Autor Thema: Exocomps  (Gelesen 6419 mal)

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Tolayon

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Exocomps
« am: 08.09.13, 12:59 »
Ich denke diese kleinen Gesellen haben ihren eigenen Thread außerhalb des Androiden-Themas verdient.

Wie dort bereits erwähnt sind die Exocomps auf der Entwicklungsstufe künstlicher Intelligenz eine Ebene unter den Androiden (zumindest des Soong-Typs) anzusiedeln. Ob sie zu "Empfindungen" fähig sind oder ob ihre Gehirne von zu viel Unlogik "geröstet" werden, geht aus den offiziellen Fakten nicht hervor.
Wohl aber kann man sagen, dass sie aufgrund der Tatsache, dass sie ihre Hardware durch einen eingebauten Replikator fast beliebig erweitern und umbauen können, die Fähigkeit haben zu lernen und sich praktisch selbst immer wieder neu zu erfinden.

Dass dabei irgendwann eine Art eigenes Bewusstsein entstehen kann mit einem Selbsterhaltungstrieb, der die Exocomps auch schon mal Befehle von lebenden Humanoiden außer Kraft setzen lassen, erscheint da nur eine Frage der Zeit.
Nun stellt sich die große Frage, wie weit dieses künstliche Bewusstsein reicht und wie die kleinen Roboter demzufolge behandelt werden müssen.

Wie reine Maschinen (in BSG würde man sagen "Toaster") sind sie auf jeden Fall nicht mehr anzusehen, aber reicht ihr Entwicklungsstand schon, um ihnen den Status eines vollwertigen Crewmans, vielleicht sogar Unteroffiziers (volles Offizierspatent vorerst ausgeschlossen) zuzusprechen?
Könnte ein Exocomp sich eines Tages vielleicht sogar zu einem ähnlich hohen Niveau wie Data hin entwickeln?

Da im anderen Thread auch die Frage nach Bewusstsein und Persönlichkeit in Abhängigkeit von bestimmter "Hardware" aufkam:
Die Exocomps können gerade ihre Computerhirne stets neu strukturieren, was unter Umständen auch schon mal zu einer "Rückentwicklung" oder eine fast gänzlich andere Ausrichtung, als die Aufgabe erfordert führen könnte. Zumindest erscheint die Entwicklung eines höheren, permanenten Bewusstseins so fragwürdig, wenn die Schaltkreise fast jedes Mal wieder neu "zusammengwürfelt" werden können.
Ist vielleicht das der Grund, weshalb Exocomps wahrscheinlich nie das Niveau einer Soong-Typ-KI erreichen werden können?

Und nicht zuletzt:
Wäre unter Berücksichtigung der Eigenschaften und Fähigkeiten der Exocomps deren weit verbreiteter Nutzen vorstellbar, sofern ihre "Vorgesetzten" sich verpflichten, sie anständig zu behandeln und gegebenenfalls sogar auf ihren Rat zu "hören"?

SSJKamui

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Antw:Exocomps
« Antwort #1 am: 08.09.13, 13:19 »
Die Exocomps können gerade ihre Computerhirne stets neu strukturieren, was unter Umständen auch schon mal zu einer "Rückentwicklung" oder eine fast gänzlich andere Ausrichtung, als die Aufgabe erfordert führen könnte. Zumindest erscheint die Entwicklung eines höheren, permanenten Bewusstseins so fragwürdig, wenn die Schaltkreise fast jedes Mal wieder neu "zusammengwürfelt" werden können.
Ist vielleicht das der Grund, weshalb Exocomps wahrscheinlich nie das Niveau einer Soong-Typ-KI erreichen werden können?


Unser eigenes Gehirn kann sich ebenfalls ständig neu strukturieren. Nennt sich Neuroplastizität. Man kann einem Menschen sogar das halbe Gehirn amputieren und durch Training dazu bringen, die Systeme auf der anderen Seite wieder neu zu errichten.

Visitor5

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Antw:Exocomps
« Antwort #2 am: 08.09.13, 16:14 »
Schwierig, schwierig.

Exocomps sind problemorientiert programmiert.

Beispiel Nummer 1:
Sie haben Deckspläne eingegeben bekommen, um Wege zurücklegen zu können. Nun haben wir Menschen aber ganz andere Ansprüche an gangbare Wege: Wir hätten gerne eine gewisse Raumhöhe und Breite, wir brauchen Licht, Wärme, Sauerstoff - alles Dinge, die ein Exocomp nicht benötigt. Wenn ich einen Exocomp in die Shuttlerampe 1 auf einer Galaxy-Klasse stelle und er versucht den kürzesten Weg in die Shuttlerampe 3 zu berechnen kann es sein, dass er den Weg durch den Weltraum als kürzeste Verbindung ansieht...

Dies zeugt aber noch nicht von Intelligenz sondern ist ein iteratives Vorgehen streng nach dem Algorithmus des Programms "Wegfinder".


Beispiel Nummer zwei:
Die Reparatur eines PKW-Motors.
Nehmen wir an, wir Menschen müssten den Wagen komplett zerlegen - ein Exocomp könnte, wenn er clever programmiert ist - den Wagen nur so weit demontieren, dass er - mit seinen präziseren, dünneren, flexibleren Werkzeugen - und replizierbaren Verlängerungen seiner "Gliedmaßen" - die Reparatur durchführen kann.

Auch dies ist noch kein Beispiel von Intelligenz: Im Programmcode steht vielleicht: "Prüfe, ob du das defekte Bauteil reparieren kannst, wenn nicht, löse das Bauteil, das dir am Nächsten ist und den Weg versperrt."

hier sieht man, dass es ein Fehler des Programmierer ist anzunehmen, der Exocomp würde den Wagen ganz zerlegen, so wie man es selbst getan hätte!


Beispiel Nummer drei:
Intelligenz zeigt sich erst, wenn er anfängt "querzudenken" und man ihnen die Probleme vage formuliert. "Der Computer", nehmen wir ruhig mal einen heutigen PC, "funktioniert nicht". Ein Exocomp könnte auf die Idee kommen und den Beruf des Besitzers einbeziehen, wenn er diese Fehlerbeschreibung bekommt. Wenn eine Dame aus dem Büro mit so einer Fehlermeldung aufwartet ist gewiss etwas anderes beschädigt, als wenn der Werkstattmeister eines Reparaturservices für Computer einen PC bei ihm abgibt...

Dieser Punkt zeigt, wie ich finde, gut die Grenze der Intelligenz auf: Wie frei wurde ein Exocomp programmiert? Welche Lösungsstrategien bekam er? Wie viel kann er lernen? Ist sein Speicher beschränkt? Ist er in der Lage, Veränderungen an seiner Hardware vorzunehmen? Ist er in der Lage Veränderungen an seiner Software vorzunehmen? und, ganz wichtig: Ist er in der Lage, seine Programmierung zu überwinden?

Data kann das - ein Exocomp nicht.

Dennoch haben die Exocomps in meinen Augen die gleichen Rechte wie Data verdient - sie sind zwar primitiv, aber intelligent! Sie wachsen über ihre Programmierung hinaus. Sie lernen hinzu und modifizieren sich. Sie sind in der Lage selbständig Entscheidungen zu treffen.

Noch ein Punkt zur Primitivität der Exocomps: Die Sternenflotte würde die Pakleds ja auch nicht vernichten, nur weil sie sich nicht auf dem gleichen geistigen Niveau befinden! ;)

David

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Antw:Exocomps
« Antwort #3 am: 08.09.13, 16:18 »
Hm,... das ist in der Tat eine From künstlicher Intelligenz.
Ich schätze, die Sternenflotte könnte die Exokomps sehr gut als nützliche Helfer einsetzen, aber ich bin mir sicher, dass es gegen die Charta der Föderation verstoßen würde, diese unzweifelhaft intelligente Spezies zu "versklaven".

Das bedeutet, man muss mit diesem Wesen eine Kommunikation implementieren und dann wäre es durchaus denkbar, eine für beide Seiten fruchtbare Beziehung aufzubauen.

Ich denke mal, die Exokomps sind am ehesten mit den Replikatoren aus Stargate zu vergleichen, auch wenn diese natürlich noch weiter entwickelt sind.
Aber es wäre interessant, in einem Roman oder in einer Geschichte mal auf diese kleinen, schlauen Wesen einzugehen, oder was meint ihr? ;)

Visitor5

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Antw:Exocomps
« Antwort #4 am: 08.09.13, 16:50 »
Hm, die Exocomps erscheinen erst Ende der 60er... Da liegen knapp 25 Jahre vor mir, bis Darsha da ankommt...

"Intelligente Maschinen" - derzeit habe ich nur eine geplant, nämlich das Schiff, das eine KI bekommen soll. Am Liebsten wäre mir noch ein biologisches Schiff... Aber dazu habe ich noch keine konkreten Ideen - und zudem könnte dieses auch nie die "CC Maniac" ersetzen. Da muss ein anderer ran...  :D

Tolayon

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Antw:Exocomps
« Antwort #5 am: 10.09.13, 15:33 »
Ich stelle mir vor, dass das Konzept der Exocomps von verschiedenen Personen und Gruppen adaptiert werden könnte und dass die kleinen Helfer sich im Lauf der Jahrzehnte entweder zum Teil selbst weiterentwickeln oder weiterentwickelt werden.

Die ersten Modelle hatten offenbar alle nur anorganische Hardware, bei neueren könnte man auf bioneurale Prozessoren zurückgreifen, die nicht mehr mittels Mikro-Replikator umarrangiert werden müssen, um einen Lerneffekt zu erzielen. Und je ähnlicher die bioneurale Matrix einem humanoiden Gehirn ist, umso freier dürften die Exocomps auch denken können. Dann stünde ihnen je nach Intelligenz sogar die Offizierslaufbahn in der Sternenflotte zu (nur kann ich mir irgendwie keinen Exocomp als Captain eines größeren Schiffs vorstellen, bei Data als Androiden fällt mir das schon leichter).

Max

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Antw:Exocomps
« Antwort #6 am: 10.09.13, 19:55 »
Dann stünde ihnen je nach Intelligenz sogar die Offizierslaufbahn in der Sternenflotte zu (nur kann ich mir irgendwie keinen Exocomp als Captain eines größeren Schiffs vorstellen, bei Data als Androiden fällt mir das schon leichter).
Man möchte dann aber annehmen, dass das Personal des 24. oder 25. Jahrhunderts nach einer gewissen "Eingewöhnungszeit" den Gedanken, von so einer menschenunähnlichen Lebensform kommandiert zu werden, nicht nur zulassen können - sondern, dass auch der Umsetzung nichts im Wege stehen dürfte, jedenfalls nichts "oberflächliches".

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Antw:Exocomps
« Antwort #7 am: 14.09.13, 13:44 »
Ich stimme Max zu: Von einem wesen, das im 24. Jahrhundert auf einer Föderationswelt aufgewachsen ist, sollte man so etwas erwarten können.


Nun zu meinem eigenen Projekt: Als ich damals dieses Bild sah (http://www.swagonline.net/image/sensor-ball) - und dann erst kürzlich die Kugeldrohne von boiled, von der ich wahnsinnig begeistert bin (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3284.msg164087.html#msg164087) wusste ich, dass ich so eine Kugeldrohne für meine Story haben wollte.

Hintergrund: Ein Kugelraumschiff, derzeit rund 25 Meter Durchmesser und diesem hier (http://starwars.wikia.com/wiki/SkyBlind_reconnaissance_ship) grob nachempfunden, als bewegliche "Krankenstation" einer Ärztin. An Bord dieses Schiffes würde natürlich eine kugelförmige medizinische Sonde sehr gut passen.


Eine Frage, die ich noch beantworten muss, ist wie viel Intelligenz ich dieser Drohne zugestehen soll. Wie müsste man sich die Persönlichkeit eines Roboters vorstellen, der nicht darauf programmiert ist, die humanoide Existenz begreifen und nachahmen zu können und zu wollen, der primitiver in Form und (vielleicht) auch im Denken ist?

Tolayon

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Antw:Exocomps
« Antwort #8 am: 14.09.13, 16:09 »
Vielleicht ein bisschen wie R2 D2 aus STAR WARS?

Die Sonde könnte sich ja wie der Astromech durch Pieps- oder Pfeifsignale verständigen. Oder auch verbal, aber dann auf eine Weise die möglichst knapp und präzise ist (eben bewusst kein Nachahmen humanoiden Verhaltens).

Visitor5

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Antw:Exocomps
« Antwort #9 am: 14.09.13, 16:19 »
Meinst du, das wäre dem 24. Jahrhundert angemessen? Jeder Replikator wird verbal bedient, jede Dusche und jeder Lichtschalter... Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob das nicht "zu tief gestapelt" wäre.

Unsere Bahnansagen klingen zwar noch etwas abgehackt - aber wir sind ja auch erst im 21. Jahrhundert angekommen. Natürlich ist die Idee, gerade auf die Sprache zu verzichten, etwas, das die Andersartigkeit dieses Wesens unterstreichen würde.

Ich wüsste ja zu gerne, wie und auf welche Weise die Exocomps miteinander kommuniziert haben. Ist darüber etwas bekannt? Vielleicht könnte man ja auch etwas von der Art der Bynaren adaptieren...

 

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