Ich muss da Max in vielen Punkten recht.
Gerade eben was die Reichweite und den Unterhaltungswert angeht.
Danke

Aber das viele Animatiosnfilme dabei sind verwundert mich nicht.
Man bekommt heute auch gezeichnete - oder Computernaimierte Filme mit einer Bandbreite von kindgerechter Unterhaltung bis FSK 18 Material alles. Sprich sie sprechen auch die selben Themen an, wie Realfilme.
Und vor allen sind es Filme, in die man auch als Familie gehen kann. Zu Nemo war ich mit meiner kleinen Schwester im Kino.
Der Humorfaktor stimmt meistens bei solchen Filmen und als Erwachsener findet man oft kleine Insidejokes, die die kleinen gar nicht verstehen.
Ich weiß auch nicht, ob es mich wundert, interessant finde ich es aber allemal.
Gut, ich bin in dem Bereich eben auch nicht soooo firm (mich spricht zum Beispiel der asiatische Anime-Markt nicht wirklich an), aber im Allgemeinen sind die großen Animationsfilme ja in dem Sinne unterhaltend, dass sie abenteuerlich und lustig sind, wirklich ernste oder anhaltend bedrohliche Szenarien aber ausgespart werden, obwohl das Medium hier ja auch viel her gibt. Die melancholischen Tendenzen in Wall°E sprechen da ja auch eine deutliche Sprache. "Oben" landet zum Beispiel in meiner Liste vor allem wegen der Filmphase in der (meiner Erinnerung nach komplett) ohne Worte kurz das Leben von Carl Fredricksen und seiner Frau mit allen Höhen und Tiefen zusammengefasst wird. Das ist mMn einfach wunderbar gemacht.
Joah, wobei man sich fragen kann, welche Aussage in Bezug auf einen Vergleich zwischen den alten und den neuen SW-Filmen möglich ist, wenn die alten Filme so ziemlich gar keine Einflussmöglichkeiten auf diese Liste haben können.
Haben sie aber doch. Und kannst Du auch irgendwie nicht verhindern... wer zB die Episoden I-III für grottig hält und die Episoden IV-VI für Kinomagie, der wird doch auch im besagten Zeitraum der letzten Jahre die Episoden I-III nicht in seinen Top Olymp erheben. Also die Wertung der Filme im einzelnen setzt immer auch ein vergleichen voraus, das man irgendwie automatisch vornimmt... man misst die Filme ja woran, und da kann man sein gesamtes Wissen kaum ausblenden.
Natürlich ist da was dran, das möchte ich gar nicht bestreiten.
Nur führt diese Erkenntnis auch zu Schlüssen, die doch durchaus an der Prämisse der Umfrage Zweifel schüren.
Du sprichst von Leuten, die die neuen SW-Filme grottig finden. Bei diesen Personen werden die neuen Filme selbstverständlich in keiner Favoritenliste auftauchen, weder bei den All-time-favorites, noch bei der Top 10 der letzten Jahre.
Aber was ist mit den Leuten, die die neuen SW-Filme nicht so absolut betrachten? Deswegen mein Beispiel mit den Schulnoten.
Die "Aufgabenstellung" war ja aber gerade, nicht zu vergleichen. Wenn Du sagst, das Vergleichen könne man sowieso nicht verhindern, stimmt das in meinen Augen nur zum Teil. Ich meine, ich habe ja auch eine Liste mit immerhin sieben Filmen hinbekommen, obwohl ich nicht oft ins Kino gehe oder enorm viele Filme anschaue und meine wirklichen Lieblingsfilme aus früheren Zeiten stammen.
Interessant ist die Umfrage natürlich nichtsdestoweniger. Ich will sie jetzt also gar nicht runterreden. Nur wenn man sich entschließt, nur die letzten Jahre anzuschauen, wäre es in meinen Augen zumindest konsequent, dann in der Beurteilung keine zu direkten Bezüge zu Filmen herzustellen, die eben nicht in diesen Zeitraum fallen.
Seh ich als extrem problematisch an... wer zb die alten Tim Burton Batman Filme liebt wird die neuen Batman Filme vermutlich eher nicht in seine Liste wählen... ich seh nicht wie man solche Mechanismen ausschliessen könnte, so dass man nur 15 Jahre komplett und separat betrachtet.
Hmm?

Wozu dann die Umfrage?
Wie will man Sehgewohnheiten ableiten, wenn man einerseits die Aufgabe stellt, nur die letzten zehn, fünfzehn Jahre zu betrachten und andererseits aus der dadurch entstehenden Liste einen Quervergleich zu Filmen anstellt, die gar nicht in der Liste auftauchen können?
Ein einleuchtendes Beispiel: (Ich hoffe, ich darf SSJKamui nehmen, weil er eine vollständige Liste besitzt, also im Gegensatz zu mir wirklich 10 Filme genannt hat)
Die neuen Batman-Filme tauchen in SSJKamuis Liste nicht auf. Was heißt das jetzt? Dass er die neuen Filme nicht mag, die alten aber schon? Dass er die alten nicht mag, die neuen aber auch nicht? Dass er die alten nicht kennt, die neuen aber schon, sie aber nicht mag? Dass er die alten nicht mag, die neuen aber schon, nur zehn andere Filme noch besser fand? Oder dass er die alten mag, die neuen auch, nur zehn andere Filme noch mehr mochte?
Die Umfrage sollte meiner Meinung nach nicht wirklich den Blick auf den Zeitraum vor der Betrachtungphase legen - im Grunde weder für einen Quervergleich bei Filmen einer Reihe bzw. Remakes, und vielleicht sogar auch nur beschränkt in Bezug auf die Sehgewohnheiten.
Ich sag' es jetzt einfach mal so: Ich habe kein Kino auftreiben können, in dem "Alois Nebel" lief. Dagegen muss ich überspitzt ausgedrückt nur vor die Tür treten und ein paar Minuten in irgendeine Richtung laufen, und werde auf kurz oder lange schon bei 'nem Haus landen, in dem "The Hobbit" gespielt wird. Ich glaube, ich war in den letzten zwölf Monaten (von "ID" abgesehen, weil ich natürlich wissen wollte, was passiert) kein einziges Mal im Kino und dann, als ich einen Film gefunden hatte, muss ich auf ich doch auf den DVD-Markt zurückgreifen, will ich ihn einschätzen können.
Das sehe ich nicht unbedingt als Handicap... von den 9 Filmen meiner Liste habe ich auch nur Inception im Kino gesehen.
Jein. Es ist das eine, ob man einen Film im Kino oder im Fernsehen sieht, es ist etwas anderes, ob der Film fürs Kino oder Fernsehen ausgelegt ist. Auch das muss kein Handicap sein, denn wenn man kein Budget für Effekte oder teure Schauspieler hat, konzentriert man sich vielleicht erst recht auch eine kluge Story oder schlichte aber originelle Inszenierungen.
Und doch besteht dann eben doch der Unterschied!
Werfe ich einen Blick ins Fernsehprogramm, spiegelt sich der Ansatz doch auch wieder: Die Primetime wird doch in so ziemlich jedem Sender (außer vielleicht 3sat und ARTE) von den Blockbustern dominiert, das Gros der dezenten oder Independent- oder Kunstfilme findet sich im Nachtprogramm wieder und wird nur selten wirklich präsentiert, es wird selten darüber informiert.
Etwas platt ausgedrückt: Wer weiß, wieviele potenzielle Lieblingsfilme mir in den letzten Jahre durch die Lappen gegangen sind, weil statt ihrer ein Trailer zu einem Blockbuster lief...

Klar... können sie ja. Aber in den meisten Diskussionen rund ums modernere Kino taucht die Behauptung auf, dass sich neuere Blockbuster die Unterhaltung meist recht "billig" über Effekte oder Einzelszenen erkaufen... wenn das wahr ist, müssten sie eigentlich gegenüber anderen Filmen die "mehr Inhalt" haben zurücktreten mit der Zeit... auch wenn der Zeitraum natürlich auf 10-15 Jahre begrenzt war.
Siehe oben!
Außerdem: Wir haben es mit einem Betrachtungszeitraum zu tun, der in sich beinahe so homogen sein dürfte wie frühere. Die Filme von 1910 bis 1920 dürften sich im Schnitt in ihrer Machart und Erzählstruktur alles in allem so ähneln wie Filme von 1960 bis 1970 untereinander. Ja, ja, klar, es gibt immer wieder neue Trends, neue "Schulen", neue Techniken mit Vorläufern und Nachzüglern und mal größere Revolutionen und mal nur kleinere Entwicklungsschritte. Aber es geht mir da so ein wenig ums Prinzip.
Einerseits leben wir in einer pluralistischen Welt. Das heißt, es gibt viele verschiedene Präsentationformen. Dennoch gibt es einen Mainstream und der Großteil der Filme, die in einem gewissen Zeitraum produziert werden, teilen sich viele grundlegende Elemente. Und dieser Großteil bekommt auch den Großteil der Aufmerksamkeit ab; nur wenn ein Film mit dem Üblichen bricht und dabei wiederum beim Mainstream der Zuschauer ankommt, gerät er in den Fokus - und löst wiederum eine Welle der Veränderung aus, wodurch es zu "Nachahmern" kommt.
In diesem Kontext könnte ich zum Beispiel sagen, "Moon" oder "True Grit" (es gibt sicher noch bessere, die ich nicht kenne) seien in meinen Augen positive Ausreißer, die sich um eine eingehende Auseinandersetzung mit einem Thema bemühen, JJAs erster ST-Film mit seinen dümmlichen Einzelszenen oder "Avatar" mit seinen wahnsinnig einfallslosen Dialogen negative Ausreißer, die halt durch bloße Schauwerte bestechen. Irgendwo dazwischen ist dann vielleicht der Filmstandard für die Zeit von 2000 bis 2015 angesiedelt.
Wenn man keine andere Auswahl hat, muss man sich aus dem bedienen, was da ist. Filme wie von 1960 werden halt einfach nicht mehr produziert. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass man sagt, dass es nichts besseres als das geben kann, was in der Liste von 2000 bis 2013 auftaucht. Nein, es sind nur die Filme, von denen man sich in diesem Zeitraum am besten unterhalten gefühlt hat. Wohl nicht mehr und auch nicht weniger.
Das müsste sich aber auf den Zeitraum mehrerer Jahre realtivieren. Pulp Fiction zb war auch kein Blockbuster Film(konzept) hat sich aber trotzdem innerhalb 1-2 Jahre als Kultfilm durchgesetzt.
Das Prädikat "Kultfilm" ist nur schwer zu greifen und sagt insofern nicht viel aus, weil Trash wie Kunstfilme Kult werden können und sie ihren Status meist doch fast ausschließlich in eng umrissenen Milieus besitzen.
(In den entsprechenden Kreisen ist die Comic-Vorlage zu "AN" mWn schon Kult, was mir in Bezug auf die Rezeption des Films nicht wirklich weiter geholfen hat).