Themen:
- Energieerzeugung, im Volksmund auch "Warpreaktor" genannt
- Größer = Schneller?
1. Es klingt nach Ketzerei, aber:
Ein sogenannter "Warpreaktor" hat nichts mit dem Warpantrieb zu tun!
Der Reaktor mit der Reaktionskammer bringt Antimaterie und Materie zu einer kontrollierten Reaktion - dabei entsteht Energie, die genutzt werden kann - ob zum Kaffeekochen, zum Replizieren von Gummibärchen oder um sich im Holodock zu amüsieren - oder auch um im Antriebssystem das Schiff zu beschleunigen.
Man könnte genauso gut einen Fusions- oder Nuklear-Reaktor (ein Otto-Motor) nehmen, um Energie aus Brennstoff zu erzeugen. Natürlich liefert ein Stück Kohle bei weitem nicht die Energie, die gebraucht wird, um auf Warp 9 zu beschleunigen - aber das ist ein anderes Problem - und es ist auch die Frage ob das Stück Kohle verbrannt - oder dessen Energie per Kernfusion genutzt werden soll - Wissenschaftsbegisterte können ja mal den energetischen Unterschied dieser beiden Methoden recherchieren - ihr werdet es nicht bereuen und vom Ergebnis begeistert sein!
1.1 Daraus ergibt sich: Ob ich eine Reaktionskammer - oder ein System aus mehreren nutze - ist eigentlich ziemlich egal. Ich habe schon von Theorien gelesen die besagen, dass so ein System den Energiefluss nicht synchron ablaufen lassen würde - ich halte das für unsinnig, denn das Plasma wird so oder so gepuffert werden, eben damit sich die beiden (!) Warpfelder richtig überlagern und das Schiff nicht in Stücke reißen!
1.1.1 Und daraus lässt sich ableiten: Es ist ziemlich egal wie viele Spulen-Anordnungen ich verwende, solange ich ein Programm habe, das die Warpfelder kontrollieren kann.
Zusammenfassung:
These 1: Trennung von Energieerzeugung - korrekt eigentlich Energieumwandlung (Antimaterie und Deuterium) in Plasma - und Antriebssystem.
These 2: Das, was aus einem Reaktor herauskommt, kann nicht 1:1 in die Spulen geleitet werden, es wird über irgendwelche steuerbaren Düsen reguliert und kontrolliert (schon allein um Bautilschwankungen auszugleichen!). Damit sind Mehr-Reaktorsysteme durchaus kein allzu großes Handycap.
These 3: Ein- oder Mehr-Spuren-Arrays - alles ist möglich. Die Föderation hat sich ja größtenteils auf ein System aus Zwei-Spulen-Arrays eingeschossen, aber auch andere Möglichkeiten sind denkbar. Damit lassen sich die Drei- oder Viergondelsysteme sowie die Ringsysteme plausibilisieren - an dieser Stelle auch gleich den Verweis auf Tolayons Thread mit den Kuben
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3493.msg164763.html#msg164763 Vielleicht bekommen wir dadurch ein paar neue Impulse. Ich kann mir durchaus vorstellen dass gerade so ein Kubus ein genialer Ort wäre, um mit solchen Anordnungen zu experimentieren!
2.1 Ich lese immer wieder verdammt niedrige Geschwindigkeiten bei kleinen, aber immens hohe Geschwindigkeiten bei großen Schiffen. Im Star Trek-Universum hat sich das fest eingefressen.
Ich sehe darin eine gefährliche Situation, die man schnell als Gesetzt interpretiert. Es ist doch so: Die Shuttles sind als Kurzstreckentransport vorgesehen und auch nur dann, wenn das Beamen nicht in Frag kommt - logisch, dass diese kleinen Dinger keine Rennmaschinen sind!
Aber: Wieso sollte man nicht auch so eine Rennmaschine haben wollen? Es gibt genug Einsatzmöglichkeiten, denn die wichtigste Ressource der Sternenflotte/ Föderation, ihr Personal, lässt sich nicht lokal replizieren!
Sternenflottenschiffe sind nicht zuletzt auf Robustheit und Unabhängigkeit getrimmt - ein Schiff muss in der Lage sein mit Bordmittel jede erdenkliche Katastrophe - und nachfolgende Reparatur - selbständig zu meistern, nur so kann es im Tiefenraum eingesetzt werden. Wenn man aber nun ein Kurierschiff braucht, sagen wir mal um vom Kern der Föderation an den Brennpunkt zu kommen - wieso sollte man dann keine Shuttles haben, die auch Warp 9,x fliegen können?
Ein Raumschiff der Galaxy-Klasse wurde konzipiert um Jahre (!) keine Sternenbasis anfliegen zu müssen - ein Transportshuttle hingegen, das die Route Bajor-Erde fliegt, könnte ruhig mit Warp 9,x die Strecke heizen - klar müsste man dieses Böötchen dann öfters Tanken als die Enterprise, aber hey, wo ist das Problem!? Man braucht ja auch keine riesige Menge - und man ist auf keine Sternenbasis angewiesen, um das Schiff kurz zu checken.
Zur Hochgeschwindigkeits-Theorie bei kleinen Objekten: Wir wissen aus der Experimental-Physik, dass, je schneller sich ein Objekt bewegt, desto größer auch der Widerstand (zB. Luftdruck) ist und aus diesem Grunde haben gerade kleine Objekte eher die Chance, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.
Nehmen wir mal den Vergleich U-Boot und Torpedo: Mit Superkavitation schafft ein Torpedo Geschwindigkeiten jenseits von 400 km/h... Natürlich kann er damit nicht Jahre unterwegs sein - aber das ist auch nicht sein Job!?

Warum schreibe ich dies? Aus oben genanntem Grund: Allgemein habe ich schon in Fan-Kreisen erlebt, dass man es als fanboyisch sieht, wenn kleine Schiffe (Nova-Klasse) höhere Geschwindigkeiten als zB. ein Raumschiff der Galaxy-Klasse, erreichen können (Die Voyager ist da eher eine Ausnahme). Ich stufe es aber durchaus als möglich ein, dass man so ein Schiff, wie Chakotay eins kommandierte (der Name der Klasse variiert da leider sehr stark), durchaus mit modernen Spulen und Antriebskontrollsystemen ausstatten könnte, um damit die Geschwindigkeiten der Voyager zu erreichen - und zu übertreffen. Ob dies eine wirtschaftliche Investition ist, ob man das im großen Stile anwenden sollte, ob die Wirtschaftlichkeit dann die Gleiche wäre, etc. pp. - all das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Wie steht ihr zu diesen Thesen?