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Marvel & The Avengers

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SSJKamui:
Ja. JMS (ja, der Typ, der auch Babylon 5 schrieb) hasste die Geschichte so sehr, dass er eigentlich drum bat, nicht als Autor genannt zu werden. (Marvel hat den aber dann doch überzeugt.) Die Story haben andere Vorgegeben, und JMS sollte die nur ausformulieren.

Hauptsächlich verantwortlich für die Story ist Joe Quesada. (Und viele Fans nehmen ihm die Story ziemlich übel.)  Quesada hat komischerweise ein gewisses Problem mit verheirateten Superhelden und hat auch Cyclops und Jean Grey wieder "getrennt". (in dem er Jean Grey einen "Kopf kürzer machte".) Das Selbe hat er auch in ähnlicher Form mit der Ehe zweier Avengers angestellt.

Es gibt die Vermutung, dass diese Geschichten entstanden sind, weil Quesada geistig ein kleines Bisschen unreif ist, und ihm Konzepte wie Ehe etc. für seine Superhelden zu "erwachsen" sind, und er seine Superhelden am liebsten wieder zu Teenagern machen würde, wie es in den 60ern/70ern, als er Jung war, so war.

Drake:
Ich glaube bei Quesada spielte auch noch etwas in der Richtung von "Comicleser können sich nicht mit einem Charakter identifizieren, der verheiratet ist und sein Leben im Griff hat" mit rein und dass der ursprüngliche Peter Parker, der Loser mit der permanenten Pechsträhne in Bezug auf sein Privatleben, die bessere Identifikationsfigur sei.

Das kann man ihm jetzt auch ganz böse auslegen... :D

Drake:
Aufgepasst, DC, *so* gehen Superhelden-Konflikte!

Nachdem mich letzten Monat der im Vorfeld stark gehypte Showdown zwischen den DC-Ikonen Batman und Superman weitestgehend enttäuscht hatte, liefert Marvel nun mit der Umsetzung des Eventcomics "Civil War" deren eigenen Helden-gegen-Helden-Film. Und macht eine Menge richtig, das DC in meinen Augen absolut versemmelt hat. Doch der Reihe nach.

Als ein Einsatz der Avengers in in einem Desaster und mit dem Tod einiger unbeteiligter Zivilisten endet, hat die UN von deren eigenmächtigen Operationen endgültig die Schnauze voll. Das "Sokovia-Abkommen" soll die Heldentruppe einem UN-Gremium unterstellen, das entscheidet, wann und wo die Avengers eingreifen dürfen. Während einige, darunter Tony "Iron Man" Stark das Vorhaben voll und ganz unterstützen, sehen andere, allen voran Steve "Captain America" Rogers, die Gefahr, dass sie daran gehindert werden könnten, in zukünftigen Krisen zu helfen oder zum Spielball politischer Agendas zu werden. Und als Rogers' Kindheitsfreund James "Bucky" Barnes, der mittlerweile untergetauchte ehemalige "Winter Soldier", scheinbar einen Anschlag auf die UN verübt, rutscht der Konflikt zwischen den beiden Parteien auf eine persönliche Ebene ab – Cap will seinen alten Freund vor der vorschnellen Verurteilung bewahren und dessen Unschuld beweisen und Iron Man setzt alles daran, Barnes zur Strecke zu bringen.  Der Konflikt zwischen den beiden spaltet die Avengers und das Ergebnis ist das, was der Titel verspricht: Ein "Bürgerkrieg" zwischen den Helden.
Trotz der Präsenz der anderen Helden ist Civil War immer noch deutlich ein Captain America-Film. Im Mittelpunkt stehen er, seine Moralvorstellungen, Vorbehalte und seine Freundschaft zu seinem alten Kumpel Bucky und alles andere spielt sich um sie herum ab. Dennoch hat auch die Gegenseite eine klare Motivation und gute Gründe für ihr Handeln, der Konflikt wirkt zu keinem Zeitpunkt erzwungen, sondern ergibt sich organisch aus den verschiedenen Standpunkten und Einwürfen, welche die einzelnen Charaktere zum Konzept der Regierungskontrolle beitragen und passen wiederum zu dem, wie sie in den vorherigen Filmen dargestellt wurden. Und während in Batman V. Superman die Kernfrage über die Tragweite von Supermans Aktionen im Zuge des Films ziemlich  unter die Räder geriet, zieht sich hier der Strang über die Opfer der Kollateralschäden der Superheldenkämpfe aus den vergangenen Filmen und Vergeltung dafür auch wirklich bis zum Ende durch.

Und es zahlt sich auch aus, dass Marvel diese Heldenschlacht erst nach diversen Solo- und Teamfilmen abgezogen hat, anstatt direkt damit einzusteigen. Der Film schöpft explizit daraus, dass das MCU bereits knappe acht Jahre alt ist und in den vorherigen Filmen bereits einiges passiert ist.

Die Trailer haben, anders als ich befürchtet hatte, auch definitiv nicht zu viel gezeigt bzw. verraten und ich versuche deswegen, das hier ähnlich zu halten. Die besten Szenen des Films haben wir wirklich noch nicht zu sehen bekommen, wie die Story verläuft konnte man sich im Vorfeld bestenfalls grob zusammenreimen und es gibt definitiv noch die eine oder andere Überraschung.

Zum bereits im zweiten Avengers-Film Age Of Ultron ausgedehnten Cast stoßen nun offiziell Scott "Ant-Man" Lang sowie die beiden Neuzugänge Black Panther und Spider-Man hinzu. Und wiederum zieht DCs Epos hier den Kürzeren in Sachen Einführung der neuen Helden. Während dort Wonder Woman und vor allem Flash, Aquaman und Cyborg nur Randnotizen waren, kommt dem afrikanischen Kriegerprinzen Panther hier eine zentrale Rolle im Plot zu und Peter Parkers Einstand im MCU etabliert auch ohne erneute, vollständige Rekapitulation seiner Herkunft alles, was man über den Charakter wissen muss. Gerade letzterer gefiel mir hier außerordentlich gut, der Charakter des Teenagers (und ja, er ist dieses Mal wirklich auch optisch einer) aus den Comics wurde super getroffen, von seiner technisch-wissenschaftlichen Begabung über sein Fanboytum in Bezug auf die Helden und gerade Tony Stark, bis hin zu seinem Comic-Markenzeichen, selbst inmitten von Kämpfen seine Klappe nicht halten zu können.

Dementsprechend (und typisch für Marvel) kommt auch der Humor im Film nicht zu kurz, auch wenn die Thematik ernst genommen wird, finden sich immer wieder gut dosierte Szenen, die zumindest in der Vorstellung die ich gestern besucht habe das Kinopublikum schmunzeln, kichern oder lauthals lachen ließen. Aufgesetzt oder albern wirkte davon nichts, die humorigen Einlagen ergeben sich durchgehend aus den Situationen des Films und der Film kommt dadurch deutlich weniger steif 'rüber, als der direkte DC-Konkurrent - mit Ausnahme seines Schurken, dem von Daniel Brühl sehr überzeugend gespielten Helmut Zemo, der im Vergleich zum "Joker-Lex Luthor" deutlich geerdeter ist.

Effekttechnisch zieht der Film alle Register, obwohl es keine Zerstörungsorgien wie bei DC gibt. Die Aufmerksamkeit liegt viel stärker auf den Kämpfen der Helden untereinander, nicht auf dem Zerlegen der Umgebung (auch, wenn durchaus einiges zu Bruch geht). Dazu kommt, dass die Kämpfe wunderbar choreographiert und sehr gut zu verfolgen sind. Der Höhepunkt ist natürlich die schon im Trailer angedeutete Schlacht auf dem Leipziger Flughafen.

Und ja, ein guter Teil des Filmes spielt in Deutschland, konkret Berlin und eben Leipzig, an einer Stelle konnte ich sogar (man verzeihe mir den Mikro-"Spoiler") eine Nachrichtensendung als Bericht von Pro-7-Newstime erkennen, was ich als sehr netten, authentischen Touch empfand.

Ein kleiner Wermutstropfen ist für mich allerhöchstens der Umgang mit (Baron) Helmut Zemo. Wobei das auch eher vergleichbar mit dem Umgang mit dem Mandarin aus Iron Man 3 ist – der Charakter war sehr gut verkörpert, hatte eine schlüssige Motivation und einen einleuchtenden Plan, aber halt nicht das, was ich ausgehend von den Comics erwartet hätte. Wobei ich aber auch zugeben muss, dass das MCU auf einen zusätzlichen Klischee-Altnazi als Schurken eigentlich ganz gut verzichten kann, nachdem Hydra eh schon explizit aus der Ecke rausgeholt wurde.
Dazu kommt als klitzekleiner Negativpunkt der für mich ziemlich aufgesetzt wirkende, demonstrativ afrikanische Akzent von Black Panther T'Challa und seinem Vater König T'Chaka (man stelle sich das in etwa so wie Lutan aus TNGs "Der Ehrencodex" vor). Aber gut, das kann auch an der deutschen Synchro liegen, im Original habe ich den Film noch nicht gesehen.

Insgesamt lautet mein Fazit: Ein Blockbuster, aber einer, der so gut wie alles richtig macht, von den Actionszenen, über die Charaktermomente und den Humor bis hin zum Plot. Die Titel "Bisher bester Marvel-Film" und "Potenzieller Film des Jahres" hat sich Civil War in meinen Augen definitiv verdient und löst in ersterem meine bisherigen Favoriten, den zweiten Captain America-Teil und die Guardians Of The Galaxy ab.

Oddys:
Deiner Meinung kann ich mich nur vollumfänglich anschließen. So geht Unterhaltung und ein Kampf zwischen Freunden der einen hinterher selber darüber nachdenken lässt für welche Seite man sich entschieden hätte in dieser Situation. Ich bin da auf Seiten Starks obwohl ich die Bewegründe von Rogers gut verstehen konnte, eine wenig Selbstgerecht ist er trotzdem aber genau das macht es für mich aus. Rogers stammt aus einer Zeit in der dies "normal" war. Sehr gut finde ich auch die Entwicklung die Stark im Laufe der Filme hingelegt hat, nachdem ersten Iron Man Film hätte er wohl nie staatlicher Kontrolle zugestimmt und auch jetzt tut er sich mit der Entscheidung erst leicht nach Ereignissen im Film. Das einzige was ich etwas merkwürdig fand im Verlauf des Films warum die deutsche Polizei versucht Bucky in Bukarest festzunehmen, da wäre es schlüssiger gewesen die dortige Polizei einzusätzen die bestimmt auch selbst Spezialeinheiten hat.

Interessant ist auch, dass einige mir bekannte Gesichter aus Serien auftauchten. Zum einen wäre da der Darsteller von Watson aus den neuen Sherlock Homes Verfilmungen. Da erwarte ich ja fast, dass der im Dr. Strange Film wieder auftaucht und von Dr. Strange (gespielt von Cumberbatch, der ja Holmes in der selben Serie spielt) Watson genannt wird. :D Außerdem fiel mir noch Rogers Loveintresst, die Nichte seiner ersten großen Liebe Peggy auf. Gespielt wurde diese von Emily VanCamp (einigen vllt. bekannt aus Revange wo sie Emily Thorne/Amanda Clarke spielt) auf, die selbst Agentin ist und die Zweigstelle in Berlin leitet und die er auf der Beerdigung von Peggy kennenlernt. Extreme Lacher gab es übrigens bei der Szene wo diese dem Captain und Falcon ihre Ausrüstung wieder gibt und einem Spruch bezüglich deren Fluchtwagens ablässt (ein Käfer :D).

Spider Man hat hier einen wirklich guten Eindruck hinterlassen und man nahm ihm den Teenager wirklich ab, der über außerordentliche Kräfte (fängt ohne Probleme einen Schlag von Bucks mit dessen Metalarm ab) aber nicht viel Erfahrung im Kampf gegen andere Superhelden verfügt. Rogers kann ihm nach anfänglichen Schwierigkeiten doch ziemlich vermöbeln. Toll war auch die Frage von ihm ob die anderen Helden "Das Imperium schlägt zurück" kennen. Woraufhin er erstmal ein paar Sprüche bekommt. :D

Insgesamt ein sehr spaßiger Film der gute Unterhaltung, eine schlüssige Handlung und Handlungsmotive bietet. Definitiv ein Film der es lohnt im kino geschaut zu werden.


PS: Die Pro7 News Time kam übrigens sogar zweimal vor jeweils einmal mit dem/der der Moderator/in. Darüber musste ich auch sehr schmunzeln.

Alexander_Maclean:
Nein jetzt kommt keine Avengers 3 Kritik. Ich gehe nämlich erst heute abend rein.

Aber aus Vorfreude und auffrischung meines Wissens zum MCU habe ich in den letzten Wochen einen großen Teil der Marvel Filme angeschaut. Thor 3 und Black Panther hatte ich ja im Kino erst gesehen, Ant Man ist IMO nicht relevant für Avengers 3. Nur Spiderman und Dr. Strange hab ich nicht.

Und finde es echt faszinierend, wie gut alles in den letzten Jahren zusammen passt. Klar gibt es ein paar Stellen die knirscheln, aber die gibt es ja bei Star Trek auch. Gerade auf Civil War.

Denn der Konflikt zwischen Captain America udn iron Man kommt nicht Out of the Blue sondern den gab es schon länger, obwohl die beiden lange Zeit Freunde sind.

Es gibt da eine Szene im ersten  Avengers Film, welche die Sichtweisen beider Männer gut runterbricht. nach Lokis Angriff auf den Helicarrier und Colsons Tod treffen sich ja Steve und Tony im Arrestbereich. Tony hält dabei Colsons Angriff auf Loki für dumm, während  Steve meint, Phil hätte seinen Job gemacht. Womit beide irgendwo recht haben.
Und dann sagt Steve einen Satz,d er Stark zum ausrasten bringt:

Cap: "Ist das der erste Soldat, den sie unter ihren Kommando verlieren?"
Stark: "Wir sind keine Soldaten."

Und in diesen Dialogzeilen liegt auch IMO der Umgang mit Kollateralschäden, wie eben Sokovia oder auch beim Einsatz Im Anfang von Civil war. Ich will nicht behaupten das Captain America diese gleichgültig sind, aber er nimmt sie IMO als notwendiges übel hin. Was Iron Man eben nicht kann. Aufgrund seiner Erfahrungen.

Und deshalb sind beide Haltungen zum Sokovia Vertrag verständlich. Ja, der Einsatz der Avengers muss auf eine rechtliche Grundlage gestellt werden. Mit regeln an die sich alle halten müssen, weil sonst Willkür Tür und Tor geöffnet werden.
Aber, die regeln des Abkommens sind auf der anderen seite zu streng und lassen die Avengers zu einen Spielball der Politiker werden.

Klar hätte man das auch ausdiskutieren können, aber dann wäre es wäre ja kein Actionfilm. Und hier bringen die Autoren Bucky Barnes ins Spiel.
Und wenn es um Bucky geht ist Captain America emotional kompromittiert. Und auch wenn Zemo den Winter Soldier aktiviert, so hätte Steve ihn wieder ins Gefängnis bringen und vielleicht mithilfe  von Wilson und Iron Man nach Sibierien fleigen können.

Das hätte IMO eine Menge Stress verhindert.

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Lange rede kurzer Sinn:

Vor Kinoaustrahlung gab es die Kampagne Team Cap vs. Team iron Man. Spontan hätte ich team Captain America gewählt, weil mir Steve Rogers symphatischer ist.

Nach dem Film wäre ich eher für Team Black Widow. Die ja irgendwie zwischen den Stühlen saß.

Und ein Film der solche Grundlegende Überlegungen hervorruft steht in der Favoritenliste ganz oben.  Civil War ist mein zweitliebster MCU Film.

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