Ja und nein.
es kommt IMO auf den Posten an. Der arzt der Midway hat auch erst mit 63 die Akademie besucht. Aber für mein verständnis gehört der Flightposten nicht zu einer Position, wo ein "späteinsteiger" möglich ist. Wir sind zwar nicht mehr in den Zeitalter wo schnelle jedi like reflexe am Steuerknüppel gefragt sind, aber dennoch ist steuermann nicht so alt, dass er der vater vom Captains sein könnte.
Hmm, das bedeutet, dass es eine Altersgrenze gibt? Das ist schon fast etwas diskriminierend, jedenfalls für ST-Verhältnisse. Ich würde das auch nicht so streng sehen. Zum einen sehen wir in ST, dass die demographisch-gesundheitliche Entwicklung dafür sorgt, dass die Leute fitter und älter werden. Zum anderen muss man dann schnell erkennen, dass die Aufgaben, die ein älterer Mensch an Bord eines Raumschiffs unter dieser Prämisse übernehmen kann, langsam aber sicher gen Null zu gehen drohen, denn im Fall der Fälle wird immer Reaktionsschnelle gefordert sein: Der taktische Offizier muss körperlich fit sein und auch die Kontrollen schnell bedienen können, okay, aber letzteres gilt auch für einen Ingenieur, der auf Waffentreffer bei den Maschinen reagieren können muss, bevor es zum Warp-Kernbruch kommt. Der Transporterchief muss fix sein, damit sich bei einem Notfall nicht das Muster ins Nichts verflüchtigt. Der OPS-Offizier muss auch schnell analysieren und Ressourcen zuweisen. Vom Captain wird im Übrigen ja auch erwartet, dass er nicht nur in Sekundenschnelle die richtige Entscheidung trifft, sondern notfalls auch im direkten Kontakt mit Aggressoren sich behaupten kann. Du sagt, der Steuermann braucht Reflexe. Und ist der Doktor zu alt, wird es gefährlich, wenn die Präzision mit chirurgischen Instrumenten nicht dieselbe wie früher ist. Streng genommen dürfte dann kein Siebzigjähriger (plus "Zukunftsbonus" von ein paar Jahrfünften) mehr auf einem Schiff sein...
Und wenn er so ein Lieutenant wie Picard in "Willkommen im Leben nach dem Tode" dann hat er IMO nix auf einen CHEF Posten zu suchen.
Joah, aber das war ein Spezialfall denke ich. Zwar sollte die Sternenflotte auch Möglichkeiten haben, schüchternere Menschen zu fördern, aber wer unambitioniert ist, der wird halt dann nicht Chef, denn klar ist auch, dass eine Beförderung rein mit Blick auf die Dienstjahre keinen großen Sinn haben kann.
Wenn jemand aber erst mit Ende Vierzig von der Akademie kommt und fähig und engagiert ist, sollte er meiner Meinung nach auch noch mit Mitte Fünfzig einen Chefposten bekommen. Und wer seine Aufgabe nicht darin sieht, am Ende als Admiral die Forschungsabteilung im Hauptquartier der Sternenflotte zu leiten, kann doch auch von seinem vierzigsten bis zur "Rente" in seinem achtzigsten Lebensjahr Leiter des wissenschaftlichen Bereichs an Bord eines Raumschiffs sein - und dann auch nur im Rang eine Lieutenants.