@ V5
Was lange währt, wird endlich gut.
Tut mir leid, dass meine Antwort so lange auf sich warten ließ, aber ich bleibe selten eine schuldig.
Ich hatte neben der Con auch privat, schulisch und beruflich einiges um die Ohren, sodass ich es wohl irgendwie verbummelt habe. Hier also nochmal meine Entschuldigung.
Zuerst einmal bitte ich zu entschuldigen, wenn ich Elemente aus dem ersten Teil nochmals zur Sprache bringe, aber beide Teile harmonieren so gut miteinander, als seien sie bloße Kapitel eines Buches – und „The Purifier“ nicht ein Werk, dass mit größerem Abstand nach dem anderen erschienen ist.
Dann ist mir dieses Ziel schonmal gelungen, denn ich wollte die beiden Teile eng miteinander verknüpfen, da ja Teil 2 auf Teil 1 aufbaut und dessen direkter Nachfolger darstellt.
Zum Titel: Wenn wir uns jetzt schon darüber Gedanken machen müssen, dass Titel wie „The Purifier“ Eigentum eines anderen sind, dann dürfen wir bald ja gar keine Worte mehr verwenden!? Ich halte es nicht für sinnvoll an dieser Stelle über Plagiatsvorwürfe nachzudenken. Wer hat die Eragon-Bücher gelesen? Man erkennt klar eine Mischung aus diversen Werken, von Harry Potter über Star Wars bis hin zur „Magie-Erklärung“ aus Ultima Online. Und? Ich habe sie gerne gelesen. In meinen Augen haben sie durchaus ihre Daseinsberechtigung. Die Menschheit kann froh sein, dass es auf banale Dinge, wie die Hose oder das Rad kein Patent gibt!
So sehe ich das auch und habe entsprechend argumentiert. Man beruft sich dennoch darauf, dass in besagtem Spiel "StarCraft II" ebenfalls einen Purifier gibt, der ganze Welten vernichten kann und dies von meiner Seite aus ein Plagiat sei. Dennoch kann ich zweifelsfrei beweisen und auch durch die User, die 2009 schon hier angemeldet waren als Zeugen benennen zu können, dass der weltenvernichtende Purifier aus meiner Feder lange vor Blizzards Purifier entstanden ist. Ich neige sowieso dazu, verschiedenen Köpfen die selben Ideen zuzugestehen. Andere sind dazu anscheinend nicht in der Lage und sehen hinter jeder Häuserecke eine Verschwörung oder ein Verbrechen.
Es war nur wiedereinmal ein Versuch eines alten, blauen Bekannten mich in einem anderen Forum (hier Trek Nation) in Misskredit zu bringen.
BTW: Da fällt mir ein, da bin ich ihm noch eine Antwort schuldig.

Aber das hat definitiv Zeit.
Ebenfalls möchte ich nochmals kurz erwähnen, dass ich jemand bin, der gerne möglichst viele Details direkt aus der Geschichte erfahren möchte und damit im Kontrast zu denjenigen stehe, die den Leser das Meiste selbst per Kopfkino überlassen.
Und ich bin eher einer der Autoren, die gerne auch mal das Kopfkino des Lesers bemühen wollen. Ich hoffe, das ist künftig kein Problem.
Zur Rechtschreibung und Grammatik hat Max ja schon einiges angedeutet, dazu werde ich mich auch nicht mehr auslassen. Zudem gilt auch bei deiner Story, dass man sie durchaus lesen und ohne großes Rätselraten verstehen kann.
Das freut mich. Auch wenn ich wie gesagt, immer bemüht bin, korrekt zu schreiben und möglichst viele Fehler auszulöschen anstrebe, entwischt mir gerne auch mal das eine oder andere Fehlerchen.
Einhaken möchte ich auf Seite 3, dem größte Abschnitt auf der unteren Hälfte:
„Drake und seine Crew sind völlig in die Gesellschaft der Shan integriert, einige […] sind sogar bereits mit einer Shan verheiratet[…]“
Dies ist ein Satz, der mir großes Kopfzerbrechen bereitet hat, und zwar aus folgendem Grund: Captain Drake entscheidet sich dafür die Sternenflotte zu verlassen und bei einem anderen – der Föderation ebenbürtigen (*1) Volk zu leben. Bis Belar und seine Crew eintrifft ist er seit über zwei Jahren (!) Mitglied dieser Gemeinschaft. Er hat eine Familie gegründet, er lebt unter den Gesetzen dieses Volkes. Und das ist der Punkt: Warum tolerieren die Shan, dass jemand aus ihrer Mitte von einer fremden Macht verhaftet wird – zumal es noch nicht einmal diplomatische Beziehungen, Verträge und Auslieferungsabkommen gibt? Die Shan opfern einen Mann einfach so, und das ist für mich schon etwas unglaubwürdig. Ein Mann ist für die Shan mehr als nur eine Geninfusion (und das ist ja schon immens wichtig für dieses Volk)! Ein Mann bedeutet Hoffnung – nicht zuletzt da Drake und seine ehemalige Crew ja wichtige Erkenntnisse erforschten. Zu erlauben, dass er verhaftet werden darf ist etwas, das ich so nicht nachvollziehen kann, schon gar nicht dass dies von den Shan unkommentiert toleriert worden ist.
Ich denke, die Shan tolerieren dies, weil sie zum einen im Moment wichtigere Probleme haben und zum anderen respektieren, dass Drake ein Vertreter des Volkes ist, welches die Anklage erhebt und diese somit wissen, wie man mit ihm zu verfahren hat. Drake hat sich ihnen nur angeschlossen. Aber er ist immer noch Föderationsbürger und unterliegt somit deren Gesetzen. Aber ich kann auch dein Argument nachvollziehen, teile es aber nicht gänzlich. Sicher bedeutet ein Mann Hoffnung, aber sie sind ja nicht völlig auf Drake angewiesen. Es gibt ja noch die Geninfusion und seine ehemaligen Crewmember.
Selbst wenn Drake bestraft werden muss (und die Shan dies eingesehen hätten), hätte man einen Status Quo aushandeln können, in meinen Augen sogar müssen: Drake hat die Sternenflotte zu verlassen? Okay, das hat er ja schon, kein Problem. Drake soll einen Gefängnisaufenthalt verbüßen? Die Shan hätten der Föderation versprechen können ihn auf einer ihrer Welten unter „Hausarrest“ zu stellen… Dies sind diplomatische Möglichkeiten, die leider nicht zur Sprache kamen.
Wie gesagt, die Situation war so gestaltet, dass die Shan und auch Belar und Konsorten ganz andere Probleme hatten, als sich um die weitere Behandlung von Drake zu kümmern. Hätte er überlebt, wäre das eine sehr gute Möglichkeit gewesen. Zugegeben.
Zur Beeinflussung der Shan:
(*1) Soll heißen: Die Shan haben eine ähnlich hoch entwickelte Technologie – wenn sie nicht sogar schon über der Föderationstechnologie stehen. Sein Einfluss ist demnach minimal – nicht zuletzt, da die Shan über ihre Drohnen und „Mosquito-Sonden“ ja schon im ganzen Quadranten (wieso eigentlich nur im Alpha-Quadranten?) DNA gestohlen haben! Sie haben selbst die von den Cardassianern und ich glaube nicht dass ein Cardassianer unter der Crew von Drake war. In meinen Augen ist das „Verbrechen“, das Drake begangen hat, nicht wirklich existent.
Und das ist die Crux an der Geschichte. Der Leser sollte selbst entscheiden, ob es nun ein Verbrechen in seinen Augen ist oder er eher Drakes Meinung ist. So verstehe ich Star Trek, nicht immer gleich eine Lösung zu bieten, sondern den Leser / Zuschauer auch mal selbst entscheiden lassen. Beispiel der Borg Hugh. Picard hatte die Möglichkeit Hugh mit dem Zerstörerprogramm nach Hause zu schicken und hätte somit ein zugegebenermaßen extrem feindseliges Volk ausgelöscht, was auch Alynna Nechajev zugibt und ihm direkt befiehlt, dies zu tun, sollte er nochmal eine solche Gelegenheit haben. Picard schiebt aber sein Gewissen und seinen Eid vor, der ihm dies verbietet. Nun hat der Zuschauer die Gelegenheit zu entscheiden, ob er eher Nachajevs Meinung ist oder Picards Ansichten teilt und das habe ich auch versucht. Und für den Grund warum die Shan nur im Alpha und Beta-Quadranten nach Material gesucht haben, gibt es mehrere Erklärungen:
1. Ihr Territorium, liegt fast direkt hinter der Barriere Richtung AQ.
2. Die Sonden haben nur eine begrenzte Reichweite.
3. Der Gencode der AQ und BQ Völker ist mit dem ihren am besten kompatibel.
Ich gehe davon aus, dass alle anderen um einen Konferenztisch herum sitzen und bis zu diesem Moment nur J. J. Belar (und die beiden Herren) steht.
Das Problem ist nämlich folgendes:
Gleich folgt eine atemberaubende und wirklich sehr gelungene Kampfszene, die nur einen kleinen Schönheitsfehler hat: Der Tisch in der Mitte der Diskutierenden scheint plötzlich nicht mehr existent zu sein.
Scheint so.
Und du hast Recht, da ist mir ein Fehler unterlaufen.
Derjenige, der zuerst eine Schusswaffe in der Hand hat ist klar im Vorteil: Während die andern noch sitzen und zuerst aufstehen müssten sind sie prima Ziele; Die Nahkämpfer mit ihren Klingenwaffen müssen entweder über den Tisch springen oder um ihn herum laufen. Dass J.J. Belar’s Team so schnell so heftige Gegenwehr bekommen hat kann ich nur schwer anhand des Textes nachvollziehen. Das plausibelste in meinen Augen, für das ich allerdings keine belegende Textpassage finden konnte, wäre, dass die illustre Runde nicht mehr an diesem Konferenztisch saß, als der Kampf losging. An dieser Stelle fühlte ich mich als Leser etwas allein gelassen.
Wie gesagt, du hast Recht. Ich habe den Tisch anscheinend völlig ignoriert (unbewusst), um es mir ein wenig einfacher zu machen. Ich werde das gegebenenfalls noch korrigieren.
Dass das ganze Verhandlungsteam allem Anschein nach bis an die Zähne bewaffnet zu einem diplomatischen Gespräch aufbrach und auch mit funktionierenden Waffen in dem Konferenzsaal ankam – auch hier haben mir Details gefehlt. Mal abgesehen davon, dass diese Wahnsinnstat, um mit Torres‘ Worten zu sprechen „unsternenflottig“ ist, überhaupt gelingen konnte...
Keiner war bis an die Zähne bewaffnet. Sie hatten alle nur die Diplomatiewaffe und Belar sein Rapier und warum sollten die Waffen nicht funktionieren?
Es mag unsternenflottig sein, diese Tat zu vollführen, aber es ist menschlich. Drake ist nicht nur Sternenflottenoffizier und selbst wenn er es wäre, ist er schon gar kein perfekter. Er macht Fehler und er macht große Fehler und da er emotional stark kompromittiert ist, finde ich sein Verhalten nachvollziehbar. Wenn jemand das Vorhaben ankündigt, einen meiner geliebten Menschen, umzubringen, weiß ich nicht ob ich mich dann nicht zu einer Wahnsinnstat hinreissen lassen würde. Ich war noch nie in so einer Situation und will es auch nicht sein, aber ich kann es nachvollziehen, wie Drake reagiert.
Genial empfand ich die Stelle mit dem angedockten Purifier: Vier Torpedos – das Schiff ist auch ohne Schilde sehr gut gepanzert gewesen, wofür ich die überlegene Technologie der Shok verantwortlich machte und demnach sind die zehn Minuten Todeskampf des Schiffes schon ein Zeichen hervorragender Ingenieursleistung! Ich stimme hier J.J. Belar absolut zu: Ein Schiff mit gesenkten Schilden hat so einer Attacke nur noch die Schiffshülle entgegenzusetzen! Ein schwerwiegender taktischer Fehler der Shok, die für eine Sekunde wohl entweder etwas überheblich gewesen sind oder zu vernarrt in ihre Protokolle und ihr Ehrgefühl. Beides ist denkbar und durchaus plausibel. Eine wirklich interessante Wendung der Geschichte.
Danke dir.
So wars gedacht. Wie gesagt, das Schiff war komplett Offline, die Schilde und sämtliche Defensivsysteme down, da ist es ein leichtes, das Schiff zu vernichten. Aber ich glaube nicht an einen taktischen Fehler oder Überheblichkeit. Ich glaube, das ist ein technisches Problem. Ich glaube kaum, dass ein Schiff mit aktivierten Schilden docken kann und sich mit Versorgungs- und Energietransferleitungen, oder Gangways verbinden lassen kann, solange diese aktiviert sind.
Die Shok-Flotte, die ohne den Purifier so klar vernichtet werden konnte war für mich etwas zu einfach und warf in mir die Debatte auf, wie unschuldig und unmilitärisch die Shan überhaupt sein können. Sie scheinen – bis auf den Purifier – den Shok klar überlegen gewesen zu sein. Dieser Verdacht drängte sich mir zumindest auf.
Die Shan haben ihr Schärflein sicher dazu beigetragen. Ich wollte damit herausstellen, dass die Shan militärisch mindestens ebenbürtig waren, bevor der PURIFIER in Dienst gestellt worden ist. Und erst dann sich ihr militärisches Geschick geändert hat.
Zu Drake:
Ich habe ja gehofft, dass ich ihn durch das Nachfolgende Werk etwas besser kennenlerne. Leider sind die Infos hierüber ziemlich dürftig. Seine Verhaftung zu akzeptieren ohne die Shan um Hilfe zu bitten kann ich nicht verstehen – er hat schließlich eine Familie unter den Shan. Dass er zum Selbstmordattentäter wird kann ich teilweise nachfühlen: Zu diesem Zeitpunkt hat er seine Shan-Familie verloren, aber das ist eigentlich die einzige wirkliche Gefühlsregung, die man über ihn erfährt. Keine Frage nach seiner Familie innerhalb der Föderation, kein Versuch ihnen vor der Verhandlung mit den Shok eine Art „Abschiedsbrief“ zukommen zu lassen, nichts – zumindest ist nichts im Text benannt. Gerade dadurch hätte der Familienvater allerdings etwas Farbe bekommen. Auch sein Sternenflottenabschied vor zwei Jahren – da hätte er in meinen Augen auch etwas mehr intervenieren können und müssen. Er ist Captain der Sternenflotte, er trifft doch seine Entscheidungen erst nach reiflichem Überlegen und steht dann mit Überzeugung dafür gerade! Wie gesagt: Er hat sich in meinen Augen einer gleichwertigen Kultur angeschlossen und keinem Steinzeitvölkchen Phaserwaffen verschafft.
Drake ist aber auch ein sehr verschlossener Mensch, der ungerne Schwäche zeigt. Er weiss nicht so genau, was er von Belar halten soll und würde ihn nur ungern nach seiner Tochter fragen, zumal Belar dazu weder die Zeit hat, diese persönlichen Dinge zu beantworten, noch sicherlich keine Kenntnis davon besitzt. Seine Shan Familie hat er nicht verloren, die Leben alle noch. Im Moment war es ja nur eine Ehefrau. Ein Kind oder so gab es noch nicht.
Interessant fand ich die Geschichte auch deswegen, weil ich ja selbst ein aussterbendes Volk kreiert habe. Wie deren Entwicklung weitergehen wird, weiß ich noch nicht. Persönlich habe ich mich noch nie einem so radikalen Konzept einer Volksspaltung wie bei den Shan – Shok beschäftigt. Ich finde die Kultur der ShanShok äußerst inspirativ und hoffe nochmals von ihnen zu hören.
Die Shan zumindest werden in UO sicher noch den einen oder anderen Auftritt bekommen, das kann ich dir versprechen. Ich fand es sehr reizvoll, ein zu tief gespaltenes Volk zu kreieren, das auch noch vom aussterben bedroht ist. Das war ein Dilemma, das ich sehr gerne erforschen wollte und ich finde, es hat sich gelohnt. Ich hab das eine oder andere gelernt.
Alles in allem war die Geschichte sehr stringent, niemals hatte man das Gefühl man würde auch nur eine Handbreit vom Roten Faden abweichen! Die Ideen waren schlüssig, auch die Tatsache, dass nun wohl eine Aussöhnung anstand, haben mir sehr gefallen. Die Shok-Verhandlungen erinnerten mit ein wenig an Kirk: Eine Strategie, viele Waffen – Cowboy-Diplomatie, eben.
Das mag daran liegen, dass ich meine roten Fäden sehr konsequent und verbissen verfolge, was aber auch ein Grund ist, warum die meisten meiner Geschichten, nahtlos ineinanderpassen und es kaum Diskrepanzen gibt. Kirk beeinflusst mich nach wie vor, zählt er doch neben Sisko zu meinen Favoriten und diese beiden genannten fackeln nicht lange und so ist auch Belar ein wenig und ich natürlich auch ein bißchen.
Das war's von meiner Seite. Bis zur nächsten Freelancer-Story werde ich zwar noch etwas warten müssen... aber das wird schon! 
"The Purifier" ist ein würdiger Nachfolger "des Nachfolgers".
So ist es.
Jetzt ist erstmal die neue UO Geschichte dran und dann wahrscheinlich Freelancer.
Aber vielen Dank für das Lob und deine Kritik.
Gruß
J.J.