Derzeit ist ja die grosse Schwarzenegger Revival Tour angesagt, nachdem er kurz in Terminator 4 zu sehen war, gibt es nun ein Remake von Total Recall und es gab vor nicht allzu langer Zeit (2011) ein Remake von Conan - The Barbarian.
Beides, Total Recall und Conan, in den Schwarzenegger Versionen sind inzwischen Klassiker und deswegen stehe ich Remakes da eher sehr reserviert gegenüber. Und obwohl ich mich keinen grossen Erwartungen hingegeben habe, hat das Conan Remake es locker geschafft diese zu unterbieten. Andererseits ist Conan in einer Hinsicht sehr interessant; er treibt einige unsägliche "Trends" dermassen auf die Spitze, dass er fast als Paradebeispiel dafür funktioniert warum heute die meisten Filme die als "Epic" angepriesen werden (so auch der Conan Trailer) genau das Gegenteil sind. Insofern hat man hier weniger Conan als vielmehr eine Xena Folge vor sich.
Das grösste Problem ist, dass man dem Film bereits zu Beginn an nicht die geringste Zeit lässt sich zu entwickeln. Eine Actionsequenz jagt die nächste, meist mit Sprüngen über gewisse Zeiträume darin (ich glaube 4 Spünge in 30 Minuten), so dass eigentlich für keine einzige der Figuren ein mitfiebern oder gar in sie hineinversetzen mitbekommt. Der Film baut sich nicht auf, sondern spult sich eher ab. Die Szenen folgen fast als lose Abfolge, haben wenig erzählerischen Kern und die Figuren gehen durch sie hindurch das es eigentlich völlig... ohne Erinnerung bleibt (also eher weniger Total Recall XD). So wird natürlich am Beginn wieder Conans Dorf platt gemacht, aber ... das hinterlässt absolut keinen Eindruck, weil die Figuren die da Leiden und Sterben einen bislang völlig kalt gelassen haben... die Sterbe und Foltersequenz von Conans Vater (gespielt von Ron Perlman) ist daher auch völlig... sinnlos und animiert nur zum Gähnen.
Kurioserweise ist der Plot auch Barbarisch platt. Es war klar das Conan nicht soviel hergbit als Story, aber viele Informationen lagert der Film nochmal in einen Prolog aus der in 5 Minuten ne Menge Infos abspult, statt diese in den Film einzubauen. Hier hat man die grosse Chance vertan dem Film etwas Substanz zu lassen und das rächt sich später auch deutlich, weil nämlich der Film an sich ein einfaches... "Gehe dahin, mache Schwertkampf, Gehe dahin, Mache Schwertkampf" ist. Und wie gesagt, die Figuren bleiben einem auch sehr fremd. Nach einer inneren Filmlogik oder guten Dialogen brauch man da gar nicht erst suchen.
Das ganze wird noch verstärkt durch einen der katastrophalen Cuts der letzten Jahre. Ich kann mich an kaum einen Film erinnern bei dem Szenen so schlecht aneinander geschnitten sind, (schlechte) Musik so dumpf und lieblos eingespielt wird und die Szenefolge so träge und dröge ist. Dynamik entwickelt der Film meist nur in den (durch ihre Brutalität und Splattereffekte völlig überzogenen) Fightscenes.
Und auch hier spürt man ein grosses Dilemma des Fims (vielleicht ist denen das Geld ausgegangen)... der Film schafft es zu keinem Zeitpunkt sich zu entfalten. Es gibt schöne Landschaften, sogar einige tolle Matte Art Paintings... die aber sofort wieder ausgeblendet werden und in billige Xena Szenen übergehen die im Wald nebenan zu spielen scheinen. Und das passiert 95% des Films so. Das vehikel beraubt sich seiner eigenen Schauwerte, die es offenbar möglichst schnell skippt.
Zuguterletzt, und hier geht das Remake am Ende völlig vor die Hunde, hat keiner der Darsteller die Präsenz eines Schwarzeneggers oder James Earl Jones im Original. An diese (auch plattem aber) archaische und dreckige Wucht des Original Films kommen sie nicht ansatzweise heran. Im Gegenteil, die Darsteller und auch die Optik des gesamten Films sind auf nervige Weise glatt-gebügelt. Und hinterlassen eines der sinnlosesten und schlechtesten Remakes aller Zeiten, der damit sogar noch vor dem seelenlosen Sinnlos Remake von "Kampf der Titanen/Zorn der Titanen" rangiert. Der Film hat einfach zu keinem Zeitpunkt Grösse.
Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will, kann den Selbstversuch wagen;
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