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Ein persönliches Anliegen

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David:
Ich habe vor Kurzem mit meinem Vater gesprochen, als mein Roman geliefert worden war.

Er hatte schon einmal angeregt, dass ich vielleicht so etwas wie eine "Autobiografie" schreiben könnte - es zumindest zu versuchen und es jetzt wieder getan.

Aber ich bin mir absolut nicht sicher, ob das Sinn macht.
Ich bin kein Prominenter oder kurzweiliger Star oder so etwas, sondern ein Typ, wie fast jeder Andere.

Der Grund für diese Anregung: Mein Handicap.
Ich gebe zu, es würde mich schon ein wenig reizen, über das ganze Thema, aber auch andere Dinge über mein Leben mal zu schreiben, aber irgendwie denke ich nicht, dass sich dieses Buch verkaufen würde.

Was soll ich denn da schreiben?
Über die ganzen Hintergründe weis ich viel zu wenig und es gibt Vieles, an das ich mich gar nicht mehr erinnere (bzw. auch nicht erinnern möchte - einige Dinge betrachte ich in meinem Leben als Vergangenheit und da sollte es eigentlich bleiben)

Versteht mich nicht falsch.
Ich habe seit Jahren akzeptiert, dass ich ein Mensch mit Handicap bin und gehe auch problemlos offen damit um.

Aber ich erkenne keinen großen Sinn an so einem - durchaus ehrgeizigen - Projekt.
Daher wollte ich euch mal um Rat fragen.

Ich habe viele gute und schlechte Erfahrungen im Leben gesammelt aber ich bin gerade erst 33 (na ja, in 14 Tagen erst ;)).

Damals hatte ich kurzfristig darüber nachgedacht, aber ich sagte mir:
"Dafür scheint es mir zu früh."
seinen Reiz hätte es - keine Frage - aber zu dem Zeitpunkt hatte ich nur wenig erreicht und was für einen Sinn hätte so ein Buch, wenn ich nichts hätte wozu ich sagen könnte "ich hab's trotzdem geschafft."

Heute führe ich ein autarkes Leben (na ja, fast ;) - das Geld is manchmal ein wenig knapp, aber nur selten ;) )
Ich habe einen guten Job, meine Hobbys, meine kreativen Projekte, meine Unabhängigkeit (eigene Wohnung)...

Aber...
wie soll ich sagen,... ich kann mir nicht vorstellen, worüber ich da groß schreiben sollte, geschweige denn, dass es jemanden interessiert.
An irgendeiner öffentlichen Anerkennung liegt mir wenig - warum auch?
Nix kann mein Leben nachträglich ändern und um ganz offen zu sein - ich will es auch nicht ändern.

Ich bin ja kein Samuel Koch, der in einer prominenten Show verunglückt und seitdem Querschnittsgelähmt ist.
Warum sollte es also jemanden interessieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dadurch irgendetwas "bewegen" könnte. (wäre zwar toll und ehrenwert und so weiter,... aber ohne dass man vorher bekannt ist,... ist das doch hahnebüchener Tand.

Und nur für mich - wozu? - davon hab ich nix.

Ich glaube, das ist verschenke Arbeit, Zeit und Kraft, auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass es interessant (für mich) wäre und mir vielleicht auch hilft, einige Dinge von Früher besser zu verstehen.
Allein die Recherchen für so viele Dinge... wäre eine Mordsarbeit.

Dennoch; ich wüsste ja nicht mal, wo ich anfangen soll?
Was wäre wichtig, was unwichtig?
Ich habe nix Großes geleistet - also nix, was irgendwie erwähnenswert wäre.


Ich bezweifele ernsthaft, dass so ein Projekt wirklich Sinn macht, aber ich wollte es dennoch mal hier zur Disposition stellen.
Was denkt ihr?
Ein wenig wisst ihr ja von mir und eine "objektive Meinung von Außen" wäre sicher sinnvoll.

Ich selbst kann nur sagen: Es wäre sicher eine faszinierende Herausforderung per sé, aber ich erkenne die Relevanz eines solch immensen Projektes nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Aufwand auch nur im Geringsten lohnen würde.
Es ist nix, was irgendwie Aufmerksamkeit erregen könnte - IMO - dazu ist mein "Fall" auch gar nicht speziell genug - Hammonia sei Dank.

Danke fürs zuhören/lesen und sagt mir doch, wie ihr zu diesem Thema steht.

PS: Bitte diesen Post nicht falsch verstehen!!
Ich bin kein Tagträumer oder so oder gedenke, jetzt irgendwie abzuheben - ich bin zufrieden mit meinem Leben, so, wie es ist.
Ich dachte mir nur, dass ich mir eine "Meinung von Außen" dazu einholen sollte, denn ganz von der Hand weisen, möchte ich einen vielleicht doch winzig kleinen Sinn dieser... - "Idee" kann ich es ja schlecht nennen, es war ja eher eine Anregung meines Vaters - Anregung nicht.
Ich selbst habe nie auch nur daran gedacht, über diese ganzen Dinge ein Buch zu schreiben.
An Ruhm oder öffentlicher Anerkennung ist mir nicht gelegen. Ich betrachte das Wissen erfüllter Pflicht/getaner Arbeit als Anerkennung genug - da bin ich ganz hanseatisch.

SSJKamui:
Kommt darauf an, was Du in deinem Leben erlebt hast.

Ich muss sowieso aus medizinischen Gründen jetzt Informationen über meine Kindheit gewinnen.  Ausserdem wirkt mein Leben momentan eh wie ein Phillip K. Dick Roman und große Teile meiner Vergangenheit haben sich als "Lügen" rausgestellt. Deshalb würde sich da so einiges als spannende Autobiographie eignen. (Und das obwohl ich weitaus jünger als du bin.)

Manche Sachen sind auch echt bizarr. (Hab scheinbar in meiner besten Arbeit in Philosophie nachgewiesen, dass ich eine Fehlentwicklung meines Gehirns aufweise.)

Star:
Wenn man erst etwas ordentliches geleistet haben müsste, ehe man eine Biographie schreibt, wären die entsprechenden Regale in den Bücherläden sehr viel leerer

Aber wenn du eh nicht weißt, worüber du schreiben sollst, dann ist die ganze Frage doch eh obsolet, oder nicht? Und warum ausgerechnet eine Biographie? Kann doch auch ein Ratgeber sein. Was ist denn das für ein Handicap, wenn ich fragen darf? Ich meine, du bist etwas... Zerstreut und Wirr, so viel bekommt man schon mit, wenn man länger mit dir Korrespondiert (:Ugly), aber sonst...?

Wenn du in deiner Jugend gerne entsprechende Literatur gehabt hättest, und feststellen musstest, dass es die nicht gibt, dann... jo, dann wäre es mal eine Idee darüber zu schreiben. Marktlücke und so. Oder ein Jugendroman mit einem gehandicapten Hauptcharakter, der sein Leben meistert, könnte auch für ähnlich geartete interessant sein, wer weiß. Und selbst wenn es so was schon gibt, könntest du dem ja vielleicht einen neuen Twist geben. Aber du scheinst dich mit dem Thema ja sooo sehr nicht befasst zu haben, von daher... Schnapsidee.

Kirk:
Ich weiß jetzt auch nicht genau was dein Handicap ist, aber mir zum Beispiel geht es mit meinen Augen ja so das ich eine Sogut wie Unbekannte Krankheit habe (Der nicht wirklich informative Wikipediaartikel weiß mehr als so mancher Augenarzt) so das ich sagen würde wenn es so was ähnliches ist wie bei mir und du anderen den es ähnlich wie dir geht damit helfen kannst warum nicht?

Jean-Luc Picard:
Also ich habe auch seit meiner Geburt ein kleines nicht sichtbares Handicap... welches sich nachdem letzten Jahr als kein Handicap mehr herausgestellt hat.

Ich kann euch ja kurz was über das Handicap erzählen... ALso die Krankheit nennt sich Hydro-Cephalus... (Wasserkopf)

Das heißt das mein Gehirnwasser nicht wie bei euch Normalos von alleine abfließt sondern durch einen Kanal abgeführt wird.

Also David ich würde dir raten schreib einfach das Buch... es könnte befreiend wirken und auch anderen die die gleiche Krankheit wie du haben mut machen....

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