch gibt, während andere Sachen mir persönlich gefallen haben und ich nicht verstehe, warum die abgesetzt wurden. Gerade bei Science-Fiction-Serien habe ich mich aber schon sehr damit beschäftigt, welche in der Vergangenheit erfolgreich waren und welche nicht.

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Zum Thema Serien über futuristische Züge gäbe es noch "Genesis II", einen Fernsehfilm von Gene Roddenberry, aus dem bei ausreichendem Erfolg eine Serie hätte werden können. Die Hauptfigur heißt Dylan Hunt, wie später in der Serie "Andromeda", die wohl auch noch mehr Motive wieder aufgreift. Ansonsten gäbe es noch Parallelen zu Buck Rogers, weil die Hauptfigur in Kälteschlaf versetzt wird und in ferner Zukunft wieder aufwacht. Eine Untergrundbahn, die man in diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=ta9VOvAd2bE) etwa ab 00:02:20 sieht, erinnert mich an die Schnelltunnel aus der Gummibärenbande. Vielleicht waren Züge in den Siebziger und Achtziger Jahren doch ein Thema, dass sich irgendwie aufgedrängt hat. Bei der Gummibärenbande ist es dann ja sogar aufgegangen.
« Letzte Änderung: 09.09.24, 17:34 by Spaceteller »

Max

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« Antwort #143 am: 10.09.24, 10:14 »
Die Serie läuft ja mittlerweile schon seit etlichen Jahren in Dauerschleife bei verschiedenen Kleinsendern. Da habe ich mir einen gewissen Überblick verschaffen können. Ich bin mir sehr sicher, dass etwa die Hälfte der Folgen nicht in Cabot Cove spielen. Jessica Fletcher hat ja diese Hintergrundgeschichte, dass sie eine pensionierte Highschool-Lehrerin aus einem kleinen Provinzkaff ist, die eher zufällig einen ersten Bestseller geschrieben hat. Als solche ist sie dann regelmäßig bei ihrem Verlag in New York, wo sie später auch einen Zweitwohnsitz unterhält. Sie ist aber auch oft als Beraterin in Hollywood, wenn ihre Romane verfilmt werden, in London, wo sie für die Bühne adaptiert werden, oder generell auf Schriftstellerkongressen und Gastproffessuren in der ganzen Welt. Oft besucht sie auch Verwandte und alte Freunde der Familie, die ebenfalls in allen Winkeln der Welt leben. Damit kommt von Nachbarschaftsstreitereien bis zum internationalen Jetset so ziemlich jedes soziale Milieu vor, was zwar für eine große Abwechslung sorgt, aber auch etwas beliebig wirkt.
Ja, stimmt schon.
Die Leute im Dorf gehörten gefühlt schon zumeist dem gleichen Milieu an.
Es wäre mal interessant, ob die Weiten des Netzes eine Statistik haben, wie viele Morde in Cabot Cove passierten und wie viele "außerhalb" ;)

(Allgemein geschrieben: "MiiH" lebte wahrscheinlich schon viel vom "Amerikanische-Miss-Marple"-Setting, was Ausflüge nach New York nicht unbedingt verhindern musste. Von den Kriminal-Fällen habe ich nicht viel in Erinnerung. Ich bin ohnehin der Meinung, dass es schwierig ist, gute Krimis zu schreiben. Was wie eine Binsenweisheit klingt, erhält vielleicht dadurch mehr Schärfe, dass ich ja zugeben muss, dass ich Agatha Christies Werke diesbezüglich für gar nicht so gelungen halte: Zu viel Psycologie, zu wenige Möglichkeiten für den Leser, die Fälle selbst mitaufzuklären).

Oft würde es reichen, wenn eine Figur schon in ein oder zwei früheren Folgen einen Kurzauftritt gehabt hätte. Die klassische Serienproduktion in Hollywood ist aber eine ziemliche Akkordarbeit. Aus organisatorischen und auch Lohnabrechnungsgründen ist es da am einfachsten, wenn Schauspieler entweder in jeder Folge dabei sind oder zumindest mehrere Drehtage am Stück haben, bei denen dann auch ordentlich Szenen zusammenkommen. Wenn ein Schauspieler über Wochen oder Monate hinweg für eine Handvoll Kurzauftritte zur Verfügung stehen soll, ist es für ihn schwierig, an anderen Projekten zu arbeiten, weswegen sich das für ihn finanziell nicht lohnt. Wird er die ganze Zeit vom Studio bezahlt, lohnt sich das für dieses nicht.

In der Animation geht das eher, da nimmt man dann als Sprecher alle Szenen am Stück auf und die Figur wird eben in alle Szenen reingezeichnet, in denen sie auftreten soll.
Ja, da sind Produktionsmechanismen im Spiel, die man sich als Zuschauer erst vergegenwärtigen muss - die aber jedoch einfach zu stark im Hintergrund wirken. Trotzdem ist es der Qualität halt oft nicht förderlich. Aber gut, die Serie hat(te) trotzdem Erfolg, also was soll's...
In Animationen würde das so wie von Dir beschrieben gehen, aber ich glaube, da unterbindet eine zu, nun ja, kurzsichtige Planung eine derartige Herangehensweise.

Es gibt genug Serien, bei denen es mir ein Rätsel ist, warum es die immer noch gibt [...]
:thumbup ;)

Spaceteller

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« Antwort #144 am: 10.09.24, 11:43 »
Es wäre mal interessant, ob die Weiten des Netzes eine Statistik haben, wie viele Morde in Cabot Cove passierten und wie viele "außerhalb"

In diesem Blog https://blog.chrislansdown.com/2022/02/04/murder-she-wrote-a-very-good-year-for-murder/ hat sich jemand sich zum Ziel gesetzt, alle Folgen von "Mord ist ihr Hobby" zu besprechen. Ich bin mir nicht sicher, ob er schon damit durch ist oder das Projekt überhaupt weiter verfolgt. Die Navigation ist alles andere als gut, auch weil er sich noch mit vielen anderen Themen beschäftigt. Die Seite ist lange nicht das "Ex Astris Scientia" zu "Mord ist ihr Hobby", aber einen gewissen Überblick kann man sich da schon verschaffen.

 

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