Autor Thema: RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2  (Gelesen 7518 mal)

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TrekMan

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RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
« am: 27.01.13, 01:46 »
25. Juli, 10.30 Uhr, Deck 20, Shuttlewerft 2

Philipp von Oestrow beobachtete mit wachsamen Augen, wie das Runabout EL SALVADOR aus dem Hanger in den unmittelbar darunterliegende Wartungsbereich überführt wurde. Der große Lastenaufzug, der den Hangar mit der Werft verband, senkte sich ganz langsam ab, während seine Leute den Verladekran vorbereitete, um das Langstreckenshuttle auf die, für die Wartung vorgesehene Arbeitsbühne zu transportieren.
Die Wartung eines Runabout der  Danub-Klasse, war kein Zuckerschlecken. Vor allem an Bord eines Raumschiffes der Excelsior-Klasse, dessen Grunddesign entstanden war, als man an Shuttleschiffe dieser Größe niemals gedacht hatte. Die modernen Versionen der Excelsior-Klasse, die seit etwa fünfzehn Jahren immer wieder auf Kiel gelegt wurden, hatten dafür entsprechend umfangreiche konstruktive Veränderungen erfahren. Ältere Schiffe, wie die ESTRELLA wurden nachgerüstet, zumindest soweit, wie es die inneren Struktur es zu ließ.

"Lieutenant, wir sind so weit. Der modifizierte Sensorträger und Torpedowerfer der EL SALVADOR steht zur Montage bereit", sagte plötzlich jemand. Ein junger Mann, dessen Äußeres ihn eher aus Student auswies, als einen erfahrenen Ingenieur stand neben ihm. Fähnrich Charlie Thomson war auf dem Papier nur drei Jahre jünger als Philipp, sah aber aus, als hätte er gerade erst die Highschool hinter sich gebracht.

"Danke."

Philipp warf einen Blick über die Schulter. Die schlanke Struktur, der ellipsoiden Trägerstruktur, hing an einem zweiten Lastkran neben der Montagebühne auf die man das lang gestreckte Runabout heben wollte. Der Sensorträger sollte auf den Rücken des Shuttles montiert werden. Solange man an DS9 angedockt war wollte er sie testen. Über zwei kurze, schlanke Pylonen würde er genau über den Notauslässen der Reaktorkammer platziert werden und wie eine Art Schutzschild fungieren. Aber neben dieser beinahe zufälligen Verstärkung der Panzerung, diente die Konstruktion dem wendigen Shuttle zur Erweiterung seines Sensor- und Offensivpotenzials. Neben einem zusätzlichen lateralen Sensorgitters führte der Träger zwölf speziell dimensionierte Photonentorpedos mit sich, was dem Runabout ein paar besonders scharfe Zähne verlieh.

"Prüfen Sie noch einmal die Sensorsysteme. Ich möchte vermeiden, dass wir das Ding noch mal abheben müssen. Es ist eine Neukonstruktion, speziell für Forschungs- und Verteidigungsaufgaben konzipiert. Die Jungs auf dem Mars haben eine sowohl leichtere, als auch optimiertere Einheit ersonnen, die wir nun testen sollen."

"Aye, Aye"

Der junge Mann ging zurück und Philipp warf wieder seinen kritischen Blick auf den Lastenaufzug, der inzwischen an seinem Ziel angekommen war. Zwei Ingenieure aus seinem Team waren dabei den Kran so zu positionieren, dass er das Shuttle von der Plattform des Lifts heben und zu der Arbeitsbühne bringen konnte.

"Seit vorsichtig, verflucht noch eins!", rief Oestrow plötzlich laut auf, als er erkannte dass einer der Männer, auf schlaksiger Andorianer, fast vom Dach des Shuttles gestürzt wäre, als er eine hervorstehende Leitung übersehen hatte.

Der Kranführer winkte Philipp zu und nur wenige Sekunden später packten die starken Traktorstrahlen des Krans das Runabout und hoben es sanft von der Plattform des Lifts.
Langsam schob sich der Kran durch die Halle unter ihm hing das große Shuttle.

Wie so oft in solchen Augenblicken, liefen Oestrow kalte Schauer über den Rücken. Würden die Emitter eine Fehlfunktionen haben oder die Energieversorgung zusammenbrechen, bedeutete dies, dass das schwere Runabout wie ein Stein auf das Deck der Werft knallen. Als Ingenieur konnte er den Einsatz von Traktorstrahlen nur begrüßen. Sie waren im Normalfall viel flexibler einsetzbar als Trossen und Magnethalterungen. Aber sie waren auf eine funktionierende Energieversorgung und schnelle Reservesysteme angewiesen. Fielen die einmal aus, dann wurde es bei schwebenden Lasten gefährlich. Darum wurden auch die Gravitationsplatten entlang des Transportweges so eingestellt, dass die zumindest einen Aufschlag abfedern konnten. Aber auch die waren von einer funktionierenden Energieversorgung abhängig.
Er erinnerte sich nur ungern an den Krieg. Aber er hatte einmal am eigenen Leib erfahren müssen, was bedeutet, wenn die Energieversorgung in so einem Moment ausfällt. Während des Krieges diente er auf einer Sternenbasis. Eines Tages wurden sie angegriffen. Man setzte ihn und einige andere Ingenieure auf der U.S.S. DOVER einem Schiff der Miranda-Klasse ein, dass erst einige Tage zuvor aus einem Gefecht schwerbeschädigt hervorgegangen und dessen Besatzung zum größten Teil Im Lazarett lag oder bereits auf andere Einheiten verteilt worden war, da man von einer langen Liegezeit ausging. Aber der Angriff war so schwer, dass man sich in der Führung entschloss, jedes Schiff,  das halbwegs Manövrierfähig war zur Verteidigung der Basis einzusetzen. Philipp und zwei andere Ingenieure seiner Abschlussklasse wurden im Maschinenraum der DOVER eingesetzt, als der Angriff des Dominion begann. Die erste Attacke der Jem'Hadar auf die Station wurde hart geführt. Gleich mehrere Einheiten der Galaxy-Klasse wurden durch Kamikaze-Angriffen schwer beschädigt. Die kleineren und wendigeren Einheiten der Sternenflotte konnten aber verhindern, dass eine solche Attacke auf die Basis selbst ausgeführt werden konnte. Die DOVER wurde mehrfach schwer getroffen und immer wieder vielen die Antriebssysteme aus. Schon nach einer halben Stunde waren Philipps ehemalige Kommilitonen verletzt zur Krankenstation gebracht worden. Mit jeder weiteren Attacke wurde es schwerer die technischen Systeme zusammen zu halten. Mitten in dem Kampfgetümmel, von dem Philipp später nur berichte hörte, brach eine der Kühlmittelleitungen und zwang die Crew dazu einen  Teil des Maschinenraums aufzugeben. Während man versuchte den Schaden zu begrenzen befahl ihm plötzlich der Leiter des Maschinenraums das Kommando auf dem Hangardeck zu übernehmen und alle Shuttles für eine Evakuierung vorzubereiten. Philipp gehorchte offenbar wollte man das Schiff aufgeben.
Auf dem einzigen Hangardeck, dass noch funktionierte war die Hölle ausgebrochen. Das medizinische Personal hatte ein Triage hier eröffnet und nun mussten die verletzten zumindest soweit Platz machen, dass man die wenigen verblieben Shuttles startbereit machen und die, die sich noch in der Werft unterhalb des Hangars befanden aus der zumindest nach Oben holen konnte. Verwundete schrien. Männer und Frauen warfen sich gegenseitig Befehle zu. Über die Lautsprecher konnte man teilweise verfolgen, wie der Captain des Schiffes befehle gab und die Evakuierung anordnete. Philipp hatte damit begonnen die Shuttle zu beladen. Die ersten waren bereits bemannt und begannen mit der Startsequenz, während man zwei weitere Shuttles mit einem funktionierenden Lift nach oben holte. Philipp, der den Transport überwachte spürte plötzlich einen gewaltigen Schlag in den Kniekehlen. Es riss ihn, wie viele andere zu Boden. Das Schiff bekam Schlagseite und die Beleuchtung begann bedrohlich zu flackern. Die Schmerzensschreie wandelten sich in ein hysterisches Getöse, dass Panik in sich trug. Als sich Philipp aufraffte konnte er einen Blick durch den Schacht des Aufzuges werfen. In der Werft war man gerade dabei, ein Transportshuttle des Typs 10 zum Lift zu bringen. Philipp schmeckte plötzlich Blut. Er hatte sich auf die Zunge gebissen. Er ignoriere den Schmerz und versuchte aufzustehen, als ein erneuter Einschlag alles außer Kontrolle brachte. Die Energieversorgung brach zusammen. Aller Lichter fielen auf und auch die Gravitation nach rasend schnell ab. Das Geschrei der Leute auf dem Hangardeck wurde lauter. Irgendwie konnte Philipp ein Geländer greifen und sich festhalten. Abermals viel sein Blick über den Rand des Fahrstuhlschachts über den er zu gleiten drohte. Auf dem Deck der Werft war brannten noch die Notfalllampen, die ein Bild des Grauens zeigten. Der Ausfall der Energie hatte bewirkt, dass sich der Traktorstrahl des Verladekrans abschaltete, bevor die Notenergie übernehmen konnte. Das Shuttle war aufgrund der fehlen den Gravitation und des Einschlages in ein überdimensionales Wurfgeschoss verwandelt worden und hatte die Leute, die am Lift beschäftigt waren an der Wand zerquetscht und unter sich begraben. Über dem Ganzen trudelte ein abgetrennter Unterarm samt Hand, der deutlich erkennbar von einer Frau stammen musste. Die Rotation lies die Hand ihm zu winken und erst jetzt erkannte er den Ring, an der Hand, den er selbst dort aufgesteckt hatte. Sein entsetzter Schrei ging in dem Getöse eines weiteren Einschlages unter und der lauten aber unmissverständlichen Aufforderung das Schiff zu verlassen.
Bis zum heutigen Tage verfolgte ihn diese Szene und kehrte immer wieder zurück, wenn eines der Shuttles mit dem Lastkran bewegt werden musste.

Oestrow schüttelte die dunkle Reminiszenzen ab und versuchte sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Der Kran mit dem darunter schwebenden Runabout hatte die Arbeitsplattform erreicht.

"Jetzt ganz vorsichtig ablassen. Wehe einer macht eine Delle rein, der wird mir so lange Doppelschichten schieben, bis wieder alles in Ordnung gebracht worden ist."

Einige Ingenieure, die in seiner Nähe an einem anderen Shuttle arbeiteten lachten, was Philipp dazu veranlasste einen düsteren Blick zu seinen Männern zu werfen, den er auch sogleich wieder bereute.

"Wir müsse alle dann und wann Dampf ablassen", sagte Philipp zu sich leise. "Du solltest versuchen entspannter zu werden. Es war ein unglücklicher Unfall dun niemand außer dem Dominion trägt daran die Schuld. Selby würde nicht wollen, dass dir Vorwürfe machst"   

Mit einem leichten Seufzer registrierte Philipp noch, wie der Kran das Shuttle lies erwartungsgemäß sanft absetzte. Er strich sich über die Stirn und Haare und spürte wie die m Anspannung wich.

'Wollen wir hoffen, dass alles so einfach wird', dachte er bei sich und ging zu der Wartungsplattform hinüber.



TrekMan, Die Oestrows:  Teil 1
« Letzte Änderung: 27.01.13, 14:57 by TrekMan »
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TrekMan

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Antw:RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
« Antwort #1 am: 27.01.13, 16:39 »
25. Juli, 11.00 Uhr, Deck 20, Shuttlewerft 2

Es polterte und krachte dann dröhnte ein schmerzerfüllter Schrei aus der kleinen Jeffriesröhre, die noch außerhalb der EL SALVADOR zu hören war.
"Verdammter Mist, welcher Vollidiot hat das hier verkabelt?"

Philipp von Oestrow kroch wutentbrannt aus dem schmalen Kriechgang und hielt sich dabei den Kopf. Unter seiner Hand konnte man eine deutlich gerötete Beule erkennen. Eine seiner Assistentinnen kam auf ihm zu und reichte ihm einen Hautregenerator.

"Ist verdammt eng dort drin, nicht war, … Chef?", fragte sie, um das Eis etwas zu tauen.

"Eng ist kein Ausdruck. Die Bruthöhle einer tiberianischen Maus ist größer! Aber, dass ist es nicht, was mich aufregt. Die Verkabelung des Sensorträgers entspricht nicht den üblichen Anschlüssen. Wir werden einen Beipass legen müssen und zwar gleich. Sagen sie Charlie Thomson, dass er sich dransetzen soll. Ich will heute noch den Testflug haben!" 

"Aye, Sir."


Während die Frau wegging hielt sich Philipp den Kopf. Er hatte sich aufrichten wollen und war mit voller Wucht gegen einen Vorstehende Einschub gestoßen, den er eigentlich an seinem üblichen Platz erwartete, aber EL SALVADOR war eine überarbeitete Version der Danub-Klasse was zu einigen Veränderungen an den Systemen führte.

Philipp ging um die Montageplattform, auf dem das Shuttle ruhte herum und führte fast beiläufig den Hautregenerator über seine Beule. Auch wenn es die Kopfschmerzen nicht linderte, so würden zumindest die äußerlichen Schäden der Epidermis verschwinden. Zwei Leute arbeiteten im Augenblick an dem Landegestell des Shuttles, dass durch das zusätzliche Gewicht überprüft werden musste.

"Scheint alles im Bereich der Norm zu liegen, Lieutenant", sagte einer der Unteroffiziere, die Messungen an den Dämpfern des Fahrgestells vornahmen. 

"Das ist gut. Sobald ihr die Landestützen durchhabt, lassen wir sie ab und schalten die Antigravitationsfelder ab. Gebt mir Bescheid, sobald ihr soweit seit!", erklärte Philipp und klopfte jedem auf die Schulter.

"Ja, Sir."   

Er ging zum Heck des Shuttles, wo man gerade dabei war die Plasmaauslässe zu reinigen.
Das EPS-Netzwerk der TRINIDAD hat bereits nach den wenigen Einsätzen Verschleißspuren gezeigt, was dem Werkmeister Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hatte. Philipp, der nicht schlimmeres wie Pfusch hasste, hatte jemanden daran gesetzt das System zu Prüfen. Als er bei dem Mann ankam, machte dieser ein ziemlich trauriges Gesicht.

"Was gibt es?"
"Lieutenant, ich glaube die Utopia Planetia leidet unter Materialknappheit", sagte der Unteroffizier bedrückt, "Diese neuen EPS-Leitungen sind aus einem Material, das sich wesentlich schneller abnutzt, als bei den alten Runabouts. Wir werden wohl die Wartungsintervalle verkürzen müssen, sonst kann es sein, das eine Leitung oder Ventil vorzeitig bricht. Es ist das gleiche Material, dass auch bei den neuen Transportshuttles des Typ X verbaut ist. Aber ich habe am gesamten Netzwerk deutliche Verschleißspuren entdeckt."

"Verdammt! Und ich dachte es wäre ein einmaliger Fall. Ich werde wohl mit dem Chefingenieur darüber reden müssen. Schreiben Sie mir bitte einen Bericht. Ich werde mir einige Teile aus dem Lager nehmen und sie untersuchen lassen. Vielleicht finden die Metallurgen heraus, was hier nicht stimmt."   

"Natürlich, Sir."

Philipp besah sich die Auslässe des neuen Shuttles nachdenklich. Er hatte zuerst gezögert, als die ersten Anzeichen auftraten. Aber so langsam kristallisierte sich ein systematisches Problem, dass er so einfach nicht ignorieren konnte. Schlecht gelaunt ging zu einem der Ersatzteilwagen und hob eines der ausgebauten Sicherheitsventile heraus, bei denen man die ersten Probleme festgestellt hatte.  Mit etwas Glück hatte der neue Chefingenieur für ihn etwas Zeit.

"Lieutenant Oestrow an Commander Hykes. Sir, dürfte ich Sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen?"
 


TrekMan, Die Oestrows:  Teil 4
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Antw:RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
« Antwort #2 am: 27.01.13, 18:49 »
 „Ja, Lt. was gibt’s?“ ertönte aus dem Kommunikator, der Commander war ganz Ohr...

TrekMan

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Antw:RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
« Antwort #3 am: 27.01.13, 19:21 »
Mit sorgenvoller Mine antwortete Philipp:
"Sir, wenn es sich einrichten ließe würde gerne mit Ihnen unter vier Augen sprechen. Es ist wichtig!"

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Alexander_Maclean

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« Antwort #4 am: 27.01.13, 19:37 »
"Das klingt wichtig, Commander.", bemerkte Jordan leise. "Die Tanks kann ich mir auch alleine ansehen."
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« Antwort #5 am: 27.01.13, 20:15 »
"Ich komme."

Es dauerte keine 5 Minuten, da betrat der Ingenieur die Hintere Shuttleabteilung die speziell für Runaboats gebaut worden war. Sein blick ging in Richtung Oestrow der da herum stand und mit einem Offizier sprach.
"Lt., was haben Sie für mich?" fragte der Commander als er auf ihm zuging.

TrekMan

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« Antwort #6 am: 27.01.13, 21:19 »
"Philipp zog den Chefingenieur etwas von dem Shuttle fort bevor er zu sprechen begann. Wie sie sehen, Sir, sind wir dabei die zusätzliche Sensorplattform auf die EL SALVADOR zu setzen. Um die Wartezeit zu nutzen, habe ich meine Leute das EPS-Systeme des Runabout untersuchen lassen, da wir es in den letzten Wochen immer wieder mit überproportionalen Verschleißerscheinungen am Energieverteilungsnetz zu tun bekamen. Interessanterweise sind nur die neuen Shuttleschiffe betroffen, die wir kürzlich aus den Depots erhalten hatten."

Der Werkmeister reichte seinem Chefingenieur ein PAAD.

"Das hier ist die Liste der Shuttle, die die Probleme aufweisen. Wie sie sehen können stehen die TRINIDAD und die EL SALVADOR ebenfalls drauf."

Hykes folgte aufmerksam seinen Ausführungen und überflog die Liste.  Philipp hob ein recht unhandliches Bauteil von einem der Arbeitstische und deuete auf die bereits sichtbaren Gebrauchsspuren.

"Ich habe hier ein Austauschmodul eines EPS Ventils, dass wir einem der Klasse X Shuttle entnommen haben. Ich würde es gerne metallurgisch untersuchen lassen. Offenbar haben wir es mit fehlerhaftem Material im großen Stil zu tun. Wir können die Ausfälle kompensieren, in dem wir die Wartungsintervalle um die Hälfte verkürzen, aber das schafft das eigentliche Problem nicht aus der Welt."

« Letzte Änderung: 28.01.13, 08:11 by TrekMan »
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« Antwort #7 am: 27.01.13, 21:59 »
„Mhm.“ gab der Techniker von sich und studierte das Padd. Anscheinend hatte man ein kleines Qualitätsproblem das niemand bemerkt hatte oder es als gering eingestuft. Das war natürlich nicht sehr vorteilhaft.
„Prüfen Sie die beiden Runaboats auf Herz und Nieren. DS9 sollte genug Ersatzteile haben für die Dinger.“ er deutete auf die El Salvador. DS9 hatte mehrere dieser Runaboats stationiert und sicherlich würde der zuständige Techniker genug Ersatzteile abgeben.
„Erstellen Sie ein Bericht und schicken sie diesen an das zuständige Büro, die sollen ihre Werke prüfen. Ist das ein größeres Problem, werden sich sicherlich noch mehr melden.“

TrekMan

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« Antwort #8 am: 27.01.13, 22:22 »
"Aye, ich werde mich direkt mit der Kommandozentrale von DS9 in Verbindung setzen. Wollen wir hoffen, das Ersatzteile ausreichend vorhanden sind. Der Bericht ist bereits in Arbeit, Commander. Wenn Sie es erlauben, würde ich allerdings unsere eigenen metallurgischen Analysen dem Bericht hinzufügen. Wir sollten die Jungs in der Heimat aufrütteln, dass sie uns hier nicht hängen lassen. Das Materialamt der Sternenflotte ist groß und heterogen. Und wer weiß, je größer ein Organismus ist, desto eher weiß die rechte Hand nicht was die linke tut", erwiderte Oestrow und legte das gebrauchte Ventil wieder zurück.

"Das ist es was ich ihnen mitteilen wollte, Sir. Ich wollte nicht, dass es sich herumspricht. Es gibt nichts schlimmeres auf einem Schiff, als Gerüchte", erklärte Oestrow und deuete auf die Shuttles im Hintergrund. "Wollen wir hoffen, dass es nur auf die Shuttles beschränkt. Nicht auszudenken, wenn es auch Schiffssysteme beträfe. Eine schadhafte Plasmaleitung, Injektor oder Recyclingtank und wir haben mächtige Probleme."
 
« Letzte Änderung: 28.01.13, 08:18 by TrekMan »
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« Antwort #9 am: 28.01.13, 10:00 »
„Wir haben ein Leck in einem der Deuterium Tanks. Lt. Brewster schaut sich das mit einem Team mal an. Wobei es sich hierbei um einen ganz anderen Bereich handelt. Die Abteilung Kleinraumschiffe hat nichts mit der Abteilung Großraumschiffe zu tun, Lt. Zudem werden alle Systeme regelmäßig geprüft. Ein Schiff in so einem Zustand würde sofort in der nächsten Werft einlaufen und wir hätten alle erstmal Urlaub. Naja, außer wir Techniker.“
Beim letzten Satz zwinkerte der Mann und blickte auf die beiden Runaboats. Das eine war aufgebockt das andere stand herum und wartete auf Einsatz. Auf seinem alten Schiff, die Explorer-B hatte den hinteren Hangar nicht, da war eine weitere Lagereinheit die irgendwann einer großen Sporthalle wich.
Er wendete sich wieder Oestrow zu, „Bringen Sie das in Ordnung, ich erwarte ihren Bericht. Eine Kopie ihres Bericht an die Zentrale hätte ich auch gerne.“
Bevor er sich zum gehen wand, blickte er noch einmal zu Oestrow, „Sicherheitshalber lasse ich alle Systeme eine Ebene 1 Diagnose durchziehen. Man kann ja nie wissen.“

TrekMan

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« Antwort #10 am: 28.01.13, 11:00 »
Oestrow legte die Hand an die Stirn und deutete einen alten, nicht mehr gebräuchlichen Salut der historischen Seefahrer an und grinste dabei: "Verstanden, Sir. Ich werde sie auf dem Laufenden halten und hoffe das Sie nichts finden."

Hykes verlies die Werkhalle und überließ Oestrow sich und seinen Leuten. Philipp sah ihm nach. Der neue Chefingenieur schien wesendlich mehr geerdet zu sein, wie viele Andere, die diesen Posten schon begleidet hatten. Zufrieden blickte er das Ventil auf seinem Arbeitstisch an.

"So und jetzt zu Dir, du kleines Ding. Ich erwarte, dass Du mir sagst, was mit Dir nicht stimmt, denn ich hasse Rätsel, wie die Pest", raunte er das Bauteil mürrisch an und holte aus einem nahegelegenen Werkzeugschrank einen Materialscanner hervor.


14.00 Uhr
Philipp stöhnte genervt auf, als er die Resultate seines fünften Materialscans durch sah. Der Scanner hatte das Gefunden, dass er eigentlich viel früher hätte finden sollen. Der letzte Tiefenscann hatte submolekulare Risse entdeckt, die quer durch das ganze Bauteil liefen. Solche Risse entstanden nur, wenn man bei der Herstellung bzw. beim Härteprozess die Abkühlzeiten nicht einhielt oder es Temperaturschwankungen gab.

"Produktionsfehler?"

Philipp sah hoch. Ein Mitglied seines Teams stand hinter ihm mit einem anderen Bauteil in der Hand.

"Sieht so aus. Was gibt es?"
Der junge Mann hielt das Auslassventil einer Hydrauliksteuerung hoch. "Wir haben hier ein Leck. Das gehört zur …"

"… Servosteuerung der Plasmaverteiler. Ich weiß. Bauen Sie ein Ersatzteil ein."

"Wir haben keines mehr, Sir. Das Letzte haben wir in einem der Transportshuttles verbaut."

"Mist! Ist die Lieferung von DS9 noch nicht da?"

Der Mann schüttelte den Kopf: "Nein. Soll ich nachfragen?"
"Nein, ich kläre das selbst", widerte Philipp, "Wir benötigen noch mehr nicht replizierbare Komponenten. Machen sie sich an das Plasmanetzwerk rann und überprüfen sie die Leitungen auf Mikrorisse"

"Ja, Sir", erwiderte der Mann etwas zerknirscht.
Philipp nahm das Ventil entgegen und legte es auf einen Arbeitstisch. Mit einer lässigen Handbewegung aktivierte er das Kommunikationsgerät.   

"Computer ich benötige eine Verbindung zum Nachschubleiter von DS9. Priorität Dringend!"

"Verstanden!"

Kurze Zeit später erschien das Gesicht eines jungen Fähnrichs auf dem Bildschirm.

"Guten Tag Fähnrich, ich bin Lieutenant Oestrow, Werkleiter der Estrella del Alba. Wir haben vor unserer Ankunft eine Liste mit dringend benötigten
Ersatzteilen zu ihnen gesandt, die bislang noch nicht eingetroffen sind. Ich möchte mich nach dem Grund der Verzögerungen erkundigen."

"Äh … Guten Tag Lieutenant. Fähnrich Nagawa, Sir. Ich werde das umgehend prüfen, Sir. Bitte haben sie etwas Geduld. Mein Vorgesetzter ist gerade in die Mittagspause und ich bin heute das erste Mal auf dieser Station eingesetzt und finde mich noch zu Recht."

Phillip  stöhnte innerlich auf: "Okay, Fähnrich. Ich verstehe ihre Lage. Dennoch ist es wichtig für mich, das die Teile schnellst möglich hier eintreffen. Außerdem benötige ich weitere Teile, da wir auf unvorhergesehene Probleme gestoßen sind."

"Haben Sie bereits die Anforderungsformulare ausgefüllt?"

"Ich bin gerade dabei. Aber zuvor möchte ich von Ihnen wissen, ob ihnen die neueste Liste an Produktionsfehlern zugänglich ist. Wir haben hier Probleme mit dem Plasmaverteilungsnetz an Bord zweier Runabouts des neusten Typs."

Der Fähnrich runzelte die Stirn: "Handelt es sich dabei um den Typ D-LCXII-B?"

Überrascht hob Philipp die Augenbrauen: "Genau! Stimmt etwas nicht?"

"Wir hatten von einiger Zeit vergleichbare Probleme hier an Bord, Sir. Mikrorisse vor allem in den Verteilern. Man sagte uns, es wäre ein Einzelfall. Wir haben hier sogar ein Communiqué der Herstellerfirma."

"Könnten sie mir das Communiqué zuschicken, Fähnrich du möglicherweise Ersatzteile liefern?"

"Ich kann ihnen gerne die Unterlagen zusenden, aber wegen der Ersatzteile müssen sie meinen Vorgesetzten Fragen. Er dürfte in etwa dreißig Minuten wieder hier sein."

Der Werkmeister der EDA nickte: "Okay, bitte machen Sie mir eien Termin bei ihm. Ich komme zu ihm."

"Sehr gerne. Das Communiqué habe ich abgeschickt."

"Danke! Oestrow Out", erwiderte Philipp und registrierte mit einem Auge, dass in seinem Nachrichtenverteiler die Mitteilung soeben eingetroffen war.  Er lud es sich auf sein PAAD und überflog es. Darin war eine Erklärung der Herstellerfirma enthalten, die auf die Möglichkeit von Rissen in Verteilungsknoten hinwies. Die Erklärung bezog sich allerdings nur auf Shuttleschiffe, die im Kommandobereich von DS9 zu finden waren. Philipp legte das PAAD auf den Tisch. Entweder hatte man sich bei der Firma geirrt oder man wollte oder konnte seine wirklichen Probleme nicht offenlegen.

"Computer, ich bitte um eine Kurzmitteilung an das Materialamt im Hauptquartier der Sternenflotte. Füge bitte das Communiqué von DS9 hinzu."

"Nachricht steht zum Bearbeiten bereit!", sagte die stets freundliche Computerstimme. Philipp überflog den Standardtext und fügte noch  einige Zeilen, dann schickte er die Botschaft ab. Es würde einige Stunden dauern bis Antwort käme.
Plötzlich piepste sein Kommunikator.

"Lieutenant Oestrow, hier ist eine Übertagung von DS9 für sie."

Überrascht blickte der Werkmeister zu seinen Monitor. "Auf den Schirm."

Die Konstruktionszeichnung des Verteilers verschwand und wurde durch das bärtige Gesicht seines Bruders ersetzt.
"Du?", der jüngere der Oestrow Brüder war verärgert. Er langte nach dem Ausschalter

"Hallo Philipp. Leg nicht gleich auf!", rief William hastig, der Philipps Armbewegung richtig deute und fügte hastig hinzu. "Ich möchte dich bitten Dich mit mir zu treffen. Hier auf DS9. Ich habe vom Nachlassverwalter unseres Vaters etwas erhalten, das nur wir beide öffnen können"

Philipp runzelte die Stirn: "Was soll das? Vater ist schon fünf Jahre tot. Warum jetzt erst?"

"Das kann ich dir auch nicht sagen. Der Nachlassverwalter zeigte mir ein Schreiben, das Vater selbst unterschrieben hatte. Die kleine Box sollte uns zugestellt werden, fünf Jahre nach seinem Tot. Das ist jetzt geschehen. Mehr kann ich auch nicht sagen. Bitte es geht hier nicht um mich…"
Philipp kniff die Lippen aufeinander. Seine Gefühle begehrten auf, aber sein Verstand riet ihm zur Besonnenheit.

"Also gut!", sagte er nach einer Weile der Stille. Ich habe so oder so auf der Station zu tun. Sagen wir in einer Stunde. Wo kann ich dich finden?"

"Ich habe ein Shuttle an Rampe C. Dort sind wir ungestört!"

"Nein lieber nicht. Wir treffen uns an einem belebten Ort. Ich möchte nicht in die Versuchung kommen, dir eins überzubraten."
William nickte und lächelte grimmig: "Also gut. Im Quarks. Ich bestelle einen Tisch auf der zweiten Ebene."

"Gut. Wenn es nicht mehr ist, dann stör mich nicht weiter", erwiderte Philipp verbittert und schloss die Verbindung ohne auf eine Erwiderung zu warten.

TrekMan, Die Oestrows:  Teil 5
« Letzte Änderung: 14.02.13, 19:35 by TrekMan »
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Antw:RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
« Antwort #11 am: 09.04.13, 12:20 »
18:12

Als Ashley den Hangar betrat, war der abgesehen von den halb auseinandergenommen Runabouts fast verwaist. Nur zwei Crewmen waren noch vor Ort: „Wisst ihr wo Lt. Oestrow steckt.“
„Er und die anderen Überorüfen noch etwas wegn der Plasmaverteiler, Wieso fragen sie?“
„Ich habe hier ein Paket für den Lieutenant.“ Die Frau dachte nach: „Ich lege es auf seinen Schreibtisch dann machen wir hier weiter.“
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Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


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« Antwort #12 am: 14.04.13, 22:17 »
Sonntag, 09.08.2381 09:17


Philipp von Oestrow nippte genüsslich an seinem Kaffee. Obwohl es Sonntag war und er sich wünschte irgendwohin aufs Land zu fahren um in ruhe einwenig Sonne zu genießen, saß er hier gespannt  an seinem Schreibtisch und ging die Wochenberichte durch. Schließlich war die Estrella kein Frühlingsdampfer auf dem Archon-River, dem größten Fluss auf Alpha Centauri, sondern ein Raumschiff der Sternenflotte. Es gab nichts schlimmeres, als die unsägliche Routine, zwischen den Einsatzorten eines Schiffes. Wenn nicht zufällig etwas ausfiel oder jemand von der Führungscrew Drill anordnete, gab es für ihn und seine Leute nur wenig zu tun. Daher waren auch viele vom Chefingenieur in den letzten Beiden Wochen zu Wartungsarbeiten irgendwo auf dem Schiff eingeteilt worden.
Philipp gähnte ausgiebig. Der Abend war lang gewesen. Solchev, von der Beta-Schicht hatte gestern Abend in der Unteroffiziersmesse ein improvisiertes Klavierkonzert gegeben. Der Mann war bevor er zur Sternenflotte ging, Absolvent der Wiener Musikhochschule. Er war ein Ass auf dem Flügel und spielte so gar bemerkenswert Geige und Cello. Für die Weihnachtsfeier in einigen Monaten wollte er mit einigen Freunden ein kleines Kammerkonzert geben, sofern der Erste Offizier seine Zustimmung geben würde.

"Lieutenant?"

Philipp blickte auf und erkannte die junge Sanchez, eine junge Frau, die erst ihre Akademieausbildung für Unteroffiziere abgeschlossen hatte. Sie war etwas über zwanzig. Hatte schwarze gelockte Haare und ein zartes schmales Gesicht. Für Oestrows Geschmack wirkte sie zerbrechlich für den Maschinenraum, aber sie machte bislang ihre Sache sehr gut. An ihrem Gesicht konnte man erkennen, das sie etwas bedrückte.

"Was gibt es, Nina? Ist ihnen nicht gut?"

"Ähn … Nein, Sir. Ich habe wie befohlen die Revision des Ersatzteillagers abgeschlossen…"

"So schnell? Sehr gut geben Sie mir ihren Bericht" , grinste Oestrow und deutete mit dem Daumen auf seine Schreibtisch.

"Äh … den hab ich noch nicht fertig?"

"Aber …"

"Ja, verzeihen Sie, aber ich habe etwas gefunden, das mich daran hinderte."

Philipp blickte die junge Frau erstaunt an: "So?"

Die Frau holte plötzlich ein Päckchen hinter ihren Rücken hervor.

"Ich glaube das gehört ihnen, Sir."

Oestrow schaute auf das kleine Paket, auf dem sein Namen stand.

"Wo kommt das her?"

"Es lag in der Kiste, mit den selbstdichtenden Schaftbolzen. Irgendwer muss es versehendlich unter die Kartons mit den Bolzen getan haben."

Oestrow warf einen kritischen Blick auf Sanchez und dann auf das Paket. "Nun, gut. Was es auch immer ist, es ging nicht verloren. Danke."

"Aye, Sir. Sie bekommen den Bericht in einer halben Stunde."   

"Danke, Nina."

Oestrow betrachtete das Paket von allen Seiten. Es stand kein Absender darauf, oder er hatte sich gelöst. Wenn das Päckchen mit den Schaftbolzen verstaut worden war, dann musste es am Abend vor dem Abflug eingetroffen sein. Als er und viele seiner Mitarbeiter mit dem Chefingenieur die außerplanmäßige Wartung durchführen mussten. Von William konnte es nicht sein. Er hatte ihm die Gitarre und auch die kleine Kiste samt Kristall ins Quartier geschickt. So viel Philipp wusste, war William nach Farius aufgebrochen, bevor Phillip die Nachschicht angetreten hatte.
Jetzt nachzuvollziehen, wer ihm das Paket gebracht hatte war wohl fast aussichtslos. Dennoch konnte er es über das schwarze Brett versuchen. Nachdenklich aktivierte er seine Konsole und wählte das interne Messagebord der Estrella aus.

Zitat

An einen unbekannten Kameraden oder eine Kameradin,
Sie haben mir vor unserem Abflug von DS9 ein Päckchen auf meinem Arbeitstisch gestellt hat.
Ich danke ihnen dafür. Leider widerfuhr ihrem Präsent ein kleiner Unfall. Jemand der Ersatzteile im Lager untergebracht hat,
muss es versehendlich mitgegriffen haben, sodass ich es erst heute erhalten habe.
Ich würde mich freuen, wenn ich ihnen für ihre gute Tat, persönlich bedanken könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Lt. Philipp von Oestrow

   
     

Philipp schickte die Meldung ab in der Hoffnung, dass die richtige Person sie lesen und beantworten würde. Bis dahin würde er sich mit Warten begnügen. Plötzlich ging der Alarm los. Warnleuchten begannen in der weitläufigen Halle zu blinken und die bekannte Computerstimme mischte mit dem Wartungslärm. 

"Alarmstufe Gelb für alle Decks! Dies ist keine Übung! Alarmstufe Gelb für alle Decks. Dies ist Keine Übung!"

Phillip sprang auf, rante aus der Tür und blickte sich um. Er hatte das Paket bereits wieder verdrängt.

"Sanchez!", rief Oestrow über den Lärm hinweck. Die junge Frau war vieleicht zehn Meter entfernt kurz vor dem Ausgang und blieb wie angewuurzelt stehen.

"Sofort, den Lift besetzten!" 

"Aye, Aye, Sir", rief sie zurück und stürmte in die entgegengesetzte Richtung los.

Philipp blickte sich um und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Seine Leute kamen inzwischen aus alen Wartungsbuchten und Nischen heraus gelaufen.

"Alle Mann klar für Ausschiffung. Die Trinidad ist heute unser Baby. El Salvador klar für 30 Minuten Bereitschaft. Ihr habt es gehört, wir haben gelben Alarm. Na los, schlaft nicht ein! Das ist kein Ausflugsdampfer! Ich will die Runabouts startklar auf dem Flugdeck haben! Vorwärts!"

Wie eine geölte Maschinerie liefen allse sofort zu ihren Stationen. Phillip, der verfolgte wie eifriege Betriebsamkeit in seine Leute kam, sprang über das Geländer, dass die drei Stufen absicherte, die zu seinem Büro führten und rannte selbst zur Wartungsbucht der Trinidad. Bevor die Piloten aus ihren Bereitsschaftsräumen auf dem Flugdeck eintrafen, wollte er selbst die ersten Checks durchgeführt haben.


--> Shuttlerampe 2, Deck 19

 
« Letzte Änderung: 16.04.13, 12:19 by TrekMan »
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