Ich hab mir das Buch auch vor einiger Zeit zugelegt, und wurde nicht enttäucht.
Hier mal meine Kritik dazu
Plot:Professor Brendan Doyle erhält ein Angebot, das er um nichts in der Welt ausschlagen kann: Er soll den reichen Industriellen J. Cochrane Darrow auf einer Reise in die Vergangenheit begleiten. Darrow ist im Rahmen quantenphysikalischer Forschungen auf eine „Spalte“ gestoßen, die unterschiedliche Epochen miteinander verbindet. Vordergründig geht es ihm um den Besuch eines Vortrages von Samuel Taylor Coleridge, eines der berühmtesten Dichter Englands. Doyle ist dabei eine Biographie über Coleridge zu schreiben, und soll für das kulturelle Rahmenprogramm für die reichen Mitreisenden sorgen.
In Wirklichkeit hat der schwer kranke Darrow jedoch weitreichendere Ambitionen: Mit nicht weniger als der Unsterblichkeit will er sich zufrieden geben. Denn im frühen 19. Jahrhundert soll ein Mann leben, der mit anderen Menschen den Körper tauschen kann – ein Magier, der im Zeichen des ägyptischen Gottes Anubis einen Weg gefunden hat die Zeit zu überwinden.
Für Doyle wird das geplante phantastische Abenteuer schnell zu einem Spiel auf Leben und Tod. Nicht nur, dass man ihn zurückließ, nein er erkennt, dass das London des Jahres 1810 von Magie beherrscht wird, und dunkle Mächte sich verschworen haben, das Rätsel der Unsterblichkeit zu lösen.
Um zu überleben nimmt Doyle, mehr unfreiwillig als gewollt, die Identität des Poeten und Dichters William Ashbless an.
Kritik:Schon wenn man sich das erste Kapitel des 600 Seiten Werkes durchliest, erkennt man, dass man es hier nicht mit einem Laienautor zu tun hat, der einfach nach Lust und Laune ein Fantasy-Mysterie Buch zusammengezimmert hat. Die erstaunliche Detailvernarrtheit über das London der damaligen Zeit und die Literatischen Gedichtwerke von Coleridge oder Lord Byron die mit eingesponnen wurden lassen ein großes Hintergrundwissen von Autor Tim Powers vermuten.
Mitunter konnte es auch recht nerven, wenn man Zigeunerausdrücke und Lateinische Fachnamen um die Ohren geknallt, und anschließend keine Erklärung dazu angeboten bekommt, aber sonst liest sich das Buch recht flüssig, und die Spannung nimmt mit fortschreitender Seitenzahl stetig zu, so dass es schon vorkommen kann, dass man mehrere hundert Seiten hintereinander verschlingt.
Anmerkung:Erwähnenswert wäre vielleicht noch die Hintergrundgeschichte des Charakter Ashbless, dessen Identität Doyle im Laufe seines Abenteuers übernimmt. William Ashbless ist nämlich das Pseudonym der Autoren Tim Powers und seines Studien-Kameraden James Blaylock, die unter Ashbless Namen unzählige Gedichte, Prosa und Kurzgeschichten verfasst hatten. Als die Beiden nach ihrer Studienzeit getrennte (Autoren-)Wege gingen, verewigten sie in ihren Büchern ihr Pseudonym, ohne vom anderen zu wissen. Erst der Verlag erkannte, dass es sich um den gleichen Charakter handelte und William Ashbless sich seinen Weg durch die Jahrhunderte bahnte.
Fazit:The Anubis Gates ist wohl keineswegs mit gewöhnlicher Sci-Fi/Mysterie zu vergleichen, die sonst hier bewertet wird. Wer etwas Anspruchsvolleres haben möchte, dem kann ich das Buch empfehlen. Wer allerdings schon bei Charles Dickens Schreibweise Probleme hatte, (Powers Art die viktorianische Zeit zu beschreiben unterscheidet sich nicht besonders von ihm, sondern setzt dem noch eins drauf) der sollte doch besser hiervon Abstand halten.
Das Buch wurde nicht umsonst mit dem Philip K. Dick Memorial Award ausgezeichnet.
Was das Titelbild angeht, hab ich wohl eine frühere Auflage erwischt. Mein Titelbild sieht folgendermaßen aus.
