Forum > Da gedachte ein zweiter des Satyrs

Inkarnat - 01/2400

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Max:
Viele Dank fürs Lesen und für das ausführliche Feedback :) :)


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---Also, als Allererstes muss ich sagen, die Nummerierung der Folgen ist mehr als Verwirrend. Durch den Threadtitel dachte ich, dies sei die Folge 1. Deshalb hatte ich sie zuerst gelesen.

--- Ende Zitat ---
Wenn das für Dich in Ordnung ist, antworte ich darauf im "Aktuelles..."-Thread, weil sich das durch die Reaktionen dort anbietet.


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---Mein erster Eindruck dieser Folge ist, sie erinnert mich extrem an die Serie Twilight Zone. Es hätte am Ende nur noch irgendeine Überraschung gefehlt, die alles, was der Leser vorher geglaubt hat, über den Haufen wirft, und es wäre fast eine typische Twilight Zone Folge.

Den Plot finde ich ganz interessant, aber auch extrem Kurz. (Was den Eindruck  der "Twilight Zone" Mäßigkeit auch verstärkte. )  Ich war echt überrascht, dass ausgerechnet du dich mit Transhumanismus und Biopunk Themen beschäftigst. Ich finde es aber mehr als gut und mutig, dass du dich an solche Themen ran wagst. (Da frage ich mich auch, ist das für einen Föderationscaptain überhaupt erlaubt, sich so extrem biologisch verändern zu lassen?)

Auch mir leuchtet die Motivation für diesen Körpertausch nicht wirklich ein. Ich frage mich auch, wo die Ersatzkörper herkommen. Sind das extra gezüchtete Klone, irgendwas mit Stammzellen erzeugtes, gespendete Leichen oder gar nicht biologisch, sondern irgendwelche Androiden/Cyborgs? (Kommt mir irgendwie ein bisschen Frankenstein mäßig vor.)

--- Ende Zitat ---
Ja, die Satyr-Geschichten sind ja allgemein relativ kurz, aber ich empfinde das an sich nicht als Nachteil, weil ich häufig das Gefühl habe, es wäre der gewählten Thematik eher abträglich, sei noch breiter auszutreten.
Transhumanismus und Biopunk sind Begriffe, mit denen ich, wenn ich ehrlich bin, gar nicht viel verbinden kann. Die Satyr-Reihe bietet mir halt den Vorteil, dass ich fast jede Idee, die mich so "anfiel", umsetzen kann.

Die Motivation von Hunter... Also, an sich existiert jede Folge mit ihrem eigenen Thema für sich. Bei "Inkarnat" ist es allerdings gar nicht soooo schlecht, noch mehr über Hunter zu wissen, als allein hier erzählt wird. Er ist meine Figur, wenn ich etwas Extremes darstellen möchte; wenn ich also eine Figur brauche, die nicht nur provokantes, politisch nicht korrektes machen möchte, sondern es auch "darf" (immerhin ist er ja Captain). Ich brauche eine Figur, die sich mit einer fremden Lebensform prügeln will, weil sie sich in ihrer Männlichkeit herausgefordert sieht? Klar, Hunter ("Falb"). Ich brauche eine Figur, die so übergriffig wird, dass man ihr eine Vergewaltigung zutraut? Klar, Hunter ("Gelb"). Vor dem 25. Jahrhundert wird er sich also einiges zuschulden kommen lassen - und das zu realisieren, kann durchaus eine Motivation sein, sich im wahrsten Sinne des Wortes zu verändern; und dabei bleibt Hunter sich in seiner radikalen Natur eben auch noch treu... Dass er sich mit den Konsequenzen seines Tuns jetzt dann doch noch auseinandersetzt, ist eine stille, aber nicht ganz sinnlose Pointe für die Geschichte. (So war es jedenfalls geplant ;)).

Wie ich das mit den "Ersatzteilen" geregelt habe... da müsste ich selber man nachlesen, aber vielleicht habe ich es einfach weggelassen, so nach dem Motto: Es funktioniert, also gar nicht erst die Pferde scheu machen ;) Ich glaube, viel "biologisches Material" wird quasi nachgezüchtet aus einfachen Zellen. Für das 24. Jahrhundert hoffe ich, dass das nicht zu gewagt ist.


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---In der Geschichte wurde erwähnt, die Beine seien das Gefährliche gewesen. Eigentlich sind Hirnoperationen am Gefährlichsten.

--- Ende Zitat ---
Also wenn ich mich recht erinnere, blieb sein Gehirn unangetastet. Ich glaube, hier wären eigentliche Eingriffe wirklich etwas zu viel des "Guten" gewesen.


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---Das ganze Thema der Geschichte kommt mir irgendwie vor, als hättest du versucht, das Thema von Schönheitsoperationen auf die Spitze zu treiben. Das spricht mich persönlich an. (Habe früher oft gedacht, es wäre toll, wenn man sich genetisch verändern lassen könnte.)

Allgemein finde ich es gut, dass keine "Endbewertung" des Körpertauschs statt fand und sich der Nutzer ein eigenes Urteil bilden kann.

--- Ende Zitat ---
Es freut mich, dass Dich das Thema anspricht. Hunter lebt seine Vorstellung aus, sich so sehr optisch zu verändern wäre salopp gesagt schon die halbe Miete - aber ob das so ist, ist am Ende wirklich nicht ganz geklärt. Das ist auch so ein praktisches Merkmal einer Kurzgeschichte, nämlich dass sie Dinge bewusst nur anreißt und offen lässt, damit der Leser seinen eigenen Standpunkt dazu finden kann.


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---Ebenfalls fand ich es gut, dass auch ein Sternenflottencaptain mal was Fragwürdiges tut (Obwohl er so höchstens sich selbst schaden kann.) und es nicht immer nur primitive Planetenvölker sind, wie man es sonst bei Star Trek sieht.

--- Ende Zitat ---
Das ist für mich eben so ein wenig der Hunter-Effekt. Gut, Ligeti und Guttapercha oder andere Satyr-Figure dürfen auch mal was fragwürdiges machen, aber ich weiß halt, dass ich bei denen schon immer moralischer denke.


--- Zitat von: SSJKamui am 10.04.13, 22:41 ---Alles in Allem hat mir die Folge relativ gut gefallen.

--- Ende Zitat ---
Das freut mich wirklich. Noch einmal vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren :)

SSJKamui:
Es ist in Ordnung, wenn du im "Aktuelles Thread" darauf antwortest.

Alexander_Maclean:
Also ich muss sagen, mich hat "Inkarnat" sehr vor den Kopf gestoßen.

Um es mal weiter auszuführen.

Stil und Geschichtenaufbau ist fehlerlos. Man wird in diesen Strudel gerissen. Von daher, volle Punktzahl, was das angeht.

Außerdem wirkt Hunter hier NICHT out of Chracter. Es passt auf eine Art zu ihn.

es ist
- ungewöhnlich, unerwartet wenn man ein gewisse Bild eines 24. Jh. Mneschen wie es in ST doch geprägt wurde, mit einbezieht
- durch diese Veränderung richtet er den Scheinwerfer dennoch auf sich, also eine gewisse profilierungssucht von Hunter ist weider zu erkennen, den er stillt nur seinen aktuellen Wunsch
- Hunter bedenkt die Folgen nicht. Oder hat er wirklich gedacht das Starfleet ihn mit der Nummer so einfach durchkommen lässt.

Aber:
Ich komme uns Verrecken nicht dahinter WARUM er das tut.

Die Geschichte mit dem Gedenken der Opfer der Helden des Domiinionkrieges nehme ich Hunter nicht ab. das kommt für mich nur vorgeschoben daher, weil es IMO auch andere Wege gegeben hätte. Oder auch einen anderen Zeitpunkt.

Und auch der Neuanfang halte ich für fragwürdig. Wie bereits oben beschrieben ist die Handlungsweise ganz typisch für Joseph Random Hunter.

Von daher kann ich anders als in "Gelb" seine Beweggründe nicht mal ansatzweise nachvollziehen.

Und dann dieser "Rückschritt" in die Durchschnittlichkeit. Es wird ja immer wieder betont, dass er sich dem durchschnittlichen Menschen anpasst.
Ich hätte von ihm eher erwartet, etwas außergewöhnliches zu werden.

**********************************************

Fazit:

Vom Stil her SATYR würdig, auch die Beschreibung gerade der Operation sind ohne Tadel. Aber in Sachen Logik sehr heikel.

Max:
Danke fürs Lesen, Alex :) :)



--- Zitat von: Alexander_Maclean am 05.12.13, 22:11 ---Also ich muss sagen, mich hat "Inkarnat" sehr vor den Kopf gestoßen.

--- Ende Zitat ---
Ja, es ist in jedem Fall eine, nun, "spezielle" Geschichte ;)


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 05.12.13, 22:11 ---Stil und Geschichtenaufbau ist fehlerlos. Man wird in diesen Strudel gerissen. Von daher, volle Punktzahl, was das angeht.

--- Ende Zitat ---
Vielen Dank. Das hört man natürlich gerne :)


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 05.12.13, 22:11 ---Außerdem wirkt Hunter hier NICHT out of Chracter. Es passt auf eine Art zu ihn.

es ist
- ungewöhnlich, unerwartet wenn man ein gewisse Bild eines 24. Jh. Mneschen wie es in ST doch geprägt wurde, mit einbezieht
- durch diese Veränderung richtet er den Scheinwerfer dennoch auf sich, also eine gewisse profilierungssucht von Hunter ist weider zu erkennen, den er stillt nur seinen aktuellen Wunsch
- Hunter bedenkt die Folgen nicht. Oder hat er wirklich gedacht das Starfleet ihn mit der Nummer so einfach durchkommen lässt.

Aber:
Ich komme uns Verrecken nicht dahinter WARUM er das tut.

Die Geschichte mit dem Gedenken der Opfer der Helden des Domiinionkrieges nehme ich Hunter nicht ab. das kommt für mich nur vorgeschoben daher, weil es IMO auch andere Wege gegeben hätte. Oder auch einen anderen Zeitpunkt.

Und auch der Neuanfang halte ich für fragwürdig. Wie bereits oben beschrieben ist die Handlungsweise ganz typisch für Joseph Random Hunter.

Von daher kann ich anders als in "Gelb" seine Beweggründe nicht mal ansatzweise nachvollziehen.

Und dann dieser "Rückschritt" in die Durchschnittlichkeit. Es wird ja immer wieder betont, dass er sich dem durchschnittlichen Menschen anpasst.
Ich hätte von ihm eher erwartet, etwas außergewöhnliches zu werden.

--- Ende Zitat ---
Ich weiß nicht, ob das alles so uneinvereinbar ist.
Ich halte es an sich (auch) für typisch für Hunter eine Idee mit extremen Mitteln zu verfolgen. Dass sein Gedanke diesmal war, eine Art "Opfer" zu bringen, ist für die Geschichte natürlich extrem wichtig, aber ich konnte und wollte das nicht in dieser einen Story sowohl vorbereiten, als auch umsetzen. Seine "Metamorphose" sollte hier im Vordergrund stehen. In "Schneeweiß" wird das ganze ein wenig aufgearbeitet, wenn auch nur ein wenig (weil sich diese Geschichte auch in eine eigene Richtung bewegte). Der Vorteil an meinem Konzept der nicht chronologischen Schreibweise für die Serie ist, dass ich noch so mindestens 20 potenzielle Geschichten, vor "Inkarnat", um die Motivation für seine Tat vorzubereiten. Diese Geschichten gibt es noch nicht, wichtig wird für Hunter einfach sein, dass er im Laufe der Zeit spüren wird, dass sein bisheriges Leben ihm und anderen nicht gut tut. Das aber wird eben nur ein Gefühl sein und weil er mit dem Verstand noch keine Lösungen gefunden hat, kann er nicht anders, als so extrem zu reagieren, wie in "Inkarnat" gezeigt wird.
Ein bisschen was zur Motivation steht aber auch in dieser Geschichte: Jahres- oder gar Jahrhundertwenden waren ja immer Zeitpunkte, mit denen man etwas besonderes verbinden konnte und sozusagen ein wenig Bilanz zog. Bei Hunter spielt auch das Alter eine Rolle: Wenn er noch einmal etwas an sich ändern will, dann vielleicht jetzt. Frühe Midlife-Crisis also.
Der Dominion-Krieg ist für Hunter wichtig, weil ihn dieser Konflikt zum Waisen gemacht hat und er neben seinem "ganzen normalen Irrsinn"  - ;) - das Militärpathos dieser Zeit glaubt in sich zu spüren. Sein Problem ist, dass er sich am liebsten in eine aussichtlose Schlacht werfen würde, seine Zeit aber keinen Konflikt dafür hergibt. Andere Leute, würden ein anderes "Opfer" finden: Ligeti etwa mit den Mitteln der Kunst. Hunter aber möchte seinen Körper aufgeben und er hat zumindest eine Sache erkannt: Er kann sich nicht in ein Extrem verwandeln (weil das wieder das Typischste wäre, was er machen könnte - aber es soll ja ein Opfer sein, also quasi gegen seinen natürlichen Willen gehen), sondern in die Durchschnittlichkeit. Dass diese Tat eben doch wieder extrem ist, blendet er im Grunde aus.

Das ist also das, was ich mit der Vereinbarkeit meine: Er hat die fixe Idee, ein Opfer bringen zu wollen, indem er sich äußerlich in den Durchschnitt verwandelt und bleibt innerlich allein schon durch die Weise, wie er das Opfer ausführt, der gleiche.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 05.12.13, 22:11 ---Fazit:

Vom Stil her SATYR würdig, auch die Beschreibung gerade der Operation sind ohne Tadel. Aber in Sachen Logik sehr heikel.

--- Ende Zitat ---
Danke für das Feedback, Alex :) Es freut mich, dass Dich weite Teile überzeugen konnten und ich hoffe, dass ich die anderen Aspekte ein wenig erklären konnte und schätze auch, dass sich ein paar Lücken füllen werden, sobald die Zeit vor Januar 2400 beleuchtet wird.

Alexander_Maclean:
Das denke ich auch.

Warum gerade der Jahrhundertwechsel der anlass war, war ja schon klar.

Gut, frühe Midlife Krisis ist durchaus ein interessanter Ansatz.

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