Die Yangs haben den Biologischen Weltkrieg gegen die Khoms verloren und wurden von den Khoms aus ihren eigenen Städten in die Wildniss und Berge vertrieben... die sie gerne zurückerobern wollen. Deswegen greifen sie die (eigentlich besetzten) Siedlungen an. Die Moral ist also genau genommen: Solange man an den universellen aber insbesondere eben amerikanischen Werten (Verfassung, Flagge etc.) festhält, ist man noch nicht besiegt und kann wieder "gross" werden.
Na ja, also zunächst: Wie große Gewinner sahen die Khoms ja auch nicht aus. Der Krieg hat also beiden Seiten so stark zugesetzt, dass die Städte wohl nicht aus der Zeit vor oder während der (frühen) Phase des Krieges stammt. Und dann weiß man ja nicht, ob diese wenig modern wirkende Ansiedlung von den Yangs oder von den Khoms errichtet wurde.
Mal sehen, was dazu gesagt wurde; vielleicht schaue ich mir "DJdrV" am Wochenende mal an.
Die Moral aber ist doch nicht nur, dass man noch nicht besiegt ist, wenn man sich nur an die amerikanischen Werte hält. Die Moral könnte oder dürfte viel eher lauten, dass man ein friedliches Zusammenleben gestalten kann, wenn man sich an die Werte hält - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.
In "BuS" gibt es diese Szenen... in der Folge und auch den humorigen Schluss (als Kirk Spock mit dem Teufel vergleicht und McCoy und Kirk ihn daraufhin necken)... solche Szenen fehlen in Omega Glory völlig.
Auch in den "Gefängnisszenen"?
Also das kann dann wirklich nur bedeuten, dass die Macher etwas sehr ernsthaftes auf die Beine stellen wollten (oder, dass Roddenberry keine lustigen Stories schreiben konnte

).
Gerade die Eingriffe die Captain Tracy vornimmt werden kaum thematisiert. Es wird erwähnt das er die Angriffe der Yangs auf das Dorf mehrfach mit Einsatz seines Phaser abgewehrt hat. Was man sogar noch als Notwehr auslegen könnte... wie genau Tracy eingegriffen hat und was daran so schlimm ist, bleibt... seltsam diffus. Auch welche Rolle und Stellung Tracy einnimmt... er kann einigen Khoms Befehle erteilen... aber mehr wird auch nicht gezeigt. Also sein Wirken bleibt schwer greifbar und ist erkennbar nicht er Aufhänger der Folge.
Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde

Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.
Ich teile Deine Beobachtung... aber gerade das BuS die Kulissen so vordergründig einsetzt und mit ihnen spielt, zeigt das die Folge sich nicht so ernst nimmt... sie hat auch eher eine lockere Grund-Prämisse: "Was wäre wenn das römische Reich nie untergegangen wäre?"... Bei DJdrV steht die ideologische Analogie als Idee hinter dem Drehbuch; "Amerikanische Werte sind gut, amerikanische Werte sind universell"... die Kostümierung ist da Nebensache, da hast Du schon recht. Aber gerade weil DJdrV eben auf einer verfehlten idologischen Grundprämisse fusst... ist die Folge für mich schwerer verdaulich als ein satirisches Gedankenspiel zu den Römern.
Hmm, aber wenn ich ehrlich bin... Die Frage "Was wäre wenn?" war mMn in dem Sinne wirklich eine lockere Prämisse, als dass sie nicht so tiefgründig bearbeitet wurde, um bei mir den Wunsch aufkommen zu lassen, "BuS" bald mal wieder anzuschauen. (Groß andere Ergebnisse zeitigte "BuS" ja auch nicht, denn die 'Antwort' auf die Frage "Was wäre wenn?" war ja bei Lichte betrachtet auch nicht viel anderes als: alles wie gewohnt, nur mit römischen "Zutaten" in puncto Kleidung oder Sport - so reizvoll ist das auch nicht; spannender wäre da noch gewesen, wie - keine Ahnung, beispielsweise - sich römische Vorstellungswelten (der Polytheismus etwa) mit den technologischen Revolutionen vertrugen). Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr

) anwenden.
Bei den Römern gabs andere Hautfarben - nachdem sich die Römer so ziemlich alles bis in den heutigen Iran angeeignet hatten... und es war sogar möglich römischer Staatsbürger samt Rechten zu werden (bekanntestes Beispiel dürfte wohl Paulus sein, der römischer Staatsbürger war). Nichtsdestotrotz waren die Römer auch fremdenfeindlich... keine Frage. Aber in der Star Trek Folge stösst das schon recht bitter auf... zum einen nehmen die Yangs die Rolle der Indianer ein... edle Wilde (die sie in der Realität ausgerottet haben)... zum anderen werden sie wirklich als rassisch sehr "rein" dargestellt... Gross, Muskulös, Blond... das hinterlässt schon einen sehr fahlen Beigeschmack und fällt beim sehen auf.
Ich meinte nicht unsere realen Römer der Antike, sondern die Pseudo-Römer in der TOS-Folge; deswegen auch die Anführungszeichen.
In "BuS" meine ich, dass es bei den "Römern" auch keine dunkelhäutigen Personen gab, wenngleich auch nicht alle blond waren.
Das eine bedeutet natürlich nicht, dass die andere, größere Überzeichnung bei "DJdrV" deswegen besser würde. Denn auch wenn man sich in das Argument flüchten könnte, diese Darstellung bei "DJdrV" wolle überzeichnen, damit die Aufhebung der Trennung Yangs/Kohms umso pointierter wirkt, empfinde ich diesen fahlen Beigeschmack, wie Du es beschrieben hast, auch.