Star!
Danke, dass Du diese Geschichte aus der Schlucht, in die sie selber mit der Zeit gefallen war, gehoben hast
Ich weiß noch, dass ich die Geschichte damals ziemlich gemocht habe - aber das ist das Merkwürdige und fast schon etwas Gruselige: Enorm viel weiß ich heute gar nicht mehr über sie; also, okay
, ich kenne noch die Handlung, aber die hintergründigen Gedanken dazu, bringe ich glaube ich nicht mehr zusammen. Das ist ärgerlich und ich sollte mir sowas auch mal aufschreiben.
Auf jeden Fall war mir wichtig, mal wieder eine ganz klassische Science Fiction-Geschichte zu schreiben. Natürlich gab es auch in ST hin und wieder Folgen, in denen der Weltraum mächtig und groß erschien. "Shuttlepod One" in ENT beispielsweise. Aber die Hilflosigkeit, die die Unendlichkeit manchmal hervorrufen kann, kommt in einem separaten Story-Umfeld einfach viel besser heraus. Eine "reduzierte" Technik wird noch wichtiger und rückt deswegen, obwohl sie nicht so spektakulär ist und man glaubt, sie praktisch zu kennen, noch mehr in den Fokus.
Ich glaube, ich weiß noch, dass ich die Schlucht brauchte, um alles ein wenig auf die Spitze zu treiben. Schon in der normalen Naturen kann so etwsa ein Hinderniss sein, hier bringt sie einem zur Verzweiflung. Wir kennen aus der Sci-Fi wagemutige Rettungsaktionen, die dann am Ende gut gehen und einfach ein großes Abenteuer waren. Ich mag an Figuren wie James Bond - und, ja, letztlich auch an seinem jeweiligen Gegenspieler -, dass er nicht aufgibt, sich in ein Wagnis (auch körperlich) stürtzt und Lösungen quasi erzwingen will. Das ist in "Die Schlucht" eigentlich nicht anders, auch wenn es einen anderen Feind gibt. Wichtig war mir (glaube ich
) dann auch die Auseinandersetzung mit dem Scheitern, denn im Gegensatz zu Bond hat der Astronaut ja immer wieder die Zeit, um nachzudenken und dabei immer wieder darauf aufmerksam zu werden, wie verzweifelt die Lage ist.
Das ein oder andere Rätsel - allen voran wirklich die Frage, was mit Tina passiert ist - soll da eigentlich in dieselbe Kerbe schlagen: In dieser Situation - ein kleines Raumschiff in den unendlichen Weiten - ist es auch ein Schock und riesige Frustration, keine Möglichkeit zu haben, Klarheit zu bekommen.
Was Du geschrieben hast, finde ich genial. Ich würde eine Geschichte lieben, in der es zu einer Entdeckung in der Schlucht kommen würde. Das ist das Phantastische, dass ich an der Sci-Fi so schätze. Aber für diese Geschichte hätte es sich wenn ich zurückdenke nicht "richtig" angefühlt, weil da die schlichten Momente (also auch ohne irgendwelche Triumphe und seien sie nur welche der Wissenschaft) im Vordergrund stehen sollte.
Wenn Tina gestartet wäre - da bist Du auf eine grandiose Pointe gekommen! Stimmt, ja, das wäre dann schon sehr romantisch-tragisch gewesen, ich hätte es auch als gruselig empfunden, einfach auch, weil man (also der Protagonist) nichts weiter als das startende Raumschiff gesehen hätte.
Ich bin fast schon beschämt, dass Du sogar das Cover lobst. Ich mag den Entwurf zwar, aber er ist doch auch wiederum recht schlicht; andererseits wollte ich ja auch eine reduzierte Grafik mit dem großen Kontrast zwischen hell und dunkel, wobei es die Schlucht in Anbetracht ihrer Rolle in der Geschichte auch verdient hätte, dunkel zu sein.
Also, noch einmal: Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren