Autor Thema: (Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter  (Gelesen 5212 mal)

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Tolayon

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(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« am: 24.01.13, 11:52 »
Mit den Malons wurde in "Voyager" eine Spezies vorgestellt, deren industriellen Vorgänge hochgiftige (im Sinne von radioaktiv) Abfälle produziert, die von schwer bewaffneten Frachtern an geeignet erscheinenden Stellen des Weltalls abgeladen werden.

Nun soll es sich bei diesen Abfällen aber um "kontaminierte Antimaterie" handeln, was meiner Ansicht nach aller Logik widerspricht.
Denn Antimaterie ist stets in kleineren Mengen vorhanden, sie wird in einer Reaktion mit einer mindestens gleichgroßen Menge Materie zu Energie, welche dann bestenfalls einen vorhandenen Rest normaler Materie verstrahlen kann.

Nun ist im englischen Original der Episode aber eindeutig von verseuchter Anti-Materie die Rede; ich kann mir diesen Begriff nur so erklären, dass er ein verkürzter, aber wissenschaftlich falscher Ausdruck für "Durch Antimaterie-Reaktion verseuchte Restmaterie" ist.

Oder könntet ihr auch wirklich vorstellen, dass bei solchen Reaktionen, wie sie einen Warpkern betreiben Antimaterie übrig bleibt, die so verstrahlt ist dass man sie entweder komplett recyceln oder in ein kosmisches Endlager abladen muss?

Drake

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #1 am: 24.01.13, 12:10 »
Oder könntet ihr auch wirklich vorstellen, dass bei solchen Reaktionen, wie sie einen Warpkern betreiben Antimaterie übrig bleibt, die so verstrahlt ist dass man sie entweder komplett recyceln oder in ein kosmisches Endlager abladen muss?

Nein, absolut sicher und definitiv nicht.

Man könnte zwar "kontaminierte" Antimaterie noch als typisches, dubioses Sci-Fi-Phänomen stehenlassen, das nach realwissenschaftlicher Betrachtung einfach keinen Sinn ergibt.

Aber in Bezug auf den Warpkern ist 100% gesichert, dass da keine Reste überbleiben. Zum einen macht es allein logisch keinen Sinn, dem Reaktor Materie und Antimaterie in einem anderen Verhältnis als 1:1 zuzuführen, gerade damit alles restlos miteinander reagiert. Aus dem Grund benutzt man für Materie und Antimaterie auch identische Elemente.
Und wenn ich mich recht entsinne war eine Fangfrage in einer von Wesleys Akademietests sogar die nach dem optimalen Mischverhältnis von Materie und Antimaterie im Warpkern - und Wesley erkannte richtig, dass ein Verhältnis ungleich 1:1 keinen Sinn machen würde.

Mit anderen Worten: Das Konzept macht so weder realwissenschaftlich, noch universumsintern Sinn.

Astrid

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #2 am: 24.01.13, 12:32 »
ich vermute jetzt einfach mal dass das Zeug dass die Malons da abladen Strahlenverseuchtes Kühlmittel ist.

Denn faktlisch muss der Reaktor permanent gekühlt werden damit er sich nciht selber einschmilzt bei den Reaktionen.
Und um so näher das Kühlmittel an der Reaktionskammer vorbeiläuft umso besser wird diese gekühlt und umso höher kann
man den Reaktor jagen. Was natürlich durchaus den Nachteil bringt dass das Kühlmittel auf längerer Sicht hin
verstrahlt wird wenn es nicht irgendwie gereinigt wird wie Voyager das tut.

Das sind meine 2 Cent dazu.

A.
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Tolayon

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #3 am: 24.01.13, 14:33 »
So gesehen scheint die Theorie mit den Kühlmitteln tatsächlich die plausibelste und sinnvollste zu sein.

Allerdings habe ich in einem englischsprachigen Forum auch schon mal die These gelesen, dass in den Warpkern immer etwas mehr Materie als Antimaterie hineingepumpt wird. Das verbliebene Deuterium wird durch die Reaktion so extrem aufgeheizt und ionisiert, dass es als bekanntes Warp-Plasma bis zu den Antriebsspulen geleitet wird.

Immerhin würde das die Herkunft des Plasmas erklären, denn reine Energie, die aus einer exakten 1:1-Vernichtung entsteht, wäre kein ionisiertes Gas.
Und ein solches Warp-Plasma wäre dann ebenso wie das Kühlmittel radioaktiv verseucht.

Astrid

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #4 am: 24.01.13, 16:47 »
Das ist korrekt das ist die generelle Funktionsweise. Allerdings würde am Ende trotzdem kein Plasma zurückbleiben.
Das selbe prinzip wie beim Auto, da kratzt man auch kein Restbenzin aus den Zylindern wärend die Maschiene läuft.
Alles was überbleibt, was wenn überhaupt nur bei ineffizienten Systemen der Fall ist geht den Auspuff raus.

Plasma ist nichts anderes als der 4. Aggregatzustand von Materie je höher die Temperatur geht.
1.Fest. 2. flüssig. 3. gasförmig. 4. Plasma.
Das heisst selbst wenn man die Reaktorkammer reinigen 'müsste', müsste man erst warten bis das Teil abgekühlt wäre.
Und in dem Falle würde das Plasma sich wieder zu dem zurückkodensierenw as es vorher war. Nämlich Deuterium.
Vorrausgesetzt es ist genug Restmaterial davon vorhanden.

Von daher sind mir Frachter mir 'verseuchten Plasma' ein Physikalischer Logikfehler dass es schon weh tut.
Denn es wäre egal ob das Zeug verseucht ist oder nicht Weitaus effizienter zu warten bis es sich abgekühlt hat
bevor man es transportiert.
Plasma zu transportieren wäre als ob man das Öl in einem Öltanker anzündet und brennen läst wärend man es
zum Kunden transportiert.

A.
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Max

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #5 am: 24.01.13, 17:01 »
Nun soll es sich bei diesen Abfällen aber um "kontaminierte Antimaterie" handeln, was meiner Ansicht nach aller Logik widerspricht.
Vielleicht ist es eine rein terminologische Sache ;) Eine Art moralische Wertung ;) Die eine Materie, die nicht kontaminierte, ist "gute" Materie, während die andere einfach anti ist ;)

Visitor5

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Antw:(Industrieller) Giftmüll im Warpzeitalter
« Antwort #6 am: 26.01.13, 11:30 »
Ich würde das auch eher auf eine Kühlmittelverunreinigung oder so etwas schieben. Antimaterie macht "BUMM!" wenn sie auf Materie trifft, da ist es eigentlich egal, um welches chemische Element es sich handelt.

Natürlich entsteht Strahlung, bzw. Restprodukte, wenn die Annihilation nicht vollständig ablaufen kann - aber das kann man ja verhindern, in dem die Reaktionspartner darauf abgestimmt werden (an dieser Stelle verweise ich wie oben schon genannt auf das 1:1-Verältnis von Materie zu Antimaterie).

Je einfacher (auf molekularer Ebene) also die Reaktionspartner sind, desto weniger Restprodukte können entstehen...


Fazit: Die Autoren wollten irgendwie das Prinzip der Umweltverschmutzung ins 24. Jahrhundert übernehmen, dazu haben sie die Gesetze der Quantenphysik ein bisschen gebogen. Dass man versucht das Problem zu thematisieren finde ich nicht schlecht, dass man sich auf diese etwas unglückliche Weise beholfen hat - mh, das muss man eben hinnehmen - genauso wie der Sound der Raumschlachten bei Star Wars!  :thumbup

 

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