Autor Thema: Tron (alter und neuer Film)  (Gelesen 3996 mal)

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Tolayon

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Tron (alter und neuer Film)
« am: 20.10.12, 14:06 »
Es gibt zwar schon einen Thread zu diesem Thema, aber der befasst sich überwiegend mit den 3D-Eigenschaften der aktuellen Fortsetzung.

Der erste "Tron"-Film von 1982 gilt bis heute als Meilenstein der Tricktechnik, auch wenn tatsächlich nur bis zu 20 Minuten aus dem Computer stammen. Der Rest der im Cyberspace spielenden Szenen entstand in aufwändiger Handarbeit (Kulissen und Nachbearbeitung).

Gerade diese Nachbearbeitung hatte es aber in sich:
Die mit den Schauspielern gedrehten Szenen wurden Bild für Bild in Schwarz-Weiß mit hohem Kontrast auf Planfilm kopiert, auf welchem dann eine wahre Orgie aus Handkolorierung, Maskenspielereien und abschließendem Abfotografieren bei starker Rückbeleuchtung stattfand. Dadurch näherte die Optik der Real-Szenen sich der der Computersequenzen an und die grellen Linien wurden zum Markenzeichen des Tron-Cyberspace.
Bis heute wurde kein weiterer Film mit dieser Technik produziert, die sogar aufwändiger sein soll als ein herkömmlicher Zeichentrick-Film.


Demgegenüber ist die Fortsetzung "Tron Legacy" ein für heutige Verhältnisse eher durchschnittlicher Film, den man stellenweise sogar für einen Abklatsch von "Matrix" halten könnte. Die computergenerierten Bilder entsprechen dem heutigen Standard hochwertiger Hollywood-Produktionen, wobei die Streifen an den Anzügen der Schauspieler diesmal schon während des Drehs zum Leuchten gebracht wurden.

Ein kleiner Meilenstein scheint Disney bei "Legacy" aber doch noch geglückt zu sein, nämlich bei der digitalen Verjüngung von Jeff Bridges, welche bei der Darstellung des Charakters "Clu" durchgehend zum Einsatz kommt.
Zwar haben Fans das Ergebnis als "zu künstlich" kritisiert, aber Clu ist ja als Computerprogramm auch eine künstliche Lebensform.
Interessanterweise altert sein menschlicher Programmierer und User dagegen selbst in der virtuellen Realität normal.
(Ich weiß, am Anfang wurde auch Kevin Flynn auf diese Weise verjüngt dargestellt, aber das Ganze spielt sich immer noch in einer computergenerierten Umgebung ab).

Jenseits der Effekte sei beim neuen Film auch noch auf die zeitgemäße Rolle der weiblichen Hauptdarstellerin verwiesen (Olivia Wilde als isomorphes Programm "Quorra").
Auch der Retro-Soundtrack von Daft Punk ist um einiges mitreißender als die zwar ebenfalls elektronische, aber doch sehr "akademisch" klingende Musik aus dem Original (damals von Wendy Carlos komponiert).

SSJKamui

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Antw:Tron (alter und neuer Film)
« Antwort #1 am: 20.10.12, 14:45 »
Einige kleinere optische Effekte waren übrigens in Wahrheit ungeplante Veränderungen/Verfärbungen des benutzten Kodalith Films. Da man das nicht mehr ändern konnte, hat man einfach einen Ton an die Stellen gesetzt und gesagt "wir wollten das genau so haben".

 

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