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Der Feind/Antagonist/Horror etc.

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Alexander_Maclean:
Das ist IMO rrelativ einfach und dennoch schwer.

Nämlich das die "Bösen" eiegnschaften bekommen die sie sympathisch machen.

Gerade bei Spike ist das der Humor.
Ähnlich sieht es auch bei Todd aus Atlantis aus.

Andere Beispiel sind Gul Dukat, der sich durchaus liebevoller Vater präsentiert.

Weiterer Punkt ist die nachvollziehbarkeit der Motive

oder Londo Mollaris B5. Ihm ging s ja nie darum, sienen eigene Macht zu verstärken sondern, wier auch selber sagte immer um den Ruhm seiner Rasse.

Der Zentralpunkt bei allen ist aber: Sie sind anchvollzienbar. also eben nicht pur böse.

SSJKamui:

--- Zitat von: David am 07.03.12, 12:39 ---Wow, das geht hier ja ab.
Fast schon philosophisch.

Deine Überlegungen und Beispiele sind wirklich faszinierend SSJ.
Da kommt man ins Grübeln.

Und ich stelle fest, dass ich um so mehr Bock darauf bekomme, diesen Roman asbald in Angriff zu nehmen,

Danke, auch wenn es nicht der Sinn dieses Threads war (oder vielleicht doch? ;)), hat mir das sehr geholfen.

=A=

Vielleicht hätte dieses Thema auch heißen können >> Antagonisten - von Feindbildern, Vorurteilen und .... na ja, was auch immer.

Feinde und Gegner der Hauptfigur hier gleich mit Horror gleichzusetzen ist irgendwie... na ja.

=A=

Jetzt aber btt.

=A=

Ich frage mich, warum es in Filmen und Serien immer wieder so erfolgreich gelingt, frühere Gegner/Feinde so erfolgreich zu Freunden/Alliierten der Hauptakteure zu machen, dass sie sogar zu Sypmathieträgern der ganzen Serie werden können.

Bestes Beispiel, das mir gerade einfällt: Spike aus Buffy.

--- Ende Zitat ---

Danke für das Kompliment. Einige Beispiele, die ich erwähnt hatte basieren sogar teilweise auf philosophischen Konzepten. Dieses Element der Aliens die zu fremd sind für den menschlichen Geist basieren indirekt auf Diskussionen zur menschlichen Erkenntnis, und zwar dem Konzept, dass der Mensch nicht nur mit den Augen direkt sieht, sondern dazu auch ein geistiger Vorgang der Interpretation der Sinnesdaten gehört, welcher durch Evolution an die Verhältnisse der Erde angepasst ist. (Unter Anderem haben sich die Philosophen Kant und Schopenhauer mit dem Thema beschäftigt und der Evolutionsbiologe Konrad Lorenz.)

Ausserdem haben einige Feinde, besonders im Horror und Sci Fi Genre indirekt oder direkt mit Ethik zu tun, da sie als Vollstrecker für Sünden der Menschheit tätig sind. (Bei Horror meistens alles mögliche, bei Sci Fi meistens irgendein Ge-/Missbrauch der Wissenschaft.) Da kommt man leicht in den Bereich der Moralphilosophie

Das mit dem Horror hatte ich deshalb dazu gepackt nicht um Feinde pauschal mit Horror gleichzusetzen, sondern weil ich dachte, das passt hier besser zu als zu einem eigenen Thread, da man auch Horror Techniken nutzen kann für Antagonisten in anderen Geschichten. Ausserdem stammen viele Bereiche von mir aus dem Horror Genre (Alien, The Ring, Yu On, Tetsuo, Leatherface etc.)

Zum Thema Überläufer, dies ist ein typisches Element von Magical Girl Serien. (Und Buffy ist zwar ein wenig anders, wird aber häufig zu dem Genre gezählt.) Bei solchen Serien gibt es meistens den Grundsatz, selbst der schlimmste Mensch hat irgendwo noch ein gutes Herz. Man muss sich nur manchmal anstrengen, damit dieses Gute zum Vorschein kommt. Deshalb gibt es dort in fast jeder Serie mindestens einmal einen Bösen, der zu den Guten überläuft weil er versteht, dass er Unrecht begangen hat. Gerade wenn solche Serien an jüngere Rezipienten wie Teenager gerichtet sind kommt das häufig vor. (Ein Extremes Beispiel für eine eher an Jüngere gerichtete Serie mit sowas ist die Sailor Moon Serie, wo noch im Comic fast jeder Feind fachgerecht (und häufig sogar auf ziemlich blutige Weise (!)) "entsorgt" wurde, konnten in der Serie teilweise sogar die Oberschurken davon überzeugt werden, zum Guten überzulaufen.)

Meistens bekommen solche Überläufer dann schon vorher symphatische/coole Eigenschaften oder zeigen schon vorher ab und zu mal gute Seiten. (Bis hin dazu, dass diese die Protagonisten, also ihre eigentlichen Feinde retten. ) Sehr häufig haben diese Antagonisten auch ihren eigenen Kopf und führen nicht alles aus, was ihnen befohlen wird sondern ignorieren oder stellen sich explizit gegen höhere Befehle, wenn diese ihnen nicht passen.

Eine andere Variante, die so ähnlich sind, sind Symphatieträger auf der gegnerischen Seite, die aber nicht überlaufen, wo es heißt, die sind eigentlich ganz nette Menschen und Protagonisten und Antagonisten hätten eigentlich Freunde werden können, wenn sie nicht auf gegenteiligen Seiten standen/stehen. Das kommt häufig in Military Science Fiction Serien vor, weshalb ich das auch dort schonmal erklärt hatte. Diese Konstellation dient hauptsächlich dazu, den Konflikt als solches zu hinterfragen und eher zu einer Aussage zu kommen nach dem Motto "nicht der Feind ist das Böse, sondern der Krieg an sich ist schlecht und zerstört Leben auf allen Seiten". (Beispiele dafür sind Char Aznabel aus Gundam, genau so wie einige andere Figuren aus der Serie, oder der romulanische Captain in dieser TOS Folge, der sich ein Duell mit Kirk geleistet hatte.) Viele laufen dann doch in späteren Serien über, hauptsächlich als Fanservice, aber ich finde persönlich, das zerschießt ein wenig die Message solcher Konstellationen.

Alexander_Maclean:
Interessanterweise gab es in "The Clone Wars" mal eine Folge dazu unter dem Titel "Helden auf beiden Seiten"

Da besucht Senatorin Amidala zusammen mit Ahsoka heimlich eine alte Freundin von Padme die bei den Separatisten ist.

war sehr interessant.

SSJKamui:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 07.03.12, 13:29 ---Interessanterweise gab es in "The Clone Wars" mal eine Folge dazu unter dem Titel "Helden auf beiden Seiten"

Da besucht Senatorin Amidala zusammen mit Ahsoka heimlich eine alte Freundin von Padme die bei den Separatisten ist.

war sehr interessant.

--- Ende Zitat ---

Wie gesagt, dies ist eine große Stärke vieler Kriegsgeschichten, egal ob Sci Fi oder Fantasy Parabeln über das Thema wie Devilman. Bei vielen Sci Fi Geschichten dieser Art gibt es häufig sogar ganze Episoden, die nur die Sicht der "Feinde" zeigen und das Leid, was diese erlitten haben, ohne Hämisch darauf zu reagieren a la "die haben es doch verdient".  (Beispielsweise Battlestar Galactica.)

David:
Ja, an die Folge kann ich mich auch vage erinnern. (bezogen auf CLoneWars)

Das finde ich immer sehr spannend.
Viele Bösewichte handeln ja auch nicht boshaft, sondern nur aufgrund ihrer Überzeugungen.

Auch wenn diese vielleicht nicht immer richtig sind, so haben sie dennoch manchmal einen Grund für ihr Handeln.

Das ist einer der besten Ansätze, um zu verhindern, einen Charakter "schablonenhaft" als "nur böse" darzustellen.

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