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RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2

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TrekMan:
25. Juli, 10.30 Uhr, Deck 20, Shuttlewerft 2

Philipp von Oestrow beobachtete mit wachsamen Augen, wie das Runabout EL SALVADOR aus dem Hanger in den unmittelbar darunterliegende Wartungsbereich überführt wurde. Der große Lastenaufzug, der den Hangar mit der Werft verband, senkte sich ganz langsam ab, während seine Leute den Verladekran vorbereitete, um das Langstreckenshuttle auf die, für die Wartung vorgesehene Arbeitsbühne zu transportieren.
Die Wartung eines Runabout der  Danub-Klasse, war kein Zuckerschlecken. Vor allem an Bord eines Raumschiffes der Excelsior-Klasse, dessen Grunddesign entstanden war, als man an Shuttleschiffe dieser Größe niemals gedacht hatte. Die modernen Versionen der Excelsior-Klasse, die seit etwa fünfzehn Jahren immer wieder auf Kiel gelegt wurden, hatten dafür entsprechend umfangreiche konstruktive Veränderungen erfahren. Ältere Schiffe, wie die ESTRELLA wurden nachgerüstet, zumindest soweit, wie es die inneren Struktur es zu ließ.

"Lieutenant, wir sind so weit. Der modifizierte Sensorträger und Torpedowerfer der EL SALVADOR steht zur Montage bereit", sagte plötzlich jemand. Ein junger Mann, dessen Äußeres ihn eher aus Student auswies, als einen erfahrenen Ingenieur stand neben ihm. Fähnrich Charlie Thomson war auf dem Papier nur drei Jahre jünger als Philipp, sah aber aus, als hätte er gerade erst die Highschool hinter sich gebracht.

"Danke."

Philipp warf einen Blick über die Schulter. Die schlanke Struktur, der ellipsoiden Trägerstruktur, hing an einem zweiten Lastkran neben der Montagebühne auf die man das lang gestreckte Runabout heben wollte. Der Sensorträger sollte auf den Rücken des Shuttles montiert werden. Solange man an DS9 angedockt war wollte er sie testen. Über zwei kurze, schlanke Pylonen würde er genau über den Notauslässen der Reaktorkammer platziert werden und wie eine Art Schutzschild fungieren. Aber neben dieser beinahe zufälligen Verstärkung der Panzerung, diente die Konstruktion dem wendigen Shuttle zur Erweiterung seines Sensor- und Offensivpotenzials. Neben einem zusätzlichen lateralen Sensorgitters führte der Träger zwölf speziell dimensionierte Photonentorpedos mit sich, was dem Runabout ein paar besonders scharfe Zähne verlieh.

"Prüfen Sie noch einmal die Sensorsysteme. Ich möchte vermeiden, dass wir das Ding noch mal abheben müssen. Es ist eine Neukonstruktion, speziell für Forschungs- und Verteidigungsaufgaben konzipiert. Die Jungs auf dem Mars haben eine sowohl leichtere, als auch optimiertere Einheit ersonnen, die wir nun testen sollen."

"Aye, Aye"

Der junge Mann ging zurück und Philipp warf wieder seinen kritischen Blick auf den Lastenaufzug, der inzwischen an seinem Ziel angekommen war. Zwei Ingenieure aus seinem Team waren dabei den Kran so zu positionieren, dass er das Shuttle von der Plattform des Lifts heben und zu der Arbeitsbühne bringen konnte.

"Seit vorsichtig, verflucht noch eins!", rief Oestrow plötzlich laut auf, als er erkannte dass einer der Männer, auf schlaksiger Andorianer, fast vom Dach des Shuttles gestürzt wäre, als er eine hervorstehende Leitung übersehen hatte.

Der Kranführer winkte Philipp zu und nur wenige Sekunden später packten die starken Traktorstrahlen des Krans das Runabout und hoben es sanft von der Plattform des Lifts.
Langsam schob sich der Kran durch die Halle unter ihm hing das große Shuttle.

Wie so oft in solchen Augenblicken, liefen Oestrow kalte Schauer über den Rücken. Würden die Emitter eine Fehlfunktionen haben oder die Energieversorgung zusammenbrechen, bedeutete dies, dass das schwere Runabout wie ein Stein auf das Deck der Werft knallen. Als Ingenieur konnte er den Einsatz von Traktorstrahlen nur begrüßen. Sie waren im Normalfall viel flexibler einsetzbar als Trossen und Magnethalterungen. Aber sie waren auf eine funktionierende Energieversorgung und schnelle Reservesysteme angewiesen. Fielen die einmal aus, dann wurde es bei schwebenden Lasten gefährlich. Darum wurden auch die Gravitationsplatten entlang des Transportweges so eingestellt, dass die zumindest einen Aufschlag abfedern konnten. Aber auch die waren von einer funktionierenden Energieversorgung abhängig.
Er erinnerte sich nur ungern an den Krieg. Aber er hatte einmal am eigenen Leib erfahren müssen, was bedeutet, wenn die Energieversorgung in so einem Moment ausfällt. Während des Krieges diente er auf einer Sternenbasis. Eines Tages wurden sie angegriffen. Man setzte ihn und einige andere Ingenieure auf der U.S.S. DOVER einem Schiff der Miranda-Klasse ein, dass erst einige Tage zuvor aus einem Gefecht schwerbeschädigt hervorgegangen und dessen Besatzung zum größten Teil Im Lazarett lag oder bereits auf andere Einheiten verteilt worden war, da man von einer langen Liegezeit ausging. Aber der Angriff war so schwer, dass man sich in der Führung entschloss, jedes Schiff,  das halbwegs Manövrierfähig war zur Verteidigung der Basis einzusetzen. Philipp und zwei andere Ingenieure seiner Abschlussklasse wurden im Maschinenraum der DOVER eingesetzt, als der Angriff des Dominion begann. Die erste Attacke der Jem'Hadar auf die Station wurde hart geführt. Gleich mehrere Einheiten der Galaxy-Klasse wurden durch Kamikaze-Angriffen schwer beschädigt. Die kleineren und wendigeren Einheiten der Sternenflotte konnten aber verhindern, dass eine solche Attacke auf die Basis selbst ausgeführt werden konnte. Die DOVER wurde mehrfach schwer getroffen und immer wieder vielen die Antriebssysteme aus. Schon nach einer halben Stunde waren Philipps ehemalige Kommilitonen verletzt zur Krankenstation gebracht worden. Mit jeder weiteren Attacke wurde es schwerer die technischen Systeme zusammen zu halten. Mitten in dem Kampfgetümmel, von dem Philipp später nur berichte hörte, brach eine der Kühlmittelleitungen und zwang die Crew dazu einen  Teil des Maschinenraums aufzugeben. Während man versuchte den Schaden zu begrenzen befahl ihm plötzlich der Leiter des Maschinenraums das Kommando auf dem Hangardeck zu übernehmen und alle Shuttles für eine Evakuierung vorzubereiten. Philipp gehorchte offenbar wollte man das Schiff aufgeben.
Auf dem einzigen Hangardeck, dass noch funktionierte war die Hölle ausgebrochen. Das medizinische Personal hatte ein Triage hier eröffnet und nun mussten die verletzten zumindest soweit Platz machen, dass man die wenigen verblieben Shuttles startbereit machen und die, die sich noch in der Werft unterhalb des Hangars befanden aus der zumindest nach Oben holen konnte. Verwundete schrien. Männer und Frauen warfen sich gegenseitig Befehle zu. Über die Lautsprecher konnte man teilweise verfolgen, wie der Captain des Schiffes befehle gab und die Evakuierung anordnete. Philipp hatte damit begonnen die Shuttle zu beladen. Die ersten waren bereits bemannt und begannen mit der Startsequenz, während man zwei weitere Shuttles mit einem funktionierenden Lift nach oben holte. Philipp, der den Transport überwachte spürte plötzlich einen gewaltigen Schlag in den Kniekehlen. Es riss ihn, wie viele andere zu Boden. Das Schiff bekam Schlagseite und die Beleuchtung begann bedrohlich zu flackern. Die Schmerzensschreie wandelten sich in ein hysterisches Getöse, dass Panik in sich trug. Als sich Philipp aufraffte konnte er einen Blick durch den Schacht des Aufzuges werfen. In der Werft war man gerade dabei, ein Transportshuttle des Typs 10 zum Lift zu bringen. Philipp schmeckte plötzlich Blut. Er hatte sich auf die Zunge gebissen. Er ignoriere den Schmerz und versuchte aufzustehen, als ein erneuter Einschlag alles außer Kontrolle brachte. Die Energieversorgung brach zusammen. Aller Lichter fielen auf und auch die Gravitation nach rasend schnell ab. Das Geschrei der Leute auf dem Hangardeck wurde lauter. Irgendwie konnte Philipp ein Geländer greifen und sich festhalten. Abermals viel sein Blick über den Rand des Fahrstuhlschachts über den er zu gleiten drohte. Auf dem Deck der Werft war brannten noch die Notfalllampen, die ein Bild des Grauens zeigten. Der Ausfall der Energie hatte bewirkt, dass sich der Traktorstrahl des Verladekrans abschaltete, bevor die Notenergie übernehmen konnte. Das Shuttle war aufgrund der fehlen den Gravitation und des Einschlages in ein überdimensionales Wurfgeschoss verwandelt worden und hatte die Leute, die am Lift beschäftigt waren an der Wand zerquetscht und unter sich begraben. Über dem Ganzen trudelte ein abgetrennter Unterarm samt Hand, der deutlich erkennbar von einer Frau stammen musste. Die Rotation lies die Hand ihm zu winken und erst jetzt erkannte er den Ring, an der Hand, den er selbst dort aufgesteckt hatte. Sein entsetzter Schrei ging in dem Getöse eines weiteren Einschlages unter und der lauten aber unmissverständlichen Aufforderung das Schiff zu verlassen.
Bis zum heutigen Tage verfolgte ihn diese Szene und kehrte immer wieder zurück, wenn eines der Shuttles mit dem Lastkran bewegt werden musste.

Oestrow schüttelte die dunkle Reminiszenzen ab und versuchte sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Der Kran mit dem darunter schwebenden Runabout hatte die Arbeitsplattform erreicht.

"Jetzt ganz vorsichtig ablassen. Wehe einer macht eine Delle rein, der wird mir so lange Doppelschichten schieben, bis wieder alles in Ordnung gebracht worden ist."

Einige Ingenieure, die in seiner Nähe an einem anderen Shuttle arbeiteten lachten, was Philipp dazu veranlasste einen düsteren Blick zu seinen Männern zu werfen, den er auch sogleich wieder bereute.

"Wir müsse alle dann und wann Dampf ablassen", sagte Philipp zu sich leise. "Du solltest versuchen entspannter zu werden. Es war ein unglücklicher Unfall dun niemand außer dem Dominion trägt daran die Schuld. Selby würde nicht wollen, dass dir Vorwürfe machst"   

Mit einem leichten Seufzer registrierte Philipp noch, wie der Kran das Shuttle lies erwartungsgemäß sanft absetzte. Er strich sich über die Stirn und Haare und spürte wie die m Anspannung wich.

'Wollen wir hoffen, dass alles so einfach wird', dachte er bei sich und ging zu der Wartungsplattform hinüber.



TrekMan, Die Oestrows:  Teil 1

TrekMan:
25. Juli, 11.00 Uhr, Deck 20, Shuttlewerft 2

Es polterte und krachte dann dröhnte ein schmerzerfüllter Schrei aus der kleinen Jeffriesröhre, die noch außerhalb der EL SALVADOR zu hören war.
"Verdammter Mist, welcher Vollidiot hat das hier verkabelt?"

Philipp von Oestrow kroch wutentbrannt aus dem schmalen Kriechgang und hielt sich dabei den Kopf. Unter seiner Hand konnte man eine deutlich gerötete Beule erkennen. Eine seiner Assistentinnen kam auf ihm zu und reichte ihm einen Hautregenerator.

"Ist verdammt eng dort drin, nicht war, … Chef?", fragte sie, um das Eis etwas zu tauen.

"Eng ist kein Ausdruck. Die Bruthöhle einer tiberianischen Maus ist größer! Aber, dass ist es nicht, was mich aufregt. Die Verkabelung des Sensorträgers entspricht nicht den üblichen Anschlüssen. Wir werden einen Beipass legen müssen und zwar gleich. Sagen sie Charlie Thomson, dass er sich dransetzen soll. Ich will heute noch den Testflug haben!" 

"Aye, Sir."


Während die Frau wegging hielt sich Philipp den Kopf. Er hatte sich aufrichten wollen und war mit voller Wucht gegen einen Vorstehende Einschub gestoßen, den er eigentlich an seinem üblichen Platz erwartete, aber EL SALVADOR war eine überarbeitete Version der Danub-Klasse was zu einigen Veränderungen an den Systemen führte.

Philipp ging um die Montageplattform, auf dem das Shuttle ruhte herum und führte fast beiläufig den Hautregenerator über seine Beule. Auch wenn es die Kopfschmerzen nicht linderte, so würden zumindest die äußerlichen Schäden der Epidermis verschwinden. Zwei Leute arbeiteten im Augenblick an dem Landegestell des Shuttles, dass durch das zusätzliche Gewicht überprüft werden musste.

"Scheint alles im Bereich der Norm zu liegen, Lieutenant", sagte einer der Unteroffiziere, die Messungen an den Dämpfern des Fahrgestells vornahmen. 

"Das ist gut. Sobald ihr die Landestützen durchhabt, lassen wir sie ab und schalten die Antigravitationsfelder ab. Gebt mir Bescheid, sobald ihr soweit seit!", erklärte Philipp und klopfte jedem auf die Schulter.

"Ja, Sir."   

Er ging zum Heck des Shuttles, wo man gerade dabei war die Plasmaauslässe zu reinigen.
Das EPS-Netzwerk der TRINIDAD hat bereits nach den wenigen Einsätzen Verschleißspuren gezeigt, was dem Werkmeister Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hatte. Philipp, der nicht schlimmeres wie Pfusch hasste, hatte jemanden daran gesetzt das System zu Prüfen. Als er bei dem Mann ankam, machte dieser ein ziemlich trauriges Gesicht.

"Was gibt es?"
"Lieutenant, ich glaube die Utopia Planetia leidet unter Materialknappheit", sagte der Unteroffizier bedrückt, "Diese neuen EPS-Leitungen sind aus einem Material, das sich wesentlich schneller abnutzt, als bei den alten Runabouts. Wir werden wohl die Wartungsintervalle verkürzen müssen, sonst kann es sein, das eine Leitung oder Ventil vorzeitig bricht. Es ist das gleiche Material, dass auch bei den neuen Transportshuttles des Typ X verbaut ist. Aber ich habe am gesamten Netzwerk deutliche Verschleißspuren entdeckt."

"Verdammt! Und ich dachte es wäre ein einmaliger Fall. Ich werde wohl mit dem Chefingenieur darüber reden müssen. Schreiben Sie mir bitte einen Bericht. Ich werde mir einige Teile aus dem Lager nehmen und sie untersuchen lassen. Vielleicht finden die Metallurgen heraus, was hier nicht stimmt."   

"Natürlich, Sir."

Philipp besah sich die Auslässe des neuen Shuttles nachdenklich. Er hatte zuerst gezögert, als die ersten Anzeichen auftraten. Aber so langsam kristallisierte sich ein systematisches Problem, dass er so einfach nicht ignorieren konnte. Schlecht gelaunt ging zu einem der Ersatzteilwagen und hob eines der ausgebauten Sicherheitsventile heraus, bei denen man die ersten Probleme festgestellt hatte.  Mit etwas Glück hatte der neue Chefingenieur für ihn etwas Zeit.

"Lieutenant Oestrow an Commander Hykes. Sir, dürfte ich Sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen?"
 


TrekMan, Die Oestrows:  Teil 4

deciever:
 „Ja, Lt. was gibt’s?“ ertönte aus dem Kommunikator, der Commander war ganz Ohr...

TrekMan:
Mit sorgenvoller Mine antwortete Philipp:
"Sir, wenn es sich einrichten ließe würde gerne mit Ihnen unter vier Augen sprechen. Es ist wichtig!"

Alexander_Maclean:
"Das klingt wichtig, Commander.", bemerkte Jordan leise. "Die Tanks kann ich mir auch alleine ansehen."

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