Autor Thema: RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks  (Gelesen 10463 mal)

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deciever

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RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« am: 28.02.13, 21:42 »
15:20 Bordzeit

Die Kommandantin stand vor dem Quartier von Lt. MacDougal und betätigte den Türsummer.  Sie erinnerte sich das er Interesse an der Technik des 22. Jahrhundert hatte und somit ihr sicherlich helfen konnte. Sie ging jetzt nicht davon aus dass er zufällig so ein Lesegerät hätte, aber davon dass er wüsste wie man diese Verschlüsselten Datenchips entsperren konnte. Mittel und Wege gab es ja immer.

TrekMan

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #1 am: 03.03.13, 10:57 »


Wasser rieselte über seinen Kopf. Jesse MacDougal hatte die übliche Ultraschalldusche auf traditionelles Wasser umgestellt, um die
wohltuende Wärme heißen Wassers zu genießen. Der Schlaf hatte soch spät eingestellt. Zu sehr gbeschäftigten ihn das Rätsel, dass ihm in seiner Nachtschicht begegnet war. Eine temporale Signatur kam nicht von ungefähr. Sie war so selten und so natürlich wie ein Riss im Zeitkontinuum. Wenn die Signatur schon vorher da war, warum hatte sie dann niemand bemerkt? Oder war sie erst nach an Bord kommen aufgetreten oder gar erst kurz vor der Explosion. Wenn ja woher kam sie. Alles was Jesse über temporale Physik wusste stammte von der Akademie. Temporale Physilk war nie sein lieblingsfach. Es brachte ihm immer wieder Kopfschmerzen ein. Diese Signatur konnte keines natürlichen Ursprungs sein. Temporale Signaturen sind Marker, eine messbare Größe, die jedes Objekt innerhalb eines Raumzeitkontinuums definiert. Wird ein Gegenstand oder eine Lebendeperson einem temporalen Feld ausgesetzt oder reist gar durch die Zeit, behält es seinen Wert. Es ist wie ein Echo, das aus großer Entfernung zurückgeworfen wird. In der Akustik kann man aufgrund der Phasenverschiebung zum Ursprungssignal ermitteln, wie weit die reflektierende Wand entfernt ist, etwas was bei einer reinen temporalen Signatur nicht so einfach ist. Da man nur seinen eigenen temporalen Fluss nicht wirklich kennt, sieht man nur die Phasenverzerrung, woraus man nur eine relative Zeitangabe ermitteln kann. Soweit reichten seine Kenntnisse. Je mehr er darüber nach dachte, desto eher war er gewillt sich M'Rass anzuvertrauen.

Das Summen an der Tür weckte Jesse aus seinen Tagträumen. Er stellte die Dusche ab und langte nach einem großen weißen Handtuch, er er sich um die Hüften band. Ein kleineres nahm er um sich die kurzen Haare trocken zu reiben und schlüpfte dann in die Pantoffel.

Er erwartete keinen Besuch und die wenigen Freunde, die er auf diesem Schiff hatte, kündigten sich häufig autstark bei ihm an. 

"Herein!", rief er, während er nach seinem Bademantel griff, der hinter dem Eingang zum Badezimmer hing.
« Letzte Änderung: 10.05.13, 22:57 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

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deciever

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #2 am: 03.03.13, 17:10 »
Lejla betrat das Quartier vom MacDougal und sah sich kurz um bevor sie ihn in der Tür vom Badezimmer stehen sah. Vor einigen Jahren wäre sie nun Rot angelaufen und wieder raus gelaufen, aber in der Zwischenzeit war sie Profi genug um damit umzugehen.  Dennoch bekam sie kurz ein wenig mehr Farbe ins Gesicht.
„Wenn es gerade ungünstig ist?“ sagte sie sofort und deutete auf die Tür zurück, sie war aus Privaten Gründen hier, würde also daher nur ungern die Freizeit der Offiziere dabei zerstören. Vielleicht hatte er ja  was vor, oder wie auch immer.
Sie strich sich ein paar Haare hinters Ohr und blickte zu dem Mann. In der anderen Hand hielt sie die kleine Box.

TrekMan

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #3 am: 03.03.13, 18:04 »


"Bill, wenn Du mich ..."

Die unerwartete Stimme ließ ihn jedoch innehalten. Für einen Augenblick war Jesse sprachlos. Dem Captain nur mit Handtuch und Bademantel gegenüberzutreten, war wohl das peinlichste, dass ihm je geschehen war.

"Äh ... Captain ... äh ..., verzeihen Sie ich hatte nicht ... "

Jesse würgte seinen letzten Kommentar herunter und zog den Bademanten dichter zusammen.

"Verzeihen, Sie , Captain. Wenn Sie mir eine Minute Zeit geben, dann ziehe ich mir meine Uniform an", sagte er und griff nach den Kleindungsstücken, die sorgsam gefaltet auf der Komode neben dem Badezimmereingang lagen.


« Letzte Änderung: 10.05.13, 22:57 by TrekMan »
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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #4 am: 03.03.13, 19:42 »
Lejla schmunzelte und nickte, „Natürlich.“ und wand ihren Blick von ihm ab damit er sich nicht beobachtet fühle. Das Quartier war nicht gerade groß, bot aber eine Sitzgelegenheit sowie eine Arbeitsecke, der Schlafbereich war abgetrennt.
Die Frau blieb vor der Sitzecke stehen und blickte sich im Quartier um, „Kennen sie sich mit Datenchips der Sternenflotte aus der Mitte des 23 Jahrhundert aus?“ fragte sie dabei. Dabei waren zweifelsohne die Bunten Dinger gemeint.

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #5 am: 04.03.13, 08:18 »


Jesse, der in dem beengten Badezimmer sich sie Kleider über die teilweise feuchte Haut warf und fieberhaft überlegte, warum ihm das gerade passieren musste hörte die Frage erst mit dem zweiten Ohr.

"Nun, wie manch Anderer auch, habe ich bei Professor Weller an der Akademie damit gearbeitet. Er simulierte wie wir Daten, die wir aus abgestützten Wracks geborgen hatten, wieder lebar machen konnten. Das war nicht unbedingt der übliche Routinekram, aber es machte Spaß. Ich habe das Wissen in den vergangenen Jahren leider nicht mehr anwenden können."

Nach dem er in dem etwas vernebelten Spiegel prüfen konnte, wie die Uniformjacke saß öffnete er wieder dei Tür. Nur Schuhe und Strümpfe fehlten ihm zu vollständigkeit. Die Schuhe aber standen vor dem Schreibtisch und die Strümpfe ruhten in der Komode. Es war ihm fast peinlich, wie er in Uniform und auf seinen halboffenen Latschen in den Wohnraum trat, wo sein Captain wartete. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ging gelassen zu dem Möbelstück, um die Strümpfe herauszuholen.

"Bitte setzen sie sich doch?", sagte er während er die passende Schuiblade öffnete und sich ein paar dunkler Sockern herausfischte. "Kann ich Ihnen etwas anbieten, Captain. Tee, Wasser?"
« Letzte Änderung: 10.05.13, 22:57 by TrekMan »
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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #6 am: 04.03.13, 09:56 »
Lejla kannte Prof. Weller, jedoch hatte sie sehr wenig Unterricht bei ihm gehabt und genau dieser Schwerpunkt war wohl nur bei den angehenden Technikern ein Thema bei ihm. Weller war schon zu ihrer Zeit alt und er würde sicherlich alle noch überleben.
Derweil versuchte sie nicht unbedingt den Mann zu beobachten, das ganze sah nämlich schon ein wenig Amüsant aus. Irgendwie tat es ihr auch Leid ihm in einer Ungünstigen Zeit erwischt zu haben.
„O-Saft, bitte.“ antwortete Lejla, ihr Standartgetränk, sie sprach dann weiter, „Ich habe hier ein paar Datenchips bekommen, diese sind aus etwa mitte/ende des letzten Jahrhunderts. Ich würde die gerne entschlüsseln.“
Sie blickte nun zum dem Offizier, der nun, mehr oder minder, fertig war. In ihren Augen funkelte der Entdecker Instinkt, sie wollte unbedingt wissen was da drauf ist. Wenn ihre Vermutung richtig lag, würden es Daten über eine längst verschollene Spezies…

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #7 am: 04.03.13, 10:55 »


Jesse dem es endlich gelungen war Socken und Schuhe anzuziehen, stellte ein Glas vor Kadic ab und betrachtete die kleine Kiste, auf die seine Vorgesetzte wies, mit wachsender Neugier.

"Kennen Sie die Quelle? Ich meine wissen Sie ob sie von der Sternenflotte sind?", fragte der Archäologe und nahm die Kiste entgegenen.  Sie enthielt einige quietsch-bunte Datanträger, die, soweit es Jesse ersehen konnte, alle in einem sehr guten Zustand waren.

"Sie sind opffenbar sehr gut verschlossen gewesen. Sie zeigen keinerlei mechanische Beschädigungen noch Staubablagerungen", bemerkte er mehr zu sich selbst, als zu seinem Captain.

Die Kommandantin nickte, „Ja, trotz des Alters.“
Sie rutschte auf dem Sofa ein klein wenig nach hinten und überschlug die langen Beine, beugte sich dann leicht vor.

„Sie stammen von der Explorer, NCC-1571. Das Schiff ist 2283 ausgemustert worden. Die Datenchips sind jedoch aus den 50 und 60ern, wie unschwer zu erkennen ist.“

Sie schmunzelte leicht. Das Design der Datenchips war schon ein wenig seltsam, aber in dieser Zeit war das allgemeine Design sowieso anders. Eine andere Epoche nun mal.

„Ich habe damals meine Abschlussarbeit über die Explorer geschrieben. Die Jahre 64 und 65 waren dabei die bedeutungsvollsten. Sollten die Datenchips aus dieser Zeit stammen, sind sicherlich ein paar Interessante Dinge drauf zu finden, um mehr über ihre Mission heraus zu finden.“

Jesse zog grüblerisch die Augenbrauen zusammen. Ihm war das Schiff nicht bekannt. Offenbar gehörte das Schiff nicht zu der Riege an, die mit ihren Missionen so auffällig waren, dass sie dem gewöhnlichen Publikum nicht augenfällig wurden. Das Schicksal, welches viele Schiffe der Flotte mit ihr teilten, wenn man nicht gerade Enterprise oder Voyager hieß.

"Denken Sie da an eine spezielle Mission, Ma'am? In den 2250ern und 60ern gab es eine Menge Dinge, die sich nachhaltig auf die Föderation auswirkten."
Lejla nickte.

„Eher mehrere, es fing mit einer zufälligen Begegnung an und hörte mit einem großen Knall auf, die Entdeckung eines Ausgestorbenen Volkes, genannt Ateivis. Es gibt da viele Vermutungen warum sie ausgestorben sind, vielleicht gibt es hier Hilfe zur Antwort. Ich habe über die 32 Jahre Dienstzeit der Explorer meine Abschlussarbeit geschrieben, daher das große Interesse, Lt.“

"Ateivis?! … Mhmmm. Der Namen kommt mir allerdings bekannt vor", sagte Jesse, stand auf und zog ein kleines gebundenes Buch aus einer Schublade seines Schreibtisches. Er öffnete es und schlug es raschblätternd auf. Als er die Stelle fand, die er offenbar suchte, glätten sich seine Stirnfalten etwas.

"Vor drei Jahren war ich auf einem Symposium. Es drehte sich um eine Reihe von Podiumsdiskussionen für Fachleute. Es ging um die Frage die Behandlung und den Schutz archäologischer Fundstädten in der Föderation. Die lokalen Regierungen melden immer mehr Ansprüche bei der Föderation an. Wenn es darum geht, wie die Ausgrabungsgebiete und Artefakte die sich auf ihrem Hoheitsgebiet befinden wirtschaftlich auszubeuten. Ich erinnere mich noch daran, dass Jemand Fundstätten der Ateivis im Itari-System ansprach, worauf er bei vielen der Anwesenden Verwirrung auslöste. Es war ein Zivilist aus dem Omega Sektor, der beschwor, dass die Fundstädte, die heute auf dem Gebiet des klingonischen Reiches liegt, vom klingonischen Militär ausgebeutet werden. Er bestand darauf, dass die Föderation einen Unterhändler zum klingonischen Hohen Rat schickt, um dem ein Ende zu bereiten. Als er seine Auffassung etwas zu militant vertrat warfen ihn die Sicherheitskräfte raus."

Jesse schüttelte den Kopf: "Ich hatte schon eine Reihe komischer Typen gesehen, aber der war die Krönung."
Der Wissenschaftler ging zu seinem kleinen Replikator und bestellte sich eine Tasse Kaffee.

"Mehr durch Zufall hatte ich das im Anschluss mit einigen Kollegen über das vorgefallene diskutiert. Aber ihnen war der Name Ateivis auch nicht geläufig. Also habe ich recherchiert. Es gibt einige Publikationen über eine Reihe von archäologischen Ausgrabungen bezüglich der Ateivis auf Planeten die heute auf klingonischen Gebiet liegen. Itari 3 zählt zu ihnen. Ich erinnere mich auch dunkel an einige Abhandlungen von Professor Sumatron vom Exobiologischen Institut auf Berinagria und Dr. T'Plok von der exoarchäologischen Fachgruppe der Sternenflotte, die den Namen dieser Spezies in Verbindung bringen. Die stammen aber alle aus dem Zeitraum von 2334 bis heute. Eine Verbindung zur Sternenflotte scheint es bei der Untersuchung der Ateivis nicht zu geben. Aber ich gebe zu ich habe mich jetzt nicht sehr intensiv damit beschäftigt. Es war mehr nur eine berufliche Neugierde. Aber es ist schon seltsam, dass es keine Veröffentlichungen des wissenschaftlichen Zirkels gibt, die davor datiert ist."

Kadics Reaktionen schienen darauf hinzudeuten, dass diese Informationen für sie nichts neues waren. Er deutete auf die kleine Kiste: "Und sie meinen, diese Datenträger enthalten Missionsberichte, die das Gegenteil davon sagen werden. Wurden die Einsatzberichte der Explorer damals Klassifiziert, sodass sie damals nicht zugänglich waren oder es noch sind?"

"Alle Berichte über die Ateivis wurden als geheim eingestuft. Die gesamten Forschungsdaten, sowie Logbücher wurden vom Schiff gebracht. Es rollten sogar ein paar Köpfe, als das ganze beendet war und die Explorer wurde von der einen Grenze an die andere versetzt."

Sie deutete auf die Box.
"Doch wenn wir hier die Forschungsdaten haben, dann würde wir hier die Antwort bekommen die seit vielen Jahrezehnten aussteht."

"Das erklärt so einiges", bemerkte Jesse. Es waren die schlimmsten Aufträge, die man erhalten konnte. Nicht dass sie einem nur Ärger einbrachten. Nein man trug die ganze Verantwortung für die Ambitionen manches Vorgesetzten.

"Muss ich davon ausgehen, das diese Analyse als ebenso Geheim eingestuft wird?", fragte Jesse, der eigentlich die Antwort schon kannte.

Lejla zuckte die Schulter, „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Als ich damals die Abschlussarbeit darüber schrieb gab es zwar ein Menge Infos, aber nichts das wirklich ins Detail ging. Es gab da einfach nichts.“
Sie kratzte sich an der Stirn, „Kann natürlich ein Anzeichen dafür sein das es Geheim ist.“ und schmunzelte leicht, „Bleiben wir erstmal unter uns, besser ist das.“

Jesse nickte zustimmend, wirkte aber verstört: "Ma'am, was ist mit Lieutenant M'Rass. Sie ist schließlich der Chefwissenschaftsoffizier. Müsste sie nicht hiervon informiert werden?"

„Nein, das ist eher eine Private Angelegenheit“, sagte die Kommandantin und dabei hatte sie ja auch recht, es gab weder eine Mission noch einen Auftrag. Sie hatte nur diese Box bekommen und das war‘s. Ihre Neugierde war der Auftraggeber.

Jesse wirkte erleichtert. Nicht, dass er sich darüber freute eine geheime Mission wirkte wie Adrenalin auf ihn. Seit dem Krieg hatte er keine solche Aufgabe mehr gehabt und auch wenn er es nicht zugeben mochte, es fehlte ihm do irgendwie. Aber es hätte Schwierigkeiten bedeutet, alles an M'Rass vorbei tun zu müssen und das wiederum würde Ärger bedeuten, den er letztendlich ausbaden müsste.

"Verstehe. Ich werde mich der Sache annehmen, Captain. Sie hat mich Neugierig gemacht. Als privates Projekt, werde ich es allerdings immer erst nach Dienstschluss angehen können, was die Auswertung nicht gerade beschleunigt. Mal sehen, vielleicht kann ich ja auch einen der Kadetten, einspannen."

"Bisher läuft uns die Zeit nicht weg, Lt. Es reicht wenn sie in ihrer Freizeit sich damit auseinander setzten", nickte die Kommandantin.
„Ich lasse ihnen die Box hier, sollten sie die Datenchips geknackt haben, scheuen sie nicht mich zu rufen, egal welche Uhrzeit.“
Sie lächelte leicht und erhob sich, „Danke für die Hilfe.“

"Ich werde gut darauf aufpassen, Captain", erwiderte Jesse und tat es ihr gleich. Kadic verließ das Quartier und hinterließ einen nachdenklichen MacDougal zurück. 

Auch wenn es ihn nun einiges an privater Zeit kostete, es war eine interessante Aufgabe und besser als die Zeit tot zuschlagen bis der nächste Dienst begann. Auch wenn die Estrella ihrer Besatzung in angemessenen Maße Annehmlichkeiten, wie Sporthalle, Holodeck oder Bar zur Verfügung stellte, so blieb sie doch einfach nur eine mit Luft gefüllte Dose im unendlichen Vakuum des Raums. Ein begrenztes Fleckchen Erde, das einen von Punkt A nach Punkt B brachte und dessen täglicher Ablauf komplett durchgeplant war. Auch wenn man den Männern und Frauen an Bord von Sternenflottenschiffen große Abenteuer verhieß, war die Realität dennoch von profaner und äußerst langweiliger Routine angefüllt, die meist den Betrieb des Schiffes betraf. Nichts von der Wild West Romantik eines Trecks zu den Sternen, wie ihn die Prospekte anpriesen.

Jesse setzte sich an seinen Schreibtisch. Hunger hatte er im Moment keinen und schlafen wollte er im Moment auch noch nicht, dafür war er zu aufgekratzt. Neugierig stellte er das Kästchen vor sich hin und begann seinen Inhalt zu untersuchen und zu katalogisieren

Deci und TrekMan Das Rätsel Teil II
« Letzte Änderung: 10.05.13, 22:58 by TrekMan »
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« Antwort #8 am: 07.03.13, 10:05 »
Lejla hatte das Quartier wieder verlassen und steuerte nun das nächste Ziel an. Sie grübelte darüber nach was wirklich auf den Datenchips stand. Vielleicht waren es ja nur Persönliche Logbücher oder Romane über Vulkanische Sklavenmädchen, die waren sehr beliebt, auch wenn es niemand zugeben wollte.
Ihr Ziel war nun die Brücke, es würde noch ein wenig Arbeit anfallen die sie im Bereitschaftsraum erledigen würde.

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Antw:RPG: Offiziersquartiere - Untere Decks
« Antwort #9 am: 12.03.13, 23:52 »
25.07. 17:00 Uhr, Quartier von Lieutenant Tom Anderson

"Denken Sie daran wir benötigen die Ergebnisse ihres Experiments!"
Tom blickte sich in der Dunkelheit um. Die Stimme schien von überall und nirgends zu kommen.

"Warum? Ich habe die Voruntersuchungen noch nicht abgeschlossen!"
Stille folgte.
"Hören Sie?"

"Ihre Hierarchie hat sich geändert. Ein neuer Spieler ist aufgetaucht, der alles zunichte machen kann."

"Sie meinen Lieutenant M'Rass?", fragte Tom unsicher, "Noch hat sie sich nicht laufende Projekte eingemischt. Zudem glaube ich bald soweit zu sein!"

"Das ist uns nicht sicher genug. Tun sie es! Heute! Wenn sie bei DS9 ankommen, müssen sie fertig sein. Wir nehmen ihnen dann die restlichen Proben ab."

"Und das Latinum?"

"Wird auf einem iridianischen Konto gut geschrieben. Außerdem bieten wir ihnen die Möglichkeit weiter für uns zu arbeiten. Unsere Kunden sind sehr an ihrer Arbeit interessiert. Aber sie müssen es sofort tun!"

Anderson fuhr zusammen, denn das letzte Wort war ohrenbetäubend. Er schloss die Augen und versuchte mit den Händen die Ohre zu bedecken, so Intensiv war der Schmerz. Als er wieder die Augen öffnete stand er in seinem Labor. Vor ihm wurde von seinen beiden Assistenten eine neue Probe in den Schutzbehälter eingeführt. Im Hintergrund saß Jemand von Jesse Mac Dougals Archäologen. Er nahm keine Notiz von den Vorgängen, die hier statt fanden. Anderson war es nicht Recht, dass ausgerechnet jetzt ein Außenstehender des Teams anwesend war. Der Lieutenant beobachtete wie die Probe in das Sicherheitskraftfeld eingeführt wurde.
Antede IV, am Rande der Föderation. Eigentlich ein unbedeutender Planet, wenn er nicht reich an besonderen Mineralien wäre. Tom hatte es zufällig während seines letzten Urlaubs entdeckt. Das Zirkonium von Antede IV. Eigentlich ein handelsüblicher Stoff. Er ist für Strahlenschutzabschirmung an Reaktoren gedacht und absorbiert Elementarstrahlung in höchstem Maße. Selbst die gefährliche Deltastrahlung kann dort nicht durch. Seine Simulationen deuten darauf hin, dass es selbst Talaronstrahlung abhalten konnte, wenn es in ausreichendem Maße verwendet würde. Ein idealer Stoff für die Waffenproduktion. Er hatte jedem erzählt, dass er mit dem Wissenschaftsrat der Föderation Kontakt aufgenommen hatte. Aber erkannte aus seinem Zivilleben bessere Interessenten. Leute für die dieses Material auch etwas wert war. Er hatte über einen alten Freund Kontakt aufgenommen und man bestätigte seine ersten Analysen. Um alles normal aussehen zu lassen, hatte man ihm einen kleinen Forschungsauftrag unter dem Deckmantel der Föderation zu gespielt, so dass er seine Arbeit unbehelligt erledigen konnte. So wie es sich nun zeigte, hatte er ein komplett neues Material entdeckt, dass, wenn es in Massen gefördert würde, den Reaktorbau revolutionieren könnte. Es würde ihn reich machen, sodass er gelassen der Sternenflotte den Rücken zu wenden konnte. Dieses eine Mal musste er Glück haben, nachdem ihm die Flotte als Dank für seine Dienste, seine wissenschaftliche Karriere verbaut hatte. Anstatt von Förderern aller Art umgarnt zu werden, fristete er das durchschnittliche Leben eines Sternenflottenlakaien, der sprang wenn man mal auf der Brücke ein Steinchen nicht kannte oder ein Sandkorn sich selbstständig machte. Nein, er wollte auf die große Bühne. Vorträge halten, Hände schütteln, einen eigenen Lehrstuhl aufbauen, an dem Leute für ihn die Ausbildung betrieben. Doktoranden, die in ihrem Schweiß schwitzend für ihn die Publikationen verfassten. Aber die Flotte erachtete ihn, als einen Geheimnisträger, den man nicht aus den Augen lassen konnte, hatte er doch selbst an einem missglückten Geheimprojekt teilgenommen, das ungeachtet während des Krieges fast dreihundert Leben forderte. Offenbar hatte man Skrupel die überlebenden zu beseitigen. Aber entlassen konnte man sie auch nicht, also wurden sie auf Posten geschickt, auf denen sie nichts anstellen konnten. Wer aufmuckte wurde auf friedliche weise kalt gestellt, so wie er. Alle seine Vorgesetzten wussten es. Sicher war es auch dem Captain bekannt und M'Rass würde es auch bald wissen. Stand es doch in seiner Akte. Aber alle schwiegen, schließlich wollte sie mit dem Oberkommando, oder wer auch immer das Sagen hatte, sich nicht anlegen.

"Wir sind so weit, Tom!", sagte einer seiner Mitarbeiter.

"Okay, fangt an. Ganz langsam die Temperatur steigern und das Kristallgitter im Auge halten", sagte er und schaute abermals zu dem Archäologen, der ihnen den Rücken zugekehrt hatte.

Tom fiel endlich der Name des Mannes ein, der Jesse Mac Dougal unterstand. "Crewmen McMurdoc, könnten sie uns kurz zur Hand gehen?"

Ed Mac Murdoc sah den Lieutenant leidenschaftslos an. Er schlürfte auf Tom zu und fragte: "Natürlich Sir, was kann ich tun?"         

"Würden Sie bitte für mich den Energiefluss überwachen, ich muss mich um etwas anderes kümmern. Programmieren sie es so, dass die Marke von 120 Prozent nicht überstiegen wird. Anderenfalls muss abgeschaltet werden.

"Aber ja , Sir", erwiderte der Unteroffizier und machte sich gleich an seine Aufgabe. 

Tom ging zu einem Computerterminal am anderen Ende des Raums und deaktivierte die Sicherheitssperren. Tom war auf dem Rückweg, als plötzlich alle die Anzeigen auf dem Pult hinter ihm zu blinken begannen.
Fast im selben Augenblick rief einer der Assistenten: "Die Probe ist urplötzlich verdampft. Die Temperatur im Inneren schreitet schnell voran. Wir sin gleich im kritischen Bereich!"

"Zugabe von Löschmitteln, sofort!"

Aber es war zu spät: EIn greller Lichtblitz zuckte durch den Raum und alles was Tom noch hören, fühlen oder sehen konnte war verschwommen. Etwas traf ihn schwer am Rücken.


Mit einem Ruck setzte sich Anderson auf. Er war eingeschlafen und lag nun in seiner Uniform auf seinem  Bett. Man hatte ihm Stubenarrest erteilt, bis ein JAG Offizier gefunden wurde, der über sein Handeln Recht sprechen würde. Vor der Tür, so wusste er wartete eine Wache.
Änderson schüttelte sich. Sein Kopf dröhnte. Die Medikamente ließen mach. Auch seine Schulter beschwerte sich mit Schmerzen bei jeder Bewegung. Am ganzen Körper zitternd schleppte er sich ins angrenzende Badezimmer. Dort übergab er sich zu erst und spülte dann den sauren Nachgeschmack aus seinem Mund.

"Was zum Teufel ist dir da bloß eingefallen?", fragte er sein Spiegelbild, das zwar wieder hergestellt war, aber die klappe über seinem lonken Auge zeigte ihm deutlich was er verloren hatte. Die Ärztin hatte gesagt, man könnte es mit einer Rekonstruktion des Auges versuchen. Aber mit offenem Ausgang, da der Sehnerv selbst beschädigt worden sei. Eine alternative war der Einsatz eines künstlichen Implantats, der Teile des beschädigten Sehnervs mit ersetzen sollte.

Aber sein Spiegelbild antwortete nicht.


Plötzlich vernahm er ein leises Piepsen. Er wadte sich um. Der Kommunikator konnte es nicht sein. Sie hatten ihm das Gerät abgenommen auch die Bordsprechanlage funktionierte nur von draußen. Er kniete sich auf den Boden und griff unter das Waschbecken. Dort hatte er eine Fliese gelockert um an den Hochlraum der Schiffsstruktur zu gelangem der hinter dieser Wand lag. Er langte hinein und ertastete zielsicher das kleine Gerät, das ihm seine Auftraggeber überreicht hatten heraus. Es piepste noch immer.

Tom setzte sich auf den Rand der Toilette und aktivierte das Kommunikationsgerät.

"Wo sind sie? Haben sie die Daten?", fragte die vertraute Stimme.

"Ja und nein."

"Was soll das bedeuten?" Die Stimme fauchte das letzte Wort gerade zu.

"Beim Abschlußtest ging etwas schief. Eine Explosion zerstörte das Labor und verletzte mehrere Männer. Man hat mich unter Arrest gestellt."

Auf der anderen Seite hörte man einen gedämpften Fluch.

"Wo sind sie?"

"In meinem Quartier!"

"Haben sie die Daten?"

"Ja, zumindest die meisten. Ich müsste noch mal ins Labor um an den Computer zu kommen und vieleicht den letzten Test zu wiederholen, aber das ist unmöglich."

"Nun, wir weerden ihnen helfen, wenn sie uns helfen!" Sein Gegenüber schien verschwörericher zu werden. Seien Stimme wurde fast zu einem Flüstern.

Tom betastete die Augenklappe. Er stand auf und betrachtete erneut sein Spiegelbild. Für einen Augenblick schien er zu zögern, aber das kratzen im Lautsprecher des Kommunikationsgerätes ließ in seinem noch gesunden Auge einen harten unnachgiebigen Glanz entstehen: "Ich bin bereit alles zu tun."

"Behalten sie die Daten irgendwie bei sich, wir werden sie herausholen, sobald als möglich!"

"Aber was ist mit den Proben?"

"Wir besorgen ihnen neue, Doktor Änderson", sagte die Stimme.

Dann schaltete sich das Gerät aus. Tom blickte wieder in den Spiegel: "Offenbar hast du dich entschieden!"
« Letzte Änderung: 14.03.13, 22:25 by TrekMan »
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Lairis77

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« Antwort #10 am: 17.03.13, 14:14 »
Als M'Rass vor Andersons Tür stand, musste sie zweimal klingeln, bevor der Lieutenant - nach einer gefühlten halben Stunde - endlich "Herein" rief.
Die Stimme klang äußerst widerwillig.
Ein ausgezehrtes Gesicht starrte die Caitianerin unfreundlich an, eine Augenklappe verbarg das geschädigte linke Auge, so erinnerte der Mann eher an einen abgehalfterten Piraten als an einen Sternenflottenoffizier.
"Was wollen Sie denn hier?", fragte er schroff.
"Mit Ihnen reden", erwiderte die Caitianerin kühl. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Krallen sichtbar ausgefahren und ihr Schwanz zitterte, weil sie ihn mit aller Willenskraft unter Kontrolle hielt. Ihre Augen zeigten einen ebenso harten Glanz wie das verbliebene Auge von Anderson. 
"Sie sehen nicht gut aus, Lieutenant. Wie es Ihnen geht, brauche ich wohl nicht zu fragen." Ohne seine Antwort abzuwarten, fuhr die Caitianerin fort: "Bei Rhikalla, welcher Giftfloh hat Sie nur gebissen, dass Sie das Sicherheitsprotokoll UND meine Befehle in den Wind geschossen haben? Ich hab Sie bis jetzt für ein intelligentes Wesen gehalten - also hätten Ihnen doch klar sein müssen, dass Sie damit Ihre Karriere in den Sand setzen! Oder dachten Sie, ich wäre so freundlich, Sie nicht wegen Befehlsverweigerung und Gefährdung der Schiffssicherheit vor den JAG zu zerren? Sie verdammter, größenwahnsinniger ..." M'Rass schluckte die Schimpfwörter, die ihr auf der Zunge lagen, mühsam herunter. "Hätten Sie doch was gesagt - dann hätte ich mit dem Wissenschaftsrat über eine Verschiebung der Deadline verhandeln können! Man kann durchaus vernünftig mit den Leuten reden - es ist schließlich nicht in deren Interesse, dass unsere Labore in die Luft fliegen. Oder dass das ganze Projekt geknickt wird, weil ein einzelnes Zwischenergebnis nicht termingenau geliefert werden kann."
Sie sah Anderson scharf in die Augen. Das Auge, verbesserte sie sich im Stillen. 
Jenes Auge blickte ebenso scharf zurück.
"Aber dazu braucht es Vertrauen, Mr. Anderson. Und zwar Vertrauen in die Fähigkeiten Ihrer Kollegen - nicht in die Erkenntnis, dass der Rest des Universums dümmer ist, als Sie."
« Letzte Änderung: 17.03.13, 14:19 by Lairis77 »
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


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« Antwort #11 am: 18.03.13, 00:54 »
Anderson der ein Glas in Händen hielt, lachte. Sie hatten ihm zwar seine Freiheit genommen, aber konnte noch immer über seine ganz private Bar verfügen. Der ruhelose Tag und die Nachrichten seiner Auftraggeber hatte seine Stimmung nicht verbessert. Im Gegenteil. Er fühlte sie wie ein Mensch der am Rand einer Klippe stand und mit der Gewissheit hinunter blickt, das der nächste Schritt unumkehrbar war. Der Alkohol tat nicht seine Wirkung. Er benebelte nicht seine Sinne. Der Schmerz seines Auges vermischte sich mit seinem Schmerz, der seine Seele quälte.

"Lieutenant, mit einem Respekt …", erwiderte Anderson angewidert, auf die Moralpredigt der Caitianerin und spukte dabei das Word Respekt nur so aus, ".. sie wissen einen Scheiß. Sie wissen es nicht wie es ist, wenn man sich innerlich zerreist, um einen Platz in der abgefahrenen Welt zu finden, wenn man ihn dann gefunden und sich aufreibt, um die Grenzen des Seins weiter hinauszuschieben, um Neues zu entdecken und man kurz davor steht. Dann aber die großen Herren in ihren glänzenden Uniformen kommen und meinen, dass man irrt. Sich schlicht weg irrt und dann einen in einem Viehfrachter stecken, um ihn dann auf einem gottverlassenen Planeten abzusetzen, wo man sich mit den Furunkeln der Sternenflotte abgeben muss, um sich mit profansten Stück Dung zu beschäftigen, dass die Flotte für einen finden kann."

Der Wissenschaftler trank seine Glas leer und warf es dann in die entfernteste Ecke des Raumes. Mit einer diabolischen Genugtuung beobachtete er wie das Glas an der Wand zersprang, dann wandte er sich wieder zu M'Rass.

"Oh … nein. Sie wissen gar nichts, Lieutenant. Das verspreche ich Ihnen. Wenn ich Sie ansehe, dann sehe ich die Figuren, die mich auf diesen rostigen Eimer gesteckt haben, nach dem ich sie mehr als einmal getreten habe. Ich habe sie angefleht mich gehen zu lassen. Ich wollte nur einen Platz, wo ich mich wieder beweisen kann. Aber nein. Den großen Herren war mein Wort nicht genug. In Wahrheit vertraute keiner einem anderen. Sie waren wie unsere Wächter. Blickten uns über die Schulter, als wäre wir kleine Jungen, die in einem Süßwarenladen Sachen stehlen wollten. Sie wollten nicht glauben, dass ich schweigen würde über ihr Projekt, dass ohne mich innerhalb von zwei Jahren keinen einzigen Fortschritt verzeichnete. Manchmal wunderte es mich, dass sie uns alle nicht umbrachten. Soviel zu ihrem Vertrauen Lieutenant. Wie heißt es doch so schön: Vertrauen muss man sich verdienen. Offenbar hatte ich das noch nicht genug getan! "

Anderson reckte die Arme hoch, ganz so als wolle die Welt umarmen. Er ging in die Knie und hüpfte vor Freude in die Luft.

"Mein Gott wir hätten die Welt aus ihren Fugen heben können, wenn man uns mehr Zeit gegeben hätte. Aber nein, ihre Moralapostel kamen und meinten wir würden in Gottes Vorgarten hausen und dass wir nie eine Lösung fänden. So sie schickten mich lieber ins wissenschaftliche Nirvana. Zu Leuten die Mc Meredith und Ihnen sehr ähnlich waren. Ich spielte ihr Spiel mit und zeigte mich kooperativ. Aber kam man mir entgegen? Erst nach dem ich sie lange genug genervt hatte, tat sich was. Sie schoben mich erneut ab."

Wieder lachte Anderson.

"Außenposten 891, das ist wohl die heißeste Station in den vier Quadranten. Wissenschaftlich gesehen ist ein schwarzes Loch. Aber da gibt es alles und wenn man die richtigen Kontakte hat, bekommt es. Solange man nicht auf einer besonderen Liste der Sternenflotte steht. Steht man drauf, dann ist es der ödeste Planet, den man sich denken kann. Nur ein Narr würde bleiben. Außer die Flotte möchte einen begraben, dann ist es der richtige Ort."

Anderson stand nun am Replikator und bestellte sich Wasser. Er nippte daran.
"Ist beinahe schade, dass sie wieder abschoben. Persönlich habe ich mich dort weiter entwickelt, nach dem Langeweile mich fast, um den Verstand brachte."

Er lehrte auch diese Glas nur dieses Mal stellte er es fast gelassen ab.   

"Estrella del Alba, der Abendstern. Für mich ist es eher eine ewige Sonnenfinsternis. Dieses Schiff hat soviel wissenschaftlichen Anspruch, wie ein Sack Reis auf einer kalten Herdplatte. Sie wussten es und trotzdem haben sie mich in dieses Loch gesteckt. Ohne die Chance sie vom Gegenteil zu überzeugen. Muss wohl ein ganz besonders Zeichen ihres Vertauens gewesen sein."

Anderson warf sich auf die Couch hinter ihm und legte seine Füße auf den Tisch vor ihm.

"Nicht dass ihr Vorgänger eine Flachpfeife war. Nein, er hatte schon etwas. Ich wollte ihn schon anbaggern, aber ich habe es gelassen. Es gab da schon jemanden. Aber Mc Meredith fehlte es an dem notwenigen Esprit eine wissenschaftlichen Geistes. Er war schon viel zu sehr von der Doktrin der Sternenflotte abgestumpft. Wissen Sie, ich habe mich zwei mal inzwischen für den Posten eines Lieutenant Commander beworben. Ich weis nicht mal, ob es dieser Umstand je in meine Akte geschafft hat, denn der Personaloffizier hat es immer abgelehnt. Man hat mich nicht einmal zu den Lehrgängen geschickt, um mir eine Perspektive gegeben. Ist das die Flotte, die einem Vertrauen schenkt? Vertrauen in seine Integrität … Vertrauen in seine Fähigkeiten?"

Rastlos sprang der jungen Mann wieder auf und trat vor M'Rass ohne ihr eine Gelegenheit zu geben ihm etwas zu erwidern. In seinem Augen lag etwas diffuses und in seiner schroffen Stimme lag etwas unangenehmes.

"Vergeben Sie mir, Lieutenant, wenn ich für sie nicht der typische Sternenflottenoffizier bin. Ich für meinen Teil, wollte nur meine Arbeit machen. Und ja, wenn ich dabei nicht alle Grenzen einhalte, dann tu ich das um schneller fertig zu werden. Das will doch die Flotte? Eigeninitiative. Wird man dadurch nicht sogar befördert?"

Der Mann blickte die große Katze für einen kurzen Augenblick mit einer Abfälligkeit an, die fast greifbar war. 

"Es ist auch nichts persönliches und ich möchte ihre Fähigkeiten gar nicht herunterspielen, denn sie sind mir egal. Die Flotte traut ihnen mehr zu als mir, dass muss ich akzeptieren. Aber ich arbeite so, wie ich es für richtig halte. Geht etwas schief, stehe ich dafür gerade. Eine meiner große Schwächen."

Er grinste herablassend an, dann wandte sich wieder von der Caitianerin ab. Die Frau stand immer noch angespannt vor ihm und folgte ihm mit ihren Augen, die zu schmalen Schlitze  geworden waren. Offenbar waren seine Worte ein Stachel in ihrem Fleisch.

"Wenn Sie es genau wissen wollen, ich wollte so schnell wie möglich mit diesen Analysen fertig werden, weil mich die kleinen Fortschritte ankotzten, die meine Leute zu Stande brachten. Natürlich nicht, um meinen Vorgesetzten zu gefallen. Ich habe mich schuldig gemacht. Anders kann ich es nicht sagen. Ich habe meinen Leuten mal so richtig Feuer unterm hintern gemacht. Oh, die Jungs sind nicht schlecht und sie zogen sogar freiwillig mit. Aber wenn man ihnen nicht die Hand hält, kommen sie nicht aus dem Quark. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass sie trotz meiner warnenden Worte nicht alles berücksichtigt haben. Das muss ich mir ankreiden. Ich wollte etwas, was sie mir nicht geben konnte. Perfektion. Das ist meine größte Schuld. Also richten Sie über mich, Lieutenant! Nichts was sie mir antun können, kann meine Qualen verschlimmern oder macht gar irgendetwas rückgängig. Nicht einmal der Tod, denn der würde mich noch erlösen."   

Das letzte gab er mit einer Gleichgültigkeit von sich, die M'Rass erschaudern ließ. In seinen Augand stand die blanke Herausforderung. 
« Letzte Änderung: 18.03.13, 19:52 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Oddys

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« Antwort #12 am: 18.03.13, 06:49 »
Gut gelaunt kam Navina von dem Besuch eines ihrer Schäffchen. Nachdem sie sich um die neuen Crewmitglieder gekümmert hatte, war sie zurück in ihr Büro gegangen und hatte sich erneut an die Arbeit gemacht. Alles in allem war die Hektik der ersten Zeit inzwischen etwas zurück gegangen und sie wusste inzwischen wo die Probleme lagen und wie sie etwas dagegen tun konnte. Auch waren ihr die Problemkinder inzwischen bekannt und sie wusste wem sie mehr Zeit widmen musste und wem weniger. Alles in allem war sie zufrieden mit den fortschritten.

Kurz bevor sie den Turbolift erreichte der sie zu ihrem Quartier bringen würde schlugen ihre empathischen Sinne plötzlich Alarm, zumindest würde ein nicht Empath es wohl so nennen wenn auf einmal viele neue Empfindungen auf einen einstürmten. Navina shcloss die Augen und konzentrierte sich um die Quelle ausfindig zu machen und stellte innerhalb eines Augenblicks fest, dass die Gefühlsregungen scheinbar von zwei Individuen ganz in ihrer Nähe kamen. Kurzentschloßen wandte sie sich vom Lift ab und folgte ihren Sinnen zur Quelle. Aus der Ferne hatte sich bereits bemerkt das eine der Personen M'Rass war. Seit dem Ereignis auf Unity One, bei dem sie über M'Rass in einer ähnlichen Gemütslage erlebt hatte war dies nicht schwer herrauszufinden. Die zweite Person konnte sie nicht identifizieren einzig das sie geistig instabil war. Nun schlugen ihre Pflichtbewusstsein als Counselor Alarm und sie beschleunigt ihre Schritte. Kaum eine halbe Minute später traff sie am Ort des Geschehens ein. Zu ihrer Verwunderung stand sie vor ein Quartier in dessen Tür M'Rass wie versteinert stand, zumindest für M'Rass verhältnisse. Ihr gegenüber stand ein Mann dem ein Auge fehlte und nach ein Blick auf das Namenschild neben der Tür wurde ihr klar wer das sein musste. Anderson war der Mann der für den Unfall im Labor vor einigen Tagen zuständig war. Der Mann schien Navina gar nicht wahrzunehmen und fuhr in einer immer dreister werdenden Rede fort. Als er auf McMeredith zu sprechen kam horchte Navina aus und war erstaunt wie dieser ihn wahrnahm. Auf Anderson traff wohl das was Navina Alister vorwarf noch mehr zu. Er hielt sich für ein Genie das von allen als etwas ganz besonderes angesehen werden wollte und es nicht wurde. Möglicherweise war ein Genie und seine Vorwürfe traffen zu Navina vermutet eher das er sich selbst etwas vormachte und das meiste sich davon nur in seinem Geist abspielte. Wahnsinnig traff es wohl. Was Navina jedoch am meisten verwunderte war, dass scheinbar kein Counselor vor ihr diesen Schluss gezogen hatte. Was in Navina noch mehr Alarmglocken zum schrillen brachte- Hastig zog sie ihr PADD hervor und rief die Akte von Anderson auf und überflog sie. Möglicherweise tat sie Anderson etwas unrecht, aber scheinbar hatte er nach der Akademie an irgend einem Projekt gearbeitet welches eingestellt worden war und danach wurde es mit Anderson immer schlimmer. Die Syptome von Selbstsugestion wurden immer deutlicher je mehr sie las. Bevor sie jedoch handelte wollte sie sehen wie M'Rass reagierte.

Lairis77

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« Antwort #13 am: 18.03.13, 18:46 »
Zitat
"Wenn Sie es genau wissen wollen, ich wollte so schnell wie möglich mit diesen Analysen fertig werden, weil mich die kleinen Fortschritte ankotzten, die meine Leute zu Stande brachten. Natürlich nicht, um meinen Vorgesetzten zu gefallen. Ich habe mich schuldig gemacht. Anders kann ich es nicht sagen. Ich habe meinen Leuten mal so richtig Feuer unterm hintern gemacht. Oh, die Jungs sind nicht schlecht und sie zogen sogar freiwillig mit. Aber wenn man ihnen nicht die Hand hält, kommen sie nicht aus dem Quark. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass sie trotz meiner warnenden Worte nicht alles berücksichtigt haben. Das muss ich mir ankreiden. Ich wollte etwas, was sie mir nicht geben konnte. Perfektion. Das ist meine größte Schuld. Also richten Sie über mich, Lieutenant! Nichts was sie mir antun können, kann meine Qualen verschlimmern oder macht gar irgendetwas rückgängig. Nicht einmal der Tod, denn der würde mich noch erlösen." 

"Mit solchen Wünschen wäre ich vorsichtig, Lieutenant", antwortete die Caitianerin. Leise fauchend entblößte sekundenlang zwei gefährlich spitze Eckzähne.
Bisher hatte sie mit unbewegter Miene zugehört, wie Anderson sich um Kopf und Kragen redete. Doch nun lief ihr ein kalter Schauer durch den Pelz und ihr Schwanz peitschte ungehemmt.
Sie war sich nicht sicher, ob Anderson krankhaft egozentrisch oder sogar gefährlich verrückt war. Solche Diagnosen überließ sie gern Counselor Levinoi. M'Rass hatte es schon oft mit profilierungssüchtigen und ehrgeizigen Wissenschaftlern zu tun gehabt - doch Anderson toppte alles. Er wurde nicht nur von Ehrgeiz zerfressen - er löste sich buchstäblich darin auf. Um als unfehlbares Genie dazustehen, schob er die Schuld an den Unfall kurzerhand seinen Mitarbeitern in die Schuhe, wofür ihn die leitende Wissenschaftsoffizierin ganz besonders verachtete.
"Glauben Sie mir, ich weiß, wie es ist, wenn man keine Chance bekommt, weil ein Egomane von Ihrem Schlag deine Forschungsergebnisse für die seinen ausgibt und dich nicht hochkommen lässt. Mein Professor im Max-Planck-Institut hätte dafür beinahe sein Gesicht verloren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes." M'Rass ließ diese Enthüllung kurz wirken, damit Anderson klar wurde, dass er sich besser nicht mit einer Caitianerin anlegte, wenn ihm seine verbliebenes Auge lieb und teuer war. "Aber wenn ich - so wie Sie - an quasi jeder Arbeitsstelle aufgelaufen wäre, hätte ich doch irgendwann überlegt, ob es nicht an mir liegt. Im Übrigen gibt es einen Unterschied zwischen Eigeninitiative und unverantwortlichen Alleingängen. Da sie ja offensichtlich einen Intellekt besitzen, neben dem Q von Neid in seine Atome zerfallen würde, brauche ich Ihnen diesen Unterschied sicher nicht zu erklären."
Die Caitianerin sah einen Riss durch die arrogante, gleichgültige Fassade des Mannes laufen, die unverhüllte Ironie ihrer letzten Worte hatte ihn offensichtlich getroffen wie ein Disruptorstrahl.
Dennoch beschloss sie, dass es keinen Sinn machte, weiter mit ihm zu diskutieren. "Schlafen Sie eerst mal Ihren Rausch aus, Mr. Anderson - wir sehen uns vor Gericht."
Mit diesen Worten verließ sie das Quartier - und stieß auf dem Gang beinahe mit Navina Levinoi zusammen.
Die Betazoidin nickte ihr zu und musterte sie mit besorgter Miene. Offenbar las sie mal wieder in ihren Gedanken wie in einem unverschlüsselten Datenpadd.
"Conselor, da drin ist ein Mann, der dringend Ihre Hilfe braucht", erklärte sie mit Blick auf Andersons Tür. "Aber ich bezweifle, dass ihm das klar ist."

"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Oddys

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« Antwort #14 am: 18.03.13, 18:53 »
"Damit haben sie wohl sogar mehr recht als ihnen grade klar ist", antwortet Navina betrübt. "Ich kümmere mich darum." Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Navina und betrat nun ihrerseits das Quartier.

 

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