Wow, das geht hier ja ab.
Fast schon philosophisch.
Deine Überlegungen und Beispiele sind wirklich faszinierend SSJ.
Da kommt man ins Grübeln.
Und ich stelle fest, dass ich um so mehr Bock darauf bekomme, diesen Roman asbald in Angriff zu nehmen,
Danke, auch wenn es nicht der Sinn dieses Threads war (oder vielleicht doch? ), hat mir das sehr geholfen.
=A=
Vielleicht hätte dieses Thema auch heißen können >> Antagonisten - von Feindbildern, Vorurteilen und .... na ja, was auch immer.
Feinde und Gegner der Hauptfigur hier gleich mit Horror gleichzusetzen ist irgendwie... na ja.
=A=
Jetzt aber btt.
=A=
Ich frage mich, warum es in Filmen und Serien immer wieder so erfolgreich gelingt, frühere Gegner/Feinde so erfolgreich zu Freunden/Alliierten der Hauptakteure zu machen, dass sie sogar zu Sypmathieträgern der ganzen Serie werden können.
Bestes Beispiel, das mir gerade einfällt: Spike aus Buffy.
Danke für das Kompliment. Einige Beispiele, die ich erwähnt hatte basieren sogar teilweise auf philosophischen Konzepten. Dieses Element der Aliens die zu fremd sind für den menschlichen Geist basieren indirekt auf Diskussionen zur menschlichen Erkenntnis, und zwar dem Konzept, dass der Mensch nicht nur mit den Augen direkt sieht, sondern dazu auch ein geistiger Vorgang der Interpretation der Sinnesdaten gehört, welcher durch Evolution an die Verhältnisse der Erde angepasst ist. (Unter Anderem haben sich die Philosophen Kant und Schopenhauer mit dem Thema beschäftigt und der Evolutionsbiologe Konrad Lorenz.)
Ausserdem haben einige Feinde, besonders im Horror und Sci Fi Genre indirekt oder direkt mit Ethik zu tun, da sie als Vollstrecker für Sünden der Menschheit tätig sind. (Bei Horror meistens alles mögliche, bei Sci Fi meistens irgendein Ge-/Missbrauch der Wissenschaft.) Da kommt man leicht in den Bereich der Moralphilosophie
Das mit dem Horror hatte ich deshalb dazu gepackt nicht um Feinde pauschal mit Horror gleichzusetzen, sondern weil ich dachte, das passt hier besser zu als zu einem eigenen Thread, da man auch Horror Techniken nutzen kann für Antagonisten in anderen Geschichten. Ausserdem stammen viele Bereiche von mir aus dem Horror Genre (Alien, The Ring, Yu On, Tetsuo, Leatherface etc.)
Zum Thema Überläufer, dies ist ein typisches Element von Magical Girl Serien. (Und Buffy ist zwar ein wenig anders, wird aber häufig zu dem Genre gezählt.) Bei solchen Serien gibt es meistens den Grundsatz, selbst der schlimmste Mensch hat irgendwo noch ein gutes Herz. Man muss sich nur manchmal anstrengen, damit dieses Gute zum Vorschein kommt. Deshalb gibt es dort in fast jeder Serie mindestens einmal einen Bösen, der zu den Guten überläuft weil er versteht, dass er Unrecht begangen hat. Gerade wenn solche Serien an jüngere Rezipienten wie Teenager gerichtet sind kommt das häufig vor. (Ein Extremes Beispiel für eine eher an Jüngere gerichtete Serie mit sowas ist die Sailor Moon Serie, wo noch im Comic fast jeder Feind fachgerecht (und häufig sogar auf ziemlich blutige Weise (!)) "entsorgt" wurde, konnten in der Serie teilweise sogar die Oberschurken davon überzeugt werden, zum Guten überzulaufen.)
Meistens bekommen solche Überläufer dann schon vorher symphatische/coole Eigenschaften oder zeigen schon vorher ab und zu mal gute Seiten. (Bis hin dazu, dass diese die Protagonisten, also ihre eigentlichen Feinde retten. ) Sehr häufig haben diese Antagonisten auch ihren eigenen Kopf und führen nicht alles aus, was ihnen befohlen wird sondern ignorieren oder stellen sich explizit gegen höhere Befehle, wenn diese ihnen nicht passen.
Eine andere Variante, die so ähnlich sind, sind Symphatieträger auf der gegnerischen Seite, die aber nicht überlaufen, wo es heißt, die sind eigentlich ganz nette Menschen und Protagonisten und Antagonisten hätten eigentlich Freunde werden können, wenn sie nicht auf gegenteiligen Seiten standen/stehen. Das kommt häufig in Military Science Fiction Serien vor, weshalb ich das auch dort schonmal erklärt hatte. Diese Konstellation dient hauptsächlich dazu, den Konflikt als solches zu hinterfragen und eher zu einer Aussage zu kommen nach dem Motto "nicht der Feind ist das Böse, sondern der Krieg an sich ist schlecht und zerstört Leben auf allen Seiten". (Beispiele dafür sind Char Aznabel aus Gundam, genau so wie einige andere Figuren aus der Serie, oder der romulanische Captain in dieser TOS Folge, der sich ein Duell mit Kirk geleistet hatte.) Viele laufen dann doch in späteren Serien über, hauptsächlich als Fanservice, aber ich finde persönlich, das zerschießt ein wenig die Message solcher Konstellationen.