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Star Trek Film Musik

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Max:
Harter Schnitt für mich ;)

ST:The Wrath of Khan

Verwirrend bei diesem "OMPS": Die Tracks sind nicht alle in der Reihenfolge, in der die Musik im Film auftaucht. Das finde ich nicht nur schade, sondern eigentlich wirklich störend. Eine Länge von fast 45 Minuten ist hingegen okay.

Die neue Titelmelodie ist gelungen, man kann sich schnell in sie hineinhören. Aber sie bleibt mir nicht so im Gehör wie eine Goldsmith- (oder von mir aus auch Eidelman)-Komposition. Ihr Charakter - wie die des ganzen Scores, siehe Fazit - ist für mein subjektives Gefühl oberflächlicher, ganz so, als wäre nur ein Drittel an Musikern und an Instrumentengattungen zum Einsatz gekommt.
Brachial und spannend - außerordentlich passend zur Trackvorgabe "Surprise Attack". Die "interne Daramatugie" stimmt hier meiner Meinung nach, bliebe eben nicht das Gefühl, alles sei ein wenig trocken, oder, um es positiv auszudrücken, konzentriere sich auf einen Aspekt (gefühlt eben ein oder zwei Instrumente ohne einen Hintergrund). Schade finde ich es meistens - meistens! -, wenn Komponisten auf schiefe oder schrille Töne zurückgreifen müssen, um Extremes zu vertonen. Horner erliegt mMn dieser Versuchung hin und wieder.
Das "Spock"-Thema finde ich sehr gelungen. Hier mag ich den reduzierten Charakter, weil er zu der gewissen (paradoxen) Spiritualität der Vulkanier meiner Ansicht nach äußerst gut passt. Wenn ich mich nicht irre, wurde dieser Stil zumindest grob für den ST:VI-OST aufgegriffen.
"Kirk's Explosive Reply" vertont die "Verzögerung" und "Raffung" der Ereignisse sehr schön. Leider folgt wieder das Schrille und Schiefe - und das Laute. Ich finde es nicht unbedingt nötig, dieses Mittel einfach reinzuhauen, um zu zeigen, wie bombastisch es doch gerade zugeht.
"Khan's Pets" kann man gut anhören. Der Track ist erstaunlich ruhig, hat aber auch ein wenig klangliche Mysthik, auch wenn die Bedrohung nur sozusagen unterschwellig transportiert wird.
"Enterprise Clears Moorings" - schön, wenn auch etwas plakativ... Nur leider an der vollkommen falschen Stelle auf der CD. An diesem Track gefällt mir, dass er in einer unheilvollen Stimmung endet.
Die ersten Sekunden von "Battle in the Mutara Nebula" gehören für mich eindeutig zu den allerschönsten auf dem gesamten Soundtrack! Dieses Flötenstück könnte ich lange in Dauerschleife hören! Nach etwas mehr als einer Minute wird es aber leider wieder brachial. Für den Film funktioniert das ewige Auf und Ab aus melodischer Begleitung, kreischenden Effekten und vollkommener Stille ziemlich passabel: Der Track unterstützt hier mMn die Szene gut, für sich genommen ist er mir aber dann doch zu unruhig, als dass ich ihn gerne in voller Länge anhören würde.
Den "Genesis Countdown" hat Horner dann (auch) wieder gut "inszeniert". Ich mag es, wie er die Musik hier steigert, die Auflösung hält dann aber mit der Erwartung für mein Gefühl nicht mit.
Spock im "Epilogue" zu hören, ist merkwürdig, hat aber auch was. Die Überleitung in den "End Title" gestaltet sich da aber nett und ich mag es, wie Horner sein neues ST-Thema konsequent "durchkomponiert" hat.

Horners Ausrichtung ist ganz anders als der Vorgängersoundtrack. Ich finde sie in erster Linie eindimensional, irgendwie platt. Das heißt nicht, dass nicht auch schöne Melodien dabei wären, aber die Tracks sind weniger verspielt (und haben für mich auch weniger Tiefe). Dass sie weniger verpielt sind, passt zum Inhalt des Films, der ja auch düsterer und militärischer auftrat. Trotzdem wecken die, was sind es?, Flöten und Jagdhörner bei mir einfach keine Weltraumassoziationen, sodass der Score für mich ein wichtiges Kriterium schlicht nicht erfüllt hat. Es gibt Highlights, wegen denen ich den Soundtrack immer wieder höre, mein Lieblingsscore ist er definitiv nicht.

Max:
Den Score vom dritten Film habe ich noch immer nicht. Deswegen...

ST:The Voyage Home

An sich hat dieser Soundtrack nicht viel zu bieten. Da wäre die kurze Länge von 36 Minuten (Negativrekord). Damit leider nicht genug. Einige Tracks haben für mein Empfinden auf dieser CD einfach nichts verloren. Komplettiert wird das, nun, Ärgernis dadurch, dass die Stücke nicht einmal in der richtigen Reihenfolge vorliegen.

Der Score lebt vom schönen Hauptthema. Es ist verträumt und verspielt und ist damit fast zu romantisch angelegt, um zur fröhlichen Stimmung des Films zu passen. Sei's drum, die Melodie ist einfach ansprechend.
"The Whaler" taucht an der vollkommen falschen Stelle auf: Der Track, der den dramatischen Höhepunkt des Films untermalen soll, gleich nach dem des Vorspanns? An sich unterstützt die Musik die Szenen, in denen die Wale vor dem Walfänger geschützt werden, aber gut.
"Market Street"? Was soll das? War das Teil der Hintergrundberieselung, als die Crew auf den Straßen von San Francisco die Leute um Hilfe bat? Ich mag die 80er nicht sonderlich. Ärgerlich, dass für so einen Nichtigkeit fast fünf Minuten drauf gehen - genauso viel Zeit wie die ersten beiden Tracks zusammen!
Die "Crash-Whale Fugue" ist dann zumindest wieder Teil der Filmmusik. An dieser Stelle natürlich wieder völlig falsch eingereiht. Mir gefält es an sich, wie der typische Klang der Sonde und der Wale eingebaut sind. Der Rest ist auch irgendwie stimmig in dem Sinne, dass sich der Score selbst nicht so wichtig nimmt. Interessant: Wüsste ich es nicht besser, würde ich annehmen, Melodien aus dem ersten "Planet der Affen"-Film wären benutzt worden. In den 8 Minuten Laufzeit verliert sich aber irgendwie fast alles, bis es am Ende zum Filmthemaübergang betont heiter wird.
Die "Balade of the Whales" fordert wieder die Betätigung der Skip-Taste heraus. Ich kann damit einfach nichts anfangen: Warum muss ein ST-Soundtrack die "Yellowjackets" über Wasser halten?
Was soll man zu "Chekov's Run" sagen? Nette Melodie, unbestritten. Aber ist sie auch geeignet, um eine der wenigen halbwegs dramatischen SZenen des Film zu unterstützen?
Die Zeitreise ist ungewöhnlich vertont, sie reiht sich nicht bruchlos in die anderen Stücke ein und wird dadurch schon mal interessant.
Das Gleiche wie bei der Flucht von Chekov gilt auch für die Jagd durch das Krankenhaus. Mir ist dieser Track zu albern geraten. Als was geht das musikalisch durch? Eine Polka?
Und wie schließt sich der Kreis? Natürlich mit der Hintergrundmusik zur Sonde. Fast wurde der Score damit auf den Kopf gestellt. Ich glaube, die richtige Reihenfolge müsste demnach 1 - 10 - 8 - (3) - 7 - 9 - 4 - 2 - 11 sein. Nur so nebenbei, falls man den CD-Player programmieren möchte.
Den Abschluss bildet also immerhin die Nachspannmusik, die schön lang eingeleitet wird. Das heitere "Zweitthema" des Films (das etwa bei den Walenplantscherein eingesetzt wird) unterbricht es dabei nach bekannter Manier gut, vor allem, weil es so schön "verzögert" ins Finale ausläuft.

Rosenmans ST-Ausflug profitiert von dem schönen Hauptthema und der soliden musikalischen Unterstützung mit ein paar kleinen Glanzlichtern. Zwei Tracks - den vom Vorspann und vom Abspann - höre ich regelmäßig, und ohne sie hätte ich mir die CD auch nicht zugelegt.

Max:

--- Zitat von: Max am 03.10.13, 14:19 ---Den Score vom dritten Film habe ich noch immer nicht.

--- Ende Zitat ---
Das hat sich inzwischen geändert  :bounce

ST:The Search for Spock

Meine letzte Erwerbung auf diesem Sektor. Damit ist das Hörerlebnis in doppeltem Sinne noch frisch: Ich bin noch nicht so gut mit der Musik vertraut wie bei den anderen Scores, bin vielleicht auch etwas zu positiv eingenommen, weil sich das noch nicht gesetzt hat.
Die Länge von knapp über 43 Minuten ist in Ordnung, auch, weil man nicht groß etwas vermisst.

Die Titelmusik schließt vollkommen an den Vorgänger an.
Horners Umgang mit den "Klingons" ist spannend, irgendwie auch rustikal, aber gerade deswegen für mich interessant. Der Track löst bei mir aber irgendwie auch die Stimmung aus, mich auf einem orientalischen Bazar zu befinden. Da ist auch viel Geklapper und Gestampfe dabei, aber ich finde das okay, wobei ich es in der Tragweite dieser ersten Aufbereitung nicht immer gebraucht hätte. Die Tracks sind alle recht lang, was an sich schön ist. Hier ist aber nicht nur der Angriff auf das Händlerschiff zu hören, sondern auch, wie die Enterprise im Dock eintrifft. Eine Teilung hier wäre schön gewesen. Der zweite Teil jedenfalls ist natürlich anders, aber auch schön. Die Passage, in der die Crew über die "Excelsior" spricht, klingt viel schöner, weil viel verspielter, als ich es im Film rausgehört zu haben glaubte.
Der Diebstahl der Enterprise ist für mich das eigentliche Highlight des Soundtracks. Hier merkt man mMn auch, wie wichtig die Musik zur Untermalung ist, denn wenn man ehrlich ist: Sooo viel passiert im Film an dieser Stelle ja nicht: Enterprise fliegt aus dem Dock, nachdem sich die Türen noch rechtzeitig öffnen ließen, "Excelsior" hinterher, Stiles droht Kirk, Enterprise geht auf Warp und die "Excelsior" bleibt sabotiert zurück. Die Musik macht das beste aus dem Geschehen. Merkwürig: Ein Intermezzo direkt vor dem Teil, als das Licht auf der Brücke angeht. Im Film tauchen diese zehn Sekunden wirrer Klänge nicht auf und ich möchte auch immer vorspulen, wenn ich es höre. Spannend fand ich den Holzspiel- oder Xylophon-Einsatz! Ansonsten hat Horner aber sehr schön die alte Melodie aufgegriffen und immer wieder auf den Punkt gebracht; geradezu obszön steigert sich die Musik dann durch Wiederholung und Intensivierung zum Ende; bei der erfolglosen Beschleunigung der "Excelsior" war es mMn nach klug von Horner, auf ein neues Klangmuster zu setzen, weil das alte durch die Enterprise besetzt und abgehakt war. Ein toller Track!
Ich kann mich ja irren, aber in diesem Fall glaube ich nicht, dass "Mind-Meld" wirklich an der richtigen Stelle ist, denn ich glaube, die Musik gehört zum Treffen von Sarek und Kirk. Ein schöner Track, der einmal durch einen vollen, warmen Streichklang so aus dem Rahmen fällt, als gehöre er zu einem der späteren Filme.
Ich mag die Art, wie das neue klingonische Thema in "BoP decloaks" mit dem ST-Motiv von Horner verwoben wird. Es sorgt auch immer wieder für ein verzögerndes und raffendes Tempo und untermalt die Ereignisse damit mMn gelungen. In meiner Wahrnehmung fing auch Horner schon an, die Idee des Bird of Prey musikalisch umzusetzen (wie Goldsmith in ST:V auch), weil manch ein Horn-Einsatz so klingt, als rufe ein verwundeter Raubvogel. Auch wieder ein unterhaltsamer Track.
Nun befinden wir uns schon auf der Reise nach Vulkan. Gab es beim Kampf zwischen Kirk und Kruge wirklich keine Hintergrundmusik? Nun gut. Dieser Track ist jedenfalls schlicht und meistens harmonisch, aber blieb mir auch nicht wirklich im Ohr, auch weil er (vom gegen Ende einsetzenden Gegluckse abgesehen) über weite Teile wie eine Wiederholung des Vorspanns klang.
Ähnliches gilt für das Katra-Rutual, wobei ich sagen muss, dass wieder eine gute Steigerung zum Einsatz kommt und dass ich es fast schon genial finde, wie düster Horner es ausschleichen lässt, sodass es einem als Zuschauer beinahe einen Schauer über den Rücken jagt und die Frage wirklich Nachdruck erhält, ob es nun geklappt hat oder nicht.
Der Abspann beginnt euphorisch und fast schon versöhnlich-sphärisch. Was folgt ist das Aufgreifen der eigentlichen Horner-Melodie, womit der Score dann wieder die Nähe zu ST:II aufgebaut hat. Meiner Erinnerung nach schließt er aber intensiver ab.

Wider Erwarten war der Soundtrack deutlich mehr als das Aufwärmen des Vorgängers. Alles in allem wirkt er auf mich frischer, verspielter und damit besser als der von ST:II. Ich freue mich jedenfalls, mit ihm meine ST-OST-Sammlung komplettiert zu haben.

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