Entschuldigt, es hat etwas länger gedauert!
Bravo!

Normalerweise meide ich bei Satyr jegliche Spoiler und Einleitungstexte, um mich überraschen zu lassen, und der Geschichte völlig neutral zu begegnen. Das hat diesmal nicht so gut geklappt, weshalb ich eine gewisse (hohe) Erwartungshaltung hatte, und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Das war mal wieder Satyr in Topform.
Vielen Dank, Star

Ich fand die Idee damals auch irgendwie gut und deswegen freut es mich natürlich, dass sie auch bei Dir so gut ankam. Ich glaube, die Satyr-Reihe findet immer dann ihre beste "Ausdrucksform", wenn sie neue Bereiche betritt und das war hier ja auch wieder irgendwie der Fall.
Die Grundidee des Theaterstücks ist schon sehr kreativ, dieses Stück aber in Kombination mit einem Wesen aus TNG zu verbinden, um die Satyr sprichwörtlich ans Ende der Welt zu versetzen ist richtig gut und gekonnt umgesetzt. Keine Boshaftigkeit treibt das Wesen an, sondern lediglich das erste Erleben einer emotionalen Reaktion und der eigenen Reflexion durch ein Theaterstück - welches zudem auch noch sehr phantasievoll von dir umgesetzt wurde. So ist die Episode selbst eine starke Verneigung vor dem Theater.
Ich mochte auch, dass du im Grunde gar nicht verrätst, was das für ein Wesen ist, auch wenn es für Trekkies einige Hinweise gibt (Ich nehme an das Wesen aus 5x22?). Gegen Ende wurde die Erklärung des Vorfalls zwar etwas ausführlicher als - für einen Trekkie - nötig, aber unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass diese Satyr vielleicht auch von Nicht-Trekkies gelesen wird, ist das nicht weiter schlimm.
Wenn ein Theaterstück richtig gut ist, gelingt es ja wirklich, dass man davon richtig in Beschlag genommen wird. Ich mochte die Vorstellung, dass bei gewissen Bedingungen eben nicht nur die eigentlichen Zuschauer zu Empfängern einer Botschaft werden. Und die Vorstellung, dass ein Theaterstück mal wirklich Folgen hat, fand ich einfach bestechend.
Mit Deiner Vermutung - TNG 5x22 - liegst Du goldrichtig. Das Wesen passte wohl noch am Besten; ich wollte keine neue Lebensform einführen, weil das dann vielleicht etwas überzeugen gewirkt hätte (und ich mir das dann wenn für eine eigene Folge aufhebe, bei der dann vielleicht der eigentliche Kontakt im Vordergrund steht). Bei der Erklärung wollte ich auf Nummer Sicher gehen, weil ich ja zumindest früher dazu neigte, zu wenig zu erklären und zu viel offen zu lassen.
Dazu stellst du am Anfang mal wieder eine interessante Frage: Wie kann man jemandem Ratschläge geben, dessen Leben man nur aus eigener Erfahrung heraus einschätzt. Gleichzeitig gibt Ligeti am Ende selbst die Antwort, als er Diplomatie sinniert: Mit Empathie (vorausgesetzt man hat genug davon). Ligeti selbst war hier auch wieder in Hochform. Ich mag seine Geschichten einfach, weil er die Welt aus einem gelassenen Blickwinkel sieht, der noch einen gewissen Sense of Wonder zulässt - ironischerweise weil die Sternenflotte NICHT sein ganzer Lebensinhalt ist.
Mir gefällt Ligeti auch aus dem von Dir beschrieben Grund heraus. Das Problem ist wirklich, dass er nicht ewig oft zum EInsatz kommen kann, aber das ist auch wieder Tel der Fasziniation, die er ausübt, gerade weil er seiner Lebensaufgabe nicht unbedingt ausschließlich darin sieht, Sternenflottencaptain zu sein.
Rechtschreibfehler und Wortverdreher sind mir diesmal auch keine mehr aufgefallen.
Das beruhigt mich wirklich
Mir hat die Geschichte rundum gefallen und ich werde sie in ein paar Tagen noch einmal lesen. Da ich wirklich sehr neugierig war, habe ich sie mir noch gestern Abend zu Gemüte geführt. Ich muss aber gestehen, dass ich schon sehr müde war und deshalb das Theaterstück selbst nicht in der ganzen Tiefe durchschaut habe.
Das Theaterstück zu "schreiben", hat Spaß gemacht - es war eine Mischung aus solider Planung und der Schreiblust freien Lauf lassen

Iniaj - die Autorin des Stücks - ist ja Deltanerin und Deltaner sind ein Volk, das in der Satyr-Reihe noch häufiger auftauchen soll, weil ich es ziemlich ideal finde, um utopische Themen zu besprechen. Und das ist auch schon im Theaterstück angelegt, das den sexuell ausschweifenden Lebensstil, der Deltanern nachgesagt wird, dann kritisiert, wenn er in Belangslosigkeit abdriftet.
Für mich ein ganz klarer Lesetipp. Wer mit der aktuellen Richtung des "offiziellen" Star Trek nicht zufrieden ist, und gleichzeitig solche Perlen hier ignoriert, weil sie nicht Canon sind, ist selbst schuld 
Vielen Dank, Star. Ich habe mich sehr über Dein Feedback gefreut

Ich schliess mich Star an, mit einem zweiten Bravo.

Es ist mit das Beste was ich seit langem in dieser Richtung gelesen habe. =)
Vielen, vielen Dank, Leela, Dein Lob ist mir sehr viel wert!
Nicht nur die Geschichte ist ungemein gut konzipiert und innovatv, auch gerade Ligeti wirkt ungeheuer plastisch... er wird innerhalb weniger Szenen zu einen ausgeformten und sehr eigenständigen Charakter und das empfinde ich als hohe Kunst, weil man eben nicht sagen kann... "Ah der ist wie..." Er ist neu und eigen und das erhöht den Lesegenuss um ein beträchtliches. Allein die Reaktion das er erstmal ... eigentlich nichts tut ist... ja. Cool.
Also Top-Story, alles drin... alles dran. Super umgesetzt.
Es freut mich, dass die Geschichte bei Dir gut ankommt, dasselbe gilt für Ligeti, denn die Figur liegt mir doch relativ am Herzen

Was ich jetzt schreib ist... Meckerei auf/an hohem Niveau. Auf die Episode gesehen fällt die Kritik nicht wirlich ins Gewicht. Ich setz sie aber dennoch mit rein, womöglich ist was hilfreiches dabei.
Ich freue mich in jedem Fall über Feedback und wenn Kritik konstruktiv ist, bin ich sehr dankbar

Du hast einige sehr verschachtelte caesarisch anmutende Sätze drin. Richtige Konstrukte. An einigen Stellen scheint mir das unnötig kompliziert. Beinahe so als wolltest Du zeigen das Du so was schreiben kannst. Es ist nicht so das sie nun stören - weil das Sprachniveau der gesamten Geschichte ennorm hoch ist, aber sie fallen doch auf und ich würde mir hier und da eine Vereinfachung wünschen - weil... einfacher meist noch präziser ist. Denn schnell wird es dadurch komplizierter als nötig und sorgt mitunter sogar für unnötige Distanz.
Schuldig im Sinne der Anklage

Ja, ich setze schon irgendwie häufig auf längere, verschalteltere Sätze (das meinte glaube ich schon mein Englisch-Lehrer

). So ganz ohne Absicht geschieht das nicht, weil ich eigentlich auch gerade Autoren wie Thomas Mann oder Fontane lese, die meiner Wahrnehmung nach auch öfter auf Konstrukte zurückgreifen. Vielleicht ist das bei mir auch eine Trotzhandlung, die sich gegen den Stil mancher Zeitungen und Zeitschriften richtet, in denen Nebensätze aus fünf Wörtern einfach so zu Hauptsätzen erklärt werden.

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Häufig ist es aber auch so, dass ich mir einen Satz (etwa beim Korrekturlesen) denke, ich sollte diesen oder jenen Satz kürzer machen, aber wenn ich ihn dann bewusst lese, gefällt mir der Klang oder die Wirkung nicht mehr, wenn ich ihn aufteile oder vereinfache.
Nichtsdestoweniger hast Du schon recht: Zu sehr ausufern sollte es nicht und auch wenn ich da schnell in eine Art Automatismus - man hat ja einfach seinen Stil - rutschen könnte, werde ich versuchen, in Zukunft darauf noch bewusster zu achten.
Bsp. "Auf den ersten Blick sprang dem Betrachter vom Bildschirm das übliche Schwarz des Universums entgegen, doch nahm man sich die Zeit, genauer hinzuschauen, so konnte man die gewöhnliche Dunkelheit durchsetzt sehen mit etwas, das Ligeti intuitiv als Lücken beschrieben hätte."
... der Satz hat eine sehr merkwürdige Perspektive... Man sagt dem Leser wie etwas aussieht und sagt ihm auch was Ligeti dazu denkt. In der Geschichte ist das ein kleiner Bruch, weil Ligeti sowieso gerade die handelnde Figur ist... warum wird die Wahrnehmung nun nicht direkt ihm zugeschrieben? Wieso "hätte" Ligeti es so beschrieben? Er nimmt es so wahr und beschreibt es so... allerdings ohne es auszusprechen. Hier zieht es den Leser bewusst aus der Geschichte... in einem Moment wo Ligeti gerade handelt. Das verhindert das der Leser "nah dran" ist und schafft Distanz zum Geschehen... was wiederum dazu führt das man weniger "dabei" ist. Dasempfinde ich an der Stelle zB als unnötig.
Na ja, den Konjunktiv halte ich da schon für angebracht: Ligeti nimmt es zwar so wahr, beschreibt es aber nicht (schließlich fragt ihn ja niemand danach). Ich finde, diese Passage verknüpft eher "Objektives" mit einer Identifikationsfigur, als dass sie zu Distanz führt, weil der erste Teil eine Art Absolutheitsanspruch zu haben scheint, am Ende aber die Wende zu einem subjektiven (und damit sozusagen potenziell fehlerhaften) Eindruck nimmt. Für mich ist es ganz wichtig, zu relativieren, weil Wahrnehmungen und Zusammenhänge in Sachen Weltraumphänomene schon mal heikel sein können.
Mitunter führt das auch dazu das einige Sätze in der Geschichte hängen bleiben, de ich als weniger wichtig empfinde, weil sie kaum was aussagen; Zb " Was nun heute hierzu galt, sollte sich erst erweisen müssen." Der Satz klingt sehr schön... aber... er sagt auch nix anderes als; "Ma gucken wie's weitergeht" und das macht der Leser hoffentlich auch so.
Hmm, na ja. Vor dem von Dir zitierten Satz steht ja eine Leistung von Ligeti - käme diese Einschränkung nicht, hätte ich als Autor die Befürchtung, der Leser würde meinen, sich wirklich darauf verlassen zu können, dass Ligeti seine Stärke hier und jetzt ausspielen wird. Natürlich ist auch das Spiel mit Erwartungen und Enttäuschungen sehr reizvoll und bestimmte Brücke gehören zum Schreiben auch dazu, aber bei Ligeti war es mir schon wichtig, ihn nicht als Person darzustellen, die ihr Potenzial einfach mal so optimal umsetzt. (Von der Dramaturgie mal abgesehen, weil es ja nicht besonders geschickt wäre, zu sagen: Ligeti wird schon goldrichtig liegen). Allerdings - da müsste ich auch noch mal nachlesen - hast Du vielleicht trotzdem recht, weil ich diese Einschränkung schon in einem der vorangegangenen Sätze in der Geschichte genug angedeutet haben könnte.
Oder "Ligeti gefiel seine These immer besser, weil sie erklärte."... ist auch so ein Fall. Thesen sollten immer etwas erklären... der Satz sagt also eigentlich nichts aus, außer das Ligeti Imstande ist Thesen aufzustellen... und das irgendwie gut findet.
Hier stimme ich Dir vollkommen zu; da hast Du recht: Eine These, die - ob sie sich nun als richtig erweist oder nicht - nichts erklärt, hat kaum eine Daseinsberechtigung
Hin und wieder findet man ähnliches auch im Wortbereich. Zb "Milde Sorge" oder "zutiefst konkreten Bedürfnis"... übernehmen Adjektive das Regiment, ohne das es sein muss. Sorgen sind... nicht mild aber tiefe Bedürfnisse immer auch konkret(er). Hier wäre in meinen Augen weniger mehr. Vielleicht fällt so was auch auf weil Du eben einen sehr geschliffenen und extrem hohen Standrad im Ausdruck vorlegst. Führen dann solche Dinge mal kurz ab, fällt es auf. 
Das ist ein schmaler Grat, glaube ich.
Sorgen können unterschiedlichee Qualitäten besitzen., wobei man natürlich sagen kann, dass eine Sorge ab einer gewissen "Stärke" etwa in Panik oder andere Empfindungen kippt. Mit "Konstrukten" wie das der milden Sorge wollte ich aber zum Ausdruck bringen, das dieses Gefühl quasi nicht die größtmögliche Belastung darstellt und statt das zu umschreiben setzte ich manchmal lieber auf solche Kombis. Bei dem zitierten Bedürfnis ist es ähnlich. Manche Bedürfnisse können nicht besonders konkret sein. "Ich habe das Bedürfnis, glücklich zu sein", halte ich als Aussage beispielsweise für weniger konkret als "Ich habe das Bedürfnis, mal wieder auszuschlafen". Glück ist ein recht abstrakter Begriff, das Bedürfnis nach Ruhe ist durch das Ausschlafen da doch konkreter artikuliert.
Aber ich verstehe natürlich, worauf Du hinsaus willst und auch hier: falsch liegst Du nicht und so bedeutet das für mich, diese "wilden Konstrukte" auch genauer auf ihre Validität zu prüfen.
An anderer Stellen besiegt der Ausdruck sogar den Inhalt... "...leise Stimmen rangen um die Aufmerksamkeit des benachbarten Gehörs". Auch das ist ein schön geschriebener Satz der gut klingt... bei sehr bildlichem Lesen aber (was ich zB tue) habe ich dann ein Bild vor Augen wie sich mehrere Stimmen wurmgleich versuchen in ein Ohr zu ringeln. Die Vorstellung ist, da bei mir genügend plastisch, sofort dazu geeignet mich aus dem Lesefluss zu kicken...
Na ja, aber wenn manche Szenen so etwas bildlicher werden, nun...

Ich finde jetzt spontan, dass solche Vorstellungen eher eine Art der Erweiterung sind; bei meinen Lektüren hatte ich jedenfalls immer diese Empfindung und das hat den Lesefluss bei mir subjektiv eher befördert als gehemmt, weil mich dann der Text ein wenig mehr miteinbezogen hat.
Da muss man meiner Ansicht nach bei Korrekturlesen nochmal sortieren.
Da hast Du schon recht. Das Fabulieren sollte wirklich auch nicht zum Selbstzweck verfallen. Ich glaube, zuletzt habe ich den Trend, zu wenige Korrekturphasen einzulegen, schon wieder umgedreht, deswegen blicke ich in diesem Punkt mal optimistisch in die ZukunfT

(Wenngleich ich natürlich den ein oder anderen Aspekt meines Stil schon vertreiden werde und muss

)
Das wäre das einzige, wenige was ich zu sagen hätte - und wie gesagt, ich kann mit Lob kaum sparen, das ist wirklich Nitpicken auf.... sehr sehr hohem Standard, denn das ist die Geschichte.
Vielen Dank für das Nitpicking, das hilft mir wirklich weiter und ich freue mich auch extrem, wenn meine Geschichte so genau gelesen wird!

Ich hoffe sie findet noch sehr viele Leser! =)
Danke schön

- Das hoffe ich auch!