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Star Trek Defender - Episode 6: "Konsequenzen"
Lairis77:
Kein Problem, wenn es länger dauert, max. Ich freu mich auf dein Feedback :).
Max:
So, fertig.
Nitpicking!!!! ;) :D Ich möchte mit einem Detail beginnen.
Ich zitiere:
"Turo schämte sich seines Vaters so sehr, dass er sich jeden Tag mehr in sein inneres Reich zurückzog, wo er mit seiner eigenen Armee gegen feuerspuckende, klauenbewehrte Fantasiegegner kämpfte. Seine Mitschüler und Freunde nahm er nicht mit, er blieb am liebsten für sich allein."
Genial, wie Du es hier mit sprachlichen Mitteln ganz schnell erreichst, dass dem Leser eindrücklich klar wird, wie intensiv Turo sein Inneres erlebt: In etwas ideelles kann man niemanden mitnehmen, aber Turo identifiziert sich damit so stark, dass es nich mehr nur ideell zu sein scheint.
Ohnehin fallen mir bereits auf den ersten Seiten ein paar sprachliche Wendungen auf, die mir äußert gut gefallen ("Innerhalb weniger Tage wurden aus Helden Verdächtige" - sowas finde ich genial!).
Das ist für mich als Leser deswegen so wichtig, weil die sprachliche Ebene für mich ein bedeutsamer Teil der Lektüre ist. Hier kann ich die Geschichte dann genießen, denn ich will nicht verhehlen, dass mir die "dunkleren" Plotelemente für Star Trek schlicht nicht gefallen.
Die andere Seite sind Ausdrücke, die ich so oder so als unpassend empfinde. Wenn ein Cardassianer etwa "Schlampe" oder "Popel" sagt, oder eine Klingonin von Internetcafés redet... Ich bin wohl zu sehr durch Geschichten von Stanislaw Lem geprägt, um wirklich anzunehmen, eine außerirdische Zivilisation sei so sehr eine Kopie irdischer Verhältnisse.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich vom Interphasen-Torpedo halten soll. Klar, es ist nicht die feine englische Art, einen Gegner so hinterlistig anzugreifen. Aber der Einsatz von Waffen ist in diesem Kontext (Torpedos können ja beispielsweise auch dazu benutzt werden, einen Asteroiden zu zerstören, damit dieser nicht auf eine Welt hinabstürzt) Krieg doch nur dazu da, den Feind zu töten. Die darunter liegende Stufe - das gegnerische Schiff kampfunfähig zu schießen etwa - liegt im Ermessen desjenigen, der die Waffe einsetzt. Ansonsten halte ich es beinahe schon für eine scheinheilige Politik, eine Waffe für edler zu halten, weil sie dem Gegner zeigt, dass sie bald einschlagen wird. In diesem Kontext geht es ja nicht um eine sportliche Auseinandersetzung. Ansonsten könnte man auch sagen: "Hey, wir dürfen jetzt den Phaser nicht mehr einsetzen, weil die Schilde des cardassianischen Schiffs schon zusammengebrochen sind und die Triebwerke nicht mehr funktionieren und es deswegen nicht fair wäre, weil die Cardassianer nicht ausweichen können."
An sich zeugt diese Unentschlossenheit - so will ich das mal nennen - durchaus von einer erstaunlichen Position der Sternenflotte, die nicht weiß, wie sie einen Krieg führen soll. Der in meinen Augen spannendste Weg, aus dieser Erkenntnis, um beim Folgentitel zu bleiben, Konsequenzen zu ziehen, wäre der, sich der Gewalt zu verschließen, aber ich weiß, dass dieser radikale Ansatz nicht nur durch Canon-Ereignisse aus DS9 verbietet; der gelebte Pazifismus scheint selbst in der ST-Zukunft nicht möglich zu sein.
Zu den cardassianischen Verhältnissen:
Der ganze Sadismus, der Karthal widerfährt, gibt mir als Leser nicht viel. Vielleicht bin ich zu old fashioned, aber weder unterhalten mich diese Qualen, noch muss ich sie ausführlich lesen, um zu begreifen, dass sie es schwer hat ;)
Ich habe hier im Thread ja schon geschrieben, dass ich nichts gegen zwei parallel laufende Handlungsstränge habe. Dabei bleibe ich und ich finde es eine mutige Entscheidung mit Weitblick so zu verfahren. Letztlich kann man sagen, dass damit auch für jeden was dabei sein kann. Da ich mich ehrlich gesagt nicht sehr für Cardassianer interessiere, freute ich mich dann auch schneller auf die Lairis-Parts oder die Teile der Geschichte, die an Bord der "Defender" spielten.
Tja, wie lautet mein Fazit?
Ich sehne mich nach FanFiction, in der ein Sternenflottenraumschiff mal auf eine Forschungsmission geht und ein völlig unbekanntes Phänomen enträtselt. Die "Defender" hat andere Ziele und es wäre nicht gerecht, es Deiner Reihe zum Vorwurf zu machen, dass meine Sehnsüchte noch unerfüllt sind. Du schreibst plastisch, wie ich am Anfang gleich feststellen durfte oft auch mit wirklich zauberhafter Ausdrucksweise. Du entwirfst einen großen Plot mit verschiedenen Schauplätzen und dennoch bleibt der Fokus auf den Figuren. Geniale Zutaten. Und mit einem gelungenen Cliffhanger, mit einem Ausblick (die geheime Mission anzudeuten), schaffst Du es auch, nicht nur Neugierde zu wecken, sondern der Serie noch weitere Entwicklungen zu ermöglichen.
Dass ich mit der "Defender"-Reihe trotzdem nicht warm werde, liegt am grundsätzlichen Setting, das so ziemlich nichts von dem beinhaltet, weswegen ich einst Star Trek-Fan wurde. Die exzessive Zurschaustellung von Gewalt ist ein Exponent davon.
Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht, denn ob der Relativierungen könnte es sein, dass das Lob nicht mehr so deutlich hervorsticht.
Fleetadmiral J.J. Belar:
Lustig, diese FF lese ich auch gerade. Mein Feedback folgt also auch bald.
Lairis77:
Hi Max,
danke für dein Feedback! :knuddel
Eins vorweg: ich hab mich sehr gefreut, dass du die Story gelesen hast - gerade weil das Setting eigentlich nicht dein Ding ist und ich das weiß. Ich fühle mich geehrt, dass du es trotzdem noch mal mit Defender versucht hast :).
Deshalb bin ich auch nicht enttäuscht darüber, dass dir manches nicht so zusagt. Geschmäcker sind halt verschieden.
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Ohnehin fallen mir bereits auf den ersten Seiten ein paar sprachliche Wendungen auf, die mir äußert gut gefallen ("Innerhalb weniger Tage wurden aus Helden Verdächtige" - sowas finde ich genial!).
Das ist für mich als Leser deswegen so wichtig, weil die sprachliche Ebene für mich ein bedeutsamer Teil der Lektüre ist.
--- Ende Zitat ---
Ehrlich, ich freue mich über jeden Leser, der das zu schätzen weiß. :bounce
Mit ist die sprachliche Ebene jedenfalls sehr wichtig und ich versuche mich auf der Ebene auch ständig zu verbessern. Leider scheint die "Fabulierkunst" für die meisten FF-Leser eher nebensächlich sein sein, oder ist lediglich ein Mittel zum Zweck für den guten Lesefluss :duck:.
Ein Lob wie "Toller Schreibstil" oder "Hat sich in einem Rutsch gelesen" schmeichelt zwar dem Ego - aber wenn man hört, was genau besonders gefallen (oder auch nicht gefallen) hat, ist das natürlich viiieeel besser :).
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Die andere Seite sind Ausdrücke, die ich so oder so als unpassend empfinde. Wenn ein Cardassianer etwa "Schlampe" oder "Popel" sagt, oder eine Klingonin von Internetcafés redet...
--- Ende Zitat ---
Schlampe oder Popel halte ich für Universelle Kraftausdrücke :andorian.
Bei dem Internetcefe hab ich ehrlich gesagt, lange überlegt, ob ich das so schreiben soll. Sprachlich verlasse ich damit das 24. Jh., was mir durchaus bewusst ist (und ich wundere mich ein bisschen, dass bisher noch keiner darüber gemeckert hat ^^).
Andererseits ist mir leider kein andere Ausdruck aufgefallen, womit der Wortwitz erhalten bleibt - also hab ich es drin gelassen, als bewusst non-canonischen Gag.
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Ich bin wohl zu sehr durch Geschichten von Stanislaw Lem geprägt, um wirklich anzunehmen, eine außerirdische Zivilisation sei so sehr eine Kopie irdischer Verhältnisse.
--- Ende Zitat ---
Davon würde ich auch nicht ausgehen.
Aber gerade in den Canon-ST-Serien sieht man doch mehr Spezies, die den Menschen ähnlich sind (oder bestimmte Teilaspekte der menschlichen Gesellschaft verkörpern: Klingonen = Krieg, Cardassianer = Totalitarismus, Ferengi = Kapitalismus, Bajoraner = starke Religiösität) als Aliens mit völlig eigenständigen Charaktereigenschaften oder Gesellschaftsformen.
Mich reizt es durchaus, auch mal ein eigenes Universum zu erfinden, wo außerirdische Lebensformen mal KEIN Spiegelbild der Menschen sind.
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich vom Interphasen-Torpedo halten soll. Klar, es ist nicht die feine englische Art, einen Gegner so hinterlistig anzugreifen. Aber der Einsatz von Waffen ist in diesem Kontext (Torpedos können ja beispielsweise auch dazu benutzt werden, einen Asteroiden zu zerstören, damit dieser nicht auf eine Welt hinabstürzt) Krieg doch nur dazu da, den Feind zu töten. Die darunter liegende Stufe - das gegnerische Schiff kampfunfähig zu schießen etwa - liegt im Ermessen desjenigen, der die Waffe einsetzt. Ansonsten halte ich es beinahe schon für eine scheinheilige Politik, eine Waffe für edler zu halten, weil sie dem Gegner zeigt, dass sie bald einschlagen wird. In diesem Kontext geht es ja nicht um eine sportliche Auseinandersetzung. Ansonsten könnte man auch sagen: "Hey, wir dürfen jetzt den Phaser nicht mehr einsetzen, weil die Schilde des cardassianischen Schiffs schon zusammengebrochen sind und die Triebwerke nicht mehr funktionieren und es deswegen nicht fair wäre, weil die Cardassianer nicht ausweichen können."
--- Ende Zitat ---
Die Föderation ist halt auch nicht konsequenter als die UNO (schaust du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ge%C3%A4chtete_Kriegsmittel) ;). Ein Verbot aller Kriegswaffen ist nicht möglich, weil man sich ggf. auch mal verteidigen muss, also werden ehtische Unterschiede vorgenommen, die man bei genauer Betrachtung auch in Frage stellen könnte: Chemische und biologische Waffen sind geächtet - konventionelle Bomben aber nicht. Ungeachtet der tatsache, dass sie dir das Haus überm Kopf abfackeln oder einstürzen lassen können, so dass du tagelang verschüttert bist und irgendwann elendig verhungerst. Anti-Personen-Mienen sind geächtet, was ja auch gut und richtig ist (eben u.a. weil man sich gegen sie nicht wehren oder schützen kann). Aber was ist mit Luftangriffen, durch die auch immer wieder unschulgige Zivilisten hops gehen?
Wenn man es ethisch genau nimmt, müsste man alle Waffen verbieten, die wahllos töten können. Ich wäre sehr dafür, aber das lässt sich weltpolitisch leider nicht durchsetzen. Jedenfall NOCH nicht.
Wenn also das Verbot von Subraumminen (Star Trek Canon) oder mein davon abgeleitetes Verbot von Interphasen-Torpedos (Non-Canon, läuft aber auf das selbe hinaus), scheinheilig sein soll, ist es die Haager Landkriegsordnung auch ^^.
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---An sich zeugt diese Unentschlossenheit - so will ich das mal nennen - durchaus von einer erstaunlichen Position der Sternenflotte, die nicht weiß, wie sie einen Krieg führen soll.
--- Ende Zitat ---
Wenn du das so interpretierst, hab ich mein Ziel erreicht ;).
Die Sternenflotte scheint mir auch in der Serie nicht wirklich einen Plan zu haben, wie sie diesen Krieg führen soll. Zuerst zieren sie sich, Kriegsschiffe zu bauen, dann fuhrwerken sie (trotz ausdrücklicher Warnung der Gründer) weiter im Gammaquadranten herum, und vor einer Generalmobilmachund, die letztendlich alle verfügbaren (zivilen) Ressourcen einzieht, schrecken sie scheinbar bis zum Schluss zurück. Ist einerseits verständlich, da sie disen Krieg nie gewollt haben, andererseits führt es dazu, dass sie eine Niederlage nach der anderen einstecken und sich letztendlich nur durch hinterhältige Mittel retten (die Seuche gegen die Gründe, die Intrige um die Romulaner in die Krieg zu ziehen usw.).
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 --- Der in meinen Augen spannendste Weg, aus dieser Erkenntnis, um beim Folgentitel zu bleiben, Konsequenzen zu ziehen, wäre der, sich der Gewalt zu verschließen, aber ich weiß, dass dieser radikale Ansatz nicht nur durch Canon-Ereignisse aus DS9 verbietet; der gelebte Pazifismus scheint selbst in der ST-Zukunft nicht möglich zu sein.
--- Ende Zitat ---
Traurig, aber wahr.
Die Konsequenz der totalen Gewaltfreiheit hätte zum Zeitpunkt von "Defender" bedeutet, dass man sich vom Dominion platt machen lässt :(.
Eine Strategie, diesen Krieg zu VERHINDERN, d. h. ein ernsthaftes Bemühen, mit dem Dominion eine diplomatische Lösung zu finden, habe ich in der "kalten Phase" des DK vermisst.
Außerdem war die Sternenflotte auch vorher nicht gewaltfrei und immer wieder in irgendwelche Konflikte verwickelt (Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Zhenketi ...)
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Der ganze Sadismus, der Karthal widerfährt, gibt mir als Leser nicht viel. Vielleicht bin ich zu old fashioned, aber weder unterhalten mich diese Qualen, noch muss ich sie ausführlich lesen, um zu begreifen, dass sie es schwer hat ;)
--- Ende Zitat ---
Das habe ich auch nicht zur Unterhaltung geschrieben ;), sondern um glaubhaft darzustellen, warum Karthal am Ende so verzweifelt war, dass sie bereit war, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Genau an diesem Punkt wollte ihre Kidnapper sie treiben und hätten das auch beinahe geschafft :(.
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Ich sehne mich nach FanFiction, in der ein Sternenflottenraumschiff mal auf eine Forschungsmission geht und ein völlig unbekanntes Phänomen enträtselt. Die "Defender" hat andere Ziele und es wäre nicht gerecht, es Deiner Reihe zum Vorwurf zu machen, dass meine Sehnsüchte noch unerfüllt sind. Du schreibst plastisch, wie ich am Anfang gleich feststellen durfte oft auch mit wirklich zauberhafter Ausdrucksweise. Du entwirfst einen großen Plot mit verschiedenen Schauplätzen und dennoch bleibt der Fokus auf den Figuren. Geniale Zutaten. Und mit einem gelungenen Cliffhanger, mit einem Ausblick (die geheime Mission anzudeuten), schaffst Du es auch, nicht nur Neugierde zu wecken, sondern der Serie noch weitere Entwicklungen zu ermöglichen.
Dass ich mit der "Defender"-Reihe trotzdem nicht warm werde, liegt am grundsätzlichen Setting, das so ziemlich nichts von dem beinhaltet, weswegen ich einst Star Trek-Fan wurde. Die exzessive Zurschaustellung von Gewalt ist ein Exponent davon.
--- Ende Zitat ---
Dann werden dir Episode 7 und 8 vielleicht eher deinen Geschmack treffen: Weltraumforschung (ja, WIRKLICH, wenn auch ungeplant ^^), eine unbekannte Zivilisation im Gamma-Quadranten, Streitfragen um die Oberste Direktive und KEINE Cardassianer :andorian.
Was Gewaltdarstellung angeht, war Episode 6 auch für mich hart an der Schmerzgrenze (beim Schreiben). Die nächsten Folgen werden jedenfalls "harmloser".
Gänzlich lässt sich der "dunkle" Touch und die Gewalt bei dem Thema natürlich nicht vermeiden.
@Belar:
Yippiee, ich freu mich auch schon auf dein Feedback! :happy
Max:
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Hi Max,
danke für dein Feedback! :knuddel
Eins vorweg: ich hab mich sehr gefreut, dass du die Story gelesen hast - gerade weil das Setting eigentlich nicht dein Ding ist und ich das weiß. Ich fühle mich geehrt, dass du es trotzdem noch mal mit Defender versucht hast :).
--- Ende Zitat ---
Das freut mich :) Und wie erwähnt ist da ja auch einiges dabei, was ich gut finde (und wegen dem ich ja auch manchmal umso betrübter bin, dass Du Dich nicht auch in einem anderen, "fröhlicheren" Setting austobst :( ;)).
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Ehrlich, ich freue mich über jeden Leser, der das zu schätzen weiß. :bounce
Mit ist die sprachliche Ebene jedenfalls sehr wichtig und ich versuche mich auf der Ebene auch ständig zu verbessern. Leider scheint die "Fabulierkunst" für die meisten FF-Leser eher nebensächlich sein sein, oder ist lediglich ein Mittel zum Zweck für den guten Lesefluss :duck:.
Ein Lob wie "Toller Schreibstil" oder "Hat sich in einem Rutsch gelesen" schmeichelt zwar dem Ego - aber wenn man hört, was genau besonders gefallen (oder auch nicht gefallen) hat, ist das natürlich viiieeel besser :).
--- Ende Zitat ---
Und ich freue mich über jeden Autor, der auch auf die Ausdrucksweise Acht gibt. Hier weiß ich, dass ich bei Dir gut aufgehoben bin :) Und dann finde ich es auch richtig, auf was besonders hinzuweisen, einfach weil es so klasse war.
Ich finde Lesen immer dann besonders schön, wenn es wirklich auch ästhetische Bereiche berührt. Gerade in der Science Fiction wird man hier für gewöhnlich nicht unbedingt verwöhnt, aber deswegen weiß man dann einen schönen Stil umso mehr zu schätzen.
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Schlampe oder Popel halte ich für Universelle Kraftausdrücke :andorian.
--- Ende Zitat ---
Naja, schon darüber ließe sich meiner Meinung nach streiten ;)
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Bei dem Internetcefe hab ich ehrlich gesagt, lange überlegt, ob ich das so schreiben soll. Sprachlich verlasse ich damit das 24. Jh., was mir durchaus bewusst ist (und ich wundere mich ein bisschen, dass bisher noch keiner darüber gemeckert hat ^^).
Andererseits ist mir leider kein andere Ausdruck aufgefallen, womit der Wortwitz erhalten bleibt - also hab ich es drin gelassen, als bewusst non-canonischen Gag.
--- Ende Zitat ---
Es ist bei mir vielleicht so, dass ich die Dinge (in Bezug auf die FF ;)) zu ernst nehme, und deswegen wäre der Gag bei mir wohl weggefallen.
Dieser Punkt ist mir sozusagen aus zwei Gründen wichtig. Dazu jetzt gleich mehr:
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---Ich bin wohl zu sehr durch Geschichten von Stanislaw Lem geprägt, um wirklich anzunehmen, eine außerirdische Zivilisation sei so sehr eine Kopie irdischer Verhältnisse.
--- Ende Zitat ---
Davon würde ich auch nicht ausgehen.
Aber gerade in den Canon-ST-Serien sieht man doch mehr Spezies, die den Menschen ähnlich sind (oder bestimmte Teilaspekte der menschlichen Gesellschaft verkörpern: Klingonen = Krieg, Cardassianer = Totalitarismus, Ferengi = Kapitalismus, Bajoraner = starke Religiösität) als Aliens mit völlig eigenständigen Charaktereigenschaften oder Gesellschaftsformen.
Mich reizt es durchaus, auch mal ein eigenes Universum zu erfinden, wo außerirdische Lebensformen mal KEIN Spiegelbild der Menschen sind.
--- Ende Zitat ---
Bei Star Trek ist das mit den Außerirdischen halt immer so eine Sache. Sie sollen fremdartig sein und sind dann doch meist eine Übersteigerung einzelner menschlicher Eigenschaften. Anders als Lem ging es Roddenberry dabei wohl erst recht darum, Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
Meine zwei "Probleme" also: Zum einen finde ich, dass der Ansatz von Lem sowohl fürs Schreiben als auch fürs Lesen interessanter ist, weil er mehr Neues zum Entdecken anbietet und es macht mMn halt mehr Spaß, von Fremdem zu erfahren, das durch seine Andersartigkeit nicht einseitig ist oder gar zum Klischee abdriftet. Der andere Punkt betrifft dann auch "Defender": Mit einem genauen Blick und viel, lass es mich so nennen, Leidenschaft zeichnest Du Lebenswege von Außerirdischen wie eben einer Cardassianerin nach, indem Du auch das Umfeld auch geradezu schonungslos miteinbeziehst: Dabei schonst Du auch den zartbesaiteten Leser Max mit gewissen Darstellungen nämlich nicht ;) Das soll dem realistischen Eindruck zugute kommen und das ist ein klasse Ansatz - nur jetzt kommt's... Mit Gags wie dem Internetcafé oder einer Ausdrucksweise, die - das ist freilich schon mal subjektiv - manchmal so gar nicht zu Cardassianern passen will, unterminierst Du all diese tollen Anstrengungen. In meiner Wahrnehmung kommt das sicherlicher tragischer rüber als bei vielleicht gar allen anderen. Aber mir kommt es halt vor, als würdest Du das, was Du mühsam aufgebaut hast, mal eben nebenher einreißen; denn eine Gesellschaft plausibel zu erklären ist schwieriger, als die Beschreibungen deplaziert wirken zu lassen.
Allerdings möchte ich Dir nicht unbedingt von dieser Route abraten. Ich habe zum Beispiel mit "L'homme nouveau - Der neue Mensch" ein wenig die Erfahrung gemacht, dass eine andere Verfahrensweise eine große Distanz zwischen Leser und Figuren aufbaut, die nicht jeder schätzt, obgleich das Konzept in sich stimmig war.
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Die Föderation ist halt auch nicht konsequenter als die UNO (schaust du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ge%C3%A4chtete_Kriegsmittel) ;). Ein Verbot aller Kriegswaffen ist nicht möglich, weil man sich ggf. auch mal verteidigen muss, also werden ehtische Unterschiede vorgenommen, die man bei genauer Betrachtung auch in Frage stellen könnte: Chemische und biologische Waffen sind geächtet - konventionelle Bomben aber nicht. Ungeachtet der tatsache, dass sie dir das Haus überm Kopf abfackeln oder einstürzen lassen können, so dass du tagelang verschüttert bist und irgendwann elendig verhungerst. Anti-Personen-Mienen sind geächtet, was ja auch gut und richtig ist (eben u.a. weil man sich gegen sie nicht wehren oder schützen kann). Aber was ist mit Luftangriffen, durch die auch immer wieder unschulgige Zivilisten hops gehen?
Wenn man es ethisch genau nimmt, müsste man alle Waffen verbieten, die wahllos töten können. Ich wäre sehr dafür, aber das lässt sich weltpolitisch leider nicht durchsetzen. Jedenfall NOCH nicht.
Wenn also das Verbot von Subraumminen (Star Trek Canon) oder mein davon abgeleitetes Verbot von Interphasen-Torpedos (Non-Canon, läuft aber auf das selbe hinaus), scheinheilig sein soll, ist es die Haager Landkriegsordnung auch ^^.
--- Ende Zitat ---
Das ist alles richtig, aber hier bin ich halt immer noch am Überlegen, wie man das in ST am besten verarbeiten sollte.
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---
--- Zitat von: Max am 24.08.12, 23:35 ---An sich zeugt diese Unentschlossenheit - so will ich das mal nennen - durchaus von einer erstaunlichen Position der Sternenflotte, die nicht weiß, wie sie einen Krieg führen soll.
--- Ende Zitat ---
Wenn du das so interpretierst, hab ich mein Ziel erreicht ;).
Die Sternenflotte scheint mir auch in der Serie nicht wirklich einen Plan zu haben, wie sie diesen Krieg führen soll. Zuerst zieren sie sich, Kriegsschiffe zu bauen, dann fuhrwerken sie (trotz ausdrücklicher Warnung der Gründer) weiter im Gammaquadranten herum, und vor einer Generalmobilmachund, die letztendlich alle verfügbaren (zivilen) Ressourcen einzieht, schrecken sie scheinbar bis zum Schluss zurück. Ist einerseits verständlich, da sie disen Krieg nie gewollt haben, andererseits führt es dazu, dass sie eine Niederlage nach der anderen einstecken und sich letztendlich nur durch hinterhältige Mittel retten (die Seuche gegen die Gründe, die Intrige um die Romulaner in die Krieg zu ziehen usw.).
--- Ende Zitat ---
Hier muss oder, je nach Sichtweise, darf man mit dem, was DS9 so vorgegeben hat, leben und damit weiterschreiben.
Ohne DS9 hätte sich die Sache meiner Meinung nach anders entwickeln können - friedlicher und souveräner.
Aber so, wie die Dinge stehen, beschreibe ich in der Satyr-Reihe den Dominion Krieg als einschneidendes Trauma, wobei die Folgerungen, die zu ziehen sind, auch extremer werden, als man es zu TNG womöglich gedacht hätte.
Ich bin gespannt, auf was für Herausforderungen die "Defender"-Crew noch stoßen wird!
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Die Konsequenz der totalen Gewaltfreiheit hätte zum Zeitpunkt von "Defender" bedeutet, dass man sich vom Dominion platt machen lässt :(.
--- Ende Zitat ---
Ja aber ganz ehrlich: Das wäre mal ein Konzept nach meinem Geschmack. Das klingt etwas seltsam, aber wäre trotzdem mal ein spannendes, originelles, neuartiges Konzept, wenn man eine besiegte Föderation zeigen würde. "Besiegt" würde ich dabei nicht mit vernichtet oder versklavt gleichsetzen, durchaus aber mit 'enorm eingeschränkt'. Vorstellbar wäre etwa ein verschärftes Kontrollsystem à la Vulkanier zur ENT-Zeit. Vielleicht dürfte es noch eine Sternenflotte geben, doch ohne Waffensysteme und was die Schiffe der Sternenflotte dann so anstellen, entscheiden die neuen Machthaber. Alles sehr gewagt, aber ich fände es enorm spannend, wenn eine Föderation des sagen wir 26. Jahrhunderts Freiheit anders (anders - nicht "besser") definieren würde und dem Pazifismus einiges unterordnen würde: Vielleicht wäre der Weg dieser Gesellschaft, zu überleben und erobert zu werden. Für DS9-Verhältnisse undenkbar und eine FF-Serie, die in diesem Zeitraum spielt, kann nicht plötzlich in so ein Extrem umschwenken. (Vielleicht schreibe ich aber mal eine Einzelgeschichte mit so einem Plot-Motiv).
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Traurig, aber wahr.
Die Konsequenz der totalen Gewaltfreiheit hätte zum Zeitpunkt von "Defender" bedeutet, dass man sich vom Dominion platt machen lässt :(.
[...]
Außerdem war die Sternenflotte auch vorher nicht gewaltfrei und immer wieder in irgendwelche Konflikte verwickelt (Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Zhenketi ...)
--- Ende Zitat ---
Das stimmt. Aber ich habe den Eindruck, dass die Botschaft der Friedfertigkeit, die es in ST dennoch gab, zuletzt etwas zu kurz kam. Leider auch in der FF. Action und Raumschlachten sind spannend zu lesen und an sich bieten (Anti)Kriegsgeschichten auch die Basis für Charakterinhalte. Aber ich habe den Eindruck, als würde DS9 und die damit verbundenen Ereignisse nur allzu gerne als Vorwand genutzt, die Sternenflotte von Schlacht zu Schlacht zu schicken und das widerspricht der eigentlichen Botschaft Star Treks, wie ich sie früher immer wahrgenommen habe.
Hier freue ich mich, dass sich "Defender" die Sache nicht einfach macht und da halte ich es auch für einen äußerst geschickten Schachzug, sozusagen ein paar Pazifisten an Bord des Kriegsschiffs zu stationieren. Es gilt, was ich oben schon geschrieben habe: Ich bin gespannt, auf was für Herausforderungen die "Defender"-Crew noch stoßen wird!
--- Zitat von: Lairis77 am 25.08.12, 14:51 ---Dann werden dir Episode 7 und 8 vielleicht eher deinen Geschmack treffen: Weltraumforschung (ja, WIRKLICH, wenn auch ungeplant ^^), eine unbekannte Zivilisation im Gamma-Quadranten, Streitfragen um die Oberste Direktive und KEINE Cardassianer :andorian.
Was Gewaltdarstellung angeht, war Episode 6 auch für mich hart an der Schmerzgrenze (beim Schreiben). Die nächsten Folgen werden jedenfalls "harmloser".
Gänzlich lässt sich der "dunkle" Touch und die Gewalt bei dem Thema natürlich nicht vermeiden.
--- Ende Zitat ---
Na ja, aber das klingt trotzdem toll!
Warte mal ab: Am Ende bin wahrscheinlich noch ein richtiger "Defender-Junkie" ;) Was ich da jedenfalls zu den weiteren Teilen lese, weiß mich zu begeistern. ich freue mich schon auf die nächsten Folgen :)
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