Ich kenne das von InDesign, Illustrator und Photoshop auch, dass man da eine bestimmte Arbeitsfläche zur Verfügung hat. Da bin ich auch schon an die Grenzen gestoßen, aber dann gibt es immer eine Fehlermeldung, dass ein Dokument max. so und so groß sein darf. Die Grenzen der Arbeitsfläche sind auch immer klar ersichtlich.
Blender erweckt ja durch dieses Schachbrettmuster, das sich bis ins Unendliche fortsetzt, erstmal den Eindruck unbegrenzter Möglichkeiten. Mich erinnert es zunehmend eher an eine Art virtuelles Filmstudio. Die haben ja auch immer eine begrenzte Größe.
Also so wie ich das gesehen habe, liegt die Grenze bei etwas unter 100 Millionen Kilometern. Es ist halt erstmal eine ganz offene, große, freie Arbeitsumgebung. Scrollt man raus, verschwimmt das Gitter zu einer grauen Masse.
Übrigens scheint der von mir genannte Grund für das Clipping richtig gewesen zu sein, jedenfalls nicht ganz, denn es ist, so habe ich nachgelesen, zumindest schon mal so, dass auch Objekte außerhalb der Kamera-Reichweite Einfluss auf die restliche Szene haben können.
Ich habe zwar auch schon Tutorial angeschaut, die näher auf bestimmte Aspekte eingehen und dabei auch den Hintergrund erklären, warum die Blender-Entwickler einen bestimmten Weg gewählt haben. Aber nachdem ich nur der Anwender bin und mir keine Gedanken über die physikalische Herleitung machen muss, habe ich mir so etwas nur selten gemerkt und nicht weiter nachgeforscht. Leute wie Andrew Price - Du kennst ihn vielleicht als "Blender Guru" durch seine Tutorials, die eigentlich sehr gut sind - sprechen da glaube ich aber schon öfter mit den Entwicklern oder mit dem Umfeld.
Weil ich diese Begrenzungen von meinen alnderen programmen gewohnt bin, bin ich ja dazu übergegangen, das meiste im Maßstab 1:10 zu zeichnen. Von daher wäre das sogar weniger Umrechnerei, wenn ich das bei Blender auch so machen würde. Ich habe auch rausgefunden, wie man die Einheiten umstellen kann. Ich vermute aber, dass man auch die Kamera mit umstellen muss, weil sonst alles wie eine Spielzeuglandschaft aussieht. Kann das sein?
Im Grunde wohl ja. Es ist nicht unbedingt (automatisch) so, dass die Umgebung ansonsten wie eine Spielzeuglandschaft aussehen würde, aber es kann eben schon Einfluss auf die Umsetzung haben, zum Beispiel auf Depth of Field (Tiefenunschärfe), die bei nicht angepassten Einstellungen plötzlich zu seltsamen Ergebnissen führen würde.
Nachdem Du aber weniger in Richtung Fotorealismus, sondern eher in Richtung Comic gehst, weiß ich nicht, ob es sich überhaupt lohnt, zu tief in die Materie einzusteigen.