So, tut mir leid, dass die Kritik so ewig auf sich warten ließ, aber meine Zeit und die Umstände erlaubten mir keine schnellere Antwort. Auch jetzt bin ich nur in einer kleinen Lernpause (Montag stehen gleich zwei Klausuren an).
Zuvor möchte ich auch hier sagen, dass ich nicht die Absicht habe dich in irgend einer Weise anzugreifen. Sollte ich in der Hast vielleicht über das Ziel hinausgeschossen zu sein, bitte ich um Entschuldigung. Selbstverständlich werde ich dann auch umgehend die angeprangerten Passagen meines Textes ändern.
Gut, ich beginne dann einfach mal:
Ein experimentelles Shuttle kommt auf das Schiff – zwischen dem leitenden Offizier der Wissenschaftsabteilung und dem Chefingenieur kommt es zu Kompetenzreibereien und Revierverhalten.
Das ist ein für die Geschichte wichtiger Umstand, doch in meinen Augen ist das keine gute Lösung gewesen. Ich sehe es so:
Schritt 1:
Wenn ich etwas entwickeln lassen möchte, dann würde ich dazu ein Team aufstellen, dem Team ein Pflichtenheft präsentieren und erwarten, dass diese „Must Have’s“ auch integriert werden würden.
Schritt 2:
Die für das Projekt verantwortliche Person würde mir gewiss eine Liste mit Experten geben, deren Hilfe vonnöten ist und deren Mitarbeit dem Projekt dienlich wäre. (Picard: „Ein Leiter eines Außenteams hat volle Handlungsfreiheit bei der Wahl seines Teams.“ (oder so ähnlich), ausgesagt in „TNG - Galavorstellung“)
Schritt 3:
Gemäß dieser Liste würde ich diese Experten aus dem Fundus meines Personals auswählen und sie dem Team zuschlagen (und sei es auch nur anteilig, zbw. durch eine festgeschriebene Anzahl Mindeststunden pro Woche). Dabei würde ich keine Rücksicht auf Abteilung, bzw. Rangstufe nehmen! Der Projektleiter ist innerhalb des Teams Gott ( – und wenn er noch so ein grüner Rekrut wäre)!
Daraus lässt sich folgendes ableiten:
Ein Arbeitsauftrag wird als Projekt definiert;
Es gibt einen verantwortlichen Projektleiter mit ausreichend Privilegien und (Disziplinar-) Befugnissen, um das Auftragsziel erreichen zu können;
Rücksicht auf Rang und Abteilung wird nicht genommen! (Diese Aspekte dienen der verwaltungstechnischen Gliederung und Alltagsaufgaben. Selbstverständlich sind diese Punkte (zB. Rang und Dienstposten) auch wichtig – allerdings nicht für das Projekt und demnach spielen sie dort auch keine Rolle.)
Die Auftragsbewältigung mit diesen Projektgruppen ist „State Of The Art“ der Wirtschaft und ein täglich tausendfach angewandtes und bewährtes Arbeitsprinzip.
Auch Darsha erhält zum Beispiel auch ein „Team“: Sie gebietet schon bei einer ihrer ersten Missionen über zwei Colonels und deren Armeekörper, sowie eine ehemalige Sternenflottenadmiralin/ Ärztin (T’Seleya). Dass es durchaus Vorteile hat und der Mission ungemein dienlich ist, einem dreizehn Jahre alten Mädchen diese Position zukommen zu lassen habe ich in diesem Buchabschnitt bei TOSG hoffentlich ausreichend erklärt. (Aber, mh, das werden die Kritiken zeigen müssen!)
Es liegt in der Natur der Sache dass ein Projektleiter unter keinen Umständen jeden Teilaspekt eines Projektes fachlich alleine meistern könnte – ein Menschenleben reicht nicht aus, um sich all dieses Wissen und die Fertigkeiten aneignen zu können – aber der Leiter besitzt meist eine Schlüsseleigenschaft/ -wissen, die den Erfolg garantiert! Damit kann also durchaus ein BWL’ler die technische Entwicklung zB. eines Prozessors leiten. Zum Führen gehört eben mehr als nur Fachwissen.
Zurück zu dem Disput: Die Projektleitung des Shuttles scheint wie das Shuttle selbst der Sovastania übergeben worden zu sein. Anstatt aber einen Projektleiter zu benennen wird das ziemlich „demokratisch“ gehandhabt (gewiss in Anlehnung an die Delta-Flyer-Entwicklung). Ich persönlich sehe das aber als Ursache, dass es überhaupt erst zu dem Disput hatte kommen können.
Fazit: Ich hätte es anders geregelt. In meinen Augen kommt an dieser Stelle die Übergabe der Entwicklungsverantwortung (und damit auch die Einhaltung des Pflichtenhefts – schließlich wurde das Shuttle ja mit klaren Zieldefinitionen entwickelt (nehme ich nun einfach mal so an), zu kurz. Ich würde nur ungern „mein Kind“ auf diesem Wege abgeben und einer ungewissen Zukunft überlassen.
Als Kompromiss wäre vielleicht die Abgabe eines von mehreren Prototypen die, in meinen Augen bessere, Lösung gewesen. Damit lägen nicht alle Erwartungen auf diesem Prototypen, das Shuttle würde in seiner Wichtigkeit herabgesetzt und man könnte akzeptieren, dass es "nur noch als Hobby" weiterentwickelt wird.
Die Beförderungsfrage:
Hm, da habe ich auch ein zwiespältiges Gefühl. Wenn sich jemand durch Nichtbeförderung herabgesetzt fühlt, bzw. seine Karriere vorantreiben will gibt es doch sicher andere und bessere Möglichkeiten als diese doch recht politischen Ränkespiele. Natürlich bereichern sie die Geschichte, aber was hat die Leistung von Kel mit der des anderen technischen Offiziers zu tun? Wieso wird eine Beförderung an eine andere gekoppelt? Das stört mich persönlich ein bisschen. Entweder es ist möglich mit diesem Rang den Posten inne zu haben oder nicht. Das aber sind Statuten, die die Legislative zu entscheiden hat. Die Sovastania ist aber nur die Exekutive (zumindest nach meinem Empfinden). Von daher habe ich bei diesen Diskussionen ein flaues Gefühl im Magen.
Genial finde ich die Aspekte der Lebendnahrung für die Klingonen und ich spiele mit dem Gedanken, ähnliche Aspekte auch aufzugreifen!
Ebenso gelungen sind in meinen Augen auch diese strategischen Überlegungen mit diesem geheimnisvollen Angreifer, der wohl wirklich nur auskundschaftet, wie sich das „Opfer“ wohl verhalten wird.
Dass die Sternenflotte eingreift und es für die Zivilisten um die Frage geht, ob sie auch in Zukunft alleine arbeiten können – diese politischen Überlegungen halte ich entgegen der oben genannten für weitaus naheliegender. Diese Passage hat mir sehr gefallen und ich finde man kann die Gedanken der Zivilisten sehr gut nachvollziehen.
Hast du denn vor in einer weiteren Folge darauf Bezug zu nehmen und diesen Handlungsstrang wieder aufzugreifen?
Alles in Allem eine tolle Geschichte, die sich harmonisch in das Geschehen um die Sovastania einreiht. Dass ich an manchen Punkten andere Ansichten habe, bzw. anders gehandelt hätte, heißt nicht, dass mir die Geschichte nicht gefiel, bitte nicht missverstehen.