Forum > Da gedachte ein zweiter des Satyrs

Taupe - 10/2390

<< < (3/3)

Dahkur:

Diese Geschichte hat mich wieder vollkommen überzeugt. Was für eine nachdenkenswerte Idee, mit welcher Du in Form von Adams hier angekommen bist. Im ersten Moment ging es mir wie der Medizinerin Artes. Mein erster Gedanke war, welch große Waffe den Borg damit in die Hand gegeben würde. Dann habe ich über die Darstellung der Borg in den Serien nachgedacht, die ja ein wenig ambivalent war. Manches Mal kam es mir so vor, als ginge es ihnen darum, alles zu assimilieren. In diesem Fall wäre Adams‘ Opfer sinnlos. Dann aber erinnerte ich mich wieder an Aussagen von Seven (ich glaube, es war sie), die meinte, es ginge ihnen nur darum möglichst viel Wissen und viel Technologie ihrem Kollektivbewusstsein hinzuzufügen, und dann wäre Adams‘ Vorgehensweise goldrichtig. Ein wirklich spannender Konflikt, denn das wahre Ausmaß kann nur die Zukunft zeigen.

Der Ansatz passt auch gut zu dem, für was die Föderation stehen sollte. Ich habe im ersten Moment auch eher etwas ablehnend reagiert, weil ich in den vergangenen Monaten viel Voyager geschaut habe, wo doch eher eine gewisse Hau-Drauf-Mentalität gezeigt wurde. Aber Du hast völlig recht, der Grundgedanke der Föderation muss sein, sich den Feind zum Freund zu machen, nicht den Feind zu neutralisieren. Ein gefährlicherer Weg, der jedoch langfristig zu einem wesentlich besseren Resultat führt.

Den zweiten Gedanken in dieser Geschichte empfand ich genauso interessant und er hat für einiges an Anspannung bei mir gesorgt: Die Frage nach der Akzeptanz einer solchen Entscheidung und der Möglichkeit einer Meuterei, welche Du in Form von Artes ins Feld geführt hast. Als sie bei Mbambe sitzt und anfängt vor sich hin zu spekulieren, habe ich den Atem angehalten. Halb und halb erwartete ich eine Durchsage, die das von Artes beschriebene Szenario als in die Tat umgesetzt bestätigte. Oder auch später noch fürchtete ich, dass sie in ihrer alleinigen Unterredung mit Adams eventuell medizinisch etwas manipuliert hätte, um den Borg bei einer Assimilation zu schaden.

Eine schöne subtile Spannung in einer wirklich nachdenkenswerten Geschichte.


Max:

--- Zitat von: Dahkur am 24.05.15, 13:48 ---Diese Geschichte hat mich wieder vollkommen überzeugt.

--- Ende Zitat ---
Cool! Danke  :bounce


--- Zitat von: Dahkur am 24.05.15, 13:48 ---Was für eine nachdenkenswerte Idee, mit welcher Du in Form von Adams hier angekommen bist. Im ersten Moment ging es mir wie der Medizinerin Artes. Mein erster Gedanke war, welch große Waffe den Borg damit in die Hand gegeben würde. Dann habe ich über die Darstellung der Borg in den Serien nachgedacht, die ja ein wenig ambivalent war. Manches Mal kam es mir so vor, als ginge es ihnen darum, alles zu assimilieren. In diesem Fall wäre Adams‘ Opfer sinnlos. Dann aber erinnerte ich mich wieder an Aussagen von Seven (ich glaube, es war sie), die meinte, es ginge ihnen nur darum möglichst viel Wissen und viel Technologie ihrem Kollektivbewusstsein hinzuzufügen, und dann wäre Adams‘ Vorgehensweise goldrichtig. Ein wirklich spannender Konflikt, denn das wahre Ausmaß kann nur die Zukunft zeigen.

--- Ende Zitat ---
Die Borg bieten sich an sich schon an, aus ihnen besonders böse-rücksichtslose Antagonisten zu machen. Aber in TNG kam für mich auch immer wieder ein anderes Bild durch. Einerseits sind sie das übertriebene Ergebnis einer Expansionsgier, aber ihre Motivlage und der emotionslose Zugang ermöglicht eigentlich mehr, als sie nur für gewöhnliche Geschichten zu benutzen, in denen die Sternenflotte mal wieder gegen zerstörerische Kräfte ankämpfen muss. Deshalb dieses Konzept: "Gebt ihnen was sie wollen und sie lassen euch in Ruhe". Natürlich könnte das schief gehen, aber die Aussicht auf Erfolg fand ich nicht weniger plausibel.


--- Zitat von: Dahkur am 24.05.15, 13:48 ---Der Ansatz passt auch gut zu dem, für was die Föderation stehen sollte. Ich habe im ersten Moment auch eher etwas ablehnend reagiert, weil ich in den vergangenen Monaten viel Voyager geschaut habe, wo doch eher eine gewisse Hau-Drauf-Mentalität gezeigt wurde. Aber Du hast völlig recht, der Grundgedanke der Föderation muss sein, sich den Feind zum Freund zu machen, nicht den Feind zu neutralisieren. Ein gefährlicherer Weg, der jedoch langfristig zu einem wesentlich besseren Resultat führt.

--- Ende Zitat ---
Die Borg wurden im Laufe der Serien immer mehr zu Eroberern, die einfach nie aufhören wollen. Man könnte sie aber auch eher wie eine Naturgewalt sehen, die man unter gewissen Vorzeichen so in den Griff bekommen kann, dass sie einfach nicht mehr wirklich gefährlich sind. In VOY ist mir der Umgang zu starr, zu aggressiv, zu festgefahren.
Ich weiß nicht, ob die Ereignisse aus "Taupe" einen Feind zu einem Freund machen können, weil sich die Borg in meinen Augen der normalen Kategorisierung entziehen. Aber immerhin sind sie so keine Feinde mehr.
Einerseits finde ich diesen Weg für die Föderation auch ideologisch interessant: einen Lösungsansatz, der nicht gerade klassisch ist. Andererseits halte ich ihn auch schlicht für pragmatisch.


--- Zitat von: Dahkur am 24.05.15, 13:48 ---Den zweiten Gedanken in dieser Geschichte empfand ich genauso interessant und er hat für einiges an Anspannung bei mir gesorgt: Die Frage nach der Akzeptanz einer solchen Entscheidung und der Möglichkeit einer Meuterei, welche Du in Form von Artes ins Feld geführt hast. Als sie bei Mbambe sitzt und anfängt vor sich hin zu spekulieren, habe ich den Atem angehalten. Halb und halb erwartete ich eine Durchsage, die das von Artes beschriebene Szenario als in die Tat umgesetzt bestätigte. Oder auch später noch fürchtete ich, dass sie in ihrer alleinigen Unterredung mit Adams eventuell medizinisch etwas manipuliert hätte, um den Borg bei einer Assimilation zu schaden.

Eine schöne subtile Spannung in einer wirklich nachdenkenswerten Geschichte.

--- Ende Zitat ---
Es gab einen Moment beim Schreiben, bei dem ich wirklich den Impuls hatte, die Crew oder zumindest eine Gruppe gegen den Plan aufbegehren zu lassen. Für mich ist das schon auch der Ausdruck dafür, dass es ganz schnell anders laufen hätte können - dass eine andere Entwicklung ganz leicht vorstellbar gewesen wäre. Ich habe mich auch mit dem Gedanken getragen, eine zweite Geschichte zu schreiben - immer noch "Taupe", mit ganz genau der gleichen Ausgangslage nur eben mit der Wende, dass (vielleicht auch erfolgreich) versucht wird, Adams aufzuhalten. Es wäre auch eine interessante Spielerei, quasi beide Optionen gleichberechtigt stehen zu lassen, ohne zu sagen "Das eine ist echt, das andere war nur Einbildung" oder mit einem Konstrukt wie Paralleluniversen zu kommen. Nein, beide Versionen wäre einfach da gewesen und als Leser hätte man selber entscheiden können, wie man zu beiden steht.

Es freut mich sehr, dass Dir die Geschichte so gefallen hat, weil ich sie selber für eine der wichtigeren innerhalb der Reihe empfinde.

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln