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Ein persönliches Anliegen

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Mr Ronsfield:

--- Zitat von: Star am 04.12.13, 15:59 ---Wenn man erst etwas ordentliches geleistet haben müsste, ehe man eine Biographie schreibt, wären die entsprechenden Regale in den Bücherläden sehr viel leerer


--- Ende Zitat ---

Ich meine wenn Justin Bieber eine schreiben kann dann kannst du das schon lange. Eine Biographie heißt ja nicht das du dich an bestimmte Regeln halten musst, schreib einfach das an das du dich erinnerst. Und das was du schreiben willst.

CptJones:
Ich würde versuchen dass ganze in Tagebuchform zu machen. Kurze Notizen die man abschließend dann in komplexere Texte gegossen werden können.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß bei deinem Projekt.

Leela:
Ich würde Dir folgendes raten: Nimm eine(!) kleine(!) Episode/Erlebnis aus Deinem Leben die Du erzählen möchtest... und mach eine Kurzgeschichte daraus. Setz Dir eine Seitenbegrenzung (5-10 Seiten).
Nach dem Schreiben dieser Geschichte oder schon beim Schreiben selber wirst Du vermutlich zwei Dinge merken;
a) ob da "mehr" Stoff ist der dir da sprudelt und über den Du schreiben kannst
b) ob Dir das schreiben auch gelingt

Wenn nach den 5 Seiten dieser Geschichte Schluss ist und Dir kaum was einfällt etc. Dann... lass es lieber. Sprudeln die Ideen aber, schreibe nach und nach weitere kleine Episoden... vielleicht bis Du 20 Stück hast. Dann entscheidest Du, ob Du diese Geschichten ordnest und verbindest zu einer Art Biographie... Lücken füllst und wichtiges ergänzt. Oder Du lässt es als Kurzgeschichtensammlung aus Deinem Leben stehen - das hätte den Vortel das Du sie weder Ordnen noch zu einer Bio "verbinden" musst.

David:
Hm,... erst mal vielen Dank für eure Posts.

Wie gesagt, ich wollte das Thema hier einfach mal in den Raum werfen, da ich in dieser Hinsicht hin und hergerissen bin.
Sicher könnte es interessant sein, darüber zu schreiben.


--- Zitat von: Star am 04.12.13, 15:59 ---Aber wenn du eh nicht weißt, worüber du schreiben sollst, dann ist die ganze Frage doch eh obsolet, oder nicht? Und warum ausgerechnet eine Biographie? Kann doch auch ein Ratgeber sein. Was ist denn das für ein Handicap, wenn ich fragen darf? Ich meine, du bist etwas... Zerstreut und Wirr, so viel bekommt man schon mit, wenn man länger mit dir Korrespondiert (:Ugly), aber sonst...?

Wenn du in deiner Jugend gerne entsprechende Literatur gehabt hättest, und feststellen musstest, dass es die nicht gibt, dann... jo, dann wäre es mal eine Idee darüber zu schreiben. Marktlücke und so. Oder ein Jugendroman mit einem gehandicapten Hauptcharakter, der sein Leben meistert, könnte auch für ähnlich geartete interessant sein, wer weiß. Und selbst wenn es so was schon gibt, könntest du dem ja vielleicht einen neuen Twist geben. Aber du scheinst dich mit dem Thema ja sooo sehr nicht befasst zu haben, von daher... Schnapsidee.

--- Ende Zitat ---

Ich schätze, ich müsste da erst mal selber recherchieren, Infos einholen, etc.
Ein Ratgeber,... tja,... das ist glaube ich auch nicht gerade einfach.

Gern kannst du mich fragen, Star.
Der genaue medizinische Begriff lautet "kognitive Hirnstörung", vereinfacht auch "Teilleistungsschwäche", was dazu führt, dass mein Gedächtnis Informationen nicht korrekt verarbeiten kann, wie ein Computer, dessen Arbeitsspeicher mal einfach so - ohne wirklichen Grund - kurz überlastet ist und dann nix speichern oder verarbeiten kann.
Die Kehrseite ist eine Halbseitenlähmung, welche von Geburt an auch diagnostiziert ist (also von Geburt an stimmt nicht so ganz, der Schaden entstand währenddessen).
Die "kognitive Seite" wurde erst viel später wirklich festgestellt und gleicht ein klein wenig dem sog. ADS/ADHS, wenn auch nicht gänzlich.

Es gibt halt Dinge, sagen wir mal Informationen, die ich zwar registriere, aber ich bin unfähig, sie zu speichern.
Zum Bleistift:
Ich nehme einen Anruf entgegen und notiere mir den Inhalt und die Nummer.
Kurze Zeit später habe ich diese Infos aber schon wieder vergessen - deswegen notiere ich sie mir ja.

Das Problem ist dann aber,... wo habe ich den Zettel hingelegt??

Klar, was ich zu veranschaulichen versuche?
Es ist ein wenig schwer zu beschreiben, da es ja nicht permanent auftritt.
Stehe ich stark unter Stress, tritt dieser Effekt fast immer auf.
Aber es ist halt ganz schwer zu spezifizieren, wie stark der - nennen wir es mal "Stressfaktor" - sein muss.

Anderes Beispiel:
Man sitzt an einer Aufgabe (genannt "A"), hat noch eine Aufgabe "B" und "C" vor sich.
Dann kommt eine zweite Person und sagt "könntest du das und das Erledigen (Aufgabe "D" & "E")?
Okay, wäre machbar.
Auf dem Weg zu Aufgabe "D" kommt eine weitere Aufgabe "F" hinzu, die Priorität bekommt.

So, "F" und vielleicht auch "D" ist erledigt und ich weis noch, was ich bei Aufgabe "A" zu tun hatte.
Aber was waren noch "B", "C" und "E"?
Gab es die überhaupt?

Verstehst du in etwa, was ich damit erklären will?
Ich weis, für einen Außenstehenden ist das vielleicht nicht immer so leicht nachvollziehbar und einfach zu sagen "ich bin nicht multi-tasking-fähig" reich da nicht aus, weil es eben für mich persönlich noch viel schwieriger ist, so viele Dinge unter einen Hut zu bekommen.
Man ist eben in seiner "Merkfähigkeit" stark eingeschränkt - stärker als die große Mehrheit der Menschen - bei den meisten tritt das ja nur unter starkem Stress auf.
Bei mir jedoch, reichen manchmal kleinste Ablenkungen und sei es nur, dass jemand hinzukommt und ich mich mit diesem kurz unterhalte
*schnipp* schon ist die Information/Aufgabe aus dem Kopf.

Im Job kann so etwas ziemlich schnell passieren und dann ist man nicht wirklich als Mitarbeiter zu gebrauchen.
Glücklicherweise ist mir das bei Hermes noch nie passiert - warum weis ich nicht.
Auch da habe ich viel zu tun, aber es scheinen einfach bestimmte Faktoren zu fehlen, die dieses Problem auslösen.

Außerdem:
Wenn ich besonders interessiert an einer Sache bin, dann ist meine Merkfähigkeit viel Höher.
Ich könnte dir auf Anhieb dutzende historische Ereignisse mit korrekter Jahreszahl nennen oder jeden Fuussball-Weltmeister seit 1930 inklusive Austragungsland.
Aber was ich jetzt gerade vor zehn Minuten gemacht habe,... oder über was ich mich mit meiner Kollegin in der Bahn auf dem Weg nach Hause unterhalten habe.... kein Plan  :confused

Oder noch besser:
Ohne mein Handy oder eine andere Anzeige, wüsste ich u.U. nicht, welcher Wochentag oder Datum wir heute haben (trifft aber nicht immer zu ;))

Aufgrund von einigen Nachforschungen habe ich festgestellt, dass Menschen mit diesem Handicap (aber auch vergleichbaren), kurioserweise besonders Intelligent und Kreativ sind.
Mein IQ zum Bleistift liegt laut einiger Tests, die ich gemacht habe, bei ca. 120 (überdurchschnittlich - wenn auch nicht genial wie Hawking oder Einstein).
Aber okay, imo sagt der IQ allein noch gar nix aus.

Es gibt Menschen, die gelten nach ihrem IQ quasi als lernschwach oder Ähnliches und kommen im Leben völlig alleine klar.
Und es gibt Menschen, die haben einen IQ von 120 oder höher (sehr intelligent bis teilweise hochintelligent) und die sind arbeitslos und kriegen nix auf die Reihe.
Es gibt viele Faktoren, die in diesen Punkt eingreifen, der IQ allein zählt da nicht viel - über Gedächtnisleistung und Merkfähigkeit sagt er so gut wie gar nichts aus.


Manchmal braucht man halt länger, als andere, eine neue Aufgabe zu erlernen / zu begreifen.
In einigen Situationen brauche ich halt mal 7,8 oder 10 Tage, um zurecht zu kommen, während andere bei der selben Aufgabe schon nach 5 Tagen wissen, was Sache ist.

MAn kommt am ersten Tag nach einer Einweisung zurecht und am Folgetag steht man da und denkt "wie war das jetzt??"
Und das passiert halt dann mal auch an Tag 3, Tag 4 und auch noch Tag 5.

Aber wenn mal die Sache erst mal drauf hat, dann is alles kein Problem mehr.

So, viel mehr kann ich leder nicht dazu sagen, denn ich habe mich auch lange nicht mit dem ganzen Thema befasst.
Das letzte mal, als ich um die Anerkennung der Schwerbehinderung gekämpft habe (und da habe ich gesiegt = erhöhter Kündigungsschutz // Steuervorteil // mehr Urlaub).

Max:
Also ich glaube ich jedemfall, wie die anderen hier auch, dass an sich überhaupt nichts gegen ein autobiographisches Projekt spricht. Nicht umsonst heißt es ja auch, das Leben schreibe die besten Geschichten. (Man muss sich ja nur auf dem Büchermarkt umschauen und recherchieren, wie viele Erstlingsromane autobiographisch sind, wobei man dann auch feststellt, dass die nächsten Romane dann nicht mehr, joah, nicht mehr "der Bringer" waren. Aber für Dich würde es ja nicht darum gehen, damit wirklich das große Geld zu machen, schätze ich).

Ich glaube auch nicht, dass es darum geht, von großartigen Erlebnissen zu schreiben. Reizvoll wird es doch dann, wenn man sich, wenn ich das mal so ausdrücken darf, die Differenz zwischen dem Normalen und dem nicht Gewöhnlichen als Leser selber herausfiltert.

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