Danke für die netten Kommentare, Leutz...
Hier mal was neues... Der erste Teil meines Mehrteilers den ich momentan schreibe
Ich hoffe es ist nicht allzu Langweilig, da es ja nur der anfang ist
VielSpaß beim Lesen,Kolly
=A=
„Nur einen Tropfen....“ murmelte Stephanie zu sich selbst. Sie hielt eine Pipette über das Reagensglas in ihrer linken Hand. Man konnte deutlich die kleinen Schweißperlen sehen, die sich unter ihrer Schutzbrille gebildet hatten. Ganz vorsichtig drückte sie ein wenig auf die Pipette.
„Dr.Reed?“ rief plötzlich jemand von hinten. Die junge Frau zuckte zusammen und drückte ungewollt stark die Finger der rechten Hand zusammen. Vier dicke Topfen der lila-bläulichen Flüssigkeit fielen in das Reagensglas und verfärbten den gelben Inhalt schwarz. „Verdammt!“ fluchte sie und stellte beides weg. Ruckartig drehte sie sich in die Richtung, aus der soeben die Stimme gekommen war und starrte den Mann, der dort stand, mit eisigem Blick an. „Was?“ knurrte sie und setzte die Schutzbrille ab.
„Ich ähm...“ Es war einer der Sicherheitsleute die für das Labor arbeiteten.
„Wissen sie eigentlich was sie gerade angerichtet haben?“ fuhr Stephanie ihn an. Sie wartete gar nicht auf seine Antwort. „Sie, mein kleiner, unterbelichteter Freund, sie haben soeben die Forschung eines knappen halben Jahres zu nichte gemacht. Dafür verdienen sie eine Beförderung....“ sie fuchtelte wild mit beiden Händen in der Luft herum. Alle Anwesenden, die ihren Wutausbruch mitbekommen hatten, verharrten in ihren Arbeiten und sahen sie überrascht an. Reed fuhr sich einmal seufzend durch ihre langen roten Locken und löste den Zopf, den sie für Arbeiten im Labor immer trug. Sie ging auf den Mann zu. „Was ist denn nun?“ mitlerweile klang sie durchaus freundlicher.
„Unten in der Lobby.... da ist jemand der sie unbedingt sehen will.“ meinte ihr Gegenüber kleinlaut. „Hat dieser „Jemand“ auch einen Namen?“
„Nein, Doktor, er sagte mir nicht wie er heißt...“
Immer noch leicht genervt zog sie ihren weißen Kittel aus, nahm ihren Identifikationspass heraus und steckte ihn in ihre Hosentasche. Die anderen Personen in dem Labor hatten sich wieder ihrer Arbeit zugewandt und beobachteten sie nur noch aus den Augenwinkeln. Auch der junge Mann vom Sicherheitsdienst war längst wieder verschwunden. Stephanie zog nocheinmal ihre Bluse zurecht, und machte sich auf den Weg aus dem 17 Stock des Towers, wo sich die Labore der Bio-Chemie befanden, zur Lobby.
Sofort als sie aus dem Aufzug stieg wusste sie wer auf sie wartete. Der junge Mann stach so sehr aus der Masse der Menschen hervor, dass er sich auch gleich ein Schild mit der Neonaufschrift: „Hallo Stephanie!“ hätte umhängen können. Es wäre ungefähr genau so unauffällig gewesen. Langsam trat sie auf ihn zu. Er trug einen elegante schwarze Anzughose, ein weißes Leinenhemd und hatte seine widerspenstigen, dunklen Dreadlocks zu einem Zopf gebunden. Das ausgesuchte Outfit des gut gebauten jungen Mannes mit dem dunklen Teint passte überhaupt nicht zu seinem restlichen Äußeren. Obwohl das warme Sonnenlicht durch die komplett verglasten Fronten des Gebäudes fiel, war er die einzige Person, die einen Sonnenbrille trug. Trotz des gezwungen wirkenden, jedoch massenangepassten Kleidungsstiles wirkte er verwegen und kämpferisch.
Als Reed auf ihn zu kam bemerkte er sie und schenkte ihr ein breites Lächeln mit strahlend weißen Zähnen. 'Mein Gott...' dachte Stephanie. 'Er sieht immer noch aus wie die braungebrannte Ausgabe des jungen Adonis...'
Sie lächelte ebenfalls. Als sie vor ihm stand fühlte sich die junge Frau winzig. Stephanie Reed war nun wirklich nicht klein, doch gegen den muskulösen Mann vor ihr wirkte sie so.
„Jake...“ sie begrüßte ihn freundlich und reichte ihm die Hand. Sofort ergriff er sie und zog die rothaarige Doktorin in seine Arme. Solch eine stürmische Begrüßung hatte sie nicht erwartet.
„Steph... Wie gehst, wie stehts?“ grinste er. Mit seinen dunklen Augen begutachtete er sie eindringlich unter der Brille.
„Also mir geht es gut... Und wie ich sehe dir auch...“ sie sprach auf seine sichtlich famose körperliche Verfassung an. „Wie kannst du nur immer so....“ sie deutete von unten nach oben an ihm hoch. „so...aussehen...?“
Er nahm die Sonnenbrille ab. „Naja... Sport, Arbeit, Sex....“ grinste er. „Das hält fit.“
Reed lächelte amüsiert. „So humorvoll wie eh und je... „ dann stellte sich sich aufrecht hin, zog ihre Bluse am Saum nach unten und strich diese glatt.
„Was kann ich für dich tun, Jake? Es muss doch einen Grund geben warum die hier bist.“ fragte sie neugierig.
„Das würde ich gerne woanders besprechen...“ Jake sah sich um. „Können wir irgendwo ungestört reden?“
Stephanie nickte freundlich. „Komm einfach mit in mein Büro.“
Sie ging vor. Wieder zurück durch die Lobby zum Aufzug. Während der Aufzug seinen Weg in die 25 Etage antrat plaudertern die beiden ein wenig. Nach kurzer Zeit schwangen die Türen auf und sie traten durch einen langen Glasgang, durch eine schlichte schwarze Holztür in ein großes Büro. Es war schlicht eingerichtet. Ein Schreibtisch, aus edelstem Holz, der vor der großen Glasfront stand, auf ihm zwei Computer, einige Stühle und nur wenig Dekoration.
„Möchtest du etwas trinken?“ fragte Stepahnie und wies Jake auf einen Stuhl der ihrem an dem Schreibtisch gegenüber stand.
„Nein!“ er setzte sich ihr gegenüber.
„Also... Willst du mir jetzt mal verraten warum du hier bist?“ fragte Reed interessiert und beugte sich ein Stück über den Schreibtisch zu ihm.
„Gut, Hör zu...“ begann er. „Woran forschst du?“
Sie sah ihn fragend an.
„Na, woran du gerade forschst.“ hakte Jake noch einmal nach.
Die junge Frau rückte ihre Brille zurecht. „Ich entwickele momentan einen Enzymkomplex, der als Katalysator unseres neuen Grippeimpfstoffes fungieren soll...“
„Blablabla....“ er machte eine unterbrechende Handbewegung. „Nein, jetzt mal ernsthaft. Steph, so ein Büro für einen kleinen „Enzymfummler“.“ Jake sah sich um.
„Dr.Stepanie L. Reed. Mitglied der internationalen Wissenschaftskomission.“ er las eine der Urkunden an der Wand ihres Büros vor. „Gastdozentin an der Washington State University, Professor Doktor S.L.Reed.“ machte er weiter. „Prof.Dr. Stephanie Reed. Expertin für Bio-Genetik. Steph, so jemanden wie dich stellt man nicht ab als Enzymforscherin. Du hast ein Fotographisches Gedächtnis, hast mehr als einmal studiert, und bist jetzt schon Professorin. Und was viel wichtiger ist, du bist Bio-Genetikerin.“
Während Jake Pearson ihr diesen Vortrag hielt, tippelte sie mit den Fingern unruhig herum.
„Du scheinst doch nicht so ein Trottel mit schlechten Manieren zu sein, wie ich gedacht habe.“
Der junge Mann begann zu lachen. „Nein... Ich habe nur schlechte Manieren.“
„Was weißt du genau, Jake?“ Stephanie strich sich eine rote Locke aus dem Gesicht. Sie spührte genau, dass er mehr wusste als er zugeben wollte.
„Du weißt, dass ich für die US Army diene?“
Sie nickte und lehnte sich in ihrem Sessel zurück.
„Also, ich weiß nur, aus zuverlässigen Quellen, dass 'Charlston Medical Enterprises' an einem Projekt arbeitet, welches vom Pentagon unterstützt wird. Und bei diesem Gespräch fiel dein Name. Also, nochmal, woran arbeitest du?“
Die schlanke, junge Frau raufte sich die Haare.
„Puhhh....“ sie lächelte. „Du bist definitiv kein Trottel...“
Jake beugte sich zu ihr über den Tisch. „Hast du das erwartet...?“
Sie zuckte die Schultern.
„Also gut... Dieses Projekt über das du da gehört hast steht unter meiner Leitung. Alpha 7 wird mit Fördergeldern des Pentagon und der Regierung unterstützt.“
„Und was ist Alpha 7?“
„Komm mit.“
Reed erhob sich aus ihrem Sessel und umrundete langsam den Schreibtisch. Der stattliche, braungebrannte Mann stand auch auf. Als Stephanie wieder aus ihrem Büro zum Aufzug ging folgte Pearson ihr mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen.