Forum > Da gedachte ein zweiter des Satyrs

Hellorange - 06/2390

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Max:

--- Zitat von: Visitor5 am 28.06.13, 16:29 ---Ein Kind - drei Eltern - und über die Theorie, dass bei den Andorianern drei der vier Eltern ihr Erbgut weitergeben wurde gelacht! Ich fühle mich gerade bestätigt, mit meiner Wahl.  :harhar

--- Ende Zitat ---
Ja, nicht wahr :D


--- Zitat von: Leela am 30.06.13, 01:58 ---Schön das das Topic nochmal hervorgeholt wurde. Ich hatte die Geschichte damals angelesen, beiseite gelegt, ganz gelesen und war in vierlerlei Hinsicht ziemlich unglücklich damit und dachte, dass ich wohl einen dritten Anlauf brauche. Den habe ich mir nun genommen - und naja... ich bin immer noch an sehr vielen Stellen.... unzufrieden mit der Geschichte. Sorry. :(

--- Ende Zitat ---
Nein, kein Problem. Im Übrigen teile ich Deine Meinung. Richtig zufrieden bin ich mit "Hellorange" nicht. Das liegt in erster Linie am unausgegorenen Krimianteil. Ich wollte sowas in der Richtung mal ausprobieren, bin inzwischen aber der Meinung, dass es schwierig ist, soetwas in so wenigen Seiten vorzubereiten, auszubreiten und zu einem angemessene Finale zu bringen, vor allem, wenn die Geschichte noch andere Aspekte beinhalten sollen. Hinzu kommt, dass das ganze dann auch ein wenig zur Satire auf Ermittlerfiguren wird, die am Ende einfach mal eben das Rätsel lösen. (Was ich in diesem Zusammenhang bei Fernsehkrimis immer so blöd finde, ist das Aufdröseln mit Unmengen von Namen: "Ihnen musste klar, dass Jane Arthur von früher kannte. Als John dann auf Sherrys Party Arthur wiedersah, musste er befürchten, dass der Michael von seiner Beziehung zu Mary erzählt. Deshalb lockten Sie Jane unter einem Vorwand zu Carl...").
Also entweder halte ich mich in Sachen Krimistories zukünftig zurück oder plane es ordentlich.
Die anderen Aspekte - eben die Arbeit Garins und was das für die Guttaperchas - retten aber die Story in dem Sinne, als dass ich sie deswegen nicht gleich ganz streichen möchte :D ;) :D

Leela:
Mit dem Krimi als Rahmenhandlung konnte ich eigentlich gut leben – selbst wenn er eher etwas unstet wirkt auf mich (zB das „Mordmotiv“ ist in meinen Augen nicht wirklich plausibel). Was mich mehr irritierte, war, daas es in der Story kaum Handlung gibt und alle drei Hauptfiguren dasselbe tun: Nichts. Garin möchte nichts zu seiner Arbeit (Hauptelement) sagen,  Guttapercha möchte nichts zu der Kind/Nichtkind Sache (Hauptelement zumindest in Bezug auf seinen Punkt und eigentlich sofort klar als das Wort Genetik fällt) sagen und der Ermittler sagt nichts zum Stand der Ermittlungen und seinem Herangehen/Vorgehen. Alle drei Personen treffen immer wieder zusammen  und – beschliessen wenig oder gar nichts zu sagen oder zu tun, sondern schweigen sich aus – bis zum Finale. Keine der Figuren bot mir als Leser einen Ansatzpunkt oder nahm mich mit – schlimmer – so unbeteiligt wie alle wirken, war ich am Ende selber. Deswegen hat mich das arg... verunsichert. Weniger wegen der Krimihandlung.

Ich würde aber durchaus gerne wieder (erneut) einen Krimiplot von Dir lesen. Ich glaube schon Du kannst die ganz gut schreiben.

Max:
Danke für die Aufschlüsselung, woran es für Dich bei "Hellorange" krankte. Das hilft mir sicher weiter, um zukünftig in der Qualität eher an anderen Folgen der Reihe anknüpfen zu können :)


--- Zitat von: Leela am 30.06.13, 13:46 ---Mit dem Krimi als Rahmenhandlung konnte ich eigentlich gut leben – selbst wenn er eher etwas unstet wirkt auf mich (zB das „Mordmotiv“ ist in meinen Augen nicht wirklich plausibel).
[...]
Ich würde aber durchaus gerne wieder (erneut) einen Krimiplot von Dir lesen. Ich glaube schon Du kannst die ganz gut schreiben.

--- Ende Zitat ---
Es gibt noch ein Fragment, dessen Handlung man eigentlich auch so ein wenig in Richtung Krimi lesen kann. Die Story funktioniert da etwas anders, vielleicht geht das Konzept da dann - so ich es denn auch wirklich mal fertig schreibe ;) - besser auf.


--- Zitat von: Leela am 30.06.13, 13:46 ---Was mich mehr irritierte, war, daas es in der Story kaum Handlung gibt und alle drei Hauptfiguren dasselbe tun: Nichts. Garin möchte nichts zu seiner Arbeit (Hauptelement) sagen,  Guttapercha möchte nichts zu der Kind/Nichtkind Sache (Hauptelement zumindest in Bezug auf seinen Punkt und eigentlich sofort klar als das Wort Genetik fällt) sagen und der Ermittler sagt nichts zum Stand der Ermittlungen und seinem Herangehen/Vorgehen. Alle drei Personen treffen immer wieder zusammen  und – beschliessen wenig oder gar nichts zu sagen oder zu tun, sondern schweigen sich aus – bis zum Finale. Keine der Figuren bot mir als Leser einen Ansatzpunkt oder nahm mich mit – schlimmer – so unbeteiligt wie alle wirken, war ich am Ende selber.

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Ja, da ist meiner Meinung nach schon viel wahres dran. Es sollte natürlich schon mehr Handlung vorhanden sein - ein wenig schiebe ich aber auch das auf den Krimiansatz, denn da wollte ich in vielen Phasen der Geschichte einfach nicht den Fehler begehen, zu viel zu verraten (und der eigentlich Anschlag als vorantreibendes Element war ja schon geschehen und der Rest der Geschichte war eben von den Anlagen her schon relativ statisch).
Was die "unbeteiligten Figuren" angeht: Ich habe für ST einen Ansatz, bei dem meine Crew nicht von einem Krieg in den anderen Fall und meistens auch nicht die dramaturgischen Weg gehen, den ich heutzutage in Filmen oder Serien wahrzunehmen glaube. Bei meiner Auffassung von Utopie geht geht für die Figuren in ihrem Paradies etwas anderes verloren und das ist eben "Verve". Ein besseres Beispiel als das Gros der Satyr-Geschichten ist sicherlich der Captain in "Fremde eigene Welten". Ich bin der Meinung, dass man Figuren, die fast vierhundert Jahre von uns trennen, schon eine Andersartigkeit anmerken darf und mein Mittel der Wahl ist immer wieder die Passivität, eine Art Lähmung, die Figuren (mit Ausnahme von Hunter vielleicht ;)) befällt, wenn wir eigentlich besondere Reaktionen erwarten würden. Bei Guttapercha ist das auch eine Sache des Alters. Und ich muss auch abermals zugeben: Bei der Satyr-Reihe wollte ich diesen Ansatz eigentlich gar nicht so herausstreichen und ich fürchte auch, dass er nur zum Teil (sozusagen positiv) dafür verantwortlich ist, dass "Hellorange" so wurde, wie es wurde.

Alexander_Maclean:
@max
Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.

Da der Gang zur Flotte immer eine gewisse aktive Entscheidung ist, ist es ganz antürlich dass die Männer und Frauen an Bord eines Raumschiffes tatkräftig sind. Selbst das "Idealbild" Picard hat immer wieder herausgestrichen wie wichtig Eigeniniative und aktives Handeln ist. Deswegn hat er beispielsweise Riker zum XO gemacht.

Max:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.07.13, 12:05 ---Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.

--- Ende Zitat ---
Eigentlich gebe ich Dir ja Recht.
Allerdings ist es auch so, dass wir als FF-Schreiber ja immer das Element stärken, das uns am meisten interessiert oder am geeignetsten scheint.
Und das wurde auch auf dem Bildschirm so gehandhabt: Jede Serie hat aus ST so ein wenig auch das werden lassen, was ihr gerade in den Sinn kam. Was Sisko in "Für die Uniform" veranstaltet, hat meiner Wahrnehmung nach auch nichts mit dem Star Trek zu tun, was viele Dutzend Folgen über viele Jahre zuvor an ST produziert worden war. Dies und das Kriegspathos passte in meinen viel weniger zu dem, was bislang etabliert worden war, als wenn eine Föderationsgesellschaft angesichts bestimmter Herausforderungen oder Bedrohungen in Schockstarre (oder Passivität) gefallen wäre.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.07.13, 12:05 ---Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.

Da der Gang zur Flotte immer eine gewisse aktive Entscheidung ist, ist es ganz antürlich dass die Männer und Frauen an Bord eines Raumschiffes tatkräftig sind. Selbst das "Idealbild" Picard hat immer wieder herausgestrichen wie wichtig Eigeniniative und aktives Handeln ist. Deswegn hat er beispielsweise Riker zum XO gemacht.

--- Ende Zitat ---
Sowas kann auch eine Frage des Maßstabs sein: Wenn der Durchschnittsläufer für 100 Meter 30 Sekunden braucht, gilt in dieser Referenz schon einer, der dieselbe Wegstrecke in 20 Sekunden hinter sich bringt, als Sprinter. Bei einer gesamten Gesellschaft, die ob des Luxus einer Utopie auf die ein oder andere Weise "träge" - also eben passiv - geworden ist, muss eine Elite nach unseren Maßstäben deswegen nicht unbedingt wirklich auf Zack sein. Natürlich werden weiterhin Entscheidungen getroffen und bloß weil jemand noch dazu in der Lage ist, heißt das nicht automatisch, dass er in der Flotte landen muss. (Es ist zum Beispiel auch eine aktive Entscheidung, zu beschließen, Künstler zu werden).

Aber es ist auch wirklich so, dass meine Crew in der Satyr-Reihe dieses wie ich finde für eine Utopie spannende Konzept einer wie auch immer gearteten Passivität nicht bis zum Äußersten treibt. In .: "Satinober" :. etwa hat Guttapercha nur einen Augenblick Zeit, um etwas zu entscheiden und reagiert sehr bestimmt und tatkräftig.

Es ist also nicht unbedingt so, dass jedes Crewmitglied nur zusieht, wenn etwas passiert. Hin und wieder kann es aber eine Figur geben, die etwas "angestupst" werden muss, um ihre "Harmonie im friedlichen Augenblick" aufzugeben. Bestes Beispiel hierfür wäre Mbambe in .: "Neochrom" :.
Und weil die Satyr-Reihe aber für die ersten Kommandanten ganz solide im 24. Jahhrundert verwurzelt ist, wäre es kaum möglich, dieses Utopie-Experiment richtig durchzuziehen, was aber schon auch schade ist.

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